Ereignisreiche erste Sommerferienwoche

Eine terminreiche Woche geht für mich zu Ende. Auch meine Ferien sind in Reichweite, da ich übernächste Woche in Urlaub gehe. Mein Arbeitstag begann am Montag in Neunkirchen, wo unser Ministerpräsident Tobias Hans zuerst die innovative Sparkassen Geschäftsstelle im Saarpark Center besuchte. Das digitale Kompetenzcenter der Sparkasse, kurz SmartLab genannt, ist seit Ende 2019 am Start. Hier können Kunden ausprobieren, wie einfach Bankgeschäft heute und das Banking von morgen funktioniert. Vor dem Hintergrund des sich ändernden Kundenverhaltens und der zunehmenden Digitalisierung, erhielt der Standort der Sparkasse im Saarpark-Center eine neue Ausrichtung. Er ist zu einem „Multikanalen Showroom“ geworden. Angelehnt an ihren Markenkern „Wir machen es den Menschen einfach, ihr Leben besser zu gestalten“, stellt die Sparkasse ihren Kunden im „SmartLab“ Helfer zur Seite, die sie in die neue multikanale Welt begleiten. Die Projektverantwortliche Zekiye Günel, sowie das Vorstandsteam um Markus Groß und Jörg Welter stellten ihre Erfahrungen mit dem neuen Service vor. Zahlreiche Kunden nutzen das digitale Angebot ihrer Sparkasse, die neue Geschäftsstelle generiere aber auch viele Neukunden.

Im Anschluss besuchte der Ministerpräsident das Start-Up-Center des Landkreises in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Das Startup Center wurde mit Mitteln aus dem Projekt Landaufschwung realisiert und wird jetzt durch das Wirtschaftsministerium des Saarlandes finanziell unterstützt. Der WFG Geschäftsführer Klaus Häusler und die projektverantwortliche Carolin Stauner hatten für den Ministerpräsidenten einiges vorbereitet.

Liveschaltungen u.a. ins T-Lab nach Berlin, ein Selbstversuch im "Schlauchwickeln" bei der Gebrüder Müller Feuerwehrtechnik... sogar ein spontanes Interview mit dem Team der UYP Movement fand statt. Es war ein schönes Zeichen von Tobias Hans, dass er seine Sommertour in seinem Heimatlandkreis startete und damit ein Zeichen der Verbundenheit setzte. Am Nachmittag tagte der Kooperationsausschuss unseres Pflegestützpunktes, in dem Krankenkassen des Sozialministeriums und des Landkreises vertreten sind. Der Pflegestützpunkt im Landkreis Neunkirchen gibt es seit zehn Jahren. Pflegestützpunkte wurden von den Kranken- und Pflegekassen eingerichtet und bieten Hilfesuchenden Beratung und Unterstützung. Wenn Hilfesuchende selbst pflegebedürftig sind oder pflegebedürftige Angehörige haben, erhalten sie im Pflegestützpunkt alle wichtigen Informationen, Antragsformulare und konkrete Hilfestellungen. In den Pflegestützpunkten finden sie auch die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der Pflegekassen. Wenn Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen etwa eine Wohnung altersgerecht umbauen möchten, informieren sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegestützpunkte über mögliche Zuschüsse der Pflegekasse. Wenn ein geeignetes Pflegeheim gefunden werden soll, hat das Beratungspersonal den Überblick und kann helfen. Unser Pflegestützpunkt befindet sich in Neunkirchen.

Weitere Infos: https://www.psp-saar.net/beratung-vor-ort/pflegestuetzpunkt-im-landkreis-neunkirchen.html

Am Montagabend besuchte ich die Abiturfeier der Gemeinschaftsschulen Neunkirchen, Schiffweiler und Bexbach. In meinem Grußwort ging ich auf den Wert der Bildung ein, aber auch auf die besondere Situation in diesem Jahr. Hier einige Auszüge:

Dieses Jahr, das Jahr 2020 wird ein besonderer Meilenstein in Ihrem Lebenslauf darstellen. Ich würde es an Ihrer Stelle als das ABC-Jahr in Erinnerung behalten. ABC bedeutet heute Abend für mich: Abitur, Berufliche Orientierung und Corona.

Ein prägendes ABC Jahr für Sie auf vielen Ebenen:

Mit dem Abitur haben Sie etwas ganz besonderes in Ihrem Leben geschafft, es ist Ihr persönlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Und das Beste: Sie haben es in der Hand, was Sie daraus machen. Es hat viel Arbeit, Mühe und Durchhaltevermögen gekostet in den letzten Jahren, dass Sie das Ende Ihrer Schullaufbahn mit dem höchsten Schulabschluss beenden können, den unser Bildungssystem vorsieht. Sie können stolz auf sich sein, denn damit stehen Ihn nun alle Türen offen:

Womit wir schon zu dem zweiten Buchstaben – dem B kämen

Nun geht es um die Berufliche Orientierung:

Ob Studium oder eine Ausbildung – es warten viele Chancen auf Sie. Was Ihre beruflichen Perspektiven und Wünsche angeht, kann ich Sie aus eigener Erfahrung dazu ermuntern, dass Sie eine Entscheidung treffen sollen, die zu Ihnen passt und ein Berufsbild, an dem Sie tatsächlich auch Interesse haben.

Um es mit „Apple-Gründer“ Steve Jobs zu sagen: „Am wichtigsten ist es, dass Du den Mut hast, Deinem Herzen und Deiner Intuition zu folgen. Alles andere ist nebensächlich.“

Bisher war Ihre persönliche Welt auf Vertrauen aufgebaut. Vertrauen Ihren Eltern gegenüber, dass sie Sie bei all ihren Schritten unterstützend begleitet haben. Vertrauen Ihrem Umfeld gegenüber, dass sie in all den Jahren bis zum heutigen Tag mitgetragen hat, auf dass sie sich verlassen können. Aber auch Vertrauen auf Ihre Schule, die Lehrerinnen und Lehrer, den Schulträger, dass die Rahmenbedingungen für Sie gut waren, damit Sie Ihr Abitur machen konnten.

Die diesjährigen Abiturprüfungen waren von besonderen Umständen geprägt, womit wir zu dem C-Wort kämen: Corona prägte nicht nur unseren Alltag, unser gesellschaftlichen Leben sondern auch Ihre Prüfungsvorbereitungen – der Begriff Homeschooling ist in aller Munde , Ihre Prüfungen wurden verschoben und dann unter Hygienevorschriften durchgeführt. Sie können stolz auf sich sein, dass Sie unter diesen erschwerten Rahmenbedingungen Ihr Grundvertrauen behielten, Souveränität zeigten und gemeinsam die Abiturprüfungen mit Erfolg bestritten. Corona verlangte uns allen in diesem Jahr viel ab, mein Dank gilt an dieser Stelle auch dem pädagogischen Team für die Flexibilität und Kreativität im Lernalltag.

Corona war und ist für uns alle eine Herausforderung und erschwerte Ihre Rahmenbedingungen für das Abitur. Daher ist das Abitur 2020 für mich nicht nur eine Allgemeine Hochschulreife sondern ein Zeugnis, dass Sie auch unter schwierigen Voraussetzungen Stand halten können.

Am Dienstag übergab ich einem langjährigen Mitarbeiter seine Urkunde zum Dienstjubiläum. Anschließend tagte der Krisenstab des Landkreises Neunkirchen. Glücklicherweise gibt es kaum noch Corona Infizierte im Landkreis Neunkirchen. Allerdings sollten uns die neuesten Entwicklungen hellhörig werden lassen. Sollten wir uns nicht an die Abstandsgebote und Hygieneregeln halten, könnte sich dies schnell ändern. Ich werde den Krisenstab weiterhin regelmäßig Tagen lassen, um im Bedarfsfall schnell handeln zu können. Am Nachmittag fand ein Gespräch mit Vertretern der Verbraucherzentrale statt. Derzeit prüfen wir, wie wir das tolle Angebot der Verbraucherzentrale mit unserem Angebot im Sozialbereich verknüpfen können. Im Gespräch, an dem auch der Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen Jörg Aumann, die beiden Landtagsabgeordneten Heike Becker und Pia Döring sowie Vertreter der Verbraucherzentrale teilnahmen wurde deutlich, dass es für die Bürgerinnen und Bürger sinnvoll wäre, auch im Landkreis Neunkirchen einen Ansprechpartner der Verbraucherzentrale zu haben. Hier wird es in den nächsten Wochen weitere Gespräche geben.

Am Mittwoch besuchte ich mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Petry zwei Betriebe im Landkreis Neunkirchen. Die Firma HB Sound in Neunkirchen gibt es schon seit drei Jahrzehnten und ist im Bereich Veranstaltungstechnik und Logistik bundesweit aktiv. Durch die Coronakrise ist der Betrieb in Kurzarbeit und es ist derzeit nicht absehbar, wann diese Branche wieder am Markt agieren kann. Dies hat natürlich für das Unternehmen dramatische Folgen. Hier ging Christian Petry auf die Fördermöglichkeiten des Bundes ein. Hier seien in den nächsten Wochen weitere Hilfsangebote für betroffene Firmen geplant. Im Anschluss ging es zur Firma Becker nach Spiesen-Elversberg. Seit über 60 Jahren gibt es das Traditionsunternehmen, das in der Tourismusbranche erfolgreich ist. Daher ist auch das Jahr 2020 für die Firma ein Jahr mit immensen Einbußen. Wir tauschten uns intensiv mit dem Firmengründer Horst Becker und seinem Sohn aus. Auch im touristischen Bereich wurden bereits Finanzhilfen veranlasst. Die Situation beider Traditionsfirmen macht mich sehr betroffen. Ich hoffe, dass sie mithilfe der Fördermöglichkeiten einen Weg aus der Krise finden. Ebenso war diese Woche die Situation des Kaufhofes Neunkirchen ein großes Thema. Daher gingen mit Unterstützung der Gewerkschaft die Beschäftigten gestern auf die Straße. Hier muss abgewartet werden, ob die Unternehmensführung ihre Entscheidung, den Neunkirchen Kaufhof zu schließen, noch einmal überdenken wird. Bisher schrieb nämlich der Neunkirchen Kaufhof schwarze Zahlen. Daher sind meine Gedanken an dieser Stelle bei den zahlreichen Beschäftigten.

Am Mittwochnachmittag besuchte ich mit dem Regionalverantwortlichen unserer Regionalmarke Willi Walter Michael Breit, der seit einigen Jahren eine größere Imkerei betreibt. Mit über 30 Bienenvölkern ist sein Hobby zu einer Berufung geworden. Neben dem Honig stellt er auch weitere Produkte rund um die Imkerei her und vermarktet diese. Ich bin sehr froh, dass sein Angebot jetzt Bestandteil unserer Regionalmarke ist.

Gestern eröffnete die Terrag in Neunkirchen ihr Geschäftsgebäude unweit unseres Jugendamtes in der Saarbrücker Straße in Neunkirchen. In meiner Rede würdigte ich das Bekenntnis der erfolgreichen Firma zur Kreisstadt und zu unserem Landkreis. Die Firma ist international tätig und ist eine Fachfirma rund um das Thema Entsorgung und Deponierung. Das Leistungsspektrum und konzentriert sich auf die Entsorgung und Behandlung von mineralischen und organischen Abfällen, der Abfalllogistik und den Rückbau von komplexen Gebäuden und Anlagen sowie die Planung, den Bau und den Betrieb von Deponien.

Am Nachmittag fand eine Begehung der neuen Halde Madenfelder Hof am Erlebnisort Reden statt. Diese Halde wurde von der RAG einige Jahre saniert, da sie vor Jahren in Brand geriet. Dies bedeutet einen hohen Aufwand und eine Umschichtung der Halde. Durch diese Umschichtung konnte die Wegführung verbessert werden. Gemeinsam mit Verantwortlichen der IKS, der RAG und dem Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs nahm ich die Einweihung vor.

Heute Morgen standen interne Gespräche und Büroarbeit nach einer ereignisreichen Woche auf meiner dienstlichen Agenda. Auch fand eine Besprechung zur Entwicklung unserer Kreisvolkshochschule statt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng