Auf in den Herbst

 Mit dem heutigen Tag beginnt ganz offiziell der Herbst. Ich mag den Herbst, zumindest einmal bis zum November. Noch einmal wärmt uns die Sonne und der Herbst verwandelt die Bäume zu Kunstwerken, bis schließlich die Blätter fallen. Dieses Jahr begegne ich dieser Jahreszeit mit sehr gemischten Gefühlen. Zum einen steigen wieder die Inzidenzen, zum anderen blicken wir voller Sorge in Richtung Ukraine. Der russische Präsident zündelt immer weiter und eine diplomatische Lösung wird immer unwahrscheinlicher. Hoffen wir, dass der Friede und damit die Vernunft eintreten werden. Ein Krieg mitten in Europa hätten wir uns vor wenigen Jahren nicht vorstellen können. Jetzt ist er bittere Wirklichkeit geworden. Damit unmittelbar verbunden sind auch die Einschränkungen im Energiebereich. Zwar sinkt zur Zeit der Gaspreis etwas, aber aufgrund der relativ knappen Mengen hat sich die Situation finanziell für die Menschen verschärft. Unsere Regierung wird Entlastungsmaßnahmen auf den Weg bringen. Neben den Folgen für die Bürgerinnen und Bürger hat das Ganze auch gravierende Folgen für die kommunalen Haushalte. Derzeit sind wir dabei den Kreishaushalt 2023 vorzubereiten. Schon jetzt gibt es hier große Steigerungen. Soweit einige Worte zu Beginn des Herbstes 2022.

Am Montagmorgen tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer des ZPS Achim Jesel zur aktuellen Lage rund um den ÖPNV aus. Auch bereiteten wir die anstehenden Gremiensitzungen vor. Durch die kurzfristige Einführung des 9 Euro-Tickets haben viele Menschen ihren Fokus auf den ÖPNV gelenkt. Ich kann es gut nachvollziehen, dass Rufe laut werden, dauerhaft ein solches Ticket einzuführen. Allerdings gibt es dies nicht zum Nulltarif. Die Landkreise als Aufgabenträger und das Land können das nicht alleine stemmen. Hier bräuchten wir, um ein vergleichbares Ticket einzuführen, starke Unterstützung seitens des Bundes. Doch auch hier sind die Mittel begrenzt. Ich hoffe, dass es gelingen wird, den ÖPNV in der nächsten Zeit weiterzuentwickeln und weiterhin attraktive Pakete für die Nutzerinnen und Nutzer zu schnüren. Mit der Tarifreform, die unsere Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im letzten Jahr auf den Weg brachte, konnten wir den ÖPNV schon ein ordentliches Stück attraktiver machen.

Danach ging es nach Uchtelfangen, wo ich eine Förderschule besuchte. Im Rahmen der Digitalisierung investierten wir hier 150.000 €. Der Schulleiter Manfred Pflumm und die Schülerinnen und Schüler präsentierten mir die digitalisierte Schule und demonstrierten den Einsatz der Digitalisierung im Unterricht. Hier können gerade die Förderschulen von der neuen Technik sehr profitieren, da man noch individueller auf die jungen Menschen eingehen kann. Danke meinem Team der Schul-IT und der Bautechnik.

Von dort aus ging es nach Neunkirchen, wo offiziell die Abbrucharbeiten an der früheren Gemeinschaftsschule Stadtmitte, auch als Lutherschule bekannt, begannen. In den nächsten Monaten wird diese Schule komplett abgerissen, allerdings werden bereits beim Abriss die einzelnen Baustoffe getrennt, um sie sinnvoll zu recyceln. Aus diesem Grund dauert auch der Abriss etwas länger. Es war für mich ein sehr emotionaler Moment, da ich mit der Schule verbunden war. Neben mir waren auch die Neunkirchen Bürgermeisterin Lisa Hensler und der Schulleiter Michael Klepper anwesend. Bald kann an diesem Ort Neues entstehen. Die letzte neue Schule baute unser Landkreis vor genau 40 Jahren in Ottweiler. Es ist also auch für mich und meine Amtszeit ein besonderes, richtungsweisendes Projekt.

Am Nachmittag besprach ich mit unserem Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack Anliegen der Feuerwehren im Landkreis. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die Werksausschusssitzung unserer Tourismus- und Kulturzentrale dar.

Der Dienstagmorgen stand ganz im Zeichen interner Rücksprachen und Telefonate. Derzeit gibt es zahlreiche Herausforderungen für unsere Kreisverwaltung, die parallel laufen.

Hierum ging es auch in der digitalen Besprechung mit den Führungskräften der Kreisverwaltung.

Am Nachmittag händigte ich zwei Anwärtern für den gehobenen Verwaltungsdienst ihre beamtenrechtliche Urkunde aus. Sie beginnen ihr Studium am 1. Oktober. Seit meinem Amtsantritt 2016 lege ich großen Wert auf die Ausbildung unserer Nachwuchskräfte. Daher bilden wir in hohem Maße aus. Leider hatten wir ursprünglich vier junge Menschen fürs Studium ausgewählt. Aufgrund des derzeitigen Fachkräftemangels (und der damit verbundenen Chancen für Bewerber) entschlossen sich letztendlich jedoch nur 2 Bewerber für unser Angebot. Danke an dieser Stelle auch an den Kreistag, der mich bei den verstärkten Bemühungen in Bezug auf die Ausbildung unterstützt.

Am Mittwoch fand eine interne Besprechung der Landräte mit unserer Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot zu verschiedenen Themen statt. Derzeit beschäftigen sich die Landkreise (in Absprache mit dem Ministerium) mit der Umsetzung der Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien. Hier werden wir Landkreise als Träger der Schulen finanziell stärker gefordert. Daher sind wir auf finanzielle Unterstützung durch das Land angewiesen. Die entsprechenden Gespräche laufen bereits.

Im Anschluss befasste ich mich mit den Haushaltsansätzen zum Kreishaushalt 2023. Dabei hat das gesamte Kreisteam, insbesondere die Finanzverwaltung, alle Hände voll zu tun.

Gestern Morgen fanden die Gremiensitzungen unserer Wasserversorgung WVO statt. Hier ging es unter anderem um den Ausbau unserer Netze, die kontinuierlich ertüchtigt werden. Auch stand die Feststellung des Jahresabschlusses 2021 auf der Agenda.

Am Nachmittag stellte Harry Laufer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Transformationsmanagement Saar (GeTS), gemeinsam mit seinem Kollegen Mario Knaf das Projekt „TraSaar“ vor. Mit viel Engagement will das 16-köpfige Team in diesem Netzwerk ganzheitliche Konzepte für den Strukturwandel der Automobilbranche im Saarland auf den Weg bringen und den zukünftigen Veränderungen in diesem Sektor proaktiv begegnen. „TraSaar“ fungiert dabei als koordinierende Stelle zwischen Projektpartnern, Unternehmen und Mitarbeitern. Damit will das Netzwerk im Saarland Beschäftigung sichern und den Wirtschaftsstandort stärken. Der Landkreis wird diese Bemühungen gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft gerne begleiten.

Der Abschluss meines Arbeitstages stellten Haushaltvorberatungen für das Dezernat II (Schulen, Digitalisierung, Umwelt) dar.

Am heutigen Morgen besuchte ich die Straßenverkehrsbehörde und machte mir ein Bild der Situation. Leider haben sich die Wartezeiten wieder deutlich erhöht. Grund sind unter anderem hohes Zulassungsvorkommen und Ausfälle im Personalbereich. An dieser Stelle bitte ich die Bürgerinnen und Bürger um Nachsicht. Mein Team gibt alles, um die Wartezeiten möglichst gering zu halten. Wir hoffen, dass wir in wenigen Wochen wieder schneller Termine vergeben können.

Mit Sorge verfolge ich die Tatsache, dass die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter oft mit unangenehmen Situationen konfrontiert werden. Manche Bürgerinnen und Bürger sind sehr aggressiv und ungerecht gegenüber meinem Team. Wir werden solch ein Verhalten nicht dulden, auch das möchte ich an dieser Stelle betonen.

Danach tagte der Vorstand des Landkreistages mit einer umfangreichen Tagesordnung. Unter anderem ging es um die Digitalisierung der Verwaltung, Ganztagsbetreuung im Grundschulalter, die Reform des Betreuungsrechts, Schulsozialarbeit und so weiter.

Hier wurde wieder deutlich, wie wichtig die Arbeit der Landkreise für die Gesellschaft ist, da viele Bereiche unmittelbar betroffen sind.

Am Nachmittag war ich in Saarbrücken zu Gast. Dort tagte der Armutsbeirat unter der Leitung von Sozialminister Magnus Jung. Es gibt berechtige Sorgen vor den kommenden Monaten, da durch die gestiegenen Energiekosten Menschen in große finanzielle Nöte kommen können. Hier müssen wir Unterstützungsangebote machen, auf allen Ebenen.

Am Abend besuche ich ein Konzert in meinem Heimatort Wiebelskirchen, das der Heimat-und Kulturverein veranstaltet. Morgen früh besuche ich eine Aktion der Fa. Palumbo, die Spenden für den Kinderschutzbund sammelt. Im Anschluss bin ich an der Förderschule Geistige Entwicklung Neunkirchen zu Gast, die ihren 50. Geburtstag feiert. Vergangene Woche war ich dort zu Gast und überzeugte mich vom Stand der Digitalisierung. Der ganzen Schulgemeinschaft gratuliere ich herzlich zu ihrem Jubiläum. Ich freue mich schon auf das Zirkusprojekt, das morgen vorgestellt wird. Danke allen Sponsoren, die dies ermöglicht haben.

Am Sonntagmorgen heißt es dann wieder „Wanderschuhe anziehen!“. Die Wahl fiel auf eine Teilstrecke des Brunnenpfades, welcher mit einigen Neuerungen glänzt, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises. Die geführte Wanderung mit einer Länge von rund sieben Kilometern startet um 10 Uhr am Dorfbrunnenplatz in Hangard.

Der Weg selbst führt auf naturbelassenen Waldpfaden entlang gewundener Bachläufe und malerischer Auen. Die Wanderer passieren idyllische Kerbtäler und markante Steinformationen. Sie erleben großartige Höhenwege und spannende Schluchtenpfade. „An mehreren Aussichtspunkten warten außerdem gemütliche Sinnesbänke und herrliche Panoramablicke“, erklärt Nina Schmidt, Mitarbeiterin der Tourismus- und Kulturzentrale.

Erwandert wird am 25. September eine abgekürzte Variante des Brunnenpfades, sodass auch Interessierte mit niedriger bis mittlerer Kondition mitwandern können. Unterwegs werden die Teilnehmenden von fachkundigen Wanderführern begleitet, die viel Interessantes und Wissenswertes über den Weg und seine Umgebung zu berichten haben.

Zur Stärkung erwartet die Wanderer dank tatkräftiger Unterstützung der „Regionalmarke Neunkirchen“ ein Wander-Rucksack gefüllt mit regionalen Produkten. Zur Auswahl steht auch eine vegetarische Variante. Ich freue mich auf viele Begegnungen.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Genießen Sie die schönen Seiten des Herbstes.

Ihr Landrat Sören Meng