Der Hochsommer kehrte zurück

Diese Woche sorgte das Wetter für Überraschungen. Hatte man noch vor wenigen Tagen fest mit dem Einzug des Herbstes gerechnet, kam für kurze Zeit der Hochsommer über 30° zurück.

Der Montag begann mit zahlreichen internen Rücksprachen. Unter anderem ging es um die Personalsituation in unserer Kreisverwaltung. Derzeit laufen zahlreichen Bewerbungsverfahren, hier wurde ich auf den aktuellen Stand gebracht. Aktuell ausgeschriebene Stellen finden Sie übrigens immer auf unserer Homepage. Am Nachmittag tagte der Werksausschuss unserer Tourismus- und Kulturzentrale. Der Werksleiter Christian Rau berichtete über zahlreiche touristischen Maßnahmen, die auch in der Coronazeit stattfinden konnten. So wurden gerade die Social Media Kanäle unserer Tourismuszentrale genutzt, um auf das touristische Angebot des Landkreises aufmerksam zu machen. Gerade unsere Wanderwege erfreuten sich großer Beliebtheit, die Premiumwege waren zum Teil überlaufen. Auch gab es in dieser Zeit Aktionen mit regionalen Gastronomieunternehmen. Neue Wege beschritt man mit der Veranstaltung von Autokinos. Ein großer Erfolg waren die Musikpicknicks im Freizeitzentrum Finkenrech. Diese konnten unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Glücklicherweise kehrt wieder ein Stück Normalität ein. Mittlerweile wurde bereits wieder ein Kreistagskonzert in Ottweiler, allerdings mit begrenzten Sitzplätzen, durchgeführt. Was ich vermisse, sind meine Landratswanderungen, die ich in diesem Jahr zum ersten Mal seit meinem Amtsantritt 2016 nicht durchführen konnte. Es ist bei solchen Wanderungen kaum möglich, die Hygieneempfehlungen umzusetzen. Allerdings werde ich in wenigen Tagen ein besonderes Angebot rund ums Wandern realisieren. Ein beliebter Wanderweg feiert Jubiläum, hier habe ich mir etwas einfallen lassen.

Am Dienstag gratulierte ich einem langjährigen Mitarbeiter zu seinem 40. Dienstjubiläum. Anschließend tagte der Krisenstab der Kreisverwaltung. In meinem letzten Blog, hatte ich darüber berichtet, dass es in einer Kita im Landkreis zu Coronafällen kam. Glücklicherweise kann derzeit davon ausgegangen werden, dass sich keine größeren Zahlen an Infizierten bestätigt haben. Mein Team des Kreisgesundheitsamtes hatte alle Hände voll zu tun, die Nachverfolgung der Kontaktpersonen sicherzustellen. Auch wurden zahlreiche Testungen durchgeführt. Leider muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Zahlen im Landkreis Neunkirchen nach oben gehen. Das hatte ich leider erwartet, denn viele Menschen halten sich nicht an die Vorgaben und nehmen Corona auf die leichte Schulter. Bitte achten Sie auf sich und Ihre Mitmenschen, nur so hat das Virus wenig Chancen sich auszubreiten. Am Nachmittag fand eine Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses statt, die sich mit dem Jahresabschluss 2017 beschäftigte. Unser Kreiskämmerer Olaf Niesen stellte gemeinsam mit den Prüfern des Rechnungsprüfungsamtes das Jahresergebnis und den Abschluss vor. Die Mitglieder des Ausschusses nutzten die Gelegenheit, um Fragen rund um die Abschlussprüfung zu stellen. Auch ist hier die Belegprüfung möglich. Der zweite Teil der Prüfung findet am kommenden Montag statt.

 

Am Mittwoch bereitete ich gemeinsam mit dem Geschäftsführer unserer Wasserversorgung Stefan Kunz die anstehenden Gremiensitzungen vor. Auch war Jahresabschluss 2019 Thema unseres Termins. Danach war meine Kollegin aus dem Landkreis Merzig-Wadern mit Mitarbeitern bei uns zu Gast, um sich über die zentrale Vergabestelle zu informieren. Diese haben wir seit 2018 eingerichtet. So können wir die umfangreichen Ausschreibungsverfahren optimal bearbeiten und rechtssicher arbeiten. Meiner Kollegin konnte ich von unseren guten Erfahrungen berichten. Aus der Praxis berichteten der Kreiskämmerer sowie der Vergabemanager. Am Abend tagte der Aufsichtsrat der Neunkircher Verkehrs GmbH. Hier ging es unter anderem um die Folgen der Coronakrise für den öffentlichen Personennahverkehr. Ich hatte im vergangenen Blog über die neu eingerichteten Verstärkerbusse für Schülerinnen und Schüler berichtet.

 

Gestern tagte die elfte Verbandsversammlung unseres Zweckverbandes Personennahverkehr Saarland, dessen Verbandsvorsteher ich bin. Im öffentlichen Teil ging es um die Entwicklung einzelner Buslinien, grenzüberschreitenden Verkehren und die Vergabe von öffentlichen Dienstleistungsaufträgen zum Ausgleich Corona bedingter Schäden im ÖPNV. Hier bin ich der saarländischen Landesregierung für ihr tatkräftiges Handeln sehr dankbar, da sie neue finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat. Im nicht-öffentlichen Teil ging es unter anderem um die für das kommende Jahr geplante Tarifreform, über die ich an dieser Stelle schon oft berichtet habe. Aufgrund der Nichtöffentlichkeit kann ich hier keine weiteren Auskünfte geben. Der Nachmittag stand für zahlreiche Rücksprachen, Telefonaten und eine Telefonkonferenz zur Verfügung.

 

Heute Morgen fand die Hauptversammlung des Landkreistages Saarland im VHS Zentrum Saarbrücken statt. Ursprünglich hatten wir diese Veranstaltung im Landkreis Neunkirchen geplant, aber auch hier funkte Corona uns dazwischen. Schwerpunkt der Sitzungen war der Geschäftsbericht des Geschäftsführers Martin Lukas und der Haushalt im Stellenplan des Landkreistages Saarland.

Wenn dieser Blog erscheint, werde ich in Dirmingen sein. Der langjährige Ortsvorsteher Manfred Klein verstarb im Frühjahr dieses Jahres. Damals war keine größere Trauerfeier möglich. Allerdings sollte an das erfolgreiche Wirken des beliebten Ortsvorstehers erinnert werden. Auch ich wurde gebeten an Manfred „Manné“ Klein zu erinnern. Ich kannte ihn seit über 20 Jahren. Deshalb fiel mein Nachruf persönlich aus.

„Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen. „ So hat es einst Albert Schweitzer formuliert und dieses Sprichwort passt wie ich finde, sehr gut zu Manfred Klein, an den wir heute erinnern möchten.

Manné hätte sich sicherlich gefreut, dass diese Art des Gedenkens möglich gemacht wurde.

Deshalb Dir lieber Frank Klein und Deinem Team herzlichen Dank für die Organisation dieser besonderen Veranstaltung.

Ich möchte kurz erzählen, wie ich Manfred Klein vor rund 25 Jahren kennen gelernt habe. Ich war auf einem Konzert von Rastlos. Und hier fiel mir in diesem tollen Ensemble der große Mann mit dem freundlichen Gesicht und dieser ungeheuren Lebensfreude auf. Ich sehe ihn jetzt gerade vor mir, wie er beim Gassenhauer „Mir lääwe gehre an der Saar“ in die Höhe springt und dabei lachend das Taschentuch schwingt.

So lernte ich Manné als Künstler kennen, der es auch hier verstand seine Mitmenschen zu begeistern.

Natürlich traf ich ihn immer wieder bei SPD Veranstaltungen. Er, der beliebte und erfolgreiche Ortsvorsteher, über Parteigrenzen hinweg vernetzt und geschätzt, einer der anpackte, ein Mensch mit Herz.

Jahre später als Landrat lerne ich den Kommunalpolitiker Manfred Klein gut kennen. Er war für seinen Ortsteil und seine Gemeinde immer im Einsatz. Er war ein Macher durch und durch, der mit seinem Team tolle Feste auf die Beine stellte – da wurde sogar ein Weihnachtsmarkt zum Alleinstellungsmerkmal im Landkreis. Manné war immer mittendrin.

Auch die Entwicklung des Freizeitzentrum Finkenrech lag ihm am Herzen. Da konnte er auch mal härter in der Sache werden, seine Meinung vertreten - immer mit dem Ziel etwas zu bewegen:

Für die Menschen, für seine Gemeinde.

Manné war ein Macher, ein Mann der klaren Worte, ein durch und durch leidenschaftlicher Mensch.

Dann traf ihn diese furchtbare Krankheit.

Unser letztes Gespräch vergesse ich nicht. Er war sich seiner Situation vollkommen bewusst, er wusste, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, und ich hatte den Eindruck, dass er um jeden Tag und jede Stunde feilschte. Er zählte mir die Feste auf, bei denen er gerne noch dabei wäre. Nach unserem Gespräch, zog ich innerlich den Hut. Manné war ein besonderer, großartiger Mensch, der auch am Ende seines Lebens eine beeindruckende Haltung bewahrte.

Liebe Familie Klein, sehr verehrte Damen und Herren, Manné hat viel für seine Mitmenschen erreicht, er hat Menschen berührt und zueinander gebracht, er war, wie man im Saarland sagt ein feiner Kerl. Ein Kommunalpolitiker durch und durch.

Sein Denkmal steht im Herzen vieler Menschen. Das wird bleiben. Glück auf Manné! Du fehlst uns!“

Ich möchte noch auf eine besondere Veranstaltung hinweisen. Am Sonntag findet im Landkreis der deutsche Waldtag mit Wanderungen statt. Nähere Infos finden Sie hier.

 

Ich wünsche Ihnen ein schönes, entspanntes Wochenende. Bleiben Sie gesund!

 

Ihr Landrat Sören Meng