Eine Woche im Zeichen der Fachkräftesicherung

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

diese Woche war gewohnt ereignisreich. Unterschiedlichste Termine fanden in meinem Büro und darüber hinaus statt.

Der Montagmorgen begann mit internen Rücksprachen. Am Nachmittag fanden die Vorstellungsgespräche zur Einstellung von Auszubildenden bei der Kreisverwaltung statt. Diese nehme ich immer persönlich wahr, weil die Rekrutierung von Nachwuchskräften wichtig ist. Damit legen wir den Grundstein für die personelle Zukunft unserer Kreisverwaltung. Längst hat die demographische Entwicklung auch unsere Verwaltung erreicht. In den nächsten Jahren werden die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge in Ruhestand gehen. Daher bilden wir seit ich Landrat bin verstärkt aus. Dennoch sind wir weiterhin auf externe Fachkräfte angewiesen. Am Nachmittag besuchten mich die Vertreterinnen und Vertreter des Jugendforums. Beim Jugendforum im Landkreis Neunkirchen, das Teil der "Partnerschaft für Demokratie" des Landkreises ist und fachlich vom Adolf-Bender-Zentrum unterstützt wird, haben Interessierte die Möglichkeit, sich intensiv mit Demokratie und weiteren wichtigen gesellschaftlichen Themen zu befassen und organisieren dabei auch selbst tolle Fahrten und Veranstaltungen

Ich habe immer wieder Berührungspunkte mit dem Jugendforum, deshalb habe ich die Jugendlichen gerne zu mir ins Landratsamt nach Ottweiler eingeladen, wo sie mich mit all den Fragen gelöchert haben, die sie einem Landrat schon immer stellen wollten. Von meinem Arbeitsalltag über die Senkung des Wahlalters bis zur Jugendbeteiligung im Landkreis - Danke für den anregenden Austausch auf Augenhöhe!

Am Dienstag fand eine Regionalkonferenz "Digitalisierung und ältere Menschen", veranlasst vom Landesseniorenbeirat, in unserem Dienstgebäude in Neunkirchen statt. Die Entwicklungen rund um Digitalisierung betreffen nicht nur Teilgruppen, sondern die gesamte Gesellschaft. Auch Seniorinnen und Senioren müssen bei diesem Thema "abgeholt“ werden, denn digitale Technologien haben das Potenzial, unser Leben ein Stück weit zu erleichtern, kommunikativer zu gestalten und damit die Lebenssituation insbesondere von älteren Menschen erheblich zu verbessern. Aber auch die Gefahren sind nicht zu unterschätzen. Dazu werden saarlandweit Bildungsangebote von verschiedenen Trägern bereitgestellt, allerdings ist noch Luft nach oben. Das ergab die Vorstellung der Ergebnisse einer Erhebung zu Bildungsangeboten für Senioren zur Vermittlung digitaler Kompetenzen im Saarland. Gekommen waren kommunale Seniorenbeiräte, Seniorenbeauftrage und Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren. Ziel der Veranstaltung war auch der Austausch von Perspektiven, Ansätze und Ideen, wie man dafür sensibilisieren und die digitale Teilhabe der älteren Mitmenschen fördern kann.

Es war ein sehr interessanter Austausch mit Menschen, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich für die Gesellschaft im Landkreis engagieren und dabei einen wichtigen Beitrag für die Teilhabe am Leben leisten. Danach tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer unserer Wasserversorgungsgesellschaft WVO Thomas Wagner zu verschiedenen Themen aus. Am Abend nahm ich an der Sitzung der SPD Kreistagsfraktion teil.

Am Mittwochmorgen gab es eine Besprechung mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Heike Neurohr-Kleer über ihr Aktionsprogramm. In diesem Zusammenhang sprach sie auch gesellschaftlich relevante Themen an. Sie arbeitet im Rahmen ihrer kommunalen Zuständigkeit darauf hin, Diskriminierungen von Frauen abzubauen und das verfassungsrechtliche Gebot der Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu verwirklichen.

In der Zuständigkeit der Gleichstellungsbeauftragten liegen alle gleichstellungs- und frauenrelevanten Fragen. Als frauenrelevant sind solche Fragen und Angelegenheiten zu betrachten, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in anderer Weise oder in stärkerem Maße berühren als die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Männern. Ich arbeite mit Heike Neurohr-Kleer sehr vertrauensvoll zusammen.

Danach hatte ich die schöne Aufgabe, der Illinger Bürgerin Gabi Steuer, die ich seit vielen Jahren kenne, zur Verleihung der Sportplakette zu gratulieren. Da ich leider persönlich nicht an der Verleihung durch den Innenminister teilnehmen konnte, gratulierte ich ihr in meinem Büro. Gabi Steuer hat sich um den Sport und die Vereine sehr verdient gemacht. Lesen Sie hier aus der Dokumentation des Innenministeriums:

„Gabi Steuer (Illingen) ist seit vielen Jahren auf Bundesebene, Landesebene, im Landkreis Neunkirchen und in der Gemeinde Illingen außerordentlich aktiv. So hat sie mit ihrer Arbeit im Bereich Sport- und Jugendförderung und interkommunale Zusammenarbeit sowie mit ihrer Verbandsarbeit im saarländischen Turnerbund und in der saarländischen Sportjugend enorm viel geleistet. Begonnen hat ihr Einsatz im Turnverein Illingen als Jugendwartin von 1978 bis 1979. Danach hatte sie das Amt der Schatzmeisterin acht Jahre lang inne und war von 1981 bis 1982 zusätzlich Vorsitzende des Jugendrates. Seit nunmehr 36 Jahren übernimmt sie die Funktion als erste Schatzmeisterin, gerade in diesem schwierigen Amt eine außergewöhnlich lange Zeit. Seit 2007 leitet sie außerdem die Abteilung Fitness und Tanz des Turnvereins Illingen. Parallel zu dieser Aufgabe trainiert sie von Beginn an verschiedene Tanzgruppen und leitet wöchentlich mehrere Fitness-Kurse in diversen Sportarten wie Aerobic, Bodyforming, Pilates, Aroha und so weiter. Gabi Steuer ist ehrenamtlich darüber hinaus beim Turngau Blies tätig und war unter anderem sechs Jahre lang (2000 bis 2006) 1. beziehungsweise 2. Landesfachwartin für Aerobic beim saarländischen Turnerbund. In diesem Jahr vertrat sie das Saarland mit zwei anderen Turnerinnen aus Illingen beim Gruppenbild der Welt Gymnaestrada in Amsterdam.“

Am Nachmittag besprach ich mit dem Leiter unseres Jugendamtes und der Sozialdezernentin verschiedene Themen. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die Aufsichtsratssitzung unserer Neunkircher Verkehrs GmbH dar. Hier ging es unter anderem um den Jahresabschluss 2022. Da dieser Aufsichtsrat nicht öffentlich tagt, kann ich keine weiteren Angaben machen.

Am Donnerstagmorgen fand eine Besprechung zu dem Themenkomplex Bildung und Teilhabe statt. Die verschiedenen Leistungen für Bildung und Teilhabe (BuT), auch Bildungspaket genannt, unterstützen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Familien, die wenig Geld haben. Mit diesen Leistungen können sie Angebote in Schulen und in ihrer Freizeit nutzen, wenn Eltern sich die Kosten dafür ansonsten nicht leisten könnten.

Danach tagte der Aufsichtsrat der FSN, die für die Abkürzung Fahrzeugservice Neunkirchen GmbH steht und Dienstleister für die Neunkircher Verkehrs GmbH und weitere beteiligte Unternehmen ist.
Die FSN ist gleichzeitig die Stärkung der Kooperation zwischen privatem Gewerbe, Saar-Pfalz-Bus GmbH und Neunkircher Verkehrs GmbH. Diese Gesellschaft, dessen Aufsichtsratsvorsitz ich innehabe, gibt es seit 2005.

Mittags fanden die Vorstellungsgespräche für die Inspektoranwärterinnen und -anwärter für den gehobenen Verwaltungsdienst statt. Im Anschluss tagte der Kreisausschuss. Im öffentlichen Teil wurde über den Zuschuss zur Fortführung des Sprachunterrichts für Jugendliche mit Migrationshintergrund im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Uni Saarbrücken beraten. Es wurde beschlossen, das wichtige Projekt weiterzuführen. Darüber hinaus wurde dem Demenzverein Neunkirchen für seine Arbeit als spezialisierte Beratungsstelle für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen ein Zuschuss von bis zu 10.000 € bewilligt. Auch wurden Tagesordnungspunkte, die in der nächsten Kreistagssitzung behandelt werden, vorberaten.

Heute Morgen fanden verwaltungsinterne Termine statt. Ich freute mich über einen spontanen Besuch von Giacomo Santalucia, der mir einige Ausgaben des neusten EOS-Magazines vorbeibrachte, in dem auch ein Interview mit mir über meine Tätigkeit als Landrat abgedruckt ist. Das Magazin ist hochwertig aufbereitet, mit vielen interessanten Geschichten und neben der kostenlosen Druckausgabe auch online kostenfrei abrufbar.

Dann nahm ich an einer Einweihung des neuen Denkmals, geschaffen von Seiji Kimoto, teil. Der bekannte Künstler starb vor knapp 2 Jahren im Alter von 85 Jahren. Er war ein international tätiger Künstler, der im Landkreis Neunkirchen lebte und arbeitete. Seine Werke konzentrieren sich auf die Werte und die Würde des Menschen. In unserer Region zeugen die Mahnmale für die Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg (am Neunkircher Wasserturm und in Sinnerthal) von seiner Schaffenskraft. Auch erinnert an sein künstlerisches Werk eine Skulptur, die im Rahmen des Alex-Deutsch-Preises verliehen wird. 2019 wurde an der östereichisch-slowenischen Grenze eine Gedenkinstallation „Unvergessen-Ungebrochen“ eingeweiht.
Für seine Verdienste wurde Seiji Kimoto im Jahr 2017 die Verdienstmedaille des Landkreises Neunkirchen verliehen. Sein mahnendes Werk und sein künstlerisches Engagement für Frieden und Völkerverständigung werden Seiji Kimoto unsterblich machen. Ich freue mich sehr darüber, dass die Kreisstadt Neunkirchen sein letztes Werk inmitten der Stadt realisieren konnte.

Morgen besuche ich die Kappensitzung des KUV Wiebelskirchen, einem Verein, in dem ich selbst jahrzehntelang aktiv war. Am Sonntag bin ich dann Schirmherr des Neujahrskonzertes des Musikvereins „Harmonie“ in Wiesbach, das dieses Jahr das Motto „Movie-Night“ trägt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng