Blick auf andere Kreise
Diese Arbeitswoche begann für mich am idyllischen Tegernsee. Bereits zum 45. Mal fand am Tegernsee das Landräteseminar der Landräte Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern statt. Ich schätze diese Treffen sehr, da es die Möglichkeit gibt, zahlreiche wichtige Themen gemeinsam zu besprechen und sich auf Landratsebene auszutauschen. Der Geschäftsführer des Deutschen Landkreistages Prof. Dr. Henneke zeigte einen Überblick der derzeitigen Herausforderungen der Landkreise auf und gab uns inhaltliche Hilfestellungen seitens der Geschäftsstelle. Aber auch Themen der Sozialpolitik, Kommunalversicherung, Energiepolitik standen auf unserer Tagesordnung. Mein Kollege Dr. Theophil Gallo stellte die Bedeutung der Partnerschaftsarbeit auf der Ebene der Landkreise dar. Aber auch ÖPP-Modelle (öffentlich, private Partnerschaft), Tourismusthemen, IT-Sicherheit, Entwicklungen auf dem Finanzmarkt und einiges mehr standen auf der Agenda. Mit vielen Informationen trat ich am Mittwochnachmittag die Heimreise ins Saarland an.
Der Donnerstag stand dann im Zeichen zahlreicher interner Termine und Rücksprachen. Auch mussten viele Unterschriften getätigt werden. Zwischendurch gratulierte ich einem Auszubildenden unserer Kreisverwaltung, der seine Prüfung mit der Note eins abgeschlossen hatte. Ich freue mich sehr, dass wir unsere Zukunft auf gute, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen können.
Am kommenden Sonntag findet die Finissage der Ausstellung „KIMOTO. Worte und Zeichen im Fluss“ in der städtischen Galerie Neunkirchen statt. Hier werde ich ein Grußwort sprechen, da ich Seiji Kimotos künstlerisches Werk sehr schätze. Dieses ist geprägt von seiner steten Auseinandersetzung mit den Themen Gewalt, Krieg und Unterdrückung. Gerade für seine Skulpturen, in denen er menschliches Leid in einer einzigartigen Bildsprache spürbar machte, ist der Künstler international bekannt. In Neunkirchen werden Tuschezeichnungen gezeigt, die in dieser Form erstmals in Neunkirchen zu sehen sind. Bei der Finissage werde ich den besonderen Künstler, der letztes Jahr verstarb, würdigen.
Nächste Woche werden Werke des deutsch-japanischen Künstlers im Landtag des Saarlandes gezeigt. In diesem Zusammenhang hatte ich am Donnerstag einen besonderen Besuch. Die Witwe von Seiji Kimoto, Ursula Kimoto, besuchte mich gemeinsam mit dem Ehepaar Gstättner aus Österreich. Professor Peter Gstättner setzt sich seit Jahren für das Werk Kimotos ein. Im vergangenen Jahr wurde beim ehemaligen KZ Loibl-Süd auf slowenischem Staatsgebiet die Zwillingsskulptur zur 2019 beim KZ Loibl-Nord auf österreichischer Seite errichteten Skulptur des deutsch-japanischen Künstlers Seiji Kimoto enthüllt. Damit wurden weitum sichtbare Zeichen für die Verbrechen der Nationalsozialisten am Loibl-Pass geschaffen.
Drei Jahre zuvor, wie bereits erwähnt, wurde am Tunnelvorplatz auf der Nordseite des Loibl-Tunnels, am Fuße des ehemaligen KZ Loibl-Nord, die erste der beiden Kunstinstallationen des deutsch-japanischen Künstlers Seiji Kimoto enthüllt. Das abstrakte Kunstwerk ist nach dem Konzept des Künstlers durch LehrerInnen und SchülerInnen des GPS Villach (Gemeinnütziges Personalservice Kärnten) gefertigt worden. Es ist sechs Meter hoch und verweist auf die Zwangsarbeit von Häftlingen beim Tunnelbau von 1943 bis 1945.
Die Skulptur besteht aus drei Teilen: In der Mitte eine große, erhobene Hand, die entweder schützend ausgestreckt wird oder zum Schlag ausholt. Daneben ein versklavter, körperlich geschundener Mensch. Sein Kopf ist transparent, ein Symbol für seelische Stärke trotz körperlicher Peinigung. Auf der anderen Seite ein Tor, einen Spalt weit geöffnet, doch die Öffnung ist scharfzackig und damit undurchlässig, ein Symbol für die Unmöglichkeit der Flucht aus dem Lager.
Dieses Werk entstand durch das Engagement Professor Gstättners, der sich in Österreich sehr für die Erinnerungskultur einsetzt. Er brachte die Geschichtsforschung rund um den Loibl-Tunnel voran. Der Austausch mit ihm war sehr interessant und zeigte mir erneut deutlich, wie wichtig Kunst und Erinnerungsarbeit sind.
Gestern Abend war ich beim Neujahrsempfang der Kreisstadt Neunkirchen zu Gast. Oberbürgermeister Jörg Aumann konnte zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in der Gebläsehalle begrüßen. In seiner Rede ging er auf die Herausforderungen der vergangenen Jahre ein und sprach in vielen Bereichen von einem Neustart. Er benannte offen künftige Herausforderungen der Kreisstadt. Gleichzeitig zeigte er hoffnungsvolle Projekte auf, die den Weg in eine gute Zukunft weisen.
Heute Morgen standen Personalthemen auf meiner Agenda.
Im Anschluss traf ich mich mit Oberbürgermeister Jörg Aumann und dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Neunkirchen Markus Groß an der Geschäftsstelle der Sparkasse Furpach. Hier wurden heute Nacht zwei Geldautomaten gesprengt. Der Sachschaden ist hoch. Glücklicherweise wurden keine Menschen verletzt. Ich bin fassungslos über diese zerstörerische Tat.
Wenn dieser Blog erscheint, werde ich beim Ordensempfang des KUV Wiebelskirchen sein. Mit diesem Karnevalsverein bin ich seit meiner Kindheit eng verbunden, dort war ich jahrzehntelang aktiv. Wie schon erwähnt, werde ich am Sonntag um 14:00 Uhr in der städtischen Galerie Neunkirchen zu treffen sein.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
ich wünsche Ihnen ein schönes, gemütliches Wochenende.
Ihr Landrat Sören Meng