Spürbare Lockerungen und Maskenpflicht

Auch diese Woche war wieder geprägt von den Herausforderungen der Krise. Nachdem klar war, dass seit Montag einzelne Geschäfte wieder geöffnet haben, wurde in den Medien und den sozialen Netzwerken über weitere Lockerungen orakelt. Gerade die Tatsache, dass geplant ist die Schulen schrittweise ab Anfang Mai zu öffnen, ließ viele Spekulationen aufkommen. Ich kann dies persönlich gut nachvollziehen. Auch unser Sohn ist schon seit vielen Wochen zu Hause und würde sich freuen, die Schule wieder zu besuchen. Auch weiß ich, wie viele Eltern darauf warten ihre Kleinkinder in der Krippe und im Kindergarten betreuen zu lassen. Die Situation ist nach wie vor angespannt. Daher ist es wichtig, die Infektionsgeschwindigkeit so lange zu verlangsamen, bis ein wirksamer Impfstoff verfügbar ist. Das wird allerdings noch dauern. In der Zwischenzeit müssen wir dafür sorgen, durch das Einhalten von Schutzvorschriften und Distanz, dass wir uns nicht anstecken. Aus diesen Gründen wird es noch eine ganze Zeit lang dauern, bis unser Alltag wieder normal läuft und auch die Kitas und Schulen vollständig ihre Arbeit aufnehmen können. Ich kann dieser Stelle nichts Abschließendes feststellen, da die Lage nach wie vor sehr dynamisch ist und ich nicht ausschließen kann, dass es unter Umständen wieder zu einer Verschärfung der Maßnahmen kommen könnte. Dies hat auch der Ministerpräsident in einer Telefonkonferenz in dieser Woche betont. Nur wenn wir alle unseren Beitrag leisten, in dem wir uns an die Vorgaben halten, können wir die Lage entschärfen.

Wie schon in den vergangenen Wochen tagte täglich der Krisenstab unserer Kreisverwaltung. Auch der operativ taktische Stab arbeitet kontinuierlich. In dieser Woche besuchte ich eine Sitzung dieses Stabes, um mich über die Maßnahmen zur Erstellung des Versorgungszentrums in Kooperation mit der Kreuznacher Diakonie zu informieren. Ein großes Team des THW verlegte in der Sporthalle einen neuen Boden und realisierte weitere Einbauten. Auch die technische Weiterentwicklung der Seminarsporthalle wurde ein großes Stück fortgesetzt. Dies ist erforderlich, da der Betrieb des Versorgungszentrums mit einem hohen Aufwand und technischen Know-how verbunden ist. Von den Fortschritten des Versorgungszentrums überzeugten sich am Donnerstag Vertreter des Innenministeriums. Da das Ministerium die Investitionskosten übernehmen wird, stehen wir derzeit in enger Abstimmung. Auch der Träger des Versorgungszentrums, die Kreuznacher Diakonie, ist immer mit im Boot. Ich gehe davon aus, dass in der kommenden Woche die grundlegenden Arbeiten zum Betrieb eines solchen Zentrums abgeschlossen werden können. Wie an dieser Stelle schon öfter erwähnt, hoffe ich, dass es zum Betrieb dieses Zentrums nicht kommen wird. Denn das würde bedeuten, dass die Kapazitäten in den Krankenhäusern nicht mehr ausreichen würden und wir daher die Versorgungszentren in Betrieb nehmen müssten. Dennoch ist es wichtig, dass wir in aller Ruhe und Sorgfalt dieses Versorgungszentrums realisieren. Würden die Infektionszahlen stark steigen, bliebe wenig Zeit ein solches Großprojekt zu stemmen. Ich danke an dieser Stelle allen Verantwortlichen meiner Verwaltung, dem operativ taktischen Stab unter der Leitung von Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack und allen beteiligten Hilfsdiensten für das großartige, vorbildliche Engagement. Danke, dass wir uns auf euch verlassen können. Das konnten wir bereits vor der Krise, aber in besonderem Maße in dieser Zeit.

Vor wenigen Stunden war ich mit Verantwortlichen des technischen Hilfswerkes (THW) erneut im Versorgungszentrum. Auch hier war man von der geleisteten Arbeit beeindruckt. Neben den Hilfskräften sind auch einige Firmen zurzeit vor Ort, die technische Voraussetzungen sicherstellen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Feuerwehr wurde das Konzept für eine vorgeschriebene Brandmeldeanlage gefertigt, die im Einsatzfall des Zentrums notwendig wäre.

Am Dienstag stellte mir der Eppelborner Bürgermeister Dr. Andreas Feld die einzige Coronapraxis im Landkreis Neunkirchen vor. Die Kassenärztliche Vereinigung wird im Saarland sieben ambulante Corona-Arzt-Praxen einrichten, eine davon im Landkreis Neunkirchen. In diesen Praxen werden Patienten mit Corona-Symptomen separat behandelt, um damit die Ansteckungsgefahr zu anderen Patienten zu verringern. Gedacht ist sie für leichtere Fälle, die ambulant versorgt werden können. In der Corona-Praxis unter Leitung von Dr. Mikael Lundström in Eppelborn werden dann auch Tests auf die Erkrankung vorgenommen.

Auch diese Woche war geprägt von vielen Abstimmungsterminen, meistens per Video oder telefonisch. Sowohl der Krisenstab als auch der operative Stab informieren mich täglich über ihre Arbeit. Ich möchte erneut allen herzlich danken, die zurzeit eine enorme Verantwortung Schultern und lebenswichtige Dinge umsetzen.

Am Ende der Woche war unsere Kreisverwaltung damit beschäftigt Stoffspenden, die uns das Umweltministerium zur Verfügung stellte, um Alltagsmasken herzustellen, an interessierte Bürgerinnen und Bürger zu verteilen. Unglaubliche 1.000m Stoff wurden derzeit schon abgeholt. Meine Mitarbeiterin Heike Schweitzer hatte alle Hände voll zu tun, dem großen Ansturm gerecht zu werden. Spontan meldeten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um zu helfen, damit möglichst viele Bürger versorgt werden konnten. Dieses kleine Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie sehr unsere Kreisverwaltung in dieser schwierigen Zeit zusammenrückt und sich unterstützt.

Ab nächsten Montag müssen beim Einkaufen und beim benutzen öffentlicher Verkehrsmittel Masken getragen werden. Dieser Schritt ist notwendig und sinnvoll, sollte allerdings uns nicht leichtsinnig werden lassen. Eine Maske, in Verbindung mit einer richtigen Hygiene und dem Abstandsgebot gibt einen optimalen Schutz. Eine Maske allein hilft hier wenig. Deshalb, passen wir alle weiterhin aufeinander auf und leisten Aufklärungsarbeit.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames, sonniges Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng