Viel zu tun vor Ostern

Liebe Leserinnen und Leser,

ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Die Tage und Wochen fliegen und die Krise beschäftigt uns schon mehrere Wochen. Es ist unglaublich, wie viele Menschen  sich in dieser Zeit füreinander engagieren, um eine Ausbreitung möglichst einzudämmen. Herzlichen Dank!

Das Team des Gesundheitsamtes haben wir in den letzten Wochen deutlich verstärkt, Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen und auch Lehrerinnen und Lehrer helfen uns bei der Kontaktverfolgung. Dies ist wichtig, um eine Verbreitung nachzuvollziehen und entsprechende weitere Maßnahmen  zu treffen.

Gestern traten unser Ministerpräsident Tobias Hans und die Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger vor die Presse, um eine erste Bilanz der Ausgangsbeschränkungen zu ziehen. Es ist gelungen, dass sich Covid 19 langsamer verbreitet. Dazu haben die konsequente Einhaltung der Maßnahmen und auch das große Verständnis der Bevölkerung sowie die Bereitschaft, die Schutzempfehlungen umzusetzen, geführt. Allerdings, darauf haben beide hingewiesen, ist es noch zu früh, Entwarnung zu geben. Daher müssen wir noch warten, wann mit Lockerungen zu rechnen ist. Nächste Woche soll es auch auf Bundesebene Beratungen geben.

Der Landkreis richtet zurzeit das Versorgungszentrum in der Seminarsporthalle ein. Mit dem Diakonie Klinikum haben wir einen kompetenten Träger gefunden, dessen Vorgaben wir operativ umsetzen. Unser operativer Stab mit der Leitung von Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack leistet hervorragende Organisationsarbeit. Er ist unter anderem mit der Beschaffung der notwendigen Infrastruktur für das Versorgungszentrum beschäftigt. Derzeit werden Betten und medizinisches Zubehör geordert. Da dies viele Kreise tun, ist der Markt sehr begrenzt. Herzlichen Dank all denen, die uns mit Sachspenden, wie Pflegebetten, unterstützt haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Laufe der nächsten zwei Wochen das Versorgungszentrum einsatzbereit haben. Allerdings: Es gibt derzeit noch keine Anzeichen dafür, dass wir das Versorgungszentrum in Betrieb setzen müssten. Unsere Krankenhäuser haben noch genügend Kapazitäten. Dennoch ist es wichtig, dass wir vorbereitet sind, denn ein solches Versorgungszentrum ist nicht innerhalb weniger Tage auf die Beine zu stellen.

Die ganze Woche tagte täglich der Krisenstab unserer Kreisverwaltung. Da auch wir die Distanzregeln strikt einhalten, tagte der Stab in einer Telefonkonferenz. Hier haben wir mittlerweile alle Übung und alles läuft zeitgerecht und zielgerichtet ab. Daneben fanden ebenfalls mit Video und Telefon, Besprechungen auf Landesebene, unter anderem mit Ministerpräsident Tobias Hans und meinen Kolleginnen und Kollegen statt. Auch tausche ich mich einmal die Woche mit den Bürgermeistern im Landkreis aus. Sie leisten mit ihren Verwaltungen hervorragende Arbeit, die Ortspolizeibehörden kontrollieren die Einhaltung der Regeln und können glücklicherweise nur wenige Verstöße feststellen.

Am Montag traf ich mich mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Petry, der sich das Testzentrum am Standort Reden ansehen wollte. Der Testbetrieb läuft sehr geordnet und sicher. Ostern wird es geschlossen sein und nimmt am Dienstag seinen Dienst wieder auf.

Heute Nachmittag tagte der Kreistag in kleiner Besetzung. Die Ausschusssitzungen wurden nicht durchgeführt, allerdings brauchen wir das Votum des Kreistages für die Freigabe von Haushaltsmitteln, Vergaben und Personalentscheidungen. So ging es um zahlreiche Baumaßnahmen an den Kreisschulen, die trotz Krise weiterlaufen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön allen Mitgliedern des Kreistages für ihr Engagement und die Unterstützung der Kreisverwaltung.

Liebe Leserinnen  und Leser (ich zitiere aus meiner Videobotschaft), Ostern steht vor der Tür. Ein Fest, das auch für die Begegnung von Menschen, die einem nahe sind, steht. Dieses Jahr ist alles anders.

Schon seit einigen Wochen sind wir im Krisenmodus. Covid 19 hat unser Lebensalltag verändert. Um uns zu schützen gibt es Ausgangsbeschränkungen, wir müssen Abstand halten, um uns und andere nicht zu gefährden. Dennoch dürfen wir nicht den Mut verlieren und sollten mit Zuversicht nach vorne schauen.  Wir feiern Ostern in diesem Jahr ungewohnt und doch vielleicht bewusster. Wir Christen gedenken an den Feiertagen, dass Jesus damals das Leiden überwunden hat und auferstanden ist. Auferstanden, um seine Zuversicht, seinen unerschütterlichen Glauben, seine Menschlichkeit weiterzugeben. Und so möchte ich auf die aktuelle Situation überleiten. Es gibt genug Anlass zur Hoffnung, dass wir das Ganze gut überstehen, auch weil sich viele Mitmenschen, auch an den Feiertagen für uns engagieren.  Ich denke hier beispielsweise an mein Team des Gesundheitsamtes. Aber auch viele andere setzen sich Tag für Tag für uns ein, damit das Gemeinwesen weiter gut läuft. Wir sind gut versorgt, wir haben allen Grund zur Zuversicht.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein paar geruhsame Tage zum Kraft tanken. Wir haben es alle verdient. Freuen Sie sich an den kleinen Dingen, die unser Leben zu besonders machen. Die letzten Wochen haben uns klar gemacht, was überflüssig und was überlebenswichtig ist.

Alles Gute, bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng