Der 80. Blog

 Schon zum 80. Mal veröffentliche ich an dieser Stelle mein Landrats Blog. Ich habe versprochen, als ich zum Landrat gewählt worden bin, meine Arbeit transparent zu gestalten. Landrat zu sein, ist viel mehr als öffentliches repräsentieren. Gemeinsam mit der Kreisverwaltung und natürlich den politischen Verantwortlichen im Kreistag gestalten wir aktiv die Zukunft unserer Region. Auch um dies zu dokumentieren, schreibe ich jeden Freitag diesen Blog, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.

 

Am Montag standen in erster Linie verwaltungsinterne Termine auf dem Programm. Am Abend war ich dann beim Lions Club Saar-Ost  in Neunkirchen zu Gast. Ich stellte in einem Vortrag die Aufgaben der Landkreise dar. Auch hier stellte ich fest, dass unsere Themenvielfalt, mit der wir uns beschäftigen, oftmals nicht bekannt ist. Die Kreisverwaltung wird beispielsweise  verstärkt mit unserer Zulassungsstelle als markantes, äußeres Zeichen verknüpft. Eine lebhafte, interessante Diskussion über die Herausforderungen für unsere Gesellschaft schloss sich an.

 

Am Dienstag war ich an der Gemeinschaftsschule Anton Hansen zu Gast. Zu dieser Schule habe ich selbst einen sehr persönlichen Bezug, da ich die ehemalige Kreisrealschule Ottweiler von 1989 bis 1991 besuchte. Kürzlich wurde der Anton-Hansen-Schule  das Berufswahlsiegel verliehen. Dieses Siegel erhalten Schulen, die sich sehr im Rahmen der Berufsorientierung engagieren. Schülerinnen und Schüler werden Praktika und umfassende berufliche Orientierungshilfen mit Unterstützung des Bildungs- und Wirtschaftsministeriums, der Kammern,  der Betriebe und natürlich der Schule vermittelt. Das Berufswahlsiegel ist daher ein äußeres Zeichen für die gute Arbeit unserer Kreisschule. Herzlichen Dank den verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrern. Für mich hatte die Schule im Rahmen der Feierstunde eine Überraschung parat. Sie überreichten mir ein Foto aus dem Archiv, das mich beim Betriebspraktikum im Malerbetrieb Gleich in Neunkirchen zeigt. Danach stand am Dienstagmittag eine Besprechung in Sachen Land(auf)Schwung auf der Agenda. Hier ging es um die Abwicklung verschiedener Projekte. Durch die Verlängerung des Projektes bis 2019 gibt es derzeit einen erhöhten Abstimmungsbedarf. Daher wird in Kürze das Entscheidungsgremium tagen, um über weitere Projektideen zu beraten. Am Dienstagnachmittag leitete ich dann die Sitzung des Schul- und Bauausschusses, in der Entscheidungen, für die gestrige Kreistagssitzung inhaltlich vorberaten wurden. Danach hatte die Mitglieder des Ausschusses die Möglichkeit die Anton-Hansen-Schule näher kennenzulernen. Das Schulkonzept und die Räumlichkeiten stellte der Schulleiter Herr Willms vor. Die Anton-Hansen-Schule wurde Anfang der 80er Jahre als damalige Haupt- und Realschule konzipiert. Am Dienstagabend konnte ich kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger bei einer Lesung im historischen Sitzungssaal willkommen heißen. Der Neunkircher Autor André Noltus, stellte sein neuestes Buch „Mit tödlichem Ausgang“ vor. Mit musikalischer Begleitung  und seiner beeindruckenden Vortragsart schaffte es der Autor die Gäste zu begeistern und gut zu unterhalten.

 

Am Mittwoch standen dann die Gremiensitzungen der Wasserversorgung Ostsaar (WVO) auf dem Programm. Die Wasserversorgung Ostsaar GmbH und der Zweckverband Wasserversorgung der Stadt- und Landgemeinden des Kreises Neunkirchen in Ottweiler versorgen seit über 60 Jahren rund 100.000 Einwohner mit frischem Trinkwasser. Infos über die Gesellschafter und die Beteiligungen erhalten Sie hier. Am Nachmittag tagte der Kreisjugendhilfeausschuss. Hier ging es um Zuschüsse der Jugendarbeit im Landkreis Neunkirchen. Auch die Finanzierung des Jugendtreffs „Haus am See“ in Neunkirchen-Wiebelskirchen war dort Thema. Hier wird gute Arbeit geleistet, wir finanzieren diese Einrichtung gemeinsam mit der Kreisstadt Neunkirchen. Darüber hinaus wurde das Projekt „KOMPASS bei Schulverweigerung“ vorgestellt. Hier geht es darum junge Menschen, die sich der Schule verweigern, dauerhaft so zu stabilisieren, dass der künftige Schulbesuch letztendlich einen Schulabschluss ermöglicht. Sehr interessant war der Vortrag unseres Kreisjugendamtes, in dem es über ambulante Integrationshilfen ging. Es ist festzustellen, dass die Zahl, der durch die Jugendhilfe geleisteten Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendhilfe, seit Jahren kontinuierlich ansteigt.

 

Gestern fand nach der Novellierung des ÖPNV-Gesetzes und der Verschmelzung der Verkehrsmanagement-Gesellschaft-Saar mbH (VGS) mit dem Zweckverband Personennahverkehr Saar (ZPS) die konstituierende Sitzung der neuen ZPS Verbandsversammlung statt. Einstimmig wurde ich wiedergewählt, mein Stellvertreter ist Staatssekretär Jürgen Barke als Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Geschäftsstellenleiter des ZPS ist der bisherige Geschäftsführer der VGS mbH Adalbert Ott. Ziel der Arbeit des Zweckverbandes ist die Optimierung und damit die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs. In Kooperation mit dem Land, den Kreisen, Städten und natürlich den Verkehrsunternehmen wird hier zusammengearbeitet. Als eine positive Maßnahme ist die Einführung eines Kurzstreckentarifs, der die Bürgerinnen und Bürger finanziell merklich entlastet und damit den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver macht. Nach internen Gesprächen fuhr ich anschließend nach Neunkirchen, wo eine besondere Ausstellung Station macht. Das innovative Medienkompetenzprojekt „Das ERBE on Tour – 250 Jahre Bergbau im Saarland“ des MedienNetzwerkes SaarLorLux war dort zu erleben. Im Rahmen eines Aktionstages wurden ausgewählte digitalisierte Exponate, 3D-Fahrten, 360° virtuelle Räume und acht virtuelle Sammlungen präsentiert. Im Mittelpunkt stehen das eigene Erleben und Ausprobieren der virtuellen Welt mit Hilfe moderner Technologien. Mit einer speziellen Brille konnte ich eine virtuelle Grubeneinfahrt erleben. Damit bietet Das ERBE on Tour dem Besucher unkonventionelle Erlebnismöglichkeiten und eine völlig neue Perspektive auf die saarländische Kultur und Geschichte. Demnächst wird ein Aktionstag in Ottweiler stattfinden. Mehr Infos erhalten Sie hier. Der Abschluss meines gestrigen Arbeitstages bildete die Sitzung unseres Kreistages in Neunkirchen. Kernthema war der Abschlussbericht der „Überprüfung und Weiterentwicklung der Planungs- und Steuerungsmöglichkeiten im Bereich der Hilfen zur Erziehung im Landkreis Neunkirchen“. Ich habe an dieser Stelle schon häufig über dieses Themenfeld berichtet. Der Kreistag würdigte die Arbeit unseres Kreisjugendamtes und sprach sich für eine schrittweise Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus. Ziel ist es die intensivere Betreuung junger Menschen und ihren Familien. Gerade ein präventiver Ansatz soll spätere Jugendhilfefälle vermeiden und so frühzeitig die Menschen, die Hilfe brauchen, aktiv begleiten. Hier soll das Kreisjugendamt zu einem strategischen Zentrum für das Aufwachsen junger Menschen im Landkreis weiterentwickelt werden. Dies kann nur als eine Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Daher werden wir möglichst viele Akteure (Träger, Kindergärten, Schulen und natürlich politisch Verantwortliche in den Städten und Gemeinden) einbinden. Weiteres Thema war die Verlagerung der Staatlichen Förderschule soziale Entwicklung von St. Wendel nach Neunkirchen. Diese Schule in Trägerschaft des Landes soll in umgebaute Räume unserer Förderschule Lernen im Jägermeisterpfad in Neunkirchen umziehen.  Auch ein Erweiterungsbau ist hier angedacht. Die Kosten hierfür bezahlt das Land, da die Schulträgerschaft nicht wechseln wird. Ich begrüße diese Verlagerung, da dadurch unser Schulzentrum weiter gestärkt wird und viele Kinder und Jugendliche, die derzeit die Schule in St.Wendel besuchen aus dem Landkreis Neunkirchen stammen.

 

Heute Morgen hatte ich zahlreiche interne Termine, unter anderem die Aushändigung einer beamtenrechtlichen Urkunde und am Mittag beschäftigte mich die Büroarbeit. Wenn dieser Blog erscheint, befinde ich mich in Merchweiler. Dort findet das traditionelle Oktoberfest statt. Nächste Woche pausiert mein Blog, da ich eine Woche Urlaub habe.

 

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, bis demnächst!

Ihr Sören Meng