Arbeitsreiche Novemberwoche

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

wie Sie auch an meinen Blogs der letzten Zeit erkennen können, hat die Termindichte in meinem Bereich stark zugenommen. Hinzu kommen viele Herausforderungen aufgrund der derzeit herrschenden Energiekrise. Auch sind wir schon seit Wochen dabei, den Haushalt für das kommende Haushaltsjahr möglichst realistisch aufzustellen. Dies ist gerade für mein Team der Finanzverwaltung eine Mammutaufgabe.

Diese Woche war von Haushaltsvorberatungen geprägt. In wenigen Wochen soll das Zahlenwerk dann dem Kreistag vorgestellt werden.

Der Montagmorgen begann mit Haushaltsvorberatungen für den Sozialbereich. Auch hier ist derzeit viel los. Aufgrund der höheren Energiepreise sind hier deutliche Steigerungen vorgesehen. Auch die anstehende Wohngeldreform ist mit einem Mehraufwand für die Landkreise verbunden. Dieser Mehraufwand ist trotz einer teilweisen Erstattung durch den Bund mit zusätzlichem finanziellen Aufwand für die Landkreise verbunden. Der Nachmittag stand dann im Zeichen der SR3-Sommeralm 2023. Gemeinsam mit dem Leiter unserer Tourismus- und Kulturzentrale Christian Rau und dem Standortmanager Eric Schneider traf ich mich auf dem Halberg mit Vertretern des Saarländischen Rundfunks, um die vergangene Sommeralm Revue passieren zu lassen und bereits die ersten Weichen für 2023 zu stellen. Die Sommeralm 2022 war geprägt durch tropische Hitze, was natürlich auch Konsequenzen auf die Besucherzahlen hatte. Trotz all dieser Widrigkeiten kamen über 15.000 Menschen zur Sommeralm, um nach zwei Jahren Abstinenz wieder zu feiern und die Gemeinschaft zu genießen. Darüber hinaus waren auch ein Regionalmarkt und Kinderfeste ein großer Erfolg. In unserer Besprechung ging es darum, erste Ideen für die Sommeralm 2023 zu sammeln. Eins darf ich jetzt schon verraten, der Regionalmarkt und auch die Kinderfeste sollen beibehalten werden. Über alles Weitere schweige ich, denn Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass auch in Zukunft der Saarländische Rundfunk an unserer Seite sein wird und mit uns gemeinsam diese Großveranstaltung präsentieren wird.

Am Dienstagmorgen beförderte und ernannte ich Beamte unserer Kreisverwaltung. Dies ist für mich immer eine sehr schöne Aufgabe. Auch nutzte ich diese Zeit, um mehr über das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbereiche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erfahren. Im Anschluss tagte das Team Führungskräfte - natürlich aufgrund der Pandemie digital. Danach ging es zu einer Stippvisite an die Gemeinschaftsschule Stadtmitte Neunkirchen, die zurzeit in Wiebelskirchen untergebracht ist. Hier haben die Schülerinnen und Schüler der Schule den Pausenverkauf selbst organisiert. Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die 37 Schülerinnen und Schüler dieses Projekt durchführen. Wieder zurück in Ottweiler nahm ich digital an der Besprechung mit der Sozialstaatssekretärin Bettina Altesleben zur aktuellen Corona-Lage teil. Die Situation ist nach wie vor angespannt. Zwar gehen glücklicherweise die Infektionszahlen etwas zurück, allerdings steigt die Zahl der Menschen, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen. Deshalb weise ich an dieser Stelle erneut daraufhin, wie wichtig es ist, sich entsprechend zu schützen und die Hygiene ernst zu nehmen. Wir wollen und müssen alle gut durch den Winter 2022/2023 kommen. Am Nachmittag besuchte ich die Feierlichkeiten zum 20. Jubiläum des Ambulanten Hospizes.

Hier meine Rede zu diesem Anlass:

„Meine sehr geehrten Damen und Herren,

20 Jahre ambulantes Hospiz St. Josef Neunkirchen – ich frage Sie wirklich: Wo ist die Zeit hingegangen? Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern, als ich mit dem damaligen Landrat Dr. Rudolf Hinsberger über die Gründung sprach und er zu mir, dem damaligen Leiter der Öffentlichkeitsarbeiter sagte, wir sollten das ambulante Hospiz mit unserem Know-How, wie der Pressearbeit und dem Plakatdruck unterstützen.

Hospiz?

Meine Damen und Herren, ich war damals 28 Jahre alt und hatte mir dazu noch keine Gedanken gemacht. Das Thema Hospiz war mir mehr als fremd, mehr noch: Ein nahender Tod, die Begleitung todkranker Menschen und ihren Angehörigen lösten bei mir ganz unterschiedliche Gefühle aus.

Kurze Zeit später, bei der Gründungsveranstaltung lernte ich einige Mitglieder kennen: Christel Müller, Petra Hohnsbein – und als ich ihre Persönlichkeiten wahrnahm, ihre Passion, wie sie sich diesem Thema näherten, war ich sehr beeindruckt. Ich spürte sofort, welch ein Geschenk die Hospizarbeit für die Gesellschaft ist.

 

 

 

Das Leben schreibt immer eigene Geschichten. Kurze Zeit später erkrankte ein Freund von mir an Krebs. Er war in unserem Verein aktiv, war verheiratet, zwei Kinder, ein tatkräftiger Mensch, den man gerne traf, der mitten im Leben stand. Er war ein Typ, den scheinbar nichts umhauen konnte, der sicherlich diese Krankheit besiegen würde. Doch sehr schnell wurde klar, für ihn heißt es Abschied nehmen, die Krankheit ist stärker als er. Ich war in dieser Zeit oft mit ihm zusammen, hoffte mit ihm. Und war zuerst sprachlos, als er mir das endgültige Urteil verkündete. Ich werde sterben. Damals half ich mir mit Sätzen wie, „es wird schon, oder auch Ärzte können irren“; aber das ließ ich schnell, als ich erlebte, wie klar er mit der Situation umging. Er hatte einen letzten Wunsch. Er wollte in kein Krankenhaus mehr und wenn, nur wenige Tage – er wollte bis zuletzt bei seiner Familie sein.

 

 

Und da kam mir der dienstliche Bezug zum ambulanten Hospiz in den Sinn und ich knüpfte Kontakte zu Petra Hohnsbein. Wie es weiterging? Mein Freund wurde intensiv betreut, durfte noch viele schöne Momente mit seiner Familie und seinen Freunden erleben und durfte in seinem Lebensumfeld, so wie er es wollte, von dieser Welt gehen. Die Hospizbegleitung war ein Segen, war der Ankerpunkt am Ende eines stürmisch gewordenen Lebens.

Meine Damen und Herren,

ich habe diese kleine Geschichte bewusst erzählt. Denn so wie es mir ging, geht es vielen Menschen. Der Tod ist unendlich weit weg, er ist immer noch eine Tabuzone in einem oft auf Perfektion getrimmten Leben, wo solche Themen keinen Platz finden sollen. Dabei ist er mitten unter uns.

20 Jahre Ambulantes-Hospiz: Es hat sich in dieser Zeit viel getan. Die Arbeit des engagierten Teams hat sich gut entwickelt. Danke allen, die sich ehren- und hauptamtlich Tag für Tag engagieren, die sich fortbilden und die immer auch ein großes Stück ihrer Persönlichkeit in ihre Arbeit miteinbringen.

 

 

 

Ihnen sage ich allen herzlichen Dank und ziehe, auch wenn ich ihn nicht anhabe, meinen Hut.
Danke, dass es Sie gibt. Sie alle sind für mich wahre Vorbilder, die unsere Gesellschaft zu allen Zeiten braucht.“

Den Abschluss der Rede bildete das Gedicht „Dass alles so vergänglich ist“ von Konstantin Wecker.

Am Mittwochmorgen fand eine Besprechung rund um den Erlebnisort Reden statt. In diesem Gespräch ging es unter anderem um die Einwände der Umweltverbände gegen die Bebauung (Straße) am Erlebnisort. Hier ist derzeit die Gemeinde Schiffweiler tätig und prüft entsprechende Einwände, die dann erneut in einer nächsten Gemeinderatssitzung thematisiert werden sollen. Ich hoffe sehr, dass es gelingt, die Straße hier zu errichten, da diese die touristische Infrastruktur am Standort deutlich aufwerten würde. Im Anschluss fanden Haushaltsberatungen für den Bereich Umwelt und Schulen sowie Bau statt. Danach tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA Stefan Gerber und dem Steuerberater Patrick Schmitt zur aktuellen Lage unserer Beschäftigungsgesellschaft aus. Auch bereiteten wir die anstehenden Gremiensitzungen vor. Die AQA leistet hervorragende Arbeit. Sie beschäftigt und qualifiziert schon seit Jahrzehnten Menschen, die lange arbeitslos sind. Durch das Projekt „Landaufschwung“ konnte eine neue Beschäftigungssparte entwickelt werden. Das Upcycling-Center wird sehr gut angenommen. Die Produkte sind sehr beliebt. Ich halte unsere Beschäftigungsgesellschaft für sozialpolitisch sehr wichtig, denn tägliche Arbeit gibt Struktur und steigert das Selbstwertgefühl. Wieder zurück in Ottweiler standen verwaltungsinterne Termine an. Danach ging es zur Veranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Schlosstheater. Nach dem Motto „Starker Mittelstand – Starke Region“ wurden die Unternehmen in unserem Landkreis vom saarländischen Wirtschaftsministerium und weiteren Institutionen über das vielfältige Beratungs- und Förderungsangebot im Saarland informiert. Auch Wirtschaftsminister Jürgen Barke war an diesem Abend vor Ort und rief in seinem Grußwort zu Zusammenhalt, aber auch zu mehr Optimismus für die Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten auf.

Gestern Morgen besuchte ich die Ganztagsgemeinschaftsschule Haspelstraße, an der die Umweltministerin Petra Berg zu Gast war. Hier ging es um das Thema“ Nachhaltigkeit der Schule“. Unsere Schule wurde bereits mehrfach auf Bundesebene ausgezeichnet. Die Ministerin zeigte sich beeindruckt von dem umfangreichen Engagement der gesamten Schulgemeinschaft. Hierüber freut man sich als Träger der Schule natürlich sehr. Zurück in Ottweiler fanden Haushaltvorberatungen statt. Am Nachmittag besuchte ich im Rahmen unserer Regionalmarke die Firma Saar-Work und den Neunkircher Zoo, die beide neue Partner sind. Mit der Regionalmarke sind wir auf einem guten Weg, die regionale Wertschöpfung im Landkreis Neunkirchen nachhaltig zu stärken. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die Sitzung des Kreistages dar. Im öffentlichen Teil standen unter anderem die Fortschreibung des ÖPNV-Angebotes, die Bestellung von ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern, der Jahresabschluss 2021 und eine Nachtragssatzung im Bereich der geplanten Wohngeldänderung auf der Agenda. Die nächste Sitzung unseres Kreistages wird sich mit dem Haushalt beschäftigen und ihn dann auf den Weg bringen.

Heute Morgen fand eine Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern der Städte und Gemeinden zur aktuellen Corona- und Flüchtlingslage statt. Im Anschluss ging es zur Bereisung im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Hier wurde unser Siegerdorf Hangard besucht. Ich konnte leider aus Termingründen nicht an der ganzen Bereisung teilnehmen, drücke aber der engagierten Hangarder Dorfgemeinschaft fest die Daumen. Hangard hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt, hervorragend ist auch das Netzwerk innerhalb der Dorfgemeinschaft. Gemeinsam konnten viele ehrenamtlich getragene Projekte realisiert werden. Auch das touristische Angebot von Hangard kann sich wirklich sehen lassen. Zu einer schönen Eröffnung ging es im Anschluss nach Neunkirchen, wo der Schwesternverband die neue Akademie für Pflegeberufe in Neunkirchen in Betrieb nahm. Sie befindet sich unmittelbar neben unserer Förderschule. Wir hatten die Baufläche dem Schwesternverband veräußert. Mit Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung und OB Jörg Aumann durfte ich nach der feierlichen Eröffnung und Einsegnung der Akademie für Pflegeberufe in Neunkirchen deren neue Räumlichkeiten besichtigen, in denen seit diesem Jahr zeitgemäßer Fachunterricht durchgeführt wird.

Bei einem Rundgang haben uns die Auszubildenden die Vorzüge der modernen Unterrichtssäle gezeigt und uns hierbei auch ihre Berufsbilder nähergebracht. Mit den qualitativ hochwertigen Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten trägt der Schwesternverband zur Aufrechterhaltung der guten medizinischen Versorgung im Landkreis Neunkirchen bei.  

 

Wenn dieser Blog erscheint, findet die Kalenderpräsentation der Lebenshilfe statt. Das ist in diesem Jahr etwas ganz Besonderes, da ich selbst an diesem Kalender mitwirkte und mit Menschen mit Behinderungen gemeinsam ein Bild gestalten durfte. Das war eine ganz tolle Erfahrung.

 

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

mit diesem Blog verabschiede ich mich in Urlaub. Vertreten werde ich durch die Erste Kreisbeigeordnete Daniela Feld.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, bleiben Sie gesund.

Bis bald

Ihr Landrat

Sören Meng