Rottweil, Projekte und Wanderung
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
während ich diese Zeilen schreibe, hat der Herbst ein wenig Einzug gehalten. Noch diese Woche wurden wir mit sommerlichen Temperaturen erfreut, jetzt ist es deutlich kühler geworden. Am Sonntag findet die zweite Landratswanderung im Naturschutzgroßprojekt LIK.Nord statt. Es ist sonniges Wetter gemeldet und ich freue mich sehr darauf, mit vielen Bürgerinnen und Bürgern den neuen Weg zu erkunden. Danke der TKN für die gute Organisation! Auch findet am Sonntag die Bürgermeisterwahl in Illingen statt. Hier stellen sich zwei Kandidatinnen und zwei Kandidaten zur Wahl. Ich wünsche dieser Wahl einen guten Verlauf und eine hohe Wahlbeteiligung. Alle Kandidatinnen und Kandidaten haben in den letzten Wochen alles gegeben, damit sich die Bürgerinnen und Bürger ein Bild von ihnen machen können und ihre Visionen für Illingen kennen. Danke an dieser Stelle, dass sie sich in diesen schwierigen Zeiten um ein solches Mandat bewerben!
Meine Woche war gewohnt abwechslungsreich und begann am Montag außerhalb des Landkreises Neunkirchen. Der Verfassung- und Europaausschuss, dessen Mitglied ich seit einigen Jahren bin, tagte im schönen Rottweil. Eine umfangreiche Tagesordnung gab es zu bestreiten. Am Abend besichtigten wir die schöne Stadt im Schwarzwald. Rottweil ist die älteste Stadt Baden-Württembergs und liegt etwa 80 Kilometer südwestlich von Stuttgart. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Rottweil ist seit dem 1. Juni 1970 eine Kreisstadt. Landrat ist dort seit 2002 mein Kollege Dr. Wolf-Rüdiger Michel.
Am Dienstag ging es wieder zurück in den Landkreis Neunkirchen, wo nach reichlicher Büroarbeit am Nachmittag eine Besprechung mit Ottweiler Sportvereinen zum geplanten Kunstrasenplatz in der Seminarstraße stattfand. Durch den Bau des Katastrophenschutzlagers wird der bisherige alte Sportplatz gegenüber unserer Sporthalle verlegt. Dank einer Bedarfszuweisung und möglicherweise Mitteln durch die Sportplanungskommission sind wir in der Lage, für den Schulsport einen Kunstrasenplatz zu realisieren. Zugleich kommt dies den Ottweiler Vereinen zugute, die gerade für ihre Jugend eine solche Sportmöglichkeit suchen. Allerdings kann der Landkreis alleine die finanzielle Herausforderung nicht stemmen. Hier sind wir auf die inhaltliche Unterstützung durch die Stadt Ottweiler angewiesen. Daher war auch Ottweilers Bürgermeister Holger Schäfer anwesend, auch nahmen Vertreter des Kreistages an diesem Termin teil. Wir planen die Maßnahmen im nächsten Jahr zu realisieren, wenn die entsprechenden Mittel, wie geplant, vorhanden sind.
Am Mittwochmorgen begrüßte ich die neuen Anwärterinnen für den gehobenen Verwaltungsdienst. Ich bin seit 2016 Landrat und habe seit dieser Zeit, mit Unterstützung des Kreistages, die Ausbildungsquote deutlich erhöht. Wir alle wissen, was die demographische Entwicklung auch für den Landkreis Neunkirchen und seine Verwaltung bedeutet. Wenn in wenigen Jahren die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, werden wir viele neue Fachkräfte brauchen. Dies können wir, das ist schon jetzt klar, mit eigenem Personal nicht bewerkstelligen und sind daher auch auf externe Kräfte angewiesen. Darüber hinaus ist es mir wichtig, zahlreiche junge Menschen in verschiedenen Berufsfeldern, die für die Landkreisverwaltung relevant sind, auszubilden und damit zu fördern.
Im Anschluss tagten die verschiedenen Gremien unserer Wasserversorgung. Los ging es mit dem Zweckverband, danach tagte der Aufsichtsrat der WVO, die Gesellschafterversammlung schloss sich an. Es ging unter anderem um den Jahresabschluss für das Jahr 2022. An dieser Stelle danke ich ganz herzlich dem engagierten Geschäftsführer Thomas Wagner und seinem Team für die gute Arbeit. Wasser ist unser wertvollstes Lebensmittel, hier ist es wichtig, dass die Wasserversorger durch die kontinuierliche Sanierung der Leitungen für die hohe Qualität sorgen. Im Landkreis Neunkirchen übernehmen dies die KEW und unsere WVO.
Im Anschluss fand eine Besprechung im Rahmen der Walter-Bernstein-Stiftung statt. Derzeit plant das Kuratorium die Herausgabe eines neuen Buches über den Schiffweiler Künstler Walter Bernstein. Der engagierte Vorsitzende Roman Uwer hat gemeinsam mit dem Verleger Tom Störmer ein schönes Konzept für diese Publikationen ausgearbeitet. Gerade die Berliner Zeit von Walter Bernstein soll hier beleuchtet werden. Walter Bernstein ist einer der bedeutendsten Künstler in unserem Kreis, da ist es mir ein Anliegen und auch gleichzeitig eine Verpflichtung, mich für das künstlerische Erbe Bernsteins zu engagieren.
Von Ottweiler ging es nach Neunkirchen, wo eine kurze Besprechung an der Großbaustelle für den geplanten Neubau Gemeinschaftsschule Stadtmitte stattfand. Der Hochbau wird von der Neunkircher Bauunternehmung Linnebacher vollzogen. Sie konnte sich in einer europaweiten Ausschreibung behaupten. Hier freut es mich sehr, dass ein regionaler Unternehmer den Zuschlag bekam. Zurzeit wird noch die ehemalige Stadtbücherei Neunkirchen abgerissen. In wenigen Wochen wird dann mit dem Bau der Schule begonnen. Das Ganze wird natürlich mit einem symbolischen Spatenstich eingeleitet.
Von der Baustelle aus fuhr ich zum derzeitigen Standort der Gemeinschaftsschule Stadtmitte nach Wiebelskirchen. Hier wurde offiziell die neue "Talent Company", ein eigens eingerichteter Raum zur Berufsorientierung, eröffnet. Dies ist ein tolles Projekt, das Dank der Globus Stiftung, vertreten durch Graciela Bruch, Michael Ipfling und den ehemaligen Oberbürgermeister von Neunkirchen Jürgen Fried, realisiert werden konnte. Abwicklungspartner ist die Strahlemann Stiftung, die das Projekt inhaltlich begleitet. Der Fachraum ermöglicht es den Jugendlichen, sich frühzeitig über Ausbildungsplätze zu informieren und sich darüber klar zu werden, welche Möglichkeiten zur dualen Ausbildung zur Verfügung stehen, welche Interessen und Talente bei welchen Ausbildungsberufen gefördert werden und auch welche Unternehmen lukrative Angebote bieten. Dieser moderne Raum gibt dafür geschützte Rahmenbedingungen, Noten spielen hier keine Rolle. Außerdem gibt es eine sogenannten "Job Wall", auf der sich Unternehmen das ganze Jahr über vorstellen können und möglicherweise so den ein oder anderen potentiellen Azubi auf sich aufmerksam machen können. Auch der Landkreis Neunkirchen ist als attraktiver Arbeitgeber auf dieser Job Wall vertreten.
Workshops, Seminare und persönliche Gespräche erweitern das Angebot und werden den Raum sicherlich bald mit Leben füllen.
Was mich besonders freute, war die aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an diesem Nachmittag. So wurde die Veranstaltung von der Schülersprecherin Gamze Fevzi moderiert, zwischen den Grußworten lockerten musikalische Schülerbeiträge den Ablauf auf. Auch Bildungs-Staatssekretärin Jessica Heide kam nach Wiebelskirchen, um sich den neuen Berufsorientierungsraum ganz genau anzuschauen. Sie betonte, dass die Schulen im Rahmen ihres Bildungsauftrages verpflichtet sind, ihren Beitrag zu leisten, damit jedes Kind seinen Platz finde.
Gestern Morgen war ich beim Bürgerfrühstück in Hierscheid zu Gast. Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie wurde diese Veranstaltung wieder durchgeführt. Viele Bürgerinnen und Bürger waren vor Ort, um gemeinsam zu frühstücken und sich auszutauschen. In meinem Grußwort lobte ich das Konzept der Veranstaltung und stellte die Unterstützungsmöglichkeiten für ältere Menschen im Landkreis Neunkirchen kurz vor. Es sind solche Initiativen, die unsere Gesellschaft bereichern.
Anschließend ging es nach Saarbrücken, wo eine Besprechung mit kommunalen Vertretern zu verschiedenen Themen stattfand. Dann wurde es kulinarisch: ich begrüßte einen neuen Projektpartner unserer Regionalmarke. Die Herstellung des Clean Cooking Family Döner-Kebab‘s erfolgt zu 100% mit hochwertigem deutschen Rindfleisch vom Wendelinushof (Werkstattzentrum für Menschen mit Behinderung) in St. Wendel. Dazu wird es ganz klassisch auf einem Spieß aufgeschichtet, gegrillt und von Hand in die typischen kleinen Döner-Stücke zerschnitten. Verpackt wird alles in der Dose und ist somit lange und gut lagerbar. Das Fleisch ist bereits perfekt gewürzt und überzeugt durch seine hochwertige Qualität und den 100% Rindfleisch-Anteil (im Gegensatz zu industriell produziertem Dönerfleisch).
Die Produktion erfolgt ohne Zuckerzusatz, ohne Geschmacksverstärker, ohne Farbstoffe, ohne Hefeextrakte und ohne Phosphate. Gemeinsam mit Willi Walter und der Vertreterin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft wünschte ich Turgut Tünay und seiner Frau viel Erfolg. Der Koch, der schon in Spitzengastronomien gearbeitet hat, erfüllt sich mit dieser Produktidee einen Traum. Sein Vater hat schon in den siebziger Jahren den ersten Döner im Südwesten Deutschlands gemacht. Das Rezept hat er an seinen Sohn weitergegeben. Die gute Resonanz in den Medien und vor allen Dingen das gute Produkt sind dafür verantwortlich, dass das Wellesweiler Unternehmerpaar zurzeit in aller Munde ist.
Der Abschluss meines Arbeitstages stellte der Werksausschuss der Tourismus- und Kulturzentrale dar. Hier konnte Werkleiter Christian Rau zahlreiche gelungene Aktionen zur Förderung des Tourismus im Landkreis Neunkirchen benennen. Natürlich war auch die leider verregnete SR 3 Sommeralm Thema. Hier sind wir derzeit mit dem Saarländischen Rundfunk in konstruktiven Gesprächen, wie wir dieses Event im kommenden Jahr präsentieren werden.
Heute Morgen fanden verwaltungsinterne Termine statt, unter anderen begannen schon die verwaltungsinternen Haushaltsvorbereitungen, denn auch in diesem Jahr wollen wir den Haushalt vor Weihnachten auf den Weg bringen. Dies ist eine Mammutaufgabe für meine Verwaltung, insbesondere für die Finanzverwaltung unter der Leitung von Olaf Niesen, bei der alle Stränge zusammenlaufen.
Im Anschluss tagte der Vorstand des Sparkassenverbandes Saar.
Morgen Mittag werde ich den 24h-Spendenlauf „Laufen fürs Leben“, der zugunsten der Palliativmedizin bzw. des Kinderhospizes stattfindet, am Erlebnisort Reden eröffnen. Ich hoffe, viele Menschen sind hier dabei, um für die gute Sache zu laufen und damit Geld zu spenden. Hier wird jeder Euro gebraucht.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, vielleicht sehen wir uns ja am Sonntag bei der Wanderung.
Ihr Landrat Sören Meng