Von Verstärkerbussen bis zur Weinlese

Diese Woche war wieder sehr ereignis- und abwechslungsreich. Außenstehende können sich oftmals nicht vorstellen, mit wie vielen Themen die Landkreise konfrontiert werden. Darüber sprach ich übrigens am vergangenen Mittwoch bei den Rotariern und stellte das umfangreiche Aufgabenspektrum der Kreise vor.

 

Der Montagmorgen begann für mich um 7:15 Uhr in Neunkirchen. Denn an diesem Tag kamen die ersten Reisebusse verstärkend im Schulverkehr zum Einsatz.  Durch die Kostenzusage der Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger konnte die NVG weitere Busse durch Subunternehmer beauftragen und so das gebündelte Schüleraufkommen in den Schulbussen entzerren. Die Neunkircher Verkehrs GmbH hatte schon seit Schulbeginn mit drei Bussen zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Oberbürgermeister Jörg Aumann, NVG-Geschäftsführer Pascal Koch und Fahrdienstleiterin Klaudija Plazibat nahmen wir am  Neunkircher Busdepot an der Fernstraße die ersten Fahrten in Augenschein. Hand in Hand mit dem Land können wir nun die Verstärkerbusse dort einsetzen, wo sie gebraucht werden. Die Kostenzusage des Landes hat hier nochmal Spielraum verschafft. Ich danke der Wirtschaftsministerin für diese finanzielle Unterstützung und der NVG GmbH für die zügige Umsetzung! Danach bereite ich im Kreis der Dezernenten anstehende Termine vor und tauschte mich zu aktuellen Themen und unserer Kreisverwaltung aus. Auch standen etliche Rücksprachetermine auf dem Terminkalender.

 

Am Dienstag traf ich mich mit dem Leiter der Regionalstelle THW Reiner Schaadt, um gemeinsam mit unserem Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack und dem Katastrophenschutzbeauftragten meiner Verwaltung Alexander Koch mehr über das neue THW Gesetz zu erfahren. Durch die Novellierung des Gesetzes können wir künftig intensiver mit den Einsatzkräften des THW operieren und bei Bedarf kostenneutral Einsätze abbilden. Bisher lief die Zusammenarbeit mit dem THW sehr gut und reibungslos. Ich erinnere an das große Engagement im Rahmen des Aufbaus unseres Versorgungszentrums in der Seminarsporthalle. Ich danke an dieser Stelle allen, die sich im THW Haupt und ehrenamtlich für unsere Gesellschaft engagieren.

Danach fand ein Gespräch gemeinsam mit unserer Sozialdezernentin Julia Schild und den Verantwortlichen des Integrationsbetriebes Haseler Mühle statt. Dieser Betrieb ist eine Tochtergesellschaft der neuen Arbeit Saar und bietet Menschen mit und ohne Behinderung einen dauerhaften und regulären Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt. Der Betrieb leistet einen aktiven Beitrag zur heimischen Artenvielfalt, da er regional typische Ansaaten herstellt. Der Landkreis zählt schon seit längerer Zeit zu den zufriedenen Kunden des Integrationsbetriebes. Allerdings fehlen dem Unternehmen Mittel, um dauerhaft am Markt zu bleiben. Ich hoffe, dass eine Lösung gefunden wird, den Integrationsbetrieb in die Zukunft zu führen. Die Arbeit die Jürgen Michel und sein Team leistet ist herausragend und nachhaltig. In Zeiten, in denen immer mehr öffentliche Blumenwiesen, zur Förderung der Insekten angelegt werden, ist es wichtig regionales Saatgut vorhalten zu können. Am Nachmittag fand die Preisverleihung des Wettbewerbes Klasse Klima statt. Dieser Wettbewerb wurde von unserer Klimaschutzbeauftragten Lilli Metzker konzipiert und in den Schulen des Landkreises präsentiert. Sieben Schulen beteiligten sich mit interessanten Projekten. Leider kam hier Corona dazwischen und das Projekt nahm einen anderen Verlauf. Daher entschlossen wir uns das Preisgeld von 3500 € an alle Teilnehmer zu vergeben, um damit jedes Projekt zu würdigen. In der Preisverleihung, die Corona bedingt in einem sehr kleinen Rahmen stattfinden musste, stellten die Schulen alle Projekte detailreich vor. Herzlichen Dank allen, die sich hier engagiert haben und damit unsere Welt die Natur vor Ort ein klein wenig besser machen. Ich bin sicher, dass die Projekte fortgeführt werden. Daher ist jeder Euro gut angelegt.

Von Ottweiler ging es dann nach Stennweiler, wo der erste Spatenstich für die neue Kita Stennweiler gemeinsam mit Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, Bürgermeister Markus Fuchs, der Ortsvorsteherin und MdL Christina Baltes sowie vielen weiteren Gästen vorgenommen wurde. Nach der Fertigstellung wird ein neungruppiger Kindergarten entstehen. Der Landkreis hat diese Maßnahme mit rund 2 Millionen Investitionsmitteln bezuschusst. Bisher bietet der Kindergarten Platz für 75 Kindergarten- und 20 Krippenkinder. Dank des Kreiszuschusses wird die Einrichtung in die Lage versetzt, weitere 33 Krippen- und 25 Kindergartenplätze anzubieten. In meinem Grußwort zitierte ich Dalai Lama, der gesagt hat: „Die Kinder von heute, sind die Gesellschaft von morgen.“ Den Bauarbeiten wünsche ich einen unfallfreien und zügigen Verlauf.

Am Abend feierte in Eppelborn die Paul Ludwig Stiftung ihr 20-jähriges Jubiläum. Zweck der im Jahre 2000 gegründeten Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur. Insbesondere wird dies verwirklicht durch die Bewahrung und Pflege der Stiftung übertragenen Kunstgegenstände und Kulturgüter sowie deren Zugänglichmachung und Nutzbarmachung für die Allgemeinheit. Im Besonderen wird der Stiftungszweck erfüllt durch die Förderung der Kunst Jean Lurçats durch Sammlung von Kunstwerken Jean Lurçats und ihre Vermittlung im landesweiten und überregionalen Bewusstsein durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen, durch die Einordnung und Darstellung von Leben und Werk Jean Lurçats in den europäischen Kontext und durch Sammlung sowie Bearbeitung künstlerischer Positionen zum Werk von Jean Lurçats. Im Jean Lurçat-Museum in der ehemaligen Mädchenberufsschule in Eppelborn sind zahlreiche Werke ausgestellt.

Des Weiteren gehört zur Erfüllung des Stiftungszwecks die Bewahrung des Vermächtnisses und des Andenkens des 1998 verstorbenen Priesters und Kunstlehrers Paul Ludwig, der einige Jahre in Eppelborn als Vikar tätig war und der durch letztwillige Entscheidung die Grundlage für die Ausstattung der Stiftung geschaffen hat. (Quelle: Website Gemeinde Eppelborn). In meinem Grußwort würdigte ich das große Engagement der Stiftung zum Erhalt und Ausbau des Museums. Das Museum würdigt auf ganz besondere Art und Weise das großartige Schaffen des französischen Künstlers Jean Lurçat. Der Gründungsvater Pastor Matthias Marx stellte passend zum Jubiläum 20 außergewöhnliche Werke Lurçats vor. Vielleicht habe ich Ihnen beim Lesen dieser Zeilen etwas Lust gemacht, dieses außergewöhnliche Museum einmal zu besuchen. Sie werden es nicht bereuen.

 

Am Mittwoch traf ich mich mit Schulleitern einer Gemeinschaftsschule und eines Berufsbildungszentrums, um über künftige verstärkte Kooperation zu beraten. Am Nachmittag wurde mir die Studie zu einem möglichen Standortmanagement zum Erlebnisort Reden vorgestellt. Gemeinsam mit Bürgermeister Markus Fuchs, dem IKS Geschäftsführer Valentin Holzer und dem Tourismus Werkleiter Christian Rau besprachen wir anschließend die Ergebnisse. Die Studie soll in Kürze dem Kreistag und dem Gemeinderat der Gemeinde Schiffweiler in einer gemeinsamen Sitzung vorgestellt werden. Ein gemeinsames Standortmanagement ist sicherlich ein Schlüssel für eine Weiterentwicklung des Erlebnisortes.

Am Abend referierte ich beim Rotary Club Eppelborn-Illtal zum Thema: Der Landkreis, das unbekannte Wesen. In meinem Vortrag stellte ich die umfangreiche Aufgabenpalette unserer Landkreisverwaltung dar.

 

Gestern Morgen tagte der Aufsichtsrat der VSE AG, dessen Mitglied ich bin. Am Nachmittag standen interne Termine und ein Austausch mit dem Innenministerium auf meiner Agenda.

 

Heute Morgen fand der Auftakt für die schöne Aktion Heimat shoppen statt. Im ganzen Landkreis gibt es tolle Aktionen. Ziel ist es, den lokalen Handel zu stärken. Wer lokal kauft, stärkt die Wirtschaft vor Ort und trägt maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler besuchte ich eine Aktion in Eppelborn. Von dort ging es dann zum Freizeitzentrum Finkenrech, wo wir den schönen Bauerngarten offiziell eröffneten. Dieser Garten konnte nur realisiert werden, da die proWIN Stiftung einen größeren finanziellen Beitrag leistete. Unser Leiter des Umweltamtes Oliver Martin und sein Team haben klasse Arbeit geleistet. Mir ist es wichtig, dass unser Freizeitzentrum Finkenrech mit seiner anspruchsvollen Gartenanlage Vorbildcharakter hat. So wollen wir mit dem Bauerngarten, dem Arzneipflanzengarten und auch der Streuobstwiesen den Bürgerinnen und Bürgern aufzeigen, wie man selbst zu Hause im Garten nachhaltig agieren kann. Wir wollen Dinge, die noch unsere Großeltern wussten, nicht in Vergessenheit geraten lassen. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen das Wissen um den Anbau von Pflanzen wachzuhalten.

 

Morgen früh wird für mich eine Premiere stattfinden. Wussten Sie, dass auf der Halde der ehemaligen Grube Reden Wein angebaut wird? Eine Initiative von Ehrenamtlern sorgt schon seit Jahren dafür, dass hier Rebstöcke wachsen und gedeihen und man als Abschluss sogar einige Flaschen Wein keltern kann. Dieses Jahr darf ich bei der Weinlese helfen, was ich natürlich sehr gerne tue.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende. Wenn die Wetterprognosen stimmen, kehrt der Sommer wieder zurück. Halten Sie dennoch Abstand und halten Sie sich an die Hygieneregeln, denn diese Woche gab es Neuinfektionen. So musste unser Team des Gesundheitsamtes einen Kindergarten in Quarantäne schicken und zahlreiche Testungen vornehmen.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und herzliche Grüße!

Ihr Landrat Sören Meng