Kurzer Fastnachtsblog

Dieser Blog fällt einmal recht kurz aus. Wenn er erscheint, befinde ich mich in Urlaub. Beginnen möchte ich mit dem Blog nicht am Montag, sondern am Sonntagabend. Da eröffnete ich eine besondere Ausstellung im Marienkrankenhaus Ottweiler. Hierzu hatten der Demenzverein im Landkreis Neunkirchen und die Leitstelle „Älter werden“ eingeladen. Noch bis Ende März ist in der Marienhausklinik Ottweiler die Ausstellung von Carolus Horn „Wenn aus Wolken Spiegeleier werden“ zu sehen. Carolus Horn war einer der bekanntesten Designer im Nachkriegsdeutschland. Er gestaltete unvergessene Werbekampagnen des deutschen Wirtschaftswunders wie beispielsweise für Esso („Es gibt viel zu tun. Packen wir’s an“) oder Opel („Nur Fliegen ist schöner.“). Mit 60 Jahren erkrankte er an Alzheimer. Die Ausstellung dokumentiert, wie sich die Krankheit in seine Werke einschlich, Farb- und Formsprache über sieben Jahre veränderte und schließlich zum Zerfall der Gestaltungskraft führte. Bereits 2004 präsentierten wir diese Ausstellung im damaligen Kreiskrankenhaus. Ich war zu dieser Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit des Landkreises verantwortlich und erinnere mich noch gut an die Ausstellungseröffnung. Die beeindruckenden Werke von Carolus Horn unter Beeinflussung der Krankheit haben mich nachhaltig beeindruckt. Es sind Werke, die auf der einen Seite betroffen, auf der anderen Seite aber auch hoffnungsvoll stimmen. Sie zeigen, wie kreativ man auch nach der Diagnose Demenz sein kann. Demenz geht uns alle an. Wir werden eine Gesellschaft, die glücklicherweise älter wird. Leider wird damit auch die Chance an Demenz zu erkranken größer. Sicherlich kennt jeder von uns einen Menschen, der betroffen ist. Unser aller Ziel muss es sein, Möglichkeiten der Teilhabe demenziell erkrankter Menschen am gesellschaftlichen Leben zu schaffen. Wir sind hier auf gutem Weg: Vor zwei Jahren wurde das Kooperationsnetzwerk zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen dementiell erkrankter Menschen im Landkreis Neunkirchen gegründet. 80 Partner wollen die Verbesserung von Versorgungsstrukturen nachhaltig begleiten und  eine Interessenvertretung für Betroffene sein. Gleichzeitig ist unser Demenzverein und dessen Geschäftsstelle auch offizielle Demenzberatungsstelle. An dieser Stelle danke ich Volker Schwarz, Petra Nix und Felicitas Zumpf für ihre engagierte Arbeit. Ein Dankeschön geht auch an die Sozialdezernentin des Landkreises Neunkirchen Birgit Mohns Welsch, die sich dienstlich und ehrenamtlich für die Ziele unseres Demenzvereines stark macht. Wichtig ist für uns,  dass  Betroffene und Angehörige umfangreiche Hilfen erhalten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dafür zu sorgen, dass sich Menschen in einer besonderen Lebenssituation nicht alleine fühlen, sondern darauf bauen können, dass es Menschen gibt, die für sie da sind. Daher ist es für mich wohltuend festzustellen, dass unser Demenznetzwerk wächst und alle Mitglieder wertvolle Arbeit zum Wohle unserer Gesellschaft leisten. Einen beeindruckenden Vortrag erlebten die Gäste bei Dr. Jörg Eberling. Er entführte in die, durch Demenz ausgelöste „Traumwelt“ und machte deutlich, wie Erkrankte ihre Situation selbst wahrnehmen. Anhand der Werke von Carolus Horn zeigte er auf, wie sich die Denkweise und seine Kunst veränderten. Gingen zu Beginn Perspektive und Konturen mehr und mehr verloren, änderte sich im Verlauf der Krankheit auch die Farbgebung und Farbwahrnehmung. Mit Blick auf die Ausstellung und darüber hinaus, betonte Dr. Eberling abschließend: „Denken Sie sich in die Welt des Demenzpatienten hinein. Und versuchen Sie nicht die Fehler zu sehen, sondern die Dinge, die bleiben.“ 

Der Montagmorgen begann mit internen Terminen. Mit der verwaltungsinternen Arbeitsgruppe zum Thema Digitalisierung unserer Schulen traf ich mich, um über den neuesten Planungsstand informiert zu werden. Im Rahmen des Digitalpaktes werden wir in den nächsten Jahren viel Geld in die Digitalisierung unserer Schulen stecken. Derzeit werden die Medienkonzepte der Schulen eingereicht, die dann gemeinsam besprochen werden. Schließlich erfolgt eine Abstimmung mit dem Land, damit die Maßnahmen auch richtlinienkonform sind. Im ersten Schritt werden wir sogenannte Standards herstellen. Allerdings ist es durch das Projekt auch möglich sogenannte Endgeräte, wie iPads zu beschaffen. Mir ist es wichtig, dass wir die Schulen mit dieser Maßnahme eng begleiten, damit ein gutes Ergebnis erreicht werden kann. Dieser Besprechung schloss sich das Jour fixe an. Hier besprachen wir die kommenden Gremiensitzungen und aktuelle Herausforderungen für die Verwaltung. Am Nachmittag war ich mit dem Leiter unserer Bauabteilung Thorsten Mischo unterwegs, um mir die Großbaustelle TGBBZ anzusehen. Hier hat sich seit dem vergangenen Besuch viel getan. Derzeit wird die Außenfassade hergestellt. Im Innern wurden die meisten Räume entkernt und werden für die Aufgaben der Zukunft vorbereitet. Diese Arbeiten sollen spätestens im kommenden Jahr abgeschlossen werden, damit die Schule für den zweiten Bauabschnitt in die neuen Räume umziehen kann. Aufgrund der Größe der Schule ist es erforderlich, dass die Maßnahme in mehreren Abschnitten erfolgt, damit der Unterricht weiterhin möglichst störungsfrei stattfinden kann. Auch sah ich mir die neue Förderschule, die wir im Auftrag des Landes realisierten, näher an. Hier wird derzeit das Lernzentrum fertiggestellt.

 

Am Dienstag fanden verschiedene Rücksprachen statt. Im Anschluss händigte ich 13 Bürgerinnen und Bürgern ihre Einbürgerungsurkunden aus. Diese Veranstaltung fand wie gewohnt im historischen Sitzungssaal des Landratsamtes statt. Ich nahm die Aushändigung zum Anlass, um auf die große Bedeutung unseres Grundgesetzes und seiner Artikel hinzuweisen. Wir alle können stolz sein, solch eine Verfassung zu haben, die seit über 70 Jahren Gültigkeit hat und die durch den Wunsch nach Frieden geprägt ist. Dies ist gerade in heutiger Zeit besonders wichtig herauszuheben. Auch am Mittwoch fanden verschiedene hausinterne Besprechungen statt. Unter anderem ging es um die Weiterentwicklung des Erlebnisortes Reden. Hier tauschte ich mich mit dem Leiter unserer Tourismus-und Kulturzentrale Christian Rau und dem Geschäftsführer der IKS Valentin Holzer intensiv aus. Künftig wollen wir im Bereich des Standortmanagements zusammenarbeiten. Aus diesem Grund wurde auch von Seiten der IKS ein Konzept beauftragt, das den Umfang des möglichen Managements aufzeigen soll. Dies werden wir natürlich auch den Gremien vorstellen.

 

Seit gestern befinde ich mich in Urlaub und werde am Aschermittwoch wieder meinen Dienst aufnehmen. Damit entgehe ich wieder einmal einer Verhaftung durch die Narren. Ich gelobe allerdings Besserung, nächstes Jahr werde ich an den tollen Tagen wieder präsent sein. Ich wünsche Ihnen schöne, stimmungsvolle Fastnachtstage und den Umzügen im ganzen Landkreis einen tollen, reibungslosen und sturmfreien Verlauf.Ich grüße Sie alle mit einem herzlichen Alleh Hopp! 

Ihr Landrat Sören Meng