Mein erstes Jahr als Landrat geht zu Ende…

Kaum zu glauben, Sie lesen meinen letzten Blog für dieses Jahr, da ich nächste Woche ein paar Tage frei habe und vom Ersten Kreisbeigeordneten Karlheinz Müller vertreten werde.

Es waren zwölf Monate, die mich sehr geprägt haben. Nach sechs Jahren Tätigkeit als Beigeordneter der Kreisstadt Neunkirchen wieder an meine frühere Wirkungsstätte zurückzukehren war für mich auch emotional etwas Besonderes. Längst ist das Landratsamt liebgewordener Alltag. Ich weiß ein gutes Team um mich herum zu schätzen, das Verhältnis zu den Bürgermeistern im Landkreis ist vertrauensvoll und konstruktiv. Auch die Stimmung im Kreistag empfinde ich als sehr angenehm. Es geht um die Sache, man kann immer – und das ist wichtig – unterschiedlicher Auffassung sein, aber die Argumentation sollte sich auf fachlicher Ebene bewegen und gegensätzliche Meinungen nie persönlich werden. Deshalb fällt mein Resümee als Landrat des Landkreises Neunkirchen für das erste Jahr sehr positiv aus: Es war ein ereignisreiches Jahr mit rund 900 internen und externen Terminen – gefühlt war ich nonstop unterwegs. Das große Spektrum der Aufgaben eines Landkreises, für dessen Wahrnehmung der Landrat zuständig ist, macht sich hier bemerkbar. Besonders die Mitgliedschaft bzw. Beteiligung des Landkreises in den verschiedenen Gremien von 25 Gesellschaftern nimmt viel Zeit in Anspruch. Ich besuchte die kreiseigenen Schulen, die Hochschule ASW, einige Unternehmen und nahm natürlich zahlreiche Termine in den Städten und Gemeinden wahr. Es ist schön zu sehen, wie bunt und abwechslungsreich unser Landkreis ist.

 

Der Montag begann mit einer Aufsichtsratssitzung der Industriekultur Saar (IKS), die meist im Flughafengebäude in Ensheim stattfindet. Hier wurden richtungsweisende Entscheidungen auch für unseren Erlebnisort Reden getroffen. Der Bau der Almhütte hat bereits begonnen. Auch freut es mich sehr, dass mein Wunsch mit aufgegriffen wurde, oben auf der Alm einen attraktiven Kinderspielplatz einzurichten.  Dies war auch Thema in der Kreistagssitzung der vergangenen Woche, in welcher die CDU-Fraktion einen solchen Spielplatz gefordert hatte.

Im Anschluss war ich – in meiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Neunkirchen – dabei, als Sparkasse und Sparverein Saarland e. V. drei Fahrzeuge übergaben. Hier konnten sich soziale Einrichtungen über diese Autos freuen. Ein Dank an dieser Stelle auch an die fleißigen Sparer, die diese Spenden erst ermöglichen.  Am Montagnachmittag traf ich dann die Nachwuchskräfte der Kreisverwaltung, um ihnen ein wenig unsere Verwaltung vorzustellen und auch, um mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Es war ein schöner und lebendiger Austausch. Organisiert wurde dieses Treffen von der Jugend-Auszubildenden-Vertretung (JAV). Im Anschluss tauschte ich mich mit Hans-Günther Sachs aus Wellesweiler aus, der dort der „Mann für Geschichte“ ist. Der Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e. V. hat dort vor Jahren, mit Unterstützung der Sparkasse und des Landkreises, eine Erlebnisschmiede eingerichtet. In unserem Gespräch ging es darum, diese Einrichtung möglichst lange zu erhalten.

 

Am Dienstag unterzeichnete ich – gemeinsam mit der Stadt Ottweiler – einen Vertrag, der den Betrieb des Jugendzentrums Ottweiler (JuZ) regelt. Hier finanziert der Landkreis, gemeinsam mit der Stadt Ottweiler, den Betrieb dieses beliebten Jugendtreffs. Es gab hier einen Trägerwechsel. Mit dem Diakonischen Werk an der Saar (DW) wurde ein erfahrener Träger gefunden, da das DW bereits in Merchweiler, Wiebelskirchen und Schiffweiler zusätzlich Jugendzentren betreibt. Dies ist sehr begrüßenswert und von dieser Tatsache werden auch die verschiedenen Jugendzentren untereinander profitieren. Am Abend fand dann eine gemeinsame Veranstaltung mit der Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer statt, zu welcher die Vertreter der Hilfskräfte eingeladen waren, die sich bei den Unwetterereignissen in Dirmingen und Illingen Mitte des Jahres besonders engagiert hatten. Ich nutzte die Chance, mich bei allen für ihr großes Engagement zu bedanken und den Wert der Rettungsdienste im Landkreis Neunkirchen darzustellen.

 

Am Mittwoch war ich in Sachen Jugendzentrum in Schiffweiler zu Gast. Auch hier wurde der Vertrag unterzeichnet. Zuvor jedoch war ich im Kreisgesundheitsamt in Neunkirchen unterwegs, um mich zu bestimmten Themen auszutauschen. Am Nachmittag tagte dann der Kreditausschuss der Sparkasse Neunkirchen.

 

Gestern fanden, neben verwaltungsinternen Terminen, Pressegespräche mit der Saarbrücker Zeitung und dem Wochenspiegel über die Bilanz meines ersten Amtsjahres statt. Auch „es heftche“ hatte diese Woche hier bereits über mein erstes Jahr als Landrat berichtet. Den Artikel finden Sie hier. Gestern Nachmittag fand die Sitzung des Verbandsausschusses des Zweckverbandes Landschaft der Industriekultur Nord (LIK.Nord) und der sich anschließenden Sitzung der Verbandsversammlung  statt. Hierüber wurde in den vergangenen Wochen auch in den Medien ausgiebig berichtet. Im September hatte die Verbandsversammlung der Einleitung eines förmlichen Raumordnungsverfahrens im Zusammenhang mit einer geplanten Ansiedlung eines Verbrauchermarktes in Neunkirchen zugestimmt. Allerdings wurde dieser damalige Entscheid durch die Kommunalaufsicht, aufgrund eines formellen Verstoßes  (es wurde nicht offen abgestimmt) für rechtswidrig erklärt. Damit musste der Beschluss gestern erneut gefasst werden. In der offenen Abstimmung stimmte der überwiegende Teil der Delegierten der Einleitung eines Raumordnungsverfahrens zu. Jetzt muss die Bundesbehörde entscheiden.

 

Den heutigen und letzten Arbeitstag vor der Weihnachtspause und dem Jahreswechsel nutzte ich, um vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung schöne Feiertage zu wünschen. Die Kolleginnen und Kollegen, die ich nicht erreichte, werden zu Jahresbeginn besucht. So klang für mich ein arbeitsreiches Jahr aus. Überschattet wurde diese letzte Arbeitswoche durch den entsetzlichen Anschlag in Berlin. Dieses Ereignis macht sprachlos. In diesen Tagen sind meine Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen.

 

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schöne Weihnachtsfeiertage, Zeit zum Ruhe finden, um dann in ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2017 durchzustarten.

 

Ihr Sören Meng