Zeit nach Ostern

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

nach einigen erholsamen Tagen bin ich seit gestern wieder offiziell im Dienst. Aufgrund der Lage war ich allerdings nur „STANDBYE“ zu Hause und nahm an einigen Besprechungen online teil.  So fand am Dienstag eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten und den Landräten statt. Es ging um die geplanten Lockerungen rund um die Modellregion Saarland, denen ich, aufgrund der Infektionslage im Landkreis kritisch gegenüberstehe. Hier hatte ich mich letzte Woche zu Wort gemeldet:

"Die aktuell hohen Neuinfektionen sind auf verstärktes Auftreten des Mutationsvirus und damit betroffene Großfamilien zurückzuführen. Beengter, stark besiedelter Wohnraum trägt leider zur Verbreitung bei. Daher sollten regionale Lockerungen nur mit größter Vorsicht von statten gehen. Ich kann viele Bürger verstehen, wir wollen unser altes Leben zurück, allerdings zeichnen die steigenden Zahlen ein anderes Bild. Daher ist es wichtig, weiterhin an der Impf- und Teststrategie festzuhalten. Halten wir Abstand, tragen Masken, dokumentieren unsere Kontakte mit der „luca-App“, dann sind wir auf einem guten Weg!"

Ein wesentlicher Schlüssel für eine deutliche Änderung der derzeitigen Lage können nur verstärkte Impfungen sein. Hier sind laut Gesundheitsministerium in den nächsten Wochen mehr Impfstoffe für unser Impfzentrum und für die Hausärzte angekündigt. Schon jetzt hat das Team unseres gemeinsamen Zentrums die Kapazität auf 120 Prozent erhöht, auch am Ostersonntag wurde eine Sonderschicht eingelegt. Gestern einigten wir uns darauf, dass wir 14000 zusätzliche Impfdosen an unsere Hilfsdienste in den Kreisen und dem Regionalverband verimpfen können. Das ist ein wichtiges Zeichen, denn die aktuelle Krise zeigt uns, dass wir uns auf die vielen ehrenamtlichen Menschen verlassen können. Da ist es für mich selbstverständlich, dass sie einen Impfschutz brauchen. Aufgrund der zusätzlichen Dosen mit Astrazeneca, können sie auf Wunsch früher geimpft werden. Das Ganze wird über das Ministerium mit unserer Unterstützung koordiniert und soll zeitnah beginnen. Mehr Infos habe ich zurzeit noch nicht.

Nicht um das Thema Corona sondern um die Digitalisierung unserer Kreisverwaltung mittels eines Dokumentenmanagementsystems ging es in einer internen Besprechung mit Mitarbeitern des Hauptamtes. Ich freue mich auf diese Prozessumstellung in unserer Verwaltung und ich bin mir sicher, sie wird einen großen Mehrwert bieten. Solch eine Umstellung in einer großen Verwaltungseinheit geht natürlich nur sukzessive. Ich möchte jedoch in meinem Bereich des Büros des Landrates beispielhaft voran gehen. Danke an das Team des Hauptamtes für die dynamische Begleitung dieses wichtigen Themas der Zukunft!


Heute Morgen fand eine Besprechung mit den Kreisbürgermeistern statt. Auch hier waren Vertreter des Gesundheitsamtes und die zuständige Dezernentin Julia Schild, sowie der Leiter der Stabsstelle Alexander Koch im Chat, um ein aktuelles Lagebild zu geben. Die Zahlen im Landkreis sind leicht rückläufig, allerdings sind die Mutationszahlen weiter bedenklich.Das Infektionsrisiko des ursprünglichen Virus des letzten Jahres war gegenüber den heutigen Mutationen (englische und afrikanische) viel geringer. Beide auftretenden Mutationen sind hochansteckend. So stellen wir fest, dass im Falle einer Ansteckung eines Familienmitgliedes, das Virus in der Regel auf alle Familienmitglieder übergeht. Daher ist immer noch äußerste Vorsicht geboten.Ich will keine Ängste schüren, aber die Wahrheit ist, dass wir immer noch extrem aufpassen müssen, wenn wir uns begegnen. Deshalb müssen wir weiterhin Abstand halten und Maske tragen. Erst wenn viele Menschen geimpft sind, ist die Gefahr gebannt. Das wird wohl im Laufe des Sommers der Fall sein, wenn es genügend Impfdosen gibt.Passen wir also weiterhin auf und nutzen Hilfsmittel, wie die „luca-App“ zur Kontaktnachverfolgung.Heute Nachmittag stand ich noch dem Saarländischen Rundfunk zur „Corona-Situation“ im Landkreis Rede und Antwort.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser – viele Menschen engagieren sich für unsere Gesundheit.  Die Teams in den Testzentren, im Impfzentrum, in den Verwaltungen sorgen dafür, dass „der Laden läuft“. Der Einzelhandel stellt die Versorgung sicher, viele Menschen, jeder an seinem Platz, geben ihr Bestes.Das sollten wir, bei aller Kritik an der derzeitigen Lage, nicht vergessen. Wir sind umsorgt – und das ist ein gutes Gefühl.

Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende, bleiben Sie gesund!

 

Ihr Landrat Sören Meng