Der 200. Blog – Unglaublich!

Liebe Leserinnen und Leser,

einige von Ihnen lesen meinen Blog sehr regelmäßig. Das erfahre ich aus den Feedbacks, die ich bekomme. Besonders Interessierte könnten diesen Blog jetzt bereits zum 200. Mal lesen. Ich kann diese Zahl kaum glauben. Den 100. Blog veröffentlichte ich im März 2018. Hintergrund für diese Aktivität war damals mein Wahlkampf 2015, in welchem ich versprochen hatte, meine Arbeit im Falle der Wahl transparent zugänglich zu machen. Hierzu dient unter anderem mein Blog, denn er zeigt auf, mit welchen Themen ich mich und natürlich auch die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Woche für Woche beschäftigen. Mittlerweile ist das Blogschreiben längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Ich glaube sogar, dass mir etwas fehlen würde, wenn ich ihn nicht mehr schreiben würde. Ich bin ein leidenschaftlicher Schreiber und liebe die Dokumentation, daher passt für mich diese Form der Darstellung.

Allerdings kann ich das alleine nicht leisten. Deshalb danke ich meinem Team für das beständige Korrekturlesen, Setzen und die dazugehörige Fotodokumentation. Noch ein kurzer Blick zurück, was beim 100. Blog relevant war: damals stellte sich bei mir die neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Anne Fennel vor. 18 Spendenschecks konnte ich als Kuratoriumsvorsitzender unserer Bürgerstiftung an Vereine und Verbände im Landkreis vergeben. Mein Amtsvorgänger Dr. Rudolf Hinsberger stellte mir in seiner Funktion als damaliger DRK Kreisvorsitzender die geplanten Aktivitäten zum 150. Jubiläum des Deutschen Roten Kreuzes vor. Im Bereich Tourismus planten wir damals einen neuen Premiumwanderweg, der heute als Pingenpfad immer wieder aufs Neue viele Menschen begeistert. Soweit dieser kleine Rückblick.

 

Der 200. Blog steht unter ganz anderen Zeichen. Noch immer dominiert die Corona-Krise unser Tagesgeschehen. Die Ausgangsbeschränkungen werden ab Montag weiterhin gelockert, ein Gerichtsurteil des saarländischen Verfassungsgerichtes hat erste Beschränkungen bereits jetzt aufgehoben. Das Votum des Verfassungsgerichtes ist deutlich ausgefallen, die strengen Ausgangsbeschränkungen der Landesregierung, die zu unserer Sicherheit erlassen wurden, sind passé. Begegnungen in Familien und das Verweilen im Freien mit  Sicherheitsabstand sind ab sofort wieder möglich.

Es ist für mich eine Gratwanderung, bei der es kein ganz richtig oder ganz falsch gibt. Die Kontaktbeschränkungen dienten mit Erfolg dazu, die Zahlen zu senken. Ich hoffe, die Bürgerinnen und Bürger gehen mit den Lockerungen verantwortungsvoll um. Keiner sollte sich schon in Sicherheit wiegen, auch mit Masken sind die Hygiene- und Abstandsgebote notwendig. Geben wir auf uns und unsere Mitmenschen Acht. Ziel muss es weiterhin sein, unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Eine abschließende Bewertung der Situation können wir ehrlicherweise erst dann geben, wenn der Impfstoff vorhanden ist. Was bis dorthin ist, kann keiner seriös einschätzen, das ist reine Spekulation. Meine Befürchtung ist derzeit, dass viele Menschen jetzt nicht mehr wissen, was sie dürfen und was nicht und daher leichtsinnig werden. Hier müssen alle Verantwortlichen verstärkt informieren. Die Lage ist immer noch ernst.

 

In dieser Woche verabschiedete ich fürs erste den operativ-taktischen Stab, der rund fünf Wochen hervorragend zusammenarbeitete. Unter der Leitung von Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack wurde das Versorgungszentrum an der Seminarsporthalle aufgebaut. Gerade das THW hatte in Kooperation mit unserer Bauverwaltung die letzten Tage viel Arbeit. Nachdem der Boden eingebaut wurde, konnten jetzt die Betten aufgestellt werden. In den nächsten Tagen werden noch kleinere Arbeiten durchgeführt. Dann steht das Grundkonzept unseres Versorgungszentrums. Ich hoffe, dass es nicht gebraucht wird. Sollten sich die Infektionszahlen wieder erhöhen, tritt der operativ-taktische Stab erneut zusammen, um die weitere Phase im Versorgungszentrum vorzubereiten. Dann wird auch der Träger des Versorgungszentrums, die Kreuznacher Diakonie, eine noch stärkere Rolle spielen, denn dann muss das gesamtmedizinische Konzept für dieses Behelfskrankenhaus umgesetzt werden. Nochmals an dieser Stelle allen beteiligten Hilfsdiensten und Mitgliedern des Stabes vielen Dank für dieses großartige, vorbildliche Engagement. Auf sie können wir uns immer verlassen.

 

Auch tagte in dieser Woche täglich unser Krisenstab innerhalb der Kreisverwaltung. Neben Themen rund um unser Gesundheitsamt, die Teilöffnung der Schulen und die entsprechenden Hygienemaßnahmen, bis hin zu organisatorischen Dingen gab es viel zu bereden. Wenn am Montag die Schulen wieder öffnen, haben wir von Trägerseite aus alles Erforderliche veranlasst. Gemeinsam mit dem Bildungsministerium wurde der Hygieneplan umgesetzt. Hier haben sich auch die einzelnen Schulen mit ihren Teams sehr engagiert, um einen guten Ablauf zu gewährleisten. Auch wird der öffentliche Personennahverkehr wieder planmäßig anlaufen. Herzlichen Dank dem Team unserer Neunkirchen Verkehrs AG, das auch in der Krise hervorragende Arbeit geleistet hat. Es wird allerdings sicherlich einige Tage dauern, bis ein relativer Alltag festzustellen ist. Es werden nur wenige Schüler beschult, Masken müssen getragen und Abstände eingehalten werden. Ich bin zuversichtlich, dass die Meisten mit dieser neuen Situation umgehen können. Wir werden sehen, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Erst dann kann darüber nachgedacht werden, ob weitere Lockerungen möglich sind. Ich weiß, Ihnen geht es wie mir. Wir sehnen uns die Vor-Coronazeit zurück und wissen doch, dass es bis dorthin noch eine längere Zeit dauern wird. Allerdings gibt es bereits jetzt viele Ideen, um unseren Alltag zu bereichern. So plant derzeit unsere Tourismus- und Kulturzentrale ein Autokino Event, das sicherlich Abwechslung bieten könnte. Allerdings gibt es hier noch rechtliche Rahmenbedingungen abzuklären. Daher habe ich mich an die saarländische Landesregierung gewandt, ihre Antwort lässt allerdings auf sich warten.

In aller Kürze noch einige Ereignisse aus meiner Arbeitswoche. Zum ersten Mal in ihrer über 150-jährigen Geschichte erlebte die Sparkasse Neunkirchen eine außergewöhnliche Gremiensitzung. Der Verwaltungsrat der Sparkasse tagte in einer Telekonferenz. Auch hier wurde sichergestellt, dass alle Informationen, wie gewohnt optimal aufbereitet, jedem Verwaltungsratsmitglied vorlagen, sodass die Sitzung erfolgreich verlief. Auch für unsere Sparkasse ist diese Zeit nicht leicht. Zum Einen steht sie ihren Firmenkunden bei und hilft, wenn es um die Bedienung von Krediten geht. Zum Anderen ist es natürlich auch für unsere Sparkasse schwer, ihre Geschäfte zu machen und damit ihren Auftrag zu erfüllen. Dank an alle Verantwortlichen und ihren Teams für die gute und verlässliche Arbeit.

Auch eine Präsenzsitzung fand wieder statt. Die Verbandsversammlung des Rettungszweckverbandes trat in einer Sitzung in Bexbach zusammen, um wichtige Beschlüsse rund um den Zweckverband zu fassen. Es war für mich irgendwie eine unwirkliche Situation, wieder Auge in Auge zu Tagen, wenn auch mit Masken und entsprechenden Abständen.

Erneut fand eine Besprechung mit den Kreisbürgermeistern telefonisch statt. Wir tagen zurzeit regelmäßig, um Transparenz herzustellen. An dieser Stelle ein dickes Lob an die Verwaltungschefs der Städte und Gemeinden und ihren Teams. Es war eine tolle Leistung, in welcher Rekordzeit sie die Masken, die die Landesregierung zur Verfügung stellte, an alle Bürgerinnen und Bürger verteilten. Danke auch den ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern dieser Aktion sowie den Menschen, die weiterhin unentwegt Masken für ihre Mitmenschen nähen.

Heute verabschiedete ich eine langjährige Dezernentin unserer Kreisverwaltung. Birgit Mohns- Welsch leistete 34 Jahre lang hervorragende Arbeit als Sozialdezernentin. Sie begann unter Landrat Dr. Rudolf Hinsberger mitten im Strukturwandel ihre Arbeit. Sie meisterte mit ihren Teams den Um- und Ausbau des Sozialsystems. Sie war und ist auch innerhalb des Saarlandes eine feste, kompetente Größe rund um die Sozialpolitik. Ihr Wort hatte Gewicht und ist geprägt von einer hohen sozialen Verantwortung. Herzlichen Dank für diese tolle Arbeit, auch im Namen vieler Bürgerinnen und Bürger. Ihre Nachfolge tritt Julia Schild an. Ihr wünsche ich einen guten Start und bin sicher, dass das Sozialdezernat bei ihr in guten Händen ist.

Liebe Leserinnen und Leser, morgen ist der 1. Mai.

Wir werden ihn wohl anders verbringen als in den vergangenen Jahren. Aber wir sollten uns darauf besinnen, für was er steht. Er ist ein Tag der Arbeiterbewegung und wird in vielen Ländern gefeiert. Seinen Ursprung hatte er im 19. Jahrhundert in den USA, wo damals die Industriearbeiter zusammen traten, um mit den Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. Grund für die Wahl des Datums war die Tatsache, dass damals in Amerika jeweils zum 1. Mai die alten Arbeitsverträge ausliefen. Der 1. Mai wird in Deutschland auch als „Kampftag der Arbeiterklasse für den Achtstundentag“ bezeichnet. Der Achtstundentag ist glücklicherweise längst eine Tatsache, die alltäglich geworden ist.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag und ein erholsames, verlängertes Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng