Typische Herbstwoche

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

eine typische Herbstwoche geht zu Ende. Zumindest, was das Wetter angeht. Nass kalt und nach der Zeitumstellung am Wochenende kommt der Herbst kühl daher. Hier kommen mir Zeilen des bekannten Gedichtes von Rainer Maria Rilke in den Sinn:
„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.“ Soweit meine lyrische Einleitung für diesen Blog.

Aufgrund des Feiertages begann die Arbeitswoche am Dienstag. Hier hatte ich mit der Verwaltungsspitze der Kreisstadt und einem Träger ein Gespräch zur Finanzierung einer Kita. Da die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen sehr groß ist und wir leider derzeit den Bedarf nicht decken können, sind wir auf das Engagement der Träger zur Schaffung weiterer Plätze angewiesen. Hierum ging es in dem Gespräch. Danach nahm ich an einer internen Besprechung zur Vorbereitung der anstehenden Gremiensitzungen der Kreisverwaltung teil. Am Nachmittag wurde in der Albert-Schweitzer-Schule in Spiesen-Elversberg der neue Ausbildungsatlas, den unsere Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit dem BVB Verlag und durch das Engagement zahlreicher Inserenten auf den Weg gebracht hat. Es ist bereits die 2. Auflage. Die erste Ausgabe präsentierte ich im März 2020, kurz vor dem Lockdown. Die Broschüre, die auch online abrufbar ist, beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Berufsorientierung. Sie stellt den Schülerinnen und Schüler die Frage: Wie geht es nach dem Schulabschluss weiter? Ausbildung, Studium oder ein berufsbegleitendes Studium? Der Ausbildung Atlas soll eine Orientierungshilfe sein. Er soll Kompass sein und einen Überblick über berufliche Möglichkeiten in unserer Region aufzeigen. Die Chancen für eine qualifizierte Ausbildung im Landkreis Neunkirchen sind bestens, wir haben beispielsweise das größte Berufsbildungszentrum Saarland und starke Betriebe und Unternehmen. Für ein berufsbegleitendes Studium bietet die ASB Berufsakademie Saarland in Neunkirchen viele Möglichkeiten. Alle Schüler der Abschlussklassen erhalten in Kürze diese gut gestaltete Broschüre. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die Aufsichtsratssitzung der Tourismuszentrale Saarland dar. Hier informierte uns die Geschäftsführerin Birgit Grauvogel über neueste Trends im Tourismus. Die Corona-Krise hat gerade im Tourismus Spuren hinterlassen. Glücklicherweise entwickeln sich die Übernachtungszahlen wieder besser, allerdings machen uns allen steigenden Infektionszahlen Sorgen. Eine interessante Publikation legte uns die Geschäftsführerin ans Herz. Gerade ist der neue Merian Scout erschienen und gibt 200 Ausflugstipps im Saarland. Auch unser Landkreis ist hier vertreten. So wird beispielsweise auf die zwei großformatigen Arbeiten des bekannten Street Art Künstlers Hendrik Beikirch in Neunkirchen und Schiffweiler verwiesen. Auch für Saarländerrinnen und Saarländer lohnt sich dieses gut gestaltete Magazin.

Am Mittwoch fand eine Besprechung zum Haushalt 2022 mit dem Kreiskämmerer Olaf Niesen statt. Er und sein Team treffen letzte Vorbereitungen, um unseren Haushaltsentwurf in den nächsten Tagen den Mitgliedern des Kreistages zu übermitteln. Auch wird es natürlich eine Besprechung diesbezüglich mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern geben. Zahlreiche Themen gab es bei der Besprechung mit der Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr-Kleer zu behandeln. So steht in Kürze die Rezertifizierung der Auszeichnung familienfreundliche Verwaltung an. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Wirtschaft. Er fand in den Räumlichkeiten der erfolgreichen Firma Viasit in unserer Kreisstadt statt. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, wurde die Veranstaltung gestreamt.

„Unser Mittelstand ist Herzstück und Erfolgsfaktor der Wirtschaft an der Saar. Gemeinsam mit den
großen industriellen Produktionsstandorten sowie unserer exzellenten Wissenschafts- und Forschungslandschaft prägt und trägt er das Saarland und sorgt für Beschäftigung und Wachstum.
Die Auswirkungen der Pandemie sind für alle eine Herausforderung. Aber der permanente Strukturwandel ist es noch viel mehr. Das ist nicht nur ein Thema für die Großen, sondern es betrifft immer mehr auch kleine und mittelständische Unternehmen. Das, was uns im 21. Jahrhundert an Transformation erwartet, wird die Saar-Wirtschaft in einer beispiellosen Tiefe und Breite verändern.
Mit einer hohen Exportquote ist das Saarland besonders eng mit ausländischen Märkten verbunden. Traditionelle Absatzmärkte und Wertschöpfungsketten unterliegen jedoch einer zunehmenden disruptiven Veränderung von Handelswegen und Lieferbedingungen. Dies wirkt sich auf Exportchancen, Produkte, Mengen und Vertriebswege saarländischer Betriebe aus, die selbst exportieren oder Bestandteil von Export-Lieferketten sind. Gemeinsam müssen wir uns präventiv diesen Rahmenbedingungen stellen.“ (Quelle Veranstaltungsflyer des Wirtschaftsministerium, Ministerin Anke Rehlinger)

Im Landkreis Neunkirchen hatte Wirtschaftsförderer Klaus Häusler und sein Team die Veranstaltung mit vorbereitet, auch waren Vertreter der Wirtschaftsförderung vom Landkreis Sankt Wendel und Saarpfalz vor Ort. Oberbürgermeister Jörg Aumann und ich standen in einer Talkrunde Rede und Antwort. Ich nahm die Gelegenheit zum Anlass den Mittelstand zu würdigen. Im Landkreis Neunkirchen gibt es rund 3000 kleine und mittelständische Unternehmen, sie machen den Großteil des Arbeitsplatzangebotes von rund 40.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen aus. Sie sorgen für Zukunft und bieten jungen Menschen gute Voraussetzungen. In dieser gut organisierten Veranstaltung ging es auch darum Netzwerke auszubauen und mittelständigen Unternehmen Förderprogramme aufzuzeigen.

 

Gestern Morgen war ich an der Schule am Ziehwald in Neunkirchen zu Gast. Hier tauschte ich mich mit dem Schulleiter Manuel Geißner zu zahlreichen Themen aus. Die Schule ist in einem Gebäude mit der Wingertschule, die in der Trägerschaft des Landes ist, untergebracht. Dadurch ergeben sich sinnvolle Synergien, die Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf zugute kommen. Als Eigentümer der Immobilien haben wir mit Unterstützung des Landes in den vergangenen Jahren viel investiert, um optimale Lernvoraussetzungen zu schaffen. Es war für mich brisant zu erleben, wie gut das neue Umfeld angenommen wird. Danach nahm ich in Eppelborn an der Verbandsversammlung des Zweckverbandes elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen teil. Hier ging es unter anderem um die Neuausrichtung des Zweckverbandes um den Wirtschaftsplan und aktuelle Infos zur Arbeit des Verbandes. Verbandsvorsitzende ist meine Kollegin aus Merzig-Wadern Daniela Schlegel-Friedrich.

Am Mittag besuchte ich den neugestalteten „Raum der Stille“ im Krebsberggymnasium Neunkirchen. Dieser Raum entstand im Rahmen eines Schulprojektes und soll der Schulgemeinschaft dienen und Momente der Entspannung schaffen. Wieder zurück in Ottweiler waren interne Rücksprachen und Schreibtischarbeit angesagt.

Heute Morgen fand ein Meeting mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern der Gemeinden zur aktuellen Coronalage statt. Leider, ich hatte es bereits zu Beginn angemerkt, steigen die Infektionszahlen im Saarland deutlich an. Rund 80 Prozent der Infektionen in unserem Landkreis betreffen umgeimpfte Personen.Es gibt leider immer noch viele Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Mit dem Team unseres Impfzentrums bieten wir weiterhin Impfangebote an. So fährt weiterhin der Impfbus mit Unterstützung der Neunkirchen Verkehrs AG, auch das Angebot im Saarpark-Center wird gut angenommen. Was die weitere Entwicklung der Pandemie angeht, bin ich skeptisch. Die Menschen halten sich witterungsbedingt wieder mehr im Innenraum auf, es werden aufgrund der Verordnung weniger Masken getragen, sodass der Schutz nicht mehr gewährleistet ist. Es ist aus meiner Sicht eine trügerische Situation entstanden. Wir alle freuen uns, dass sich die Situation wieder normalisiert hat, allerdings sind für mich die Zahlen alarmierend. Passen wir daher weiterhin auf uns und unsere Mitmenschen auf, halten wir Abstand und werben wir für das Impfangebot. Wenn dieser Blog erscheint mache ich mich auf den Weg nach Neunkirchen, wo in der Gebläsehalle der Günter Rohrbach Filmpreis verliehen wird. Ich freue mich sehr, dass diese glanzvolle Veranstaltung wieder durchgeführt werden kann und unsere Kreisstadt im cineastischen Licht zeigt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende. Bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng