Neue Regierung, neue Herausforderungen

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

nach ein paar erholsamen Tagen kehrte ich am Montag wieder ins Landratsamt zurück. Am Samstag zuvor eröffnete ich im Freizeitzentrum Finkenrech die schöne Veranstaltung „Frühling auf Finkenrech“, die hervorragend angenommen wurde. In diesem Jahr konnte erstmals ein großer Stand mit einem guten Angebot für unsere Regionalmarke werben. Gefertigt hat diesen Stand unsere Beschäftigungsgesellschaft AQA.

Meine Arbeitswoche war sehr abwechslungsreich. Los ging es am Montagmorgen mit einem besonderen Termin, der Vereidigung der Ministerpräsidentin im saarländischen Landtag. Als Gast durfte ich hier gemeinsam mit meinen Kollegen Theophil Gallo und Patrik Lauer dabei sein. Gleichzeitig war dies die konstituierende Sitzung des neuen Landtages. In dieser Sitzung wurde Heike Becker als Landtagspräsidentin vereidigt. Am Dienstag wurden die neuen Ministerinnen und Minister in ihr Amt durch den Landtag eingeführt. Ich wünsche der neuen Landesregierung viel Kraft, die zahlreichen Herausforderungen zu meistern. Ich freue mich auf die kommende Zusammenarbeit. Gleichzeitig danke ich der früheren Landesregierung für die konstruktive Zusammenarbeit. Am Mittag fand in digitaler Form die Vorbesprechung zur VSE Aufsichtsratssitzung statt. Im Anschluss tagte zum ersten Mal die Sitzung des Bauausschusses der Sparkasse Neunkirchen. Wie schon in einem vorherigen Blog berichtet, wird unsere Sparkasse ihr großes Dienstgebäude inmitten der Kreisstadt Neunkirchen neu bauen. Im Vorfeld wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt, dessen Sieger ermittelt wurde. Der Bauausschuss, den ich leite, wird das Bauvorhaben intensiv begleiten. In der kommenden Woche wird das Vorhaben der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am Abend nahm ich an der Fraktionssitzung der SPD Kreistagsfraktion teil.

Am Dienstagmorgen fand eine Besprechung mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Vertretern des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums statt. Hier ging es unter anderem um aktuelle Förderprogramme, an denen sich Landkreise beteiligen können. Das letzte Förderprogramm, von dem der Landkreis in großem Maße profitierte, war das Programm „Landaufschwung“. Da wir immer noch eine strukturschwache Region mit besonderen Herausforderungen sind, bin ich immer auf der Suche nach Fördermöglichkeiten. Im Anschluss fand ein Austausch mit unserem Kreisbaumeister Thorsten Mischo zu verschiedenen Projekten statt. Derzeit werden im Landkreis Neunkirchen zahlreiche Bauvorhaben realisiert. Die Lage in diesem Segment ist bekanntlich nicht rosig. Es herrscht Fachkräftemangel und auch eine Verknappung an Baumaterialien. Zusätzlich wird das Ganze erschwert durch eine deutliche Verteuerung der Baustoffe. Auf der anderen Seite brauchen wir dringend diese Baumaßnahmen, um unseren Aufgaben, beispielsweise im Bildungsbereich, gerecht zu werden. Daher sind hier eine Steuerung und ein regelmäßiger Austausch sehr wichtig. Danach ging es im Gespräch mit dem Leiter unserer Stabsstelle Katastrophenschutz Alexander Koch um die aktuelle Lage und die Planungen hinsichtlich eines Katastrophenschutzlagers, mit denen bereits begonnen wurde. Am Nachmittag übergab ich dem Reinemacheteam unserer Kreisverwaltung geänderte Arbeitsverträge. Durch eine Neubewertung der Stellen konnten wir für alle eine Lohnerhöhung erwirken. Ich danke an dieser Stelle meinem Team, das gerade in der Pandemie zusätzliche Arbeit leisten musste. Gleichzeitig danke ich dem Personalrat und dem Team des Personalamtes für die Unterstützung. Anschließend tagte der Werksausschuss der Tourismus- und Kulturzentrale. Hier stellte Werkleiter Christian Rau die aktuellen touristischen Planungen für dieses Jahr vor. Auf die Großveranstaltung „Frühling auf Finkenrech“ bin ich bereits eingegangen, eine weitere Großveranstaltung wird sicherlich die „SR 3 Sommeralm“ sein, die dieses Jahr wieder stattfinden wird. Ich persönlich freue mich auf die erste Landratswanderung seit über zwei Jahren, die am 15. Mai stattfinden wird. Hier werden wir gemeinsam den „ Schauinslandweg“ erwandern. Dieser Weg ist ein sehr beliebter Premiumwanderweg, den wir gemeinsam mit der Kreisstadt Neunkirchen betreiben. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Handwerkskammer dar. Hier ging es um das wichtige Thema „Unternehmensnachfolge“. Handwerk hat goldenen Boden und ist gefragt wie nie. Leider ist hier ein Fachkräftemangel zu verzeichnen. Leider suchen zahlreiche Unternehmer, auch im Landkreis Neunkirchen, nach geeigneten Nachfolgern, um Ihr Unternehmen in jüngere Hände zu geben. Diese Veranstaltung sollte Impulse geben, wie eine Generationenübergabe vonstattengehen kann. Über die Veranstaltung berichtete die Saarbrücker Zeitung:  Mehr dazu lesen Sie >>hier<<

Am Mittwochmorgen standen verwaltungsinterne Termine und Rücksprachen auf meiner Agenda. In der Mittagszeit tagte die Diakonie-Stiftung, dessen Mitglied ich bin. Hier wurde eine neue Kampagne der Diakonie vorgestellt. Sie soll auf die Wichtigkeit der Beschäftigungsmaßnahmen hinweisen. Beispielsweise gibt es in unserer Kreisstadt ein Sozialkaufhaus, das nicht mehr wegzudenken ist. Auf der einen Seite können Bürger günstig Waren einkaufen, auf der anderen Seite werden dort langzeitarbeitslose Menschen beschäftigt und qualifiziert. Für diese und andere Projekte zeigen sich Träger, wie die Diakonie, verantwortlich. Daher unterstütze ich gerne die Arbeit der Diakonie-Stiftung.

Um Tourismus ging es dann bei einem schönen Termin in Eppelborn-Habach. Gemeinsam mit dem Team der TKN und dem Bürgermeister Dr. Andreas Feld konnte ich Familie Rech zur ersten 5-Sterne-Ferienwohnung des Landkreises gratulieren.

Gestern Morgen fand ein Jour-Fixe im Bereich Bauen mit der zuständigen Dezernentin und ihrem Team statt. Auch hier ging es um Projekte und Anliegen rund um unsere zahlreichen Baumaßnahmen. Mitte des Jahres soll mit dem Neubau der Sporthalle Illingen begonnen werden. Derzeit läuft eine große Sanierungsmaßnahme am kaufmännischen Berufsbildungszentrum Neunkirchen, auch die große Maßnahme am Technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum ist noch nicht abgeschlossen. Im Anschluss tagten der Aufsichtsrat der VSE und die Hauptversammlung. Aufgrund des Ukraine-Krieges ist die Verfügbarkeit von Gas zu einem großen Thema geworden, das natürlich auch die in der Energiewirtschaft tätigen Unternehmen sehr beschäftigt. Daher ist es für mich unerlässlich, die Bemühungen um den Ausbau der regenerativen Energien zu beschleunigen. Dies ist umweltfreundlich und macht uns unabhängig. Am Nachmittag tauschte ich mich mit Vertretern der Lebenshilfe Neunkirchen zu verschiedenen Themen aus. Die Lebenshilfe im Landkreis leistet eine wichtige Arbeit für Menschen mit Behinderungen. Unsere Kreisverwaltung und Lebenshilfe arbeiten vertrauensvoll zusammen. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Thomas Latz stellte mir verschiedene Projekte vor. Die Lebenshilfe ist mir bestens bekannt, da ich dort einige Jahre selbst im Vorstand und im Aufsichtsrat war. Heute unterstütze ich ehrenamtlich die Arbeit der Lebenshilfe-Stiftung. Zum Abschluss des Tages tagte in Neunkirchen unser Kreisausschuss und beriet zahlreiche Beschlussvorlagen, die auch in der kommenden Woche im Kreistag beschlossen werden sollen. Es galt eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten. So ging es im öffentlichen Teil um die Gewährung von Zuschüsse für Beschäftigungsmaßnahmen der neuen Arbeit Saar und der Familien und Nachbarschaften Neunkirchen. Der Kreisausschuss gab entsprechende Mittel frei, damit diese wichtigen Projekte durch den Landkreis weiter gefördert werden können.

Am heutigen Morgen fand, wie gewohnt, die Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern zur aktuellen Lage statt. Danach ging es für mich nach Saarbrücken, wo eine Sitzung des Akademieausschusses der Sparkasse stattfand. In diesem Ausschuss geht es um Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der saarländischen Sparkassen. Hier bin ich als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Neunkirchen entsandtes Mitglied und vertrete die Landkreise. Zurück in Ottweiler gab es weitere interne Termine.

Wenn dieser Blog erscheint, bin ich auf dem Weg nach Bildstock. Dort wird heute Abend ein besonderes Buch vorgestellt, dass der Schaumberg Verlag initiiert hat. Der Titel „100 Texte für den Frieden“ spricht für sich.

„Zu einem ganz außergewöhnlichen Buchprojekt haben Matthias Schäfer, Katja Bohlander-Sahner und Tom Störmer im März 2022 angeregt. Als Folge des Überfalls von Russland auf die Ukraine und dem damit verbundenen Leid für die Zivilbevölkerung, haben die drei Autoren, Künstler, Politiker, Freunde, Nachbarn und Bekannte dazu aufgerufen, sich ihren Frust von der Seele zu schreiben. Dabei sind 100 Texte für den Frieden binnen kürzester Zeit zusammengekommen. Diese Texte haben wir in einem Buch zusammengefasst, dessen Erlös komplett den Kindern in der Ukraine zukommt. Wir freuen uns für die Kinder über jedes verkaufte Exemplar. Unterstützen Sie uns dabei, kaufen sie Bücher für sich, für ihre Freunde, verschenken sie diese … Tragen Sie unsere Idee in die Welt, damit wir möglichst viel Geld zusammenbekommen. DANKE FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG! Das Buch ist ab 28. April lieferbar.“ (Zitat Website)

Auch ich habe mich mit einem Beitrag an diesem besonderen Projekt beteiligt. Meine Geschichte hat einen persönlichen Bezug, mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.

Morgen Nachmittag besuche ich das 30-jährige Jubiläum der Kindertagesstätte Villa Winzig in Neunkirchen. Seit drei Jahrzehnten schon wird hier hervorragende pädagogische Arbeit geleistet. Der Landkreis Neunkirchen hat diese Einrichtung sehr unterstützt, gerade beim Neubau, der kürzlich abgeschlossen wurde.

An dieser Stelle möchte ich noch ein Ereignis erwähnen, das mich in dieser Woche sehr traurig gemacht hat. Der international bekannte Künstler Seiji Kimoto ist im Alter von fast 85 Jahren gestorben. Seiji Kimoto war ein international tätiger Künstler, der im Landkreis Neunkirchen lebte und arbeitete. Seine Werke konzentrierten sich auf die Werte und die Würde des Menschen. In unserer Region zeugen die Mahnmale für die Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg (am Neunkirchen Wasserturm und in Sinnerthal) von seiner Schaffenskraft. Auch erinnert an sein künstlerisches Werk eine Skulptur, die im Rahmen des Alex-Deutsch-Preises verliehen wird. 2019 wurde an der österreichisch-slowenischen Grenze eine Gedenkinstallation „Unvergessen-Ungebrochen“ eingeweiht. Für seine Verdienste wurde Seiji Kimoto im Jahr 2017 die Verdienstmedaille des Landkreises Neunkirchen verliehen. Sein mahnendes Werk und sein künstlerisches Engagement für Frieden und Völkerverständigung werden Seiji Kimoto unsterblich machen. Ich war mit ihm und seiner Frau persönlich sehr verbunden und erinnere mich an zahlreiche persönlichen Begegnungen, die immer freundschaftlich geprägt waren. Seiji war ein besonderer Mensch, den man nie vergessen wird. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche Ihnen schönes und erholsames Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng