Arbeitswoche im Zeichen der Sparkasse

Meine Arbeitswoche begann am Montag mit internen Terminen wie dem Jour fixe mit unserer Tourismus- und Kulturzentrale sowie mit dem verwaltungsinternen Jour fixe. Anschließend tagte der ÖPNV-Ausschuss im Historischen Sitzungssaal. Diese Sitzung tagte nicht öffentlich. Schwerpunkt der Tätigkeit im ÖPNV-Ausschuss ist die Optimierung des Angebotes im Landkreis Neunkirchen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs. Zuständige Fachabteilung für den Bereich des ÖPNV ist die Kämmerei/ Beteiligungen/ÖPNV und Vergaben, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Ausschuss-Sitzung vorbereiteten. Auch der Geschäftsführer der Neunkircher Verkehrs GmbH Pascal Koch war bei der Sitzung anwesend.

Am Dienstagmorgen ging es in aller Frühe mit dem Flugzeug nach Hamburg, wo bis Donnerstag der Deutsche Sparkassentag 2019 stattfand. Bevor es offiziell losging, nutzte ich die Zeit, um mich mit dem Vorstand der Sparkasse Neunkirchen Markus Groß und Jörg Welter intensiv auszutauschen und eine innovative Sparkasse in Hamburg zu besuchen. Wir besuchten die Hamburger Sparkasse AG die kurz Haspa genannt wird. Mit rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Haspa eine der größten Arbeitgeberinnen und Ausbilder in Hamburg. Aufgrund ihrer Größe ist sie in der Lage, auch neue Geschäftsfelder zu entwickeln und auszuprobieren. So wurde uns ein neues Filialkonzept der Hamburger Sparkasse vorgestellt. So wurde beispielsweise das neue Filialdesign präsentiert. Ziel des neuen Konzeptes ist es, sich regional als Nachbar im Alltag der Kunden zu verankern. Neben einem großzügigen, offenen Raumkonzept, einem zentralen Empfangstresen gehören unterschiedlich gestaltete Besprechungsräume sowie ein zentraler Treffpunkt mit großem Tisch zum neuen Konzept. In diesem zentralen Treffpunkt sind Unternehmen, Vereine und Institutionen aus der jeweiligen Nachbarschaft (Kunden aber auch Nichtkunden) willkommen. Auch können sie kostenlos ihre Firma bzw. ihre Aktivitäten darstellen. Ipads, kostenloses WLAN sowie eine Kaffeebar stehen für Vernetzung und Austausch. Durch die Weiterentwicklung ihrer Filialen möchte die Haspa zur Vernetzung beitragen, neue Kunden gewinnen und so zu einem Marktplatz „Mitten im Leben“ werden. Auch die Sparkasse Neunkirchen stellt fest, dass viele Dienstleistungen der Sparkasse mittlerweile online erfolgen. Deshalb ist es sinnvoll, sich über die Geschäftsstellen der Zukunft Gedanken zu machen.

Hier erhielten wir einige interessante Impulse. Das Motto des Sparkassentages 2019 lautete „Gemeinsam Allem gewachsen“, denn die Sparkassen-Finanzgruppe steht dafür, allen Menschen wirtschaftliche Teilhabe und finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen. Der Ort des diesjährigen Sparkassentages wurde bewusst gewählt, denn 1778 gründeten die Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg eine der ersten Sparkassen; in einer Zeit großer sozialer und technologischer Umbrüche. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Helmut Schleweis bringt die Herausforderungen der Zukunft für die Sparkassen auf den Punkt „Unser Geschäftsmodell basiert auf der Nähe zum Alltag der Kunden, aber auch auf deren Fähigkeit, selbstbestimmt zu entscheiden. In einer von Datenströmen geprägten Welt ist diese Selbstbestimmtheit aber nicht mehr automatisch gegeben. Genau wie unsere kommunalen Träger stehen wir vor erheblichen Investitionsaufgaben und genau wie unsere privaten Kunden müssen wir mit einer Vielzahl von Veränderungen umgehen. Wichtig und auch im Wettbewerb relevant ist aber, dass dabei unser Wesenskern erhalten und für Kunden erkennbar bleibt.“ Neben vielen aufschlussreichen Fachvorträgen war auch das Statement unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel interessant. Die Kanzlerin betonte die wichtige Rolle der Sparkassen. Sie wolle noch einmal ein deutliches Bekenntnis zum Drei-Säulen-Modell abgeben, sagte sie. Hiermit gemeint, sind die drei Säulen der Kreditwirtschaft, die privaten Banken, die genossenschaftlichen Banken und eben die Sparkassen. Die Sparkassen, führte Angela Merkel aus, seien eine wichtige Stütze des deutschen Finanzmarktes, auch dort, wo die Bevölkerungsdichte geringer ist. Auch wenn die Sparkassen 2018 ein gutes Ergebnis erwirtschaftet hätten, formulierte sie ihre Bitte: „Bleiben sie der Fläche gewogen. Die Sparkasse muss so etwas wie die gute Seele einer Region und eines Ortes bleiben; andererseits dürften sie sich neuen Entwicklungen nicht verschließen.“

Am Donnerstagmorgen ging es für mich dann wieder zurück in den Landkreis Neunkirchen, wo die Sitzungsvorbereitung zur Kreistagssitzung anstand. Doch zuvor ging es ins Rathaus Spiesen-Elversberg, wo die Abschlussveranstaltung „Breitband für alle im Landkreis Neunkirchen“ begann. Im September 2017 fand in Wiebelskirchen der Startschuss für den flächendeckenden Breitbandausbau im Landkreis Neunkirchen statt. Jetzt rund 1 ½ Jahre später konnte das Telekommunikationsunternehmen Inexio mit der Staatskanzlei des Saarlandes, dem eGo-Saar und Vertretern der kommunalen Ebenen den erfolgreichen Abschluss des Projektes verkünden und feiern. Rund 13.000 Haushalte und Unternehmen profitieren vom Glasfaserausbau von Inexio und surfen jetzt mit mindestens 50 Megabits die Stunde und mehr im Internet. Dies ist ein wichtiger Baustein für die Attraktivität unseres Kreises zum Wohnen und Arbeiten. Mein Dank geht an die Staatskanzlei, an eGo-Saar und Inexio. Wir alle wissen, dass schnelles Internet im Rahmen der Digitalisierung Grundvoraussetzung ist. Als nächster Schritt ist es wichtig, dass – neben der Anbindung unserer Schulen an Glasfaser auch der Ausbau von 5 G-Netzen im Mobilfunkbereich forciert wird.

Im öffentlichen Teil des Kreistages ging es um die Gewährung eines Zuschusses zu Lohnkosten zu 40 Arbeitsverhältnissen bei der Neuen Arbeit Saar bzw. Arbeitslosen-selbsthilfe in Neunkirchen. Danach ging es um den Abschluss eines Rahmenleistungsvertrages zur Durchführung und Finanzierung der Kinderbetreuung am Tag. Dies ist eine Maßnahme unserer Jugendhilfe. Diese Rahmenvereinbarungen regeln die Zusammenarbeit mit den in der Jugendhilfe tätigen Trägern. Auch ein neues Verkehrskonzept für Spiesen-Elversberg wurde vorgestellt. Durch die Neukonzeptionierung des innerörtlichen Verkehrsflusses und Vergabe der Linie 310 in der Gemeinde Spiesen-Elversberg wurde eine Optimierung erreicht. So wurde beispielsweise auch die CFK-Einrichtung an den ÖPNV angeschlossen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV in der Gemeinde. Um die Anerkennung von Zeitfahrkarten im Nachttaxi Neunkirchen ging es in einem weiteren Punkt. 2012 wurden landesweit Nachtbuslinien eingeführt. Im Landkreis Neunkirchen gibt es ein sogenanntes Nachttaxi, das die jungen Kunden bis vor die Haustür fährt. Bislang waren hier 3 Euro pro Person je Reiseweg als Beitrag zu entrichten. Als Pilotprojekt wurde vereinbart, dass junge Menschen die bereits im Besitz von Zeitfahrkarten sind, diesen Service kostenfrei nutzen können. Hiermit soll erreicht werden, dass der ÖPNV noch stärker genutzt wird. Wie diese Maßnahme angenommen wird, werden wir nach der Pilotphase von einem Jahr sehen. Neben zahlreichen Vergaben im Baubereich, wurde eine Resolution „Erlebnisort Reden“ von den Kreistagsfraktionen SPD, CDU und DIE LINKE diskutiert. Ich hatte mich bezüglich des Erlebnisortes Reden in der vergangenen Woche öffentlich geäußert und ein Standortkonzept angemahnt. Hier möchte ich aus der Resolution zitieren: „In den letzten 10 Jahren hat der einstige Bergbaustandort Reden im Landkreis Neunkirchen eine beachtliche Entwicklung erfahren. Zahlreiche Ansiedlungen wie GONDWANA, die proWIN-Akademie und schließlich die 2017 eröffnete Bergmannsalm trugen ebenso wie der beeindruckende Wassergarten und außergewöhnliche Events wie die vom Landkreis Neunkirchen veranstaltete SR3-SommerAlm, die Phantasiemesse FARK oder die Open-Air-Konzerte auf der Bergehalde dazu bei, dass mittlerweile zwischen 250.000 und 300.000 Gäste pro Jahr den Erlebnisort Reden besuchen. Nach Ansicht des Kreistages ist der Standort Reden bestens geeignet, die Bergbauvergangenheit der Region darüber hinaus anschaulich zu dokumentieren. Gleichzeitig verfügt er über das Potential, sich zu einem der bedeutendsten touristischen Attraktionen des Saarlandes weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt deshalb engagiert sich der Landkreis Neunkirchen durch seine Tourismus- und Kulturzentrale stark in den Bereichen des Veranstaltungsmanagements und der touristischen Vermarktung des Erlebnisortes. Allerdings ist derzeit ein Stillstand zu beobachten; ein Transportmittel zur Alm vor 2 Jahren medienwirksam angekündigt lässt auf sich warten. Ebenso fehlt ein Standortmanagement als kompetenter Ansprechpartner für alle Akteure. Daher appelliert der Kreistag an alle Verantwortlichen der saarländischen Landesregierung, sich zum Standort Reden zu positionieren, welche Maßnahmen zur weiteren Attraktivität des Standortes geplant sind, wer das Transportmittel zur Alm realisiert und wann das neue Standortmanagement und alle Akteure miteinander vernetzt werden, um sinnvolle Weichen für die Zukunft zu stellen und wie sieht die An-bindung mit der Anlage Itzenplitz aus? Der Landkreis selbst ist hier bereit, sich in all diese Überlegungen mit einzubringen und die Entwicklungen am Standort selbst aktiv zu begleiten.

Am heutigen Morgen tauschte ich mich mit der Kreisbehindertenbeauftragten zum Thema leichte Sprache aus. Anschließend ging es nach Eppelborn, wo die Übergabe Naturpark-Entdecker-Westen an die KiTa Dirmingen durch Minister Reinhold Jost stattfand. Die Naturpark-KiTa steht für Nachhaltigkeit und soll Kinder frühestmöglich für ihr Umfeld und ein nachhaltiges Handeln begeistern. Danach fand im Freizeit-zentrum Finkenrech eine Baumpflanzaktion statt. Hier haben die Deutsche Post und DHL uns einen Baum gespendet. Am Nachmittag fand in der Dependance unserer Gemeinschaftsschule Neunkirchen das Fest der Kindertagespflege statt. Hier lädt unser Jugendamt in jedem Jahr Tagespflegeeltern und ihre Kinder zu einem geselligen Nachmittag ein. Dies soll auch ein Dankeschön sein für die hervorragende Arbeit und gleichzeitig dazu motivieren, sich auch weiterhin hier zu engagieren.

Apropos engagieren: Am Samstag heißt es wieder Stadtradeln. Auch ich werde bei dieser Aktion wieder kräftig in die Pedale treten. Vom 18.05. bis 07.06.2019 läuft diese schöne Kampagne. Der Landkreis ist bereits zum vierten Mal mit von der Partie. In diesem Zeitraum sind insbesondere Vereine aber auch die politischen Vertreter herzlich eingeladen beim Stadtradeln mitzumachen, um möglichst viele Radkilometer zu sammeln. Auch dank neuer Technik ist das Null-Immissions-fahrzeug Fahrrad attraktiver denn je. Ich bin gespannt, wie viele Kilometer wir in diesem Jahr „erradeln“.

Am Sonntag heißt es dann wieder „Wandern mit dem Landrat.“ Hier lade ich zu einer Wanderung im Zeichen des Bergbaues ein. Los geht es um 10 Uhr mit der offiziellen Begrüßung auf dem Wiebelskircher Wibiloplatz. Der überarbeitete, beliebte Hartfüßlerweg wird bei dieser Wanderung offizielle eingeweiht. Auch deshalb haben wir für bergmännische Musik gesorgt. Später darf natürlich ein bergmännisches Frühstück nicht fehlen. Ich freue mich, viele Bürgerinnen und Bürger bei dieser Wanderung zu begrüßen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr Sören Meng