Woche der besonderen Veranstaltungen

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

eine bewegende Woche geht für mich zu Ende. Gleich zwei Großveranstaltungen durfte der Landkreis als Mitveranstalter mitbegleiten. Beide Veranstaltungen fanden einen guten Widerhall in der Presse und zeigen, wie vielfältig die Aufgaben unseres Landkreises sind.

Der Montag begann mit dem Besuch an der Förderschule L in Neunkirchen. Dort hat mein Team der Bau- und Schulverwaltung gemeinsam mit der Schul-IT eine weitere Schule digital ausgestattet. Es war für mich beeindruckend zu sehen, wie individuell die Technik von Schülerinnen und Schülern mit individuellem Förderbedarf genutzt werden kann. Ich danke meinem Team für die Umsetzung dieser wichtigen Maßnahme.

Am Nachmittag tagte der Bauausschuss der Sparkasse Neunkirchen, der sich intensiv mit dem Neubauvorhaben der neuen Hauptstelle der Sparkasse in der Neunkircher Bahnhofstraße auseinandersetzt. Hier wird in den nächsten Jahren ein modernes, architektonisch anspruchsvolles, multifunktionales Gebäude entstehen, das unsere Kreisstadt aufwerten wird. Ich freue mich sehr, dass ich diese Maßnahme als Verwaltungsratsvorsitzender von Beginn an intensiv begleiten darf.

Der Abend stand dann im Zeichen von Alex Deutsch und seinem Lebenswerk. Dazu zitiere ich aus unserer Presseveröffentlichung:

>Die Alex Deutsch Stiftung verlieh zum dritten Mal in Kooperation mit dem Landkreis Neunkirchen den Alex-Deutsch-Preis. Ausgezeichnet wurden die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle mit ihrer Stolperstein AG sowie der Historiker Dr. Dieter Wolfanger. 

„Der Alex-Deutsch-Preis steht für eine aktive Erinnerungskultur und würdigt vorbildliches Engagement zur Stärkung einer toleranten, offenen und solidarischen Zivilgesellschaft“, erläutert der Stiftungsvorsitzende Landrat Sören Meng die Intention des Preises. Landtagspräsidentin Heike Becker übernahm die Schirmherrschaft der Preisverleihung und nahm dabei deutlich Stellung zur aktuellen Kriegssituation in Nahost: „Antisemitische Parolen und Demonstrationen sowie Angriffe gegen Jüdinnen und Juden erschüttern mich zutiefst. Dass in Deutschland wieder Antisemitismus zu Tage tritt, ist unerträglich. Deshalb ist es wichtig, von den Gräueltaten der Nazis zu berichten, wachsam gegen jede Form der Diskriminierung zu sein und die jüngeren Generationen zu sensibilisieren. Lassen Sie uns alle zum Sprachrohr von Alex Deutsch werden: Tragen wir seine Botschaft weiter!“ 

Auch Doris Deutsch, die Witwe von Alex Deutsch, war anwesend und bedankte sich bei allen, die sich im Sinne ihres Mannes für ein Mehr an Miteinander engagieren. Auch Vertreter der Landespolitik und in der Erinnerungsarbeit Tätige waren zu der feierlichen Preisverleihung in das Landratsamt Ottweiler gekommen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Lehrern und Schülern der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler. 

Das Stiftungskuratorium hat den Preis nach 2017 und 2019 nun zum dritten Mal vergeben. „Im Saarland kommt man nicht an den Werken von Herrn Dr. Wolfanger vorbei, wenn man sich mit dem Schicksal der saarländischen Juden unter der NS-Herrschaft auseinandersetzt – und das bereits seit knapp einem halben Jahrhundert“, würdigte Landrat und Kuratoriumsvorsitzender Sören Meng die Tatkraft des Preisträgers aus Niederlinxweiler, der sich auch um die Täterforschung sehr bemüht hat. Da er aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, nahmen seine Töchter Annemarie Schaadt und Birgit Wobido stolz den Preis für ihren Vater entgegen. 

Weiterer Preisträger war die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle, die sich bereits seit 2011 um eine inklusive und multimediale Erinnerungsarbeit verdient macht. „Die Stolperstein AG versteht es, die Gedenkkultur sukzessive weiterzuentwickeln, und das über mehrere Schülergenerationen hinweg. Dazu gehört die Dauerausstellung im Schulgebäude, eine Wanderausstellung, die aufwendige Internetseite, sogar auf den Sozialen Medien ist sie aktiv. Durch den Gebrauch moderner Kommunikationsmittel leistet die AG außerdem einen maßgeblichen Beitrag, damit sich auch junge Generationen mit diesem wichtigen Teil der Geschichte unseres Landes beschäftigt. Denn wenn wir wollen, dass dieser Teil der Vergangenheit nicht vergessen wird, muss es auch möglich sein, moderne Wege für künftige Generationen zu gehen – und genau das wird hier getan. Damit ist die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle ein Vorreiter und hat den Alex-Deutsch-Preis 2023 mehr als verdient“, hob Meng das Engagement der AG unter der Leitung von Jörg Friedrich hervor. 

Der Preis

Der Alex-Deutsch-Preis ehrt Personen oder Gruppen, die sich in besonderer Weise für Toleranz als Grundlage politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens verdient gemacht haben. Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Holocaust-Überlebenden Alex Deutsch (1913-2011) und sein unermüdliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Der Preis ist eine Reproduktion einer Skulptur des Künstlers Seiji Kimoto. Sie wurde in einem 3-D-Druck-Verfahren reproduziert. Das Originalkunstwerk befindet sich im Raum der Begegnung in der Alex-Deutsch-Schule und erinnert an die beiden Freunde und späteren Ehemänner von Doris Deutsch, Karl Löb und Alex Deutsch, die während der NS-Zeit von 1943 bis 1945 zuerst im Konzentrationslager Auschwitz und später im Bergwerk des Lagers Langenstein-Zwieberge als Zwangsarbeiter inhaftiert waren.“<

Am Rande ging ich auch auf die aktuelle Situation in Israel ein: Wir hatten als Zeichen der Solidarität bei der Verleihung die israelische Fahne in den Vordergrund gerückt. Denn seit dem 07. Oktober ist in Israel nichts mehr wie zuvor. Für die Israelis ist der Terrorangriff der Hamas ein tiefes Trauma. Es ist ein Krieg, den die Hamas auch gegen die eigene Bevölkerung führt. Das Leid der Menschen berührt uns im Innersten. Wir sendeten von dieser Veranstaltung aus ein Zeichen des Mitgefühls und der Menschlichkeit.

Am Dienstagmorgen stimmte ich mich zu verschiedenen Baumaßnahmen mit unserem Bauamtsleiter Thorsten Mischo ab. Anschließend fand das Meeting mit den Führungskräften unserer Kreisverwaltung zu verschiedenen Themen statt. Danach tagte die Jury zu dem Projekt-Wettbewerb “KlasseKlima“. Hier hat unsere Klimaschutzmanagerin mit Unterstützung des Kreistages die weiterführenden Schulen dazu aufgerufen zu erkunden, was es mit einer Kreislaufwirtschaft auf sich hat und warum es so wichtig ist, sich für den Umweltschutz zu engagieren. Der Aufruf war sehr frei gestaltet, sodass die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten. Insgesamt gingen sechs Beiträge von fünf Schulen ein.

Der krönende Abschluss meines Arbeitstages war die Verleihung des ersten Wirtschaftspreises des Landkreises Neunkirchen. Der Landkreis hatte dies gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft auf den Weg gebracht. Der langjährige Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Lothar Dietz, der 2018 verstarb, hatte vor Jahren die Auslobung eines solchen Preises angeregt. Daher war es mir wichtig, an Herrn Dietz zu erinnern. Insgesamt gingen 28 Bewerbungen ein.

An diesem Abend durften wir dann gemeinsam mit der Sparkasse Neunkirchen drei Unternehmen aus Handel, Handwerk und Dienstleitung für ihr außergewöhnliches Engagement, insbesondere in den vergangenen wirtschaftlich schwierigen Zeiten, und für ihre Schaffenskraft stellvertretend für alle Unternehmen im Landkreis würdigen - denn jedes der 28 Unternehmen hätte einen Preis verdient! Die Moderation von Klaus Dittrich und die stimmungsvolle musikalische Begleitung eines Ensembles des Kreisjugendorchesters Neunkirchen haben die Gala perfekt gemacht. 

Einige Wochen zuvor hatte die Jurysitzung stattgefunden, bei der folgende Gewinner ermittelt wurden, und die nun endlich geehrt wurden: 

1. Platz: Krämer IT Solutions GmbH

2. Platz: Glöckner Natursteine

3. Platz: Bücher König

An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch an die Gewinner! Die Laudationen übernahmen Darius Nadery, Fachbereichsleiter Unternehmensberatung der HWK, Dr. Carsten Thomé, Hauptgeschäftsführer der IHK und Wirtschaftsminister Jürgen Barke. Vielen Dank auch an das Team der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Umsetzung und Organisation.

Damit sind wir Vorreiter im Saarland und haben mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt "Zukunftsfähigkeit" ein wichtiges Zeichen gesetzt für unsere Unternehmen in der Region, die diesen Zeiten mit unternehmerischem Mut und Weitblick begegnen müssen. Es war ein bewegender Abend, der auf große Resonanz stieß. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft einen solchen Preis ausloben werden, um die unternehmerische Seite unseres Landkreises zu würdigen.

Am Mittwochmorgen fand eine Besprechung im Rahmen meiner Tätigkeit für das Schulmuseum Ottweiler gemeinsam mit Bürgermeister Holger Schäfer und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neunkirchen Jörg Welter statt. Hier ging es unter anderem um die Vorbereitung des Wirtschaftsplanes des Saarländischen Schulmuseums. Dieses Museum ist etwas ganz Besonderes, für den Landkreis Neunkirchen und darüber hinaus. Daher ist es mir ein Anliegen, die Arbeit dort aktiv zu unterstützen. Im Anschluss tagte der Verwaltungsrat der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement KGSt online. Vor einigen Wochen besuchte ich das Forum in Hamburg. Die Gemeinschaftsstelle befasst sich unter anderen mit den Querschnittsthemen Führung, Steuerung und Organisation der Kommunalverwaltung. Kernaufgaben sind die Erstellung von Gutachten und Berichten zu Optimierungsmöglichkeiten in unserer kommunalen Organisation.

Im Anschluss fanden verwaltungsinterne Rücksprachen statt.

Gestern Morgen hatte ich die schöne Aufgabe die Sieger unseres Schulwettbewerbes „KlasseKlima“ auszuzeichnen., zu dem am Dienstag die Jurysitzung stattfand. In den Klassenstufen 5-6 war dies die Alex-Deutsch-Schule, in den Klassenstufen 7-9 hatte die Mühlbachschule Schiffweiler mit ihrem Projekt die Nase vorn. Aber auch Projekte der Gemeinschaftsschule Stadtmitte-Neunkirchen, der Arnold-Fortuin-Schule Illingen und der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen konnte ich auszeichnen. Die Schulen mit ihren Schülerinnen und Schüler hatten kreative Projekte entwickelt und aufgezeigt, wie jeder etwas für den lokalen Klimaschutz tun kann. Hierfür allen herzlichen Dank! Ein besonderes Dankeschön geht an die Klimaschutzmanagerin Frau Morlo-Martin und die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Kreistages und der Kreisverwaltung.

Danach standen Rücksprachen auf meiner Agenda. Am Nachmittag fand die Sitzung des Stiftungsrates der Bürgerstiftung im Landkreis Neunkirchen statt. Hier berieten wir aktuelle Anträge, die Vereine an die Stiftung stellen. Diese Stiftung wurde im Rahmen des Bundesprogrammes Land(auf)Schwung gegründet. Dank großzügiger Spenden konnten wir schon viele Vereine mit ihren Projekten unterstützen. 

Heute Morgen war Schreibtischarbeit angesagt, bevor ich mich ins Wochenende verabschieden konnte. 

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Bleiben Sie gesund! 

Ihr Landrat Sören Meng