Soziales steht im Vordergrund

Die dritte Woche des neuen Jahres war geprägt von vielen sozialen Themen. Am Montag ging es – wie gewohnt – mit dem verwaltungsinternen Jour fixe los, dem sich dann eine Gesprächsrunde anschloss, in dem es um die Belange unseres Kreissozialamtes ging; auch die Personalplanung für dieses Jahr stand auf dem Programm. Am Nachmittag besprach ich intensiv das Kinderbetreuungsangebot im Landkreis Neunkirchen. Hier wissen wir, dass wir dringend auf weitere Kinderbetreuungsangebote im Landkreis Neunkirchen angewiesen sind. Hier arbeiten die Städte und Gemeinden mit Hochdruck daran, weitere Möglichkeiten zur Betreuung zu schaffen. Und dies alles hat natürlich finanzielle Konsequenzen: Auf der einen Seite die Investitionskosten, auf der anderen Seite die Kosten für das Fachpersonal, das derzeit schwer zu rekrutieren ist. Der wachsende Bedarf an Ganztagsangeboten ließ bei vielen Trägern die Personaldecke sehr dünn werden. Wir als Landkreis versuchen unsere Städte und Gemeinden zu unterstützen. Im Rahmen der Jugendhilfe bezahlen wir 36 % der anfallenden Personalkosten und engagieren uns auch bei den Investitionszuschüssen. Darüber hinaus versuchen wir verstärkt für Tagesmütter zu werben, um Engpässe durch ein zusätzliches Angebot abfedern zu können. Unsere Fachberatung im Kreisjugendamt sorgt dafür, dass wir die Erzieherinnen und Erzieher hier im Landkreis Neunkirchen auch inhaltlich unterstützen können und beispielsweise Fortbildungsangebote anbieten. An diesem Gespräch nahm auch unsere Gleichstellungsbeauftragte Heike Neurohr-Kleer teil, der es natürlich sehr wichtig ist, dass auch im Landkreis Neunkirchen das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelebt wird. Hier haben wir in den vergangenen Jahren vieles erreicht; diesen Weg müssen wir weitergehen. Am Montagabend nahm ich dann an der Fraktionssitzung der SPD, LINKE und Freie teil, in der die anstehende Kreisausschusssitzung beraten wurde.

 

Am Dienstagmorgen bekam ich Besuch. Eine vierte Klasse der Grundschule Neumünster aus Ottweiler besuchte die Kreisverwaltung und informierte sich über die Aufgaben des Landkreises. Beeindruckt zeigten sich die Kinder von unserem historischen Sitzungssaal, der die Geschichte des Kreises nachhaltig beleuchtet. Die großformatigen Gemälde des Düsseldorfer Malers Franz Kiederich sind auch für mich immer wieder faszinierend. Am Nachmittag tagte dann die Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes, die sich - neben dem Haushalt des Zweckverbandes – auch mit aktuellen Themen rund um unsere Sparkasse beschäftigte.

 

Um die Zukunft unserer Kreisbildstelle ging es dann in einem Termin am Mittwoch. Die bisherige Verantwortliche wird Ende dieses Schuljahres in den Ruhestand gehen. Die Kreisbildstelle hat eine lange Geschichte in unserem Kreis. Früher wurden hier den Schulen Vorführgeräte und Filme ausgeliehen. Diese Filme befanden sich auf Spulen, was natürlich immer auch mit technischen Problemen verbunden war. Die Filmrollen wurden irgendwann durch die Videokassetten abgelöst. Danach wurden die DVDs eingeführt; heute wird in der Regel das Filmangebot via Internet in Anspruch genommen, das bedeutet, dass sich im Zuge der Digitalisierung ein kompletter Arbeitsbereich grundlegend veränderte. Derzeit beraten wir, inwieweit wir weiterhin diesen Service aufrechterhalten. Am Nachmittag planten wir das am 15. März im Ottweiler Schlosstheater stattfindende Dankeschönfest, bei dem auch der Ehrenamtpreis verliehen wird. Es ist sehr erfreulich, dass  26 Bewerbungen eingegangen sind. Diese Resonanz zeigt, dass das Ehrenamt im Landkreis Neunkirchen floriert und gleichzeitig auch unser durch die Sparkasse Neunkirchen unterstützter Ehrenamtspreis bei den Vereinen und Institutionen angekommen ist. Es ist uns gelungen für das Fest ein tolles kulturelles Rahmenprogramm zu organisieren. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Anfang März wird dann die Jury zusammentreten und über die eingereichten Projekte bzw. die Preisträger beraten. Am Mittwochabend traf ich mich dann mit den Wehrführern der Städte und Gemeinden, Vertretern meiner Verwaltung und natürlich auch dem Kreisbrandinspekteur. Die einzelnen Wehrführer berichteten mir von Schwerpunkten ihrer Arbeit in den Gemeinden. Pflichtbewusstsein, Engagement und hohe Professionalität zeichnen unsere Wehren im Kreis aus. Wir versuchen im Rahmen des Möglichen, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, die Feuerwehren entsprechend auszustatten. Dies ist zugegebenermaßen keine leichte Aufgabe aber unbedingt notwendig, da es wichtig ist, dass die ehrenamtlich Tätigen gutes „Arbeitsmaterial“ zur Erfüllung ihrer lebenswichtigen Arbeit vorfinden. Gerade in dieser Woche fanden zwei größere Einsätze statt, bei denen wieder klar wurde, wie wichtig eine gute Ausstattung unserer Wehren ist. So hat sich das digitale Alarmierungssystem, das wir vor wenigen Jahren eingeführt haben und das in diesem Jahr kreisweit im Einsatz sein wird, gut bewährt, da auch andere Hilfsdienste dieses System nutzen können. Kreisübergreifend wird die Atemschutz-Übungsstrecke in Ottweiler sehr gut in Anspruch genommen. Auch erfuhr ich einiges über die Ausbildung der Ehrenamtlichen und die hervorragende Jugendarbeit. Gut angenommen wird auch die Kinder-Feuerwehr, die es bereits in einigen Löschbezirken gibt. Hier können selbst die Kleinen für die Arbeit der Feuerwehr begeistert werden. Ich nutzte die Gelegenheit, mich bei den Wehrführern – stellvertretend für alle Mitglieder der Feuerwehren im Kreis – für das große Engagement zu bedanken. Gemeinsam mit den anderen Hilfsdiensten sind sie eine feste Größe und für mich absolute Vorbilder, wenn es um den Bereich der Ehrenamtlichkeit geht.

 

Gestern standen verwaltungsinterne Termine auf dem Programm. Am Nachmittag tagte unser Kreisausschuss. Im öffentlichen Teil wurden beispielsweise  Zuschüsse  zu den Kosten für fünf Arbeitsverhältnisse bei der Arbeitslosenselbsthilfe (ASH) in Neunkirchen genehmigt. Die ASH der Neuen Arbeit Saar wurde mit den Projekten Hüttenberger Mittagstisch und Patchwork weiter unterstützt; ebenfalls wird ein Zuschuss für den Betrieb unseres Sozialkaufhauses in der Kreisstadt Neunkirchen gewährt. Projektnehmer ist hier das Diakonische Werk. Bei der Einrichtung des Sozialkaufhauses in Neunkirchen war ich damals als Zweiter Beigeordneter der Kreisstadt Neunkirchen federführend beteiligt. Es ist mittlerweile unverzichtbar für viele Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Neunkirchen und darüber hinaus. Ebenfalls weiterhin bezuschusst werden die Möbelbörse in der Kreisstadt Neunkirchen, eine Jugendbeschäftigungsmaßnahme und auch die Unterstützung gemeinnütziger Arbeiten im Freizeitzentrum Finkenrech bei Dirmingen. All diese Zuschüsse sind Grundlage für einen zweiten Arbeitsmarkt, in dem wir Langzeitarbeitslose beschäftigen. Mittlerweile sind die Eckpunkte einer möglichen großen Koalition der neuen Bundesregierung öffentlich geworden. Hier ist u. a. auch von einem dauerhaft einzuführenden zweiten Arbeitsmarkt die Rede; der sogenannte Passiv-Aktiv-Tausch soll endlich umgesetzt werden. Dies wäre für Langzeitarbeitslose eine wichtige Maßnahme, denn wir müssen einfach akzeptieren, dass es Menschen in unserer Gesellschaft gibt, die man nicht dauerhaft in den ersten Arbeitsmarkt integrieren kann. Hier hat unser Staat eine besondere soziale Verpflichtung. Dies habe ich an dieser Stelle schon sehr oft betont. Gestern Abend fand dann der Neujahrsempfang der Kreisstadt Neunkirchen statt. Dieser Empfang ist natürlich für mich als Neunkircher etwas Besonderes, da ich viele Gäste des Empfanges seit Jahrzehnten kenne.

Heute Vormittag wurde in den neuen Räumlichkeiten der Diakonie in Neunkirchen die Beratungsstelle Frau & Beruf eröffnet. Nach wie vor liegt die Erwerbsbeteiligungsquote  von Frauen im Saarland unter dem Bundesdurchschnitt und das, trotz vieler gesellschaftspolitischer Veränderungen in den letzten Jahren. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Es fehlt zum Teil an einer flexiblen Kinderbetreuung,  aber auch an sprach- und berufsbezogenen Kenntnissen, sowie fehlender bzw. nicht anerkannter Berufsabschlüsse. Den Frauen den Einstieg in die Erwerbstätigkeit erleichtern soll mit diesem neuen Angebot Rechnung getragen werden, um Probleme und Herausforderungen von Frauen aufzugreifen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ich würdigte das gute Netzwerk des Hilfs- und Beratungsangebots im Landkreis und begrüße, dass wir das Ganze mit der neuen Beratungsstelle weiter spezifizieren können, denn mit dieser Einrichtung decken wir einen wichtigen Kernbereich ab, weil wir wissen, dass die berufliche Reaktivierung von Frauen aus der Familien- oder Pflegezeit ein wesentlicher Faktor zur Fachkräftesicherung in unserer Region ist. Jeden Freitag findet in der Beratungsstelle Frauen & Beruf im Hause der Diakonie Saar, Bahnhofstr. 26, 66538 Neunkirchen, von 10 bis 12 Uhr eine offene Sprechstunde statt. Natürlich können sich interessierte Frauen auch telefonisch mit der Beratungsstelle in Verbindung setzen und Termine vereinbaren. Die neue Stelle ist unter 06821 / 362 9400 zu erreichen.

 

Morgen Abend bin ich dann in meinem Heimatort Wiebelskirchen beim KUV Blau Gelb zu Gast, wo die erste Kappensitzung stattfindet.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende

Ihr
Sören Meng