Auf zur Alm!

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

die Zeit schreitet voran, die erste Woche der Sommerferien ist schon fast Geschichte. Heute um 18:00 Uhr beginnt endlich die SR 3-Sommeralm, auf die wir uns alle sehr freuen. Präsentiert wird sie vom Moderatorenduo Marcel Lutz-Binder und Michael Friemel mit Unterstützung des SR 3 Unterhaltungschefs Eberhard Schilling, der lange Jahre als Alm-Ebi aktiv war. Christian Rau und sein Team der Tourismus-und Kulturzentrale sorgen, gemeinsam mit dem Gastronomen-Team und der Unterstützung zahlreicher Sponsoren, dafür, dass auf dem Berg zehn Tage lang richtig viel los ist. Zwei Kinderfeste, ein Regionalmarkt übernächsten Sonntag und natürlich ein interessantes Musikprogramm werden für tolle Unterhaltung für die ganze Familie sorgen. Das Ganze natürlich ohne Eintritt. Daher freue ich mich, viele von Ihnen während der Sommeralm zu begrüßen.

Diese Woche war geprägt von internen Terminen und Betriebsbesichtigungen, für die leider im normalen Landratsalltag wenig Zeit bleibt. Daher nutze ich die Ferien, um mich bei der Wirtschaft vor Ort zu informieren und etwas über die Herausforderungen und Anliegen zu erfahren.

Hier bin ich Netzwerker und freue mich auf die Begegnungen.

Am Montag war ich bei einer Firma in Blieskastel zu Gast, die mit der Digitalisierung unserer Akten beauftragt wurde.

Unsere Verwaltung wird zunehmend digitalisiert. Daher müssen zahlreiche Dokumente und Akten gescannt und digital archiviert werden - in einer großen Verwaltung nicht gerade wenig Arbeit, weshalb wir sie auslagern mussten.

Seit Kurzem unterstützen uns die Blieskasteler Werkstätten des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz GmbH bei dieser Tätigkeit. Die Mitarbeiter begleiten Menschen mit psychischer Beeinträchtigung bei ihrem Arbeitsalltag und ermöglichen so eine wertvolle Teilhabe am Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben getreu ihrem wundervollen Motto "Wir sind alle gleich einzigartig."

Geschäftsführer Dr. Walter Steinmetz sowie die Geschäftsbereichs-, Werkstatts- und Bereichsleitung haben mir die Gelegenheit gegeben, ins gesamte Werk reinzuschnuppern und den Ablauf der Digitalisierungsarbeiten unserer Akten kennenzulernen. Ein komplexer Vorgang, doch die Beschäftigten vor Ort haben mir mit viel Geduld jeden Schritt erklärt - vielen Dank dafür.

Herzlichen Dank auch für die Chance, den Betriebsalltag und das Gemeinschaftswerk kennenzulernen. Das Team vor Ort leistet eine großartige Arbeit im Sinne der Inklusion! Hier treffen Menschen mit Beeinträchtigung auf berufliche Bildung und Arbeit, die Persönlichkeit eines jeden Einzelnen und damit der Mensch steht jedoch im Fokus - so wie es sein soll!

Am Dienstag besuchte unser Sozialminister Dr. Magnus Jung unseren Landkreis im Rahmen seiner Sommertour.

Auf Einladung des AWO-Landesgeschäftsführers Jürgen Nieser trafen sich verschiedene Mitarbeiter der AWO, Minister Dr. Magnus Jung, Bürgermeister Holger Schäfer und ich zu einem gemeinsamen Frühstück. Minister Jung informierte sich über das AWO Quartiersprojekt „Kennst du deine Nachbarn“, in dem Interessierte u.a. Beratung und Informationen über die in Ottweiler bestehenden Teilhabe-, Freizeit und Unterstützungsmöglichkeiten finden. Im Anschluss ging es zu Christel Mathieu, die gemeinsam mit ihrem Team mit tiergestützter Heilerziehungspflege eine neue, eigenständige Dienstleistung im Gesundheits- & Pflegewesen anbietet. Ziel der Arbeit von Frau Mathieu ist es, Menschen mit besonderen Biografien und Herausforderungen wieder in den Arbeitsmarkt und damit auch in unsere Gesellschaft zu integrieren. Es war sehr interessant von den Menschen selbst etwas über ihre Biografien und Pläne zu erfahren. Danke an dieser Stelle für die großartige Sozialarbeit!

Am Nachmittag tauschte ich mich mit Pfarrer Udo Plank über das Fliedner Hospiz in Neunkirchen aus. Seit Jahren bin ich Mitglied im Förderverein und unterstütze so die wichtige Arbeit des Hospizes. Die Hospizbewegung leistet unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft und begleitet Menschen auf ihrem letzten Weg. Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, auch im Landkreis Neunkirchen vor einigen Jahren ein Hospiz anzusiedeln. Auch schätze ich sehr die Arbeit des ambulanten Hospizes.

Danach tagte in Spiesen-Elversberg der Verwaltungsrat unserer Sparkasse Neunkirchen. Hier ging es schwerpunktmäßig um den Jahresabschluss 2022.

Am Mittwoch besuchte ich im Rahmen meiner Tour die Firma Saarpor in Neunkirchen Wellesweiler. Die 50 x 50 cm-Deckenplatte, wie sie in vielen Haushalten früher und auch heute noch zu finden war, zählt zu den „Dauerbrennern“, die den Stempel des traditionsreichen und inhabergeführten Unternehmens tragen und ist vielen von uns sicherlich im Gedächtnis geblieben. Ursprünglich auf Innendämmung spezialisiert, hat die Firma über die letzten Jahrzehnte hinweg ein großes Portfolio an Deko- und Dämmprodukten aus Polystyrol aufgebaut und ist mittlerweile auf der ganzen Welt aktiv. So ist es gut möglich, dass man auch in der Bauindustrie, im Heizungs- und Sanitärbereich, in der Kühllogistik, Automobilbranche und im Freizeitbereich den Namen Saarpor lesen kann. Als sich in den 60er und 70er Jahren das Konzept der Baumärkte auch in Deutschland ausgebreitet hat, hat Saarpor diese Chance genutzt und bedient bis heute mit innovativen Produktlösungen zum Großteil die Baumarktbranche. Mittlerweile hat das Unternehmen mehrere Tochterunternehmen im europäischen Ausland, darunter in Frankreich und Polen. Das Zentrallager ist weiterhin in Neunkirchen. Geschäftsführer Sven Eckhardt, seit über 19 Jahren im Betrieb und Thomas Heinlein, der den kaufmännischen Bereich betreut, zeigten mir auf einem interessanten Rundgang über das Werksgelände und durch die Hallen, wie aus den winzig kleinen Kunststoffkugel Zierleisten, Deckenplatten und zahlreiche andere Produkte entstehen.

Mittags stattete ich der neuen eppfon GmbH im Herzen von Eppelborn einen Besuch ab. Pascal Schwickert feierte Mitte Juli große Store-Eröffnung. Als klassischer und unabhängiger Netzanbieter mit hellen und freundlichen Räumlichkeiten hat er beste Voraussetzungen, sich in der Region zu etablieren. Auch interessante Aktionen und Workshops sind geplant – ich wünsche ihm viel Erfolg beim Start in seine wirtschaftliche Selbständigkeit.

Gestern Morgen fanden verwaltungsinterne Termine statt, unter anderem tauschte ich mich zu aktuellen Baumaßnahmen und Projekten des Dezernates II aus. Die Bautätigkeit unseres Landkreises war noch nie so groß wie heute. Die Sanierung und der Neubau von Schulen fordert mein Team und auch die kommunalen Kassen sehr. Während der Sommerferien wird auch die Digitalisierung weiter vorangetrieben. An dieser Stelle meinem Team herzlichen Dank für das großartige Engagement! Wir nehmen als Schulträger unsere Rolle sehr ernst und wollen durch unser Engagement jungen Menschen gute Bildungsvoraussetzungen, unabhängig des Geldbeutels der Eltern, bieten.

Hier lohnt sich jeder Euro!

Am Mittag besuchte ich die Druckerei Kern in Bexbach, die nur wenige Meter von unserer Kreisgrenze entfernt liegt. Die Druckerei gibt es seit 161 Jahren und ist ein Familienunternehmen, bis vor wenigen Jahren hatte die Druckerei ihren Sitz in Neunkirchen. Heute sind André Kern und sein Bruder Holger Geschäftsführer des erfolgreichen Unternehmens mit über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

André Kern zeigte mir bei einem Rundgang die neuesten Innovationen. So wurde u.a. 2022 eine neue Druckmaschine für den Digitaldruck "varioPRINT iX3200" angeschafft, die mit ihrer optimierten Tintenaufbereitung und ihrem innovativen Trocknungssystem ein konstant gutes Druckbild bei einem Durchsatz von über 9.000 Seiten im SRA3-Format pro Stunde oder umgerechnet rund 320 DIN-A4-Seiten pro Minute garantiert. Beeindruckt war ich auch von den historischen Druckmaschinen der Firma Heidelberg, die in besonderem Ambiente ausgestellt und immer noch für Kleinstauflagen benutzt werden. Der Firma ist es gelungen, in einem dynamischen Markt sich immer neue Geschäftsfelder zu erschließen und damit erfolgreich zu agieren.

Am Nachmittag besuchte ich mit der Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot das Ensemble Itzenplitz in Heiligenwald. Rund um das alte Bergwerk engagieren sich die öffentliche Hand und private Investoren. Eingeladen hatte der Förderverein „Historische Grubenanlage Itzenplitz e.V“. Dem Verein geht es unter anderem um den Erhalt der historischen Gebäude und der ältesten Fördergerüste des Saarlandes.

Heute Morgen war ich zu Gast bei der Krummenauer Anlagenbau und Krummenauer Torbau GmbH in Neunkirchen. Die Brüder Elmar und Arndt Krummenauer führen mit diesen beiden Firmen das Erbe ihres Uropas Hans Krummenauer fort, der 1925 die Schlosserei in Neunkirchen gegründet hatte. Im Jahr 2000 erfolgte die Neugründung der Firmen, gesplittet in die Krummenauer Anlagenbau und Torbau GmbH.

Die Anlagenbau GmbH in der Wellesweilerstraße hat sich auf Bergbautechnik und Maschinenbau spezialisiert, und ist Dienstleister für Gewerbehandel und vornehmlich Industrieunternehmen. Früher war die Firma eng mit dem Bergbau verbunden, im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Spektrum der Firma immer mehr erweitert. Imposant war zu sehen, wie die Schrämwalzen und Schneidköpfe, die in ihrer größten Ausführung einen Durchmesser von 4 Metern haben, im Werk bearbeitet werden. Die aktuelle Lage durch den Ukraine-Krieg, die Verdopplung des Stahlpreises und weitere Gegebenheiten machen der Firma, wie vielen anderen Unternehmen, zu schaffen. Ich danke dem Geschäftsführer Elmar Krummenauer für den offenen Austausch im Beisein unseres Wirtschaftsförderers Klaus Häusler. Etwas entspannter ist die Situation bei der Torbau GmbH, die ihre Produkte im Altseiterstal fertigt. Die Auftragslage ist stabil, wie Arndt Krummenauer mit berichtete.

Im Anschluss tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer der WVO Thomas Wagner aus, danach wurde ein Vertrag mit der Stadt Lebach bezüglich der Wasserversorgung geschlossen.

Wenn dieser Blog erscheint, werde ich gerade auf dem Weg Richtung Bergmannsalm sein.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, vielleicht sehen wir uns auf dem Berg!

Ihr Landrat Sören Meng