Zwischen Bienen, Baustellen und Nürnberg
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
erneut geht eine Woche zu Ende – eine Woche, die ich größtenteils außerhalb des Landkreises verbrachte. Doch dazu später mehr.
Am Montag fand der verwaltungsinterne Jour-Fixe statt, bei dem ich im Dezernentenkreis wichtige Themen und Projekte der Landkreisverwaltung besprach. Danach folgten Rücksprachen und Schreibtischarbeit, bevor ich nach Spiesen-Elversberg zum ersten Bienentag fuhr. Das Bienenmobil und die Bastelstationen luden zum Lernen und Spaßhaben ein – ein leckeres Eis gab es ebenfalls vor Ort. So lernten schon die Kleinsten, aber auch die Erwachsenen, wie wichtig Bienen für das gesamte Ökosystem sind. Spiesen-Elversberg will damit einen wichtigen Beitrag zu den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen leisten – denn jeder Beitrag zählt.
Bienen sind essenziell für nachhaltige Entwicklung. Ihr Schutz ist nicht nur ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt, sondern auch zur Sicherung unserer Ernährung und eines gesunden Planeten. Mein Dank gilt Bernd Huf und seinem Team der Gemeindeverwaltung, die dieses Fest organisiert haben. Ich hoffe – nicht nur als Landrat, sondern auch als Imker und Bienenfreund – auf eine Wiederholung im nächsten Jahr!
Apropos Bienen: Wussten Sie, dass eine Biene in ihrem Leben nur etwa einen Teelöffel Honig „produziert“?
Generell gilt: Regionaler Honig ist ein tolles Naturprodukt – gesund und lecker.
Im Anschluss leitete ich die Schul- und Bauausschusssitzung, die in einem Baustellencontainer in Neunkirchen stattfand. Neben Informationen über aktuelle Baumaßnahmen ging es um Digitalisierung und die prognostizierten Schüleranmeldezahlen.
Danach führten Bauamtsleiter Thorsten Mischo und sein Mitarbeiter Nico Fries durch die Großbaustelle Gemeinschaftsschule Neunkirchen Stadtmitte. In der kommenden Woche findet das Richtfest statt. Es ist beeindruckend, was die beteiligten Firmen in den letzten Wochen und Monaten geschaffen haben. Die Schulgemeinschaft kann sich auf eine moderne, zukunftsweisende Schule im Herzen unserer Kreisstadt freuen.
Am Dienstag traf ich mich mit Oberbürgermeister Jörg Aumann, um verschiedene Themen zu besprechen. Von dort aus ging es mit der saarländischen Delegation mit dem Bus nach Nürnberg, wo der 28. Deutsche Sparkassentag stattfand.
Aus dem Landkreis waren der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Neunkirchen, Jörg Welter, und Vorstand Patrick Rammo vor Ort. Der Sparkassentag 2025 fand an zwei Tagen unter dem Leitthema „Zukunft. Machen.“ statt. Im Fokus standen zentrale politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen sowie die Rolle der Sparkassen-Finanzgruppe in einem sich wandelnden Umfeld.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder hielt ein Grußwort und skizzierte pointiert die Herausforderungen unserer Zeit. Auch die Bedeutung der europäischen Einheit wurde betont – insbesondere angesichts globaler Spannungen und der Politik der Trump-Administration. Joschka Fischer rief zu mehr europäischer Zusammenarbeit auf und kritisierte nationale Alleingänge. Anne Applebaum und Herfried Münkler diskutierten über die Neuordnung der Welt und Europas Rolle darin.
Sparkassenpräsident Ulrich Reuter forderte einen „Zukunftsplan für Deutschland“ und eine Modernisierung des Staates. Er betonte die Investitionsbereitschaft des Mittelstands und die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern.
Die Digitalisierung war ein zentrales Thema: Die Finanz Informatik präsentierte den S-KIPilot und die App „Sparkasse“, um digitale Souveränität zu stärken. Auch Künstliche Intelligenz und digitale Resilienz wurden diskutiert. Trotz des Digitalisierungstrends betonten die Sparkassen die Bedeutung eines flächendeckenden Filialnetzes. Es wurden Investitionen in Filialen und die Sicherheit von Geldautomaten angekündigt – für besseren Kundenservice und Nähe zu den Menschen.
Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstrich zudem ihre Rolle bei der Förderung nachhaltiger Projekte und der Stärkung der regionalen Wirtschaft. Es wurden Initiativen vorgestellt, die eine nachhaltige Entwicklung und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen.
Beeindruckend war die Rede von Leopoldo López, ehemaliger Bürgermeister von Chacao in Venezuela. Er sprach über die Kraft von Freiheit und Demokratie und warnte vor autoritären Tendenzen.
Auch Thorsten Frei, der neue Chef des Bundeskanzleramts, widmete sich Themen wie Bürokratieabbau und der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit Deutschlands.
Julia Jäkel sprach über die Notwendigkeit, den deutschen Staat handlungsfähiger zu machen. Sie kritisierte, dass viele Reformen bereits im Ansatz scheitern, und forderte strukturelle Veränderungen. Ihre „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“, gemeinsam mit ehemaligen Bundesministern und Expertinnen und Experten ins Leben gerufen, hat konkrete Vorschläge für eine Modernisierung des Staates entwickelt, die zum Teil im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zu finden sind.
Der Sparkassentag 2025 war insgesamt eine Plattform für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln. Mit vielen neuen Impulsen kehrten wir am Donnerstagabend zurück in den Landkreis.
Heute Morgen fand die Vorstandssitzung des Saarländischen Landkreistages statt. Zugleich war es die letzte Sitzung meines Kollegen Theophil Gallo, der ab der kommenden Woche in den Ruhestand tritt. Seine Nachfolge übernimmt der frühere Kirkeler Bürgermeister Frank John. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche Theophil Gallo alles Gute und stabile Gesundheit. Als Vorsitzender der deutsch-polnischen Gesellschaft wird er weiterhin aktiv bleiben.
Um die Mittagszeit besuchte ich die Geburtstagsfeier eines Abteilungsleiters der Kreisverwaltung. Danach hatte ich eine traurige Verpflichtung: Der langjährige Bundestagsabgeordnete Hans-Georg Wagner wurde beerdigt.
Hans-Georg Wagner war eine herausragende, über Parteigrenzen hinweg geschätzte Persönlichkeit und ein prägender Mensch unseres Landkreises. Sein politisches und ehrenamtliches Engagement erstreckte sich über Jahrzehnte und war von tiefer Heimatverbundenheit geprägt.
Seit 1957 Mitglied der SPD, war Wagner ein Politiker mit Gewicht. Als Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker prägte er die politische Landschaft des Saarlandes entscheidend mit. Seine Tätigkeiten im Gemeinderat von Eppelborn, als stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Saar, als Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung zeugen von seiner großen Bedeutung.
Auch ehrenamtlich war er unermüdlich aktiv – unter anderem als Präsident des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) sowie als Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes im Saarland.
Hans-Georg Wagner hinterlässt eine große Lücke. Sein kluger Rat und seine unermüdliche Schaffenskraft werden fehlen. Danke für alles.
Seiner Familie wünsche ich viel Kraft.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende.
Ihr
Sören Meng, Landrat







