Was ein Landrat so macht…

Immer wieder werde ich gefragt: Was macht so ein Landrat? Um diese Frage zu beantworten, schreibe ich auch diesen Blog, denn ich verstehe, dass für viele Bürgerinnen und Bürger der Landkreis ein Gebilde mit vielen Fragezeichen ist.

Mein Tätigkeitsfeld als Landrat ist sehr vielseitig, wird aber zeitlich sehr durch Sitzungstermine dominiert. Durch die über 25 Beteiligungen des Landkreises und die üblichen kommunalen Gremiensitzungen stehen viele Sitzungen auf dem Terminplan. Diese Woche waren es sechs Sitzungen, an denen in unterschiedlicher Funktion teilnahm. Mit der Vorstandssitzung des Landkreistages, der Trägerversammlung des Jobcenters, der Aufsichtsratssitzung der Verkehrsmanagementgesellschaft Saar mbh (VGS), der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Personennahverkehr Saarland (ZPS), der Vorstandssitzung des Demenzvereins und dem Kooperationsausschuss des Pflegestützpunktes waren die Themen der einzelnen Sitzungen breit gefächert.

In der Verbandsversammlung des ZPS wurde ich einstimmig zum Verbandsvorsteher gewählt. Damit bin ich in den nächsten fünf Jahren der gesetzliche Vertreter des Zweckverbandes und leite deren Verwaltung. Alle saarländischen Landkreise, der Regionalverband sowie das Saarland sind Mitglieder des Zweckverbandes. Der ZPS koordiniert und fördert den öffentlichen Personennahverkehr im Saarland. Mobilität und insbesondere der ÖPNV bestimmt unseren Alltag und ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität und Wirtschaftskraft in unserem Land. Die Aufgabe des ZPS besteht darin, die Anforderungen an ein attraktives, am Kunden orientiertes ÖPNV-Angebot gewährleisten zu können. Dieser wichtigen Aufgabe werden wir uns auch zukünftig stellen.

Unsere Kreisverwaltung möchte sich ebenso einem anderem Thema widmen: der Gestaltung einer bürgerfreundlichen und behindertengerechten Verwaltung. Diesbezüglich habe ich mich mit unserer Kreisbehindertenbeauftragten Petra Moser-Meyer zusammengesetzt, um Möglichkeiten auszuloten. Hier haben wir in den kommenden Jahren einiges vor. Ziel ist die gesellschaftliche Teilhabe aller und auch hier ist der Landkreis gefordert.

Auf einen Termin freue ich mich schon jetzt: Beim Familienfest am 26. Juni auf Finkenrech wird der neu umgebaute, behindertengerechte Spielplatz eröffnet. Ich bin gespannt, wie er angenommen wird.

Auch diese Woche stand wieder die regelmäßige Besprechung zu unserem Modellprojekt Land(auf)Schwung an. Diesmal fokussierten wir uns speziell auf die konkrete Ausgestaltung des Projektes „Welcome Center“. Die Saaris GmbH wird die Umsetzung dieses Projektes übernehmen und Christoph Lang, der Geschäftsführer von Saaris, präsentierte bereits erste Planungsschritte. Ziel ist es möglichst viele Neubürger für unseren Kreis zu begeistern und dafür zu sorgen, dass sie sich schnell heimisch fühlen.

Am Mittwoch begrüßte ich als Hausherr viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Fortbildungsveranstaltung des Saarländischen Schwesternverbandes und der Kassenärztlichen Vereinigung. Diese Veranstaltung zum Thema Pflege unterstützte ich gerne, denn die Pflegearbeit ist ein unerlässlicher Bestandteil unserer Gesellschaft und wird im Hinblick auf den demografischen Wandel immer größere Bedeutung erfahren. Um die Zukunft der Pflege gestalten zu können, gilt es den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Dem hat man sich mit dieser Fortbildungsveranstaltung angenommen und wird in der Kreisstadt einen Modellversuch starten. Die Akteure sind hier - neben der kassenärztlichen Vereinigung und der saarländischen Pflegegesellschaft - die Krankenkassen, Ärztenetzwerke, niedergelassene Haus- und Fachärzte und auch das Gesundheitsministerium. Ziel ist die optimale medizinische Versorgung der Menschen im Landkreis.

Heute Morgen stand dann ein Gesprächstermin mit den Vertretern der Arbeiterwohlfahrt Direktorin Birgit Luhmann und dem Direktor Peter Barrois zum Thema Jugendhilfe auf dem Plan. Der Landkreis Neunkirchen kooperiert bereits seit vielen Jahren mit der AWO (Sozialpädagogisches Netzwerk) als Jugendhilfeträger. Im Sinne einer effektiven Zusammenarbeit finden regelmäßig Abstimmungstermine mit den einzelnen Trägern statt. Das Jugendhilfeverfahren ist sehr komplex und es gibt viele gesetzlich vorgegebene Abläufe. Generell habe ich den Eindruck, dass für Außenstehende die Abläufe eines Jugendhilfeverfahrens nicht immer transparent sind. Daher wird die Kreisverwaltung hier in den nächsten Monaten auch Informationsarbeit leisten.

Danach war ich bei der Eröffnung der Selbstbedienungsgeschäftsstelle der Sparkasse Neunkirchen in Hangard zugegen. Als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse begrüße ich dieses Angebot sehr. Denn nun haben die Hangarder Einwohner mitten im Ortskern die Möglichkeit, an zentraler Stelle das Service-Angebot der Sparkasse zu nutzen. Ich finde es wichtig, dass unsere Region durch örtliche Angebote, und dazu zählen auch Bankdienstleistungen, attraktiv und lebenswert für uns Bürger bleibt. Für Menschen, die nicht mehr mobil sind, bietet die Sparkasse einen mobilen Bürgerservice, der Bankdienstleistungen auch zu Hause sicherstellt.

Gleich werde ich die Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Illtalgymnasiums Illingen besuchen. Bei einem Geburtstag wie diesem muss gefragt werden, was denn grundsätzlich eine Schule auszeichnet. Die Saarbrücker Zeitung hat es in ihrer Ausgabe am 01. April auf den Punkt gebracht, wenn sie schreibt „Erfolgsstory der Schule auf dem Lande: Weltoffenheit, Toleranz und Gemeinsinn prägen das Illtalgymnasium von Anfang an.“ Ich finde, dass IGI hat in den fünf Jahrzehnten seines Bestehens auch immer eine vorbildliche Strahlkraft ausgeübt.

Morgen werde ich dann als Schirmherr das Museum für saarländische Brauereikultur nach einer Umgestaltung wiedereröffnen. Frank Casciani sammelt seit Jahren alles, was ihm rund um die Geschichte der saarländischen Brauereien in die Hände fällt und stellt dies in seinem Museum in Wiesbach-Mangelhausen aus. Eine tolle ehrenamtlich getragene Initiative, die unser Museumsangebot im Kreis ergänzt!

Am Sonntag werde ich bei der Veranstaltung der Tourismuszentrale des Landkreises „Frühling auf Finkenrech“ sein. Unter dem Motto „Schauen und erleben“ bieten mehr als 50 Aussteller zwischen 11 und 18 Uhr ihre regionalen Produkte auf dem großen Bauernmarkt an. Zudem werden Gartenführungen, musikalische Highlights und für Kinder viele Angebote geboten. Ich hoffe auf gutes Wetter und würde mich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher freuen. (Mehr Infos zur Veranstaltung)

Bis dahin, ein schönes Wochenende

Ihr Sören Meng