Sommerwoche

Eine sonnendurchflutete Woche neigt sich dem Ende zu. Das gute Wetter der letzten Tage überträgt sich auch auf unsere Stimmung. Immer wieder begegnen mir Menschen mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Corona bedingt habe ich auch festgestellt, dass man trotz Maske erkennen kann, ob sich jemand freut oder nicht. Schauen Sie doch mal auf die Augen. Mit diesem unkonventionellen Einstieg beginne ich meinen Blog.

Der Montag stand im Fokus der Verbandsversammlung und des Verbandsvorstandes des Sparkassenverbandes Saar. Neben dem Jahresabschluss standen auch personelle Entscheidungen auf der Tagesordnung. So wurde die Amtszeit der bisherigen Präsidentin und meiner Vorgängerin im Amt Cornelia Hoffmann Bethscheider, um weitere sechs Jahre verlängert. Sie versteht es gemeinsam mit ihrem Team die Sparkassenfamilie auch in schwierigen Zeiten zusammen zu halten und wichtige Weichenstellungen inhaltlich aktiv zu begleiten. Am Abend war ich dann zu Gast bei der Neunkircher Verkehrs AG, dessen stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ich bin. Hier erlebte ich gemeinsam mit unserem Ministerpräsidenten Tobias Hans und Oberbürgermeister Jörg Aumann quasi eine Weltpremiere. Die Neunkircher Verkehrs GmbH (NVG) stattet alle ihre Busse mit neu entwickelten Haltern für Desinfektionsmittel aus. Produziert wird der patentierte Halter von der Homburger Firma JUNO Metalltechnik, die das Produkt mit der Neunkircher Marketingfirma MEC entwickelt hat. Dass diese Innovation aus dem Landkreis Neunkirchen kommt, freut mich als Landrat, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der NVG und Verbandsvorsteher des Zweckverbandes  Personennahverkehr (ZPS) besonders. Hygienemaßnahmen wie diese sind gerade im viel frequentierten ÖPNV für uns alle besonders wichtig.

Am Dienstagmorgen fand die Kuratoriumssitzung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Neunkirchen statt. Diesem Kuratorium gehöre ich zusammen mit dem Oberbürgermeister von Neunkirchen und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Markus Groß an. Unsere Sparkasse verwaltet zahlreiche Stiftungen, deren Verwaltung an viele Voraussetzungen und Vorgaben geknüpft ist. Die Stiftung Treuhand ist ein fester Partner der Stiftergemeinschaft. Unter anderem wird auch die Bürgerstiftung im Landkreis Neunkirchen, die durch das Projekt Landaufschwung ermöglicht wurde, Teil der Stiftergemeinschaft. Hier hat unsere Sparkasse eine besondere Rolle übernommen und engagiert sich in diesem Feld seit genau zehn Jahren. Im Anschluss traf ich mich mit unserem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler, um die in der nächsten Woche stattfindende Gremiensitzung vorzubereiten. Danach standen verwaltungsinterne Termine auf meinem Programm.

Am Mittwoch tauschte ich mich mit der Verantwortlichen unserer Berufsjugendagentur Petra Jochum zu aktuellen Fördermaßnahmen aus. Diese Agentur befindet sich in den Räumlichkeiten der Arbeitsagentur Neunkirchen und ist seit Jahren ein wichtiger Begleiter für junge Menschen, die im beruflichen Bereich Unterstützung benötigen. Danach tagte der Aufsichtsrat der RDS GmbH, hier ging es um vielerlei Themen und den Jahresabschluss unseres Rettungszweckverbandes. Um eine besondere Auszeichnung ging es bei meinem Folgetermin. Unsere Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen erhielt durch den Staatssekretär des Umweltministeriums, Sebastian Thul eine Auszeichnung als nachhaltige Schule. Mit vielerlei Projekten engagiert sich die Schulgemeinschaft seit Jahren für nachhaltiges Handeln. Als faire Schule, die fair gehandelte Produkte im Schulalltag einsetzt oder auch mit dem ausgezeichneten Projekt „Wald trifft Schule“, ist unsere Neunkircher Schule über das Saarland hinaus ein Begriff. Danke allen, die sich hier engagieren, insbesondere dem engagierten Schulleiter Clemens Wilhelm.

Gestern tagte am Morgen die Jour fixe-Runde mit den Dezernenten. Hier ging es um viele Themen rund um unsere Kreisverwaltung. Natürlich war dort auch die Öffnung unserer Dienstgebäude Thema. Corona bedingt haben wir viele Maßnahmen getroffen, die sowohl unser Mitarbeiterteam schützen, als auch die Besucher. Natürlich wird unsere Kreisverwaltung in den nächsten Wochen weitere Lockerungen bezüglich des Publikumsverkehrs vornehmen. Doch nach wie vor gilt es, die Hygienemaßnahmen und Abstandsgebote ernst zu nehmen. Da ich an diesem Tag Geburtstag hatte, gehörte der Rest des Tages mir und meiner Familie.

Heute Morgen fand eine außerplanmäßige Vorstandssitzung des Landkreistages Saarland statt. Im Anschluss folgte ich einer Einladung unserer Sozialministerin Monika Bachmann zu einem Runden Tisch, wo es um die Krankenhauslandschaft im Saarland ging. Ich hatte mich in den vergangenen Wochen mehrfach zu Wort gemeldet, da die Krankenhauslandschaft durch die Schließung des Ottweiler Krankenhauses und den angekündigten Maßnahmen am Diakonieklinikum Neunkirchen in Bewegung ist. Hier muss sichergestellt werden, dass die Bürgerinnen und Bürger sich weiterhin auf ihr Gesundheitssystem vor Ort verlassen können. Aus diesem Grund zeigte ich Präsenz. Am Nachmittag tauschte ich mich mit dem Justizstaatssekretär Roland Theis, der zuständigen Dezernentin aus meinem Haus Julia Schild und unserer Jugendamtsleitung Karoline Brase über ein saarlandweites Projekt in Bezug auf die Arbeit mit straffälligen jungen Menschen aus. Wenn dieser Blog erscheint, wird ein historisches Ereignis wieder Geschichte sein. Der Neunkirchen Gasometer stand jahrzehntelang für die Neunkircher Eisenindustrie und war mit seinem markanten Schriftzug Neunkircher Stahl so etwas wie ein Wahrzeichen. Er wird nicht mehr gebraucht und wurde daher heute gesprengt. Im Vorfeld wurde viel über den Erhalt des Bauwerkes diskutiert. So ein Erhalt wäre mit immensen Folgekosten und Unterhaltungskosten verbunden. Die Hülle ist aus Stahl und muss ständig gewartet werden. Auch wären aus finanziellen Gründen Folgenutzungen wie beispielsweise an der Ruhr undenkbar gewesen. Was bleibt, ist die Erinnerung und viele Fotos mit diesem großen Bauwerk. An dieser Stelle baut derzeit Globus ein großes neues Warenhaus, dass die Einkaufsstadt Neunkirchen bereichern soll. Damit soll der Dienstleistungscharakter gestärkt werden. Gleichzeitig erfuhren wir, dass der jahrzehntelange Kaufhof Neunkirchen bald geschlossen wird. Die Stadt arbeitet mit Hochdruck daran, hier eine Folgelösung für den großen Leerstand zu finden. Der Onlinehandel und ein verändertes Kaufverhalten sind hier sicherlich Gründe für diese Veränderungen. Die Zeiten sind und bleiben dynamisch, was natürlich persönliche Folgen für die zahlreichen Beschäftigten des Kaufhofes hat. Ich hoffe, Sie finden alle einen Anschlussarbeitsplatz.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames und sonniges Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng