Digitalisierung und Landkreistag
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
nach den Ferien hat der Alltag längst wieder an Fahrt aufgenommen. Es finden wieder Gremiensitzungen und Besprechungen statt. Diese Woche war gewohnt abwechslungsreich und zeigte deutlich, wie breit gefächert das Portfolio eines Landrats und seiner Kreisverwaltung ist.
Los ging es am Montag mit internen Besprechungen und Schreibtischarbeit. Jeden Tag bereitet mir meine Sekretärin Birgit Wilhelm zahlreiche Unterschriftsmappen vor, die bearbeitet werden müssen. Hier gibt es immer wieder Rückfragen und Rücksprachen, die einiges an Zeit in Anspruch nehmen.
Im Anschluss fanden im Historischen Sitzungssaal die Einbürgerungsfeierlichkeiten statt. Das Team der Kreispolizeibehörde hat den Prozess der Einbürgerung engmaschig begleitet, und für die eingebürgerten Bürgerinnen und Bürger ist diese Feierstunde, in der sie ihre Urkunde erhalten, etwas ganz Besonderes. Oft haben sie jahrelang darauf gewartet. Ich nutze diese Feierstunde immer, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, etwas von ihrem Schicksal zu erfahren und mich auch nach ihrem beruflichen Werdegang zu erkundigen. Einbürgerungen sind wichtig, weil sie die Integration fördern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Demokratie durch mehr politische Teilhabe bereichern. Sie ermöglichen es Menschen, sich vollwertig in das politische und wirtschaftliche Leben einzubringen und tragen zur kulturellen Vielfalt bei. Gleichzeitig sind sie ein Symbol für Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Eine Gesellschaft profitiert wirtschaftlich, sozial und kulturell, wenn Menschen, die lange im Land leben, die Möglichkeit erhalten, rechtlich und sozial vollständig anzukommen.
Am Nachmittag tauschte ich mich mit Vertretern unseres Jugendamtes und potenziellen Investoren für Kitas im Landkreis Neunkirchen aus und erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen. Wie schon häufig an dieser Stelle thematisiert, werden zurzeit viele neue Kitaplätze im Landkreis Neunkirchen, die dringend gebraucht werden, realisiert. Dies hat für mich oberste Priorität, und deshalb nehme ich jedes mögliche Gesprächsangebot wahr. Ich bin zuversichtlich, dass sich in absehbarer Zeit die Lage deutlich verbessern wird und wir für Familien bessere Angebote in der Kinderbetreuung vorhalten können.
Am Dienstagmorgen tauschte ich mich mit dem Leiter unserer Katastrophenschutzbehörde, Alexander Koch, zu verschiedenen Themen rund um den Katastrophenschutz aus. Im Anschluss fanden Gespräche zur Information und IT-Sicherheit unserer Kreisverwaltung statt. Danach gab es ein Gespräch mit dem Illinger Bürgermeister Andreas Hübgen und der neuen Leiterin des Gaswerks Illingen, Christiane Sperling, rund um das Thema Nahwärmenetz und die künftige energetische Ausrichtung am Standort Illingen. Als Träger des Gymnasiums, der Gemeinschaftsschule sowie der neuen Sporthalle kooperieren wir in vielerlei Hinsicht mit der Gemeinde.
Am Nachmittag tagten die Gremien der Sparkasse Neunkirchen. Zuerst leitete ich den Kreditausschuss, dem sich die Sitzung des Verwaltungsrates, dessen Vorsitzender ich bin, anschloss. Diese Sitzungen sind nicht öffentlich, sodass ich keine weiteren Angaben dazu machen werde.
Am Mittwochmorgen stellte uns der Hitzeschutzbeauftragte des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, Thomas Schreiner, den saarländischen Hitzeschutzplan vor. Im Landkreis Neunkirchen hat sich zu dem Thema Klima und Gesundheit eine interne Arbeitsgruppe gegründet, die sich auch mit dem Hitzeschutz befasst. In dieser Arbeitsgruppe beleuchten das Gesundheitsamt, der Katastrophenschutz und unsere Klimaschutzmanagerin des Landkreises insbesondere lokale Gegebenheiten und Herausforderungen. Die Erstellung eines Hitzeschutzplanes wird im Saarland interkommunal besprochen, auch der Bund ist hier eingebunden. Wir alle wissen, dass im Zuge des Klimawandels mit größeren Hitzewellen zu rechnen ist, und wir müssen insbesondere die vulnerablen Gruppen – alte, kranke und behinderte Menschen – besonders schützen. Darüber hinaus muss es präventive Ansätze geben, um die Bürgerinnen und Bürger über dieses Thema zu informieren und zu sensibilisieren.
Von Ottweiler ging es nach Spiesen-Elversberg in die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule. Dort fand eine saarlandweite Veranstaltung zur Digitalisierung statt. Wirtschaftsminister Jürgen Barke und der CEO der Deutschen Glasfaser, Andreas Pfisterer, sowie die Verantwortlichen des eGO Saar waren gekommen, um offiziell das Projekt "Gigabitpakt Schulen Saar" abzuschließen. Dank gemeinsamer Anstrengungen konnten 327 Schulen, darunter auch 19 Schulen in Trägerschaft des Landkreises Neunkirchen, ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen werden. Damit, so Minister Barke, liegt das Saarland bundesweit an der Spitze.
In meinem Grußwort dankte ich allen Beteiligten für ihr Engagement und hob die Bedeutung für unsere Schulen hervor. Schnelles Internet gehört zum Rüstzeug eines modernen Schulalltags! Ich hoffe, dass der landkreisweite Ausbau mit schnellem Internet weiter Fahrt aufnimmt, denn diese Infrastruktur wird dringend benötigt.
Wieder zurück in Ottweiler fand eine Online-Besprechung zur kommenden Aufsichtsratssitzung der VSE statt, deren Mitglied ich bin. Dieses Gremium tagt in der kommenden Woche.
Der Abschluss meines Arbeitstages war die Sitzung der Walter-Bernstein-Stiftung. 2026 wäre der bekannte Schiffweiler Maler Walter Bernstein 125 Jahre alt geworden, auch jährt sich in diesem Jahr sein 45. Todestag. Anlässlich dieser beiden Ereignisse möchte die Stiftung an sein großartiges künstlerisches Wirken erinnern. Daher hatte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Roman Uwer, in den Sitzungssaal der Gemeinde Schiffweiler eingeladen, um Ideen zu sammeln, wie man das Werk Bernsteins bekannter machen und auch nachfolgenden Generationen vermitteln kann. An dieser Sitzung nahm auch der künftige Bürgermeister der Gemeinde, Cedric Jochum, teil.
Die Arbeit dieser Stiftung ist mir persönlich sehr wichtig, da ich das Werk von Walter Bernstein sehr schätze und auch der Landkreis Neunkirchen über zahlreiche Werke von ihm verfügt.
Gestern Morgen fand die Kuratoriumssitzung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Neunkirchen statt. Diese Stiftergemeinschaft verwaltet zahlreiche regionale Stiftungen, unter anderem auch die Bürgerstiftung des Landkreises Neunkirchen. Von dort aus ging es nach Sankt Wendel, wo eine Besprechung im Marienhaus-Krankenhaus zu verschiedenen Themen stattfand. Am Nachmittag fand ein Austausch mit dem Standortmanager des Erlebnisorts Reden, Eric Schneider, und dem Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs statt. Hier ging es um aktuelle Herausforderungen und Aktionen rund um unseren Erlebnisort. Abends war ich dann zu Gast bei der Netzwerkveranstaltung der RAG, auch hier war natürlich der Erlebnisort Reden ein Thema.
Heute Morgen fand die Hauptversammlung des Landkreistages Saarland in Überherrn statt. Im nicht-öffentlichen Teil ging es um Formalien und Beschlüsse, im öffentlichen Teil konnten viele Gäste begrüßt werden. Einen interessanten Vortrag hielt der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel, der auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Landkreistages ist, über die Herausforderungen der Kreise. Am Nachmittag unterzeichnete ich gemeinsam mit Vertretern der Kreisstadt Neunkirchen und Sozialminister Dr. Magnus Jung die Absichtserklärung bezüglich des Perspektivenquartiers Neunkirchen. Dies ist ein Förderprogramm, das die Sozialstruktur von Neunkirchen nachhaltig unterstützen soll. Es gibt große Unterstützung von Seiten des Landes, und auch Kreis und Stadt werden ihren Beitrag leisten.
Am Abend eröffne ich in der Alten Schule in Mainzweiler eine interessante, packende Ausstellung unserer Kreisvolkshochschule mit dem Titel „Gesichter der Depression“. Die Depression hat viele Gesichter. Im Alltag trägt sie nicht selten sogar eine Maske. Welche Gestalt die Krankheit annehmen kann, wie sich der Alltag mit ihr gestaltet und wie man mit ihr umgehen kann, erkundet diese Ausstellung in ausdrucksstarken, manchmal bedrückenden und unter die Haut gehenden Bildern und Comics.
Tenna Keßler ist im nördlichen Saarland aufgewachsen, hat an der Universität des Saarlandes Vor- und Frühgeschichte sowie Germanistik studiert und arbeitet heute als Illustratorin, unter anderem für Museen und Schriftsteller. So findet man auf dem Gelände der Römischen Villa Borg das eine oder andere römische Lebensbild sowie mehrere Maskottchen aus Tennas Feder. Illustrationen finden sich unter anderem im „Tagebuch einer jungen Elfe“ von Christian von Aster. Sie selbst kämpft seit ihrem elften Lebensjahr mit Depressionen und hat vor allem im Zeichnen von Comics und Illustrationen einen Weg gefunden, der Tristesse Farbe zu verleihen.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser, diese Woche war sehr ereignisreich. Auch am Wochenende werde ich im Landkreis Neunkirchen unterwegs sein.
Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende!
Ihr Landrat Sören Meng