Es geht wieder los - „Heiße“ Arbeitswoche nach dem Urlaub

Nach drei erholsamen Wochen trat ich am Montag wieder meinen Dienst im Landratsamt an. Zuvor hatten wir mit großem Erfolg die 10. SommerAlm beendet. In diesem Zusammenhang wurde der schon legendäre „Alm-Ebi“ – alias Eberhard Schilling – verabschiedet. Ihm dankte ich ganz persönlich für sein großes Engagement für die SommerAlm und damit auch für unseren Landkreis. Als SR 3-Unterhaltungschef wird er natürlich weiterhin Ansprechpartner sein. Freuen Sie sich daher schon auf die kommende SommerAlm im nächsten Jahr. In den drei Wochen Abwesenheit wurde ich von meinem Stellvertreter, dem Ersten Kreisbeigeordneten Karlheinz Müller, vertreten.

 

Mein erster Arbeitstag begann mit der Sichtung der Post und natürlich fanden auch etliche interne Gespräche statt. Auch sportlich betätigte ich mich an meinem ersten Arbeitstag, denn in Merchweiler fand der „Kinder-Lebens-Lauf“ statt, der im Saarland vom Kinderhospizdienst Saar veranstaltet wurde. In Form eines sogenannten Staffel-Fackellaufs werden bis zum Hospiztag am 13.Oktober rund um Deutschland 6.000 km für die Hospizarbeit zurückgelegt. Ein Etappenziel war der Kinderhospizdienst Saar in Merchweiler, bei dem die „Angel“-Fackel an Ministerpräsident Tobias Hans übergeben wurde. Im Beisein von Bürgermeister Patrick Weydmann nahm ich anschließend die Fackel entgegen und lief einige Kilometer nach Wemmetsweiler. Danach ging es über Heiligenwald nach Neunkirchen – danach in den Saarpfalz-Kreis. Ich bin froh, dass es diese Veranstaltung gab, denn sie machte auf die wichtige Hospizarbeit aufmerksam. Auf Bundes- und auf Landesebene machen sich die Mitglieder des Kinderhospizdienstes für die ambulanten und stationären Kinderhospizeinrichtungen stark. Hier geht es um die betroffenen Kinder und ihre Familien. Es ist wichtig, dass wir uns – jeder an seinem Platz – um Menschen kümmern, denen es nicht so gut geht. Gerade junge Menschen, die schwer erkrankt sind, bedürfen unserer vollen Aufmerksamkeit; wir dürfen sie und ihre Familien nicht alleine lassen. Gleichzeitig möchte ich an dieser Stelle die großartige Arbeit der ambulanten Hospize im Landkreis und auch darüber hinaus würdigen. Neben engagierten hauptamtlichen Kräften wird auch ehrenamtlich viel auf die Beine gestellt. Sie verhelfen den jungen Patientinnen und Patienten zu mehr Lebensqualität; sie machen durch ihr Engagement unsere Gesellschaft reicher. Am Nachmittag stand dann das verwaltungsinterne Jour fixe auf dem Programm. Hier ging es u. a. um die zahlreichen Baumaßnahmen, die jetzt in den Sommerferien größtenteils abgeschlossen werden können, damit unsere Schülerinnen und Schüler wieder gute, renovierte Lernorte vorfinden.

 

Am Dienstagmorgen tagte die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar. In dieser Sitzung wurden der Haushalt 2018 und das Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Der Rettungsdienst ist eine öffentliche Aufgabe der Daseins- und Gesundheitsfürsorge. Wir als Landkreise haben diese Aufgabe übernommen. Damit wir diese Aufgabe optimal umsetzen können, wurde vor über 40 Jahren der Rettungszweckverband Saarland gegründet.  Dieser Zweckverband hat die Aufgabe, den Rettungsdienst durchzuführen und ist verantwortlich für die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der saarländischen Bevölkerung mit Notfallrettung und Kranken-transport. Verbandsvorsteher unserer Verbandsversammlung ist mein Kollege Landrat Udo Recktenwald. Am Nachmittag standen verwaltungsinterne Termine an.

 

Auch der Mittwoch stand ganz im Zeichen verwaltungsinterner Termine Am Nachmittag traf ich mich mit dem Geschäftsführer der Firma BahnLog GmbH Michael Fries, der Investor des ehemaligen Höll-Geländes in Illingen ist und auch – gemeinsam mit seiner Frau – die Käserei Hirztaler in Illingen betreibt. Herr Fries stellte mir sein Unternehmen vor, das seinen Standort in Kirkel hat. BahnLog ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen und ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Im Bereich Umwelt werden Bahnschotter, Beton- und Holzschwellen recycelt, auch ist die Firma für die Lieferung und den Transport von aufbereitetem Schotter für Eisenbahnschienen-Trassen und den Straßenbau verantwortlich. Darüber hinaus hat sich die Firma der fachgerechten und sicheren Verwertung von Altbaustoffen verschrieben. Zudem steht das Firmengelände für Güterverkehr und Nutzung aller Serviceeinrichtungen (Werkstatt, Abstellgleise, Verladeeinrichtungen usw.) zur Verfügung. Aber auch Dienstleistungen innerhalb öffentlicher und privater Gleisbaustellen und Personaldienstleistungen am Bahnbereich gehören zu den Ge-schäftsfeldern des Unternehmens. Standorte befinden sich beim Bauhof Homburg und am Güterbahnhof St. Ingbert; auch Unternehmen aus dem Landkreis Neun-kirchen nutzen den Service von Bahnlogistik und Service GmbH.

 

Gleich zwei Unternehmen besuchte ich im Rahmen meiner Sommertour gestern. Seit 10 Jahren befindet sich die Firma Werbetechnik Jürgen Doods in den repräsentativen Räumlichkeiten in Eppelborn. Zu dem Leistungsspektrum des Unternehmens gehören die Erstellung von Geschäftsdrucksachen, Digitaldrucken in verschiedenen Varianten wie zum Beispiel Beschilderung aller Art, Kfz.-Beschriftung, Werbeanlagen, Leuchtwerbung, Kunststoffverarbeitung und Fräsarbeiten. Jürgen Doods hat sein Unternehmen quasi in der Garage gegründet. Mittlerweile sind seine Dienstleistungen auf 1.700 m²  in modernen Büro- und Produktionsräumen verteilt. Auch setzt die Firma Werbetechnik Jürgen Doods auf Qualifikation. So wurden in der Vergangenheit zahlreiche Auszubildende der Firma Prüfungsbeste in den Berufen Schilder- und Lichtreklamehersteller/in sowie Mediengestalter/in digital und Print ausgezeichnet. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Kunden zählen Freiberufler, Handwerks- und Industriebetriebe und Einzelhandel-Warenhäuser weit über die Grenzen unseres Landkreises hinaus. Auch hier hat der saarländische Slogan „Großes entsteht im Kleinen“ seine Berechtigung. Innovativ ging es weiter beim Firmenbesuch des Unternehmens Weber Automation GmbH & Co. KG. Diese Firma ist im Bereich der industriellen Automatisierungstechnik, dem Schaltanlagenbau, der SPS-Programmierung sowie im Sondermaschinenbau tätig. Seit der Firmengründung 1990 ging es mit der Entwicklung des Betriebes stetig voran. Das neue Verwaltungsgebäude mit einer großen Produktionshalle wurde im Jahr 2014 im Industriegebiet im Eppelborner Ortsteil Wiesbach bezogen. Die Firma ist Ansprechpartner rund um den Maschinenbau in der Lebensmittelindustrie und versteht sich darauf, kundenspezifische Produktionsanlagen zu verwirklichen. Schwerpunkte der Firma sind die Komplettlösung der Steuerungs- und Automatisierungstechnik von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme. Hardwarelösungen sowie Softwareherstellung für Industrieanlagen und Sondermaschinen zählen zu ihrem Portfolio. Die Kunden erwarten eine Visualisierung von Maschinen- und Prozessabläufen und können so frühzeitig ihre eigenen Wünsche besser umsetzen. Ob Roboteranwendungen, Verpackungsmaschinen, Förderschnecken, Schalterschrankbau – die innovative, weltweit agierende Firma behauptet sich mit großem Erfolg am Markt. Der Geschäftsführer Volker Weber und Betriebsleiter Herr König konnten der Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset und mir viele interessante Details vermitteln. Auch dieser Besuch zeigte, wie viele innovative Unternehmen es in unserem Landkreis gibt, deren Tätigkeit weit über die Grenzen des Landkreises hinaus große Anerkennung finden. Auch diese Firma ist am Puls der Zeit und wird – gerade weil sie spezialisiert im Bereich Automatisierung ist – in eine gute Zukunft gehen. Am Nachmittag standen dann Vorstellungsgespräche auf meiner Agenda.

 

Am heutigen Morgen übergab ich die Jubiläumsurkunde an eine langjährige Mitarbeiterin des Landkreises, die ihr 40-jähriges Dienstjubiläum feiert. Danach übergab ich – zusammen mit Vertretern der Sparkasse – Stofftaschen, die im Rahmen der Schulbuchausleihe gebraucht werden. Diese 6000 Stofftaschen finanziert schon seit einigen Jahren unsere Sparkasse Neunkirchen. Dieses Jahr sind sie etwas Besonderes, denn zum ersten Mal werden an die Schülerinnen und Schüler Fairtrade-Stofftaschen ausgegeben. Damit wollen wir ein Zeichen setzen und uns für faire Handelsbedingungen in der Dritten Welt engagieren. Jeder kann in seinem Bereich etwas dafür zu. Auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Vor diesem Hintergrund war die Sparkasse sofort einverstanden, uns auf unserem Weg dahin zu unterstützen. Damit kommen wir auch unserem Ziel, dem Fairtrade-Kreis ein weiteres Stück näher.

 

Wenn dieser Blog erscheint, bin ich gerade bei der Ausstellungseröffnung in der Christuskirche in Neunkirchen, wo die Ausstellung „Arzt der Armen“ eröffnet wird. Der Mainzer Mediziner Gerhard Trabert behandelt schon seit über 20 Jahren Obdachlose und bedürftige Menschen die auf der Straße leben. Der Fotograf Andreas Reeg hat ihn bei seiner Arbeit begleitet und Fotos gemacht. Dabei gelang es Reeg, ganz besondere Momente einzufangen. Arzt und Patient begegnen sich auf Augenhöhe. Die Fotos, die sehr beeindruckend sind, sind vom 03. August bis 14. Oktober in der Christuskirche in Neunkirchen sehen. Darüber hinaus gibt es in der Ausstellung Informationen über medizinische Grundversorgung für Wohnungslose von der Diakonie Saar, Saarbrücken. Die Ausstellung rüttelt wach. Es geht nicht um Voyeurismus – es geht um praktizierte Menschlichkeit. Und diese Menschlichkeit geht uns alle an. Gerhard Trabert tut das, was wir alle mehr tun müssten. Uns kümmern, Initiative zeigen, helfen und manchmal einfach nur da sein und Interesse zeigen. Wir haben die Angebote wie Wärmestubb oder das Neunkircher Kaufhaus, die Tafeln. Sie werden stark nachgefragt.  Das ist ein Segen, aber  das macht betroffen: Auf der einen Seite die Nimmersatten, auf der anderen Seite, die Menschen, für die jeder Tag eine neue Herausforderung darstellt. Dabei haben wir eins gemeinsam: Wir wollen teilhaben an diesem Leben, an der Gesellschaft. Wenn wir über die Schwachen in unserer Gesellschaft richten, stellen wir uns ein Armutszeugnis aus. Ich finde es wichtig, solche Ausstellungen zu initiieren, denn sie zeigen eindrucksvoll wie bedeutsam es ist, sich gerade für bedürftige Menschen zu engagieren. Das ist auch eine Grundaufgabe unseres Kreises, den bedürftigen Menschen gute Lebensverhältnisse zu ermöglichen und ihnen zur Seite zu stehen. Solche Ausstellungen bringen die Situation der Menschen in die Öffentlichkeit.

 

Auch an diesem Sommerwochenende finden wieder zahlreiche Veranstaltungen in unserem schönen Landkreis Neunkirchen statt – nutzen Sie die Angebote!

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit – bis in der kommenden Woche

Ihr Sören Meng