Eine generationsübergreifende Woche

Die zurückliegende Woche war sehr abwechslungsreich. Wie immer steht zu Beginn der Woche das Jour-Fixe mit den Mitarbeitern der Verwaltung und das Besprechen aktueller Dinge an. Danach konnte ich ein weiteres Projekt unseres Bundesprojektes Land(auf)Schwung vorstellen. Dieses Mal richten sich die Aktivitäten an junge Menschen im Landkreises Neunkirchen. Am 15.Oktober 2016 findet in der Gebläsehalle in Neunkirchen erstmals das große Youtube-Festvial ClosrCon statt. Tickets zum Festival sind  auf www.closrcon.de erhältlich. Der Landkreis Neunkirchen flankiert dieses Festival mit einem kreativen Web-Videowettbewerb. Bis 10. Oktober 2016 können Jugendliche zwischen 14 und 27 kleine Videos zum Thema "Du und Dein Saarland" Videos drehen und dabei tolle Preise gewinnen. Nähere Infos gibt’s hier. Mit dieser Aktion möchte der Landkreis Neunkirchen, seine Initiative „Kreativwerkstatt für Jugendliche“ starten um in den kommenden Monaten in unterschiedlichen Formaten die Innovation in dieser Zielgruppe zu fördern. Ich hoffe, dass es uns gelingt, junge Menschen anzusprechen und für unser Programm zu begeistern. Die Saarbrücker Zeitung würdigte unsere Bemühungen mit einem schönen Artikel. Am Nachmittag stand die Trägerversammlung des Jobcenters an. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit betreiben wir seit über 10 Jahren das Jobcenter und besprachen aktuelle Aufgabenstellungen. Die Agentur für Arbeit hat für das kommende Jahr viele Gelder zur Verfügung gestellt, um die arbeitsmarktpolitischen Instrumente weiter zu fördern. Hierdurch können wir Langzeitarbeitslosen Beschäftigungsmaßnahmen bieten und auch die Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge weiter erhalten. Hier ist die Vermittlung der deutschen Sprache eine große Herausforderung und gleichzeitig Grundlage für eine Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt. Gemeinsam mit der Agentur aber auch vielen Trägern und ehrenamtlichen Aktivitäten konnten wir hier den Menschen Möglichkeiten anbieten. Am Abend nahm ich an der Verleihung der Ehrenamtsnadel im Festsaal der Staatskanzlei teil. Edgar Dörr aus Illingen wurde von dem Chef der Staatskanzlei, Jürgen Lennartz, für seine vielfältigen Verdienste mit der Ehrenamtsnadel ausgezeichnet. Herr Dörr ist Vorsitzender der Parkinsonselbsthilfegruppe Neunkirchen. Die Gruppenmitglieder kommen aus unserem gesamten Landkreis, dem angrenzenden Saar-Pfalz-Kreis und dem Regionalverband Saarbrücken. Die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und die Förderung der gegenseitigen Hilfsbereitschaft stehen bei dieser Selbsthilfegruppe im Mittelpunkt. Aber auch die Beratung und Hilfestellung in sozialen Fragen, sowie eine gezielte Bewegungstherapie für Parkinsonpatienten gehören zum Angebot. Edgar Dörr kam damals durch die Erkrankung seiner Frau zu der Selbsthilfegruppe. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Herrn Dörr diese Auszeichnung zuteil wurde, denn sie würdigt beherztes, ehrenamtliches Engagement.

 

Am Dienstag sprach ich mit dem Leiter einer ehrenamtlichen Flüchtlingsgruppe im Landkreis Neunkirchen sowie mit den zuständigen Mitarbeitern des Landratsamtes aktuelle Herausforderungen bei der Flüchtlingsarbeit. Die Netzwerke haben sich verfestigt, auch die Neubürger sind eigene Netzwerke eingegangen. Bei der Besprechung wurde wieder deutlich, dass es neben einem ehrenamtlichen Engagement auch immer eine Verwaltungsebene gibt, die unterstützend eingreift, wann es sein muss. Den unmittelbaren Kontakt zwischen  Flüchtlingen, den zahlreichen Helferinnen und Helfern  und unseres Sozialamtes, haben wir durch die Stabsstelle Flüchtlinge verwirklicht. Allen Ehrenamtlern nochmals herzlichen Dank für Ihr großes Engagement. Am Nachmittag fand die Verbandsversammlung des LIK.Nord statt. Schon im Vorfeld fand diese Sitzung großes mediales Interesse. In einer geheimen Abstimmung sprach sich die Mehrheit der Gesellschaftsversammlung für einen möglichen Flächentausch im Bereich Neunkirchen aus. Jetzt muss geklärt werden, ob das Bundesamt die Fläche freigibt und dem Flächentausch zustimmt.

 

Am Mittwoch fand eine Besprechung zur Charta schwerstkranker Menschen in meinem Büro statt. Diese Charta werde ich Anfang Oktober unterzeichnen. Es geht hier um die Begleitung der Menschen in ihrer letzten Lebensphase. In unserem Landkreis gibt es glücklicherweise ein stationäres Hospiz in Neunkirchen und seit Jahren auch eine ambulante Hospizversorgung. Hier wird hervorragende Arbeit zum Wohle der Menschen geleistet. Ziel dieser Unterzeichnung der Charta ist es, diese Thematik, die oft von den Menschen verdrängt wird, mehr in den Mittelpunkt des Bewusstseins zu bringen, um möglicherweise auch rechtzeitig durch eine Betreuungs- oder Vorsorgeverfügung den Willen festzuhalten. Es ist sicherlich kein leichtes Thema, allerdings gehört auch der Tod zum Leben.Später fand die 2. Sitzung des örtlichen Beirates in Kooperation mit der Agentur für Arbeit statt. Hier beraten Vertreter der Verwaltung, der Agentur für Arbeit, der Träger und Verbände und des Kreistages über aktuelle Angelegenheiten rund um den Arbeitsmarkt. Die Leiterin des Jobcenters, Katja Sauerbrey, berichtete über aktuelle Themenfelder. Zukünftig wird dieser Beirat regelmäßig tagen um die Arbeit in diesem Bereich mit eigenen Impulsen zu begleiten. Am Abend wurde ein innovatives Projekt im Bereich Land(auf)Schwung vorgestellt. Hier muss ich jetzt aufpassen, dass ich nicht so viel verrate. Das Projekt ist eingegliedert in den Bereich Vitalregion und soll gerade junge Menschen bei sportlichen Aktivitäten begleiten und begeistern. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich hier konkreter, aber so viel sei verraten, es ist ein wirklich innovatives Projekt.

 

Am Donnerstag fanden die Gremiensitzungen der WVO und des Wasserzweckverbandes statt. Am Nachmittag besuchte ich den Saarländischen Museumsverband, der seinen Sitz in Ottweiler hat. Hier ging es um eine stärkere Vernetzung zwischen Landkreis und Verband. Es gibt in unserem Kreis zahlreiche, sehr attraktive Museen, die auch im Rahmen der Tourismusförderung vermarket werden. Hier sprach ich mit dem Geschäftsführer Rainer Raber über Schwerpunkte der Zukunft. Auch in diesem Bereich nimmt die Digitalisierung Fahrt auf. So stellte mir der Saarländische Museumsverband eine webbasierende Anwendung vor, die in Kürze offiziell präsentiert wird. Am Abend war ich als Vorsitzender der Alex-Deutsch-Stiftung im Fliedner Krankenhaus in Neunkirchen zu Gast. Der Reformpsychiater Prof. Dr. Wolfgang Werner las aus seinen Büchern und stellte eine Verbindung zwischen Kunst und Psychiatrie her. Prof. Werner hat dafür gesorgt, dass die Geschichte der Psychiatrie in der Nazizeit beleuchtet und damit ein Tabu gebrochen wurde. Mit der gestrigen Veranstaltung hat der Landkreis Neunkirchen, die Alex-Deutsch-Stiftung und das Adolf-Bender-Zentrum auf die Stellung von Kranken und Behinderten im Dritten Reich aufmerksam gemacht.

 

Heute Morgen fand die Hauptversammlung des Landkreistages in Perl statt. Danach besuchte ich den Infotag für Ältere und Menschen mit Behinderungen in der Gebläsehalle Neunkirchen. Diese Veranstaltung ist für mich sehr wichtig, da sie Menschen aktiv begleitet und Ihnen Hinweise für ein selbstbestimmtes Leben im Alter gibt. Das Besondere an dieser Messe ist es, dass alle Dienstleistungen kostenfrei sind und unverbindlich beraten wird. An dieser Stelle allen Ausstellern ein herzliches Dankeschön.

 

Am Sonntag bin ich auf der Landeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt, die in diesem Jahr in der Gebläsehalle in Neunkirchen stattfindet, zu Gast. Hier ist es mir eine große Freude, die wichtige Arbeit der Arbeiterwohlfahrt zu würdigen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng