Vom Impfen und Testen

Wieder geht eine sehr themenintensive Woche zu Ende. Auch sie war zu fast 100 % von dem Geschehen von Covid-19 geprägt. Noch immer überschlagen sich Ereignisse:  E-Mails, Meetings oder kurzfristige Treffen. Es geht immer um dasselbe. Wie schaffen wir es, in den nächsten Wochen und Monaten möglichst viele Menschen zu impfen und dabei die Pandemie einzudämmen, dass sich die Mutationen nicht ausbreiten können. Seit dieser Woche ist das Testen in aller Munde. In allen Landkreisen wird in Kooperation mit dem Land und einem privaten Anbieter ein Testzentrum eingerichtet. Heute Mittag wurde das Testzentrum für den Landkreis Neunkirchen in der Kreisstadt Neunkirchen durch Staatssekretär Stephan Kolling, Oberbürgermeister Jörg Aumann, Betreiber Thilo Ziegler und mir eröffnet. Hier haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich einmal pro Woche kostenfrei testen zu lassen. Darüber hinaus bieten zahlreiche Ärzte und Apotheken ebenfalls einen Testservice an. In den nächsten Tagen wird es zusätzlich kreisweit weitere Möglichkeiten in den Gemeinden geben. In Illingen (Gemeinde in Kooperation DRK) und Merchweiler wurden Anfang der Woche bereits Testzentren eröffnet. Um die Kosten erstattet zu bekommen, muss für alle Betreiber eine offizielle Beauftragung durch das Gesundheitsamt des Landkreises vorliegen. Ausgenommen hiervon sind Ärzte und Apotheken, die vom Land beauftragt werden können. Am Montag war ich in Wemmetsweiler im Gasthaus Wachdersch zu Gast. Ich besuchte gemeinsam mit Bürgermeister Patrick Weydmann das privat organisierte Zentrum in Wemmetsweiler, das Niclas und Christoph Fries umgesetzt haben. Hier wurde auch ich getestet und freute mich über mein negatives Ergebnis. Wäre es positiv gewesen, hätte es einen weiteren Test im Testzentrum SB gegeben, auch wäre das Gesundheitsamt informiert worden. Eine flächendeckende Test- und Impfstrategie wird uns helfen, die Pandemie zu überwinden.Wo genau man sich testen kann, erfahren Sie auf unserer Website und auf der Website des Gesundheitsministeriums.

Im Anschluss besuchte ich dann mit meinen Landratskollegen Udo Recktenwald und Theophil Gallo unser gemeinsames Impfzentrum in Neunkirchen. Hier tauschten wir uns mit den Verantwortlichen Gunter Maier und Dr. Dirk Jesinghaus zu aktuellen Fragen rund um unser Impfzentrum aus. Momentan wird die Kapazität weiter erhöht, auch hat man kleinere bauliche Maßnahmen in Angriff genommen. Damit immer mehr unterschiedliche Impfstoffe verknüpft werden können, müssen auch die Aufbereitungskapazitäten erhöht werden, um beste Sicherheit zu garantieren. Darüber hinaus ging es auch um die Verwendung von übrig gebliebenen Impfstoffen, wenn beispielsweise Termine ausfallen. Hier gibt es eine Liste, die selbstverständlich nach den Landesrichtlinien priorisiert ist. Ich werde häufig auf dieses Thema angesprochen. Hier sind zwei Dinge wichtig. Es darf kein Impfstoff verloren gehen, aber es muss die Transparenz und die Impfpriorität gegeben sein.

Ich danke dem engagierten Team unseres Impfzentrums für die tolle Arbeit. Fast täglich kontaktieren mich Bürgerinnen und Bürger, um sich für den tollen, gut organisierten Ablauf zu bedanken. Diesen Dank gebe ich gerne weiter.

Am Dienstag fand eine Online-Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern des Landkreises Neunkirchen zu den aktuellen Herausforderungen rund um die Corona-Pandemie statt. Über die Aufbauorganisation rund ums Testen habe ich ja gerade informiert. Zurzeit stehen wir alle wöchentlich im engen Kontakt (natürlich virtuell), um uns über das dynamische Geschehen auszutauschen. Hier dürfen keine Informationen verloren gehen.

Am Nachmittag gab es einen Termin im Freizeitzentrum Finkenrech. Gemeinsam mit Eppelborns Bürgermeister Dr. Andreas Feld, der ersten Vorsitzenden des Demenzvereins im Landkreis Neunkirchen Birgit Mohns-Welsch und der Leiterin unserer Leitstelle „älter werden“ Sabine Schmidt pflanzte ich als öffentliches Zeichen „Vergissmeinnicht“. Auch in diesem Jahr sollen unter dem Motto "Demenz geht uns alle an" im Rahmen einer Aktion des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und unter Beteiligung der Landesfachstelle Demenz in den Kommunen „Vergissmeinnicht-Blumen“ öffentlichkeitswirksam eingepflanzt werden. Ziel ist eine breite Sensibilisierung der Bürgerschaft für das Thema und für die Belange von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. Derzeit leben im Saarland über 23.000 Menschen mit Demenz, von denen immer noch 2/3 durch Angehörige in der Häuslichkeit versorgt werden. Das Thema Demenz geht uns alle an, jeder von uns kennt Menschen, die davon betroffen sind. Glücklicherweise gibt es auch im Landkreis Neunkirchen ein verlässliches Netz von Hilfsangeboten für Betroffene und ihre Angehörigen.

 

Am Mittwoch tauschte ich mich virtuell mit dem Konzernbevollmächtigten der Telekom Jürgen Lück über die digitale Infrastruktur und das Netz der Telekom aus. Hier ging es um eine verlässliche Breitbandversorgung im Landkreis Neunkirchen sowie die Versorgung mit Mobilfunk. Was den Mobilfunk im Landkreis Neunkirchen angeht, ist der Kreis zu fast 100% mit schnellem LTE versorgt. Die Telekom wird in nächster Zeit den 5G Ausbau weiter vorantreiben. Bereits jetzt sind 75 % der Bevölkerung in Deutschland mit 5G durch die Telekom ausgestattet. Eine gute Anbindung an schnelles Internet, sei es mit Breitband oder Funk, ist auch für die wirtschaftliche Zukunft unserer Region sehr wichtig. Mit einer solchen Versorgung sind wir ein sehr interessanter Standort für ansiedlungswillige Unternehmen. Gerade die aktuelle Krise hat uns gezeigt, wie abhängig wir mittlerweile von schnellem Internet sind und wie flexibel ortsungebunden agiert werden kann. Dies ist für die Firmen im Landkreis Neunkirchen wichtiger denn je.

Im Anschluss tagte der verwaltungsinterne Krisenstab zu unterschiedlichen Themen. Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Personalgewinnung. Hier tauschte ich mich intensiv mit der zuständigen Dezernentin und Personalamtsleiterin Alexandra Wagner aus. Derzeit sind viele Stellen in unserer Kreisverwaltung vakant. Zahlreiche Ausschreibungen laufen bereits bzw. sind abgeschlossen. Wir arbeiten alle mit Hochdruck daran, unsere Verwaltung ausreichend zu personalisieren, um den Herausforderungen dauerhaft standhalten zu können. Am Donnerstag fand eine interne Landräte- Konferenz zu verschiedenen Themen statt.

Am Nachmittag tagte zum ersten Mal in der Geschichte unseres Landkreises der Kreistag digital. Unser Team des Hauptamtes hatte das Ganze sehr gut organisiert und die Sitzung verlief ohne Zwischenfälle. Deutlich über 2 Stunden dauerte die digitale Premiere. Unter anderem ging es um die Verwendung der Mittel aus der Feuerschutzsteuer, um die Weiterführung des Familienberatungszentrums Iltal, den Kooperationsvertrag zur Betreibung des Jugendtreffs Merchweiler und um die Beratung für den Jugendtreff in Uchtelfangen. Darüber hinaus stellte der Leiter unseres Kreissozialamtes Christoph Faber die Fortschreibung des grundsicherungsrelevanten Mietspiegels für den Landkreis Neunkirchen vor. CDU und SPD brachten eine Resolution zum Erhalt des wichtigen Integrationsbetriebes Haselermühle ein. Eine Resolution der Fraktionen die Grünen, die Linken und FDP zum Gesundheitsstandort Landkreis Neunkirchen wurde auf die nächste Sitzung vertagt, da sich die im Kreistag vertretenen Fraktionen noch intensiv darüber austauschen wollen. Eine umfangreiche Anfrage zur Digitalisierung stellten die Fraktionen der CDU und SPD. Hier konnte ich einiges berichten. So haben unsere Schulen in den vergangenen Wochen und Monaten rund 1500 iPads zur Nutzung bereitgestellt bekommen. Im Laufe dieser Woche wurden weitere 1000 iPads ausgeliefert, sodass unsere Schulen zurzeit rund 2500 iPads zur Verfügung haben. Auch steht unsere Schulverwaltung intensiv mit den Schulen in Verbindung, um diese digital weiter auszustatten. Hier geht es auch um infrastrukturelle Maßnahmen, die die Grundlage für alles sind. Auch die Frage der leistungsfähigen Anschlüsse unserer Kreisschulen an das Glasfasernetz war Thema. Wir haben in den vergangenen Monaten alle bestehenden Telekommunikationsnetze auf das mögliche Maximum der jeweiligen Geschwindigkeit hin überprüft und aufgestockt. Darüber hinaus konnten wir einige Schulstandorte bereits mit 1 GB Anschluss ausstatten. Da die Koordination dieser Anschlüsse landesweit läuft, kann unserer Verwaltung keine weiteren Auskünfte zum Ausbau machen. Allerdings ist zugesagt, dass bis Ende 2022 alle Schulen des Landkreises angeschlossen sein werden.

Heute Morgen fand ein Gespräch mit dem Leiter der SZ Lokalredaktion Volker Fuchs, Redakteur Michael Beer, Bürgermeister Markus Fuchs, dem TKN-Chef Christian Rau und mir in den Räumlichkeiten der Tourismus- und Kulturzentrale statt. Hintergrund war die bisherige Berichterstattung über den Standort und die kommunalen Interessen vor Ort. In der kommenden Woche findet ein Pressegespräch mit Vertretern der Landesregierung zur Weiterentwicklung des Erlebnisortes Reden und die weitere Vorgehensweise statt. Ich freue mich sehr darüber, dass sich derzeit viele Menschen zur Weiterentwicklung des Standortes einbringen und wir gemeinsam dafür sorgen werden, dass die touristische Attraktivität erhöht werden kann. Dies ist nie eine Leistung eines einzelnen, das kann nur gemeinsam gelingen.

Nach dem Besuch des Testzentrums, über den ich zu Beginn des Blogs berichtet habe, fand eine Besprechung zur Finanzierung der Großbaumaßnahme „Gemeinschaftsschule Stadtmitte, Neunkirchen“ statt. Bereits in diesem Sommer werden die Abbrucharbeiten beginnen, die Schule wird dann an den Standort Neunkirchen-Wiebelskirchen umziehen. Das Ganze wird eine große Kraftanstrengung sein, aber es ist ein wichtiger Schritt, um die Bildungslandschaft im Landkreis Neunkirchen weiter aufzuwerten und um diese Innenstadtschule fit für die Zukunft zu machen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, bleiben Sie gesund und nutzen Sie die Testangebote im Landkreis Neunkirchen, damit wir alle gemeinsam gut durch die Krise kommen.

Ihr Landrat Sören Meng