KGSt und Sitzungswoche
KGSt und Sitzungswoche
Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
eine sehr umfangreiche Woche geht zu Ende – eine Woche mit vielen Terminen und unterschiedlichen Themen.
Der Montag begann mit der Personalversammlung des Jobcenters. Hier war ich zu Gast, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters ins Gespräch zu kommen und ihnen für ihre Arbeit zu danken. Seit 2005 gibt es das gemeinsame Jobcenter der Agentur für Arbeit und dem Landkreis. Geleitet wird es von Christina Arend, unterstützt wird sie dabei von der früheren Leiterin des Kreissozialamtes, Karoline Breit. Eingeladen hierzu hatte der Personalrat des Jobcenters. Es war ein guter Austausch, in dem wir über künftige Herausforderungen am Arbeitsmarkt gesprochen haben. Der „zweite Arbeitsmarkt“, den ich an dieser Stelle schon oft thematisiert habe, war erneut präsent. Die Expertinnen und Experten des Jobcenters sehen ebenfalls, dass es viele Menschen gibt, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr zu integrieren sind. Auch hier müssen wir Antworten finden, was wir beispielsweise durch Beschäftigungsgesellschaften sicherstellen. Vielen Dank allen für ihren täglichen Einsatz.
Der Dienstagmorgen stand dann ganz im Zeichen interner Rücksprachen und Telefonterminen. Danach begrüßte ich die Mitglieder des Verwaltungsrates der KGSt. Hier bin ich schon seit Jahren Verwaltungsratsmitglied und freute mich sehr, dass ich die Kolleginnen und Kollegen in den Landkreis Neunkirchen einladen konnte. Getagt wurde in Neunkirchen im Landratsamt. Nach der offiziellen Sitzung machten wir eine Stippvisite im Flippermuseum. Danach ging es zum Essen in die Wern`s Mühle, wo saarländische Spezialitäten gereicht wurden.
Auch der Mittwochmorgen wurde zur Tagung genutzt. Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement, kurz KGSt genannt, ist ein Fachverband der Städte, Gemeinden und Kreise. Bei Fragen des kommunalen Managements unterstützt die KGSt, entwickelt Konzepte und Lösungen für die Verwaltungsmodernisierung, bietet praxiserprobte Expertise und ist eine unabhängige Stimme für modernes kommunales Handeln im deutschsprachigen Raum. Sie ist Mitglied in über 2.600 Kommunen und Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es freute mich sehr, dass sich die Mitglieder des Verwaltungsrates im Landkreis Neunkirchen sehr wohlfühlten und viel über die wechselvolle Geschichte wissen wollten.
Am Mittwochmittag fand dann noch ein kurzer Fototermin mit dem Künstler Florian Budke, Ottweilers Bürgermeister Holger Schäfer und unserem Bauamtsleiter Thorsten Mischo vor dem neuen Kunstwerk am ehemaligen Schwesternwohnheim in Ottweiler statt. Dieses Wohnheim befindet sich im Besitz des Landkreises. Hier hat der bekannte Künstler im modernen Stil eine Wand originell gestaltet. Die Idee kam ihm, als er erfuhr, dass seine Heimatstadt Ottweiler 475 Jahre alt wurde. Daher war die künstlerische Leistung ein Geschenk an seine Heimatstadt. Auch der Landkreis findet sich in diesem Kunstwerk wieder. Kunst bereichert unser Leben – und diese Wandgestaltung ist etwas ganz Besonderes.
Am Donnerstagmorgen tauschte ich mich mit dem Leiter unserer Kreispolizeibehörde und des Katastrophenschutzes, Alexander Koch, zu vielfältigen Themen aus. Wir hoffen, dass wir bald mit dem Bau unseres Katastrophenschutzlagers beginnen können. Aber auch unabhängig davon wird derzeit viel Material beschafft. Für den Übergang haben wir eine Halle in Neunkirchen angemietet, sodass es hier nicht zu Verzögerungen kommt.
Am Nachmittag war ich dann gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Aumann und den Geschäftsführern der NVG, Markus Groß und Stefan Scheer, zu Gast im Innenausschuss des saarländischen Landtages. Der Innenausschuss interessierte sich für den aktuellen Stand der Ermittlungen bei der NVG und die weitere Vorgehensweise.
Danach tagte der Kreistag des Landkreises Neunkirchen. Thema war unter anderem die geplante Kündigung der Mitgliedschaft im Zweckverband LIK Nord. Der Landkreis ist seit 2013 Mitglied in diesem Zweckverband, obwohl wir keine Flächen in diesem Bereich haben.
Es war uns dennoch wichtig, den Zweckverband zu unterstützen – und das soll auch in Zukunft so sein. Allerdings ist die Förderperiode ausgelaufen, und daher waren dem Kreistag und der Verwaltung neue Planungsunterlagen wichtig. Deshalb wurde vorgeschlagen, vorbehaltlich zu kündigen. Dies wurde in der Öffentlichkeit kritisiert, allerdings gibt es formell wenig andere Möglichkeiten. Ich wurde vom Kreistag beauftragt, entsprechende Gespräche zu führen, um eine Satzungsänderung zu erwirken, damit die Mitglieder künftig auch finanzielle Planungssicherheit haben. Die Fraktionen im Kreistag betonten, dass an einen Ausstieg nicht gedacht ist, da die Arbeit des Zweckverbandes hoch angesehen wird und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Bergbaufolgelandschaft im Landkreis Neunkirchen geleistet hat. Daher werde ich mich in den kommenden Monaten intensiver mit diesem Thema beschäftigen.
Darüber hinaus gab es personelle Nachbenennungen in Gremien, eine erste Nachtragssatzung für das Haushaltsjahr 2025, den Dienstleistungsauftrag an die Neunkircher Verkehrs GmbH, Richtlinien für das Nutzungsentgelt der Turnhallen des Landkreises Neunkirchen, die Verlängerung des Antrags “Demokratie leben” sowie einen Zuschuss zu dem wichtigen Projekt „Psychosoziale Erwachsenensuchtkrankenhilfe“ für das Jahr 2025, das der Caritasverband umsetzt.
Nach der Sitzung ging es für mich in die Stummsche Reithalle, wo einer Persönlichkeit aus dem Landkreis Neunkirchen gedacht wurde. Der bekannte Journalist und Autor Gerd Meiser wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden. Er starb bereits im Jahr 2019. Mit Texten und Zeitzeugen-Statements wurde an Gerd Meiser erinnert, der unseren Landkreis und seine Heimatstadt Neunkirchen wie kein anderer begleitete. Ihm zu Ehren wurde ein längst vergriffenes Buch neu aufgelegt. 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung im Jahr 1995 ist das kleine Buch „Vom Gehen im Kreis“ wieder erhältlich. Möglich gemacht hat dies der Freundeskreis Gerd Meiser sowie die Sparkasse Neunkirchen und auch der Landkreis Neunkirchen.
Als ich mir dieses Büchlein noch einmal ansah, empfand ich es wie ein Pionierwerk. Damals wurde der Kreisrundwanderweg vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Fremdenverkehr vorgestellt. Dies war dem damaligen Landrat Dr. Rudolf Hinsberger und seiner Mitarbeiterin Vroni Leist sehr wichtig. Man kann sagen: Der Kreisrundwanderweg war damals ein zaghafter Beginn des Tourismus, dem zu dieser Zeit nur wenige eine größere Bedeutung zuschrieben. Doch – und das wird durch dieses Buch sehr deutlich – hatte der Landkreis bereits großes Potenzial. Dieses Potenzial wurde vier Jahre später durch die Gründung der Tourismus- und Kulturzentrale weiter hervorgehoben. Mittlerweile ist der Tourismus im Landkreis Neunkirchen ein wachsender Wirtschaftsfaktor.
Zum Abschluss berichtete ich noch über mein Verhältnis zu Gerd Meiser. Wenn man an Gerd Meiser denkt, dann denkt man an einen Menschen, der mit messerscharfer Beobachtungsgabe und großer Leidenschaft für seine Mitmenschen durchs Leben ging. Einen, der Geschichten nicht nur sah und schrieb, sondern spürte. Einen, der den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger über viele Jahre hinweg begleitete. Gerd Meiser war Chronist, Journalist und Autor – unentwegt fleißig und wissbegierig. Mit einer Mischung aus journalistischer Präzision, Neugier und Humor hielt er fest, was den Landkreis bewegte. In bewegten Zeiten wie diesen tut es gut, sich an jemanden zu erinnern, der mit bewusstem Blick und großer Leidenschaft geschrieben hat. Gerd Meiser fehlt. Seine Worte werden nicht vergehen. Seine Texte sind Erinnerungsmarken.
Heute tagte der örtliche Beirat des Jobcenters im Landratsamt in Neunkirchen mit einer Vielzahl von Themen. Morgen Abend habe ich die schöne Tätigkeit, beim 7 x 11-jährigen Jubiläum des Karnevalsvereins „Die Eicherte“ in Illingen, Schirmherr zu sein.
Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende.
Ihr
Landrat Sören Meng



