Impfen und Inzidenzen

Nach erholsamen Wochen bin ich wieder an meinen Arbeitsplatz ins Landratsamt zurückgekehrt. Daher war es nicht verwunderlich, dass es diese Woche besonders viel zu tun gab. Der Montag stand ganz im Zeichen der Büroarbeit und der Sichtung der unzähligen E-Mails. Glücklicherweise hatte mein Team alles bereits sehr gut aufgearbeitet, sodass mir der Einstieg leicht viel. Auch besuchte ich das Team unserer Schul-IT, das zurzeit die iPads für die Schulen konfiguriert und ausliefert. An dieser Stelle meinem Team des Schulamtes und der Schul-IT ein großes Kompliment für die tolle Arbeit. Wir alle wissen, wie wichtig die Digitalisierung an unseren Schulen ist. Unser Team leistet hier einen zukunftsorientierten Beitrag zum Unterricht von heute und morgen. Am Nachmittag nahm ich an der Vorstandssitzung und Generalversammlung des Demenzvereines im Landkreis Neunkirchen, dessen Gründungsmitglied ich bin, teil. Seit einem Jahr hat die frühere Sozialdezernentin des Kreises Birgit Mohns-Welsch den Vorsitz inne. Der Verein hat die Aufgabe, den Informationsstand und das Problembewusstsein bezüglich demenzieller Erkrankungen gegenüber den direkt oder indirekt Betroffenen in der Öffentlichkeit, in Fachkreisen sowie bei den politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträgern zu vermehren. So formuliert es die Satzung. Seit Gründung des Vereins im Jahre 2004 hat sich hier viel getan und der Verein ist ein hervorragender Netzwerker. Dieses Netzwerk soll weiterhin ausgebaut werden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die unmittelbare Beratung von Betroffenen und ihren Angehörigen. Hier darf keiner ohne Hilfe bleiben. Weitere Infos unter: www.demenzverein-neunkirchen.de

Am Dienstagmorgen tauschte ich mich mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung des Landkreises aus und begrüßte die neuen Azubis der Kreisverwaltung. Im Anschluss besuchte ich eine Sitzung des Deutschen Roten Kreuzes auf Landesebene, wo ich aus erster Hand über den Einsatz der Helferinnen und Helfer im Ahrtal informiert wurde. An dieser Stelle allen Hilfskräften, die sich seit Wochen engagieren, herzlichen Dank. Um die Mittagszeit stellte ich unserer Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger das Freizeitzentrum Finkenrech vor. Die Ministerin zeigte sich sehr beeindruckt vom umfangreichen Angebot unseres Umweltzentrums. Gerade die Schaugärten fanden großes Interesse. Im Anschluss ging es zur Werkstatt für behinderte Menschen DPS Saarwork nach Neunkirchen. Diese Firma fördert Menschen bezüglich der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, die wegen Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können. Hier werden Menschen qualifiziert und finden Beschäftigungsmöglichkeiten, die Bandbreite von Saar Work ist enorm. Für weitere Infos verweise ich auf die Internetseite: www.saarwork.de

Von dort aus fand ein Austausch mit der Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Saar Birgit Grauvogel, dem Leiter unserer Tourismus- und Kulturzentrale Christian Rau, Bürgermeister Markus Fuchs und dem Abteilungsleiter für Wirtschafts- und Strukturpolitik Dr. Anselm Römer statt. Die Ministerin wollte sich aus erster Hand über die künftige Vermarktung des Erlebnisortes Reden informieren. Sie zeigte sich erfreut über die derzeitige Entwicklung bezüglich der Verkehrsanbindung an die Alm. Auch sie ist überzeugt, dass der touristische Wert des Standortes Reden noch lange nicht ausgeschöpft ist. Natürlich warb ich als Landrat um Mittel aus dem Budget Tourismus.

Der Abschluss des Besuchs der Ministerin im Landkreis Neunkirchen stellte eine interessante Besichtigung des Biolandhofes Wackenberger Hof der Familie Dörr in Eppelborn dar. Familie Dörr setzt auf nachhaltigen, umweltverträglichen Anbau von Lebensmitteln. Neben frischem Gemüse kann man dort auch Eier erwerben. Ich besuchte den Hof bereits vor einigen Jahren und war erstaunt, was sich seitdem alles wieder getan hat und mit welchem Engagement die Landwirte ihre Passion begleiten.

Am Mittwoch gratulierte ich einem langjährigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung zu seinem 40. Dienstjubiläum. Danach tauschte ich mich mit dem neuen Geschäftsführer unserer Wasserversorgung Ostsaar Thomas Wagner über aktuelle Herausforderungen seines Unternehmens aus. Auch Termine bezüglich der Weiterentwicklung der Musikschule Neunkirchen mit dem Geschäftsführer der Kulturgesellschaft Markus Müller und der Gleichstellungsbeauftragten der Kreisverwaltung Heike Neurohr-Kleer fanden statt. Der Abschluss des Arbeitstages bestand in Filmaufnahmen und einem Interview zum Bernstein Jahr 2021. Wie schon mehrfach berichtet, wäre der Schiffweiler Künstler Walter Bernstein in diesem Jahr 120 Jahre alt geworden. Er starb vor 40 Jahren und hat viele beeindruckende Werke hinterlassen. Die Walter Bernstein Stiftung, deren Stiftungsrat ich angehöre, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kunst Bernsteins nicht vergessen zu lassen und nachfolgenden Generationen einen Zugang zu ermöglichen. Als sichtbares Zeichen in diesem Jahr schuf der Künstler Hendrik Beikirch ein großformatiges Porträt des Künstlers Bernstein auf einem Giebel in der Ortsmitte Schiffweilers.

Gestern Morgen besuchte ich im Rahmen meiner Sommertour die Firma PTS Maschinenbau GmbH zwischen Illingen und Eppelborn. Diese Firma entstand, so der Firmenleiter und Gründer Michael Barrois, 2007 in der heimischen Garage, ehe dann 2019 die modernen, großzügigen Räumlichkeiten bezogen werden konnten. Sein Unternehmen umfasst die Bereiche Maschinenbau, Metalle und Instandsetzung. Hierzu gehört unter anderem die Fertigung von Einzelteilen, Klein- oder Großserien sowie die Fertigung komplexer Baugruppen. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler informierte ich mich über neueste Projekte des erfolgreichen, regionalen Unternehmens.

Im Anschluss ging es nach Illingen, wo ich das Projekt der „Engagierten Stadt“ des ASB besuchte. Mit dem Netzwerk koordiniert der ASB Illingen das bürgerschaftliche Engagement in der Gemeinde. Die Partner sind unter anderem Vereine, Kirchengemeinden, Schulen, der Landkreis und die Kommune selbst. Der ASB ist eine anerkannte Koordinierungsstelle für soziales Engagement mit vielen Partnern. Leider ging auch die Coronakrise nicht spurlos an den Aktivitäten vorbei. Gerade die persönlichen Treffen konnten nicht stattfinden. Erst seit kurzer Zeit sind wieder kleinere Veranstaltungen möglich. Der Vorsitzende des ASB Michael Menges und die Projektleiterin Anke Thomé stellten mir das vielfältige, sozialorientierte Projekt eingehend vor. Herzlichen Dank allen, die sich hier für unsere Gesellschaft engagieren. Am Nachmittag hatte ich einen traurigen Termin. Der Ehrenvorsitzende der Neunkircher Lebenshilfe und engagierte Pädagoge Norbert Puhl wurde beerdigt. Noch kürzlich konnte er seinen 80. Geburtstag feiern. Viele Angebote für Menschen mit Behinderungen gingen auf die Initiative von Norbert Puhl zurück. Er sorgte dafür, dass Menschen mit Behinderungen eine größere Lobby im Laufe der Jahrzehnte bekamen. Als ehemaliges Vorstandsmitglied der Lebenshilfe arbeitete ich eng mit ihm zusammen. Sein Lebenswerk wird unvergessen bleiben.

Heute Morgen fand der Austausch mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern der Städte und Gemeinden statt. Hauptthema waren die steigenden Zahlen der Coronainfektionen. Mit Sorge betrachte ich die derzeitige Entwicklung, da die Inzidenz bereits wieder Richtung 50 tendiert. Hauptgrund ist die immer noch große Zahl der ungeimpften Menschen. Ich werde nicht müde, um für die Impfungen zu werben. Durch eine Impfung schützt man sich und andere. Seit dieser Woche empfiehlt auch die ständige Impfkommision eine Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren. Generell sind die Impfungen freiwillig, allerdings tragen sie wesentlich dazu bei, dass an eine Normalisierung unseres Lebens wieder zu denken ist. Wer sich impfen lässt, verhält sich solidarisch. Dies ist meine Meinung und dazu stehe ich.

Neben weiteren internen Terminen fand heute Mittag die Besichtigung des Phillippshofes in Merchweiler als Partner unserer Regionalmarke statt. Dieser Hof verfügt auch über eine Milchtankstelle, an der man rund um die Uhr Milch beziehen kann. Heute Abend bin ich bei unserem Kreisbeigeordneten Klaus-Dieter Woll zu Gast, der seinen 60. Geburtstag feiert.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende, bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng