Abwechslungsreiche Woche

Aufgrund der niedrigen Inzidenzen nimmt das gesellschaftliche Leben wieder an Fahrt auf. Ich merke das an verstärkten Präsenzterminen, die ich, ehrlich gesagt, wieder genieße. Lange Monate permanenter Videokonferenzen liegen hinter uns. Am Montag gratulierte ich einer langjährigen Mitarbeiterin zu ihrem 40. Dienstjubiläum. Danach ging es für mich auf die größte Baustelle in der Region. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Aumann und seinem Vorgänger Jürgen Fried besuchte ich die Großbaustelle Globus Neunkirchen, die sich auf dem ehemaligen Eisenwerksgelände befindet. Vor wenigen Wochen fand dort die Grundsteinlegung statt, mittlerweile laufen die Hochbauarbeiten auf Hochtouren. Bis nächstes Jahr soll alles fertig sein. Die Bürgerinnen und Bürger können sich auf ein attraktives, regionales Angebot von Globus freuen. Die Ansiedlung von Globus ist ein Bekenntnis zu unserer Region. Daher bedanke ich mich bei allen Verantwortlichen, insbesondere bei Familie Bruch für die Investitionen. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Kreisstadt Neunkirchen für ihre Ansiedlungspolitik. Durch diese Ansiedlung wird der Dienstleistungsstandort Neunkirchen nachhaltig gestärkt und neue Arbeitsplätze entstehen. Am Nachmittag wurde mir ein interessantes Projekt vorgestellt. Das BlueFuture Project steht für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserversorgung in afrikanischen Gemeinden. Es wird mit einem regionalen Wasserversorger kooperiert. Dieses Mineralwasser läuft unter einem speziellen Label, der Erlös kommt der nachhaltigen Wasserversorgung in Afrika zugute. Auch der Landkreis Neunkirchen wird hier einen Beitrag leisten und künftig dieses Mineralwasser ausschenken. Danach fand in Neunkirchen der Kreditausschuss der Sparkasse per Videokonferenz statt.

Am Dienstag tagten die Führungskräfte des Landkreises Neunkirchen erneut online. Hier ging es unter anderem um den aktuellen Stand in der Corona-Krise und die Auswirkungen für unsere Verwaltung. Zum 30. Juni läuft die Home Office Regelung aus, die Verpflichtung seitens des Arbeitgebers fällt weg. Noch werden wir natürlich weiterhin mobile Angebote individuell fördern, da sie sich zum Großteil in unserer Verwaltung bewährt haben. Am Nachmittag fand die Verwaltungsratssitzung mit Jahresabschluss unter Hygienebedingungen corona-gerecht statt. Der Verwaltungsrat stellte den Jahresabschluss 2020 fest. Trotz schwieriger Bedingungen konnte sich unsere Sparkasse Neunkirchen behaupten. In diesem Zusammenhang erinnere ich noch einmal an die Unterstützung seitens der Sparkasse im Rahmen der Kontaktnachverfolgung und des Infotelefons in Corona-Zeiten. Danke dem Vorstand und dem ganzen Team für die erfolgreiche Arbeit.

Am Mittwoch war der bekannte Künstler Martin Steinert bei mir zu Gast, der mir ein interessantes Kunstprojekt vorstellte. Der Künstler war bereits mehrfach mit Projekten im Wassergarten Reden vertreten. Er stellte mir eine Projektidee vor, die mich sofort begeisterte. Ich werde versuchen für dieses Projekt zu werben, um ein Sponsoring für das kommende Jahr zu realisieren. Dies würde das namhafte „Kumpel Projekt“, das bundesweit Aufmerksamkeit erlangte, inhaltlich hervorragend fortführen. Es entstand damals im Auftrag der RAG Stiftung zum Ende des Kohlebergbaus. Im Anschluss fand der Jour-Fixe mit unserer Tourismus- und Kulturzentrale statt. Am Dienstag startete übrigens wieder das Musik-Picknick im Freizeitzentrum Finkenrech und wurde gut wahrgenommen. Auch für die kommenden Monate wird das Team der TKN für viel Abwechslung und kulturelles Vergnügen sorgen. So ist auch eine Veranstaltungsreihe gemeinsam mit anderen Partnern am Erlebnisort Reden geplant. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Am Nachmittag tauschte ich mich mit einem Vertreter der RAG zu aktuellen Baumaßnahmen des Landkreises aus. Als ehemalige Bergbauregion sind wir auf die Unterstützung der RAG immer noch angewiesen. Einige Gebäude unseres Kreises haben in der Vergangenheit immer wieder Bergbauschäden aufgezeigt. Hier standen wir immer wieder mit der RAG wegen Regulierungsmaßnahmen in Kontakt.

Der Arbeitstag ging für mich mit einem Ausflug in die Natur zu Ende. Unser Regionalkoordinator der Regionalmarke Willi Walter hat die beiden Unternehmen Bäckerei Schaefer und Hühnerfreilandhaltung Spreitzer zusammengebracht. Die Regionalmarke im Landkreis Neunkirchen erhält stetig Zuwachs. Dabei kommen nicht nur immer mehr regionale Betriebe im Landkreis hinzu, es ergeben sich auch Kooperationen unter den Partnern.

Diese Kooperation zwischen der Bäckerei Schaefer und der Landwirtschaft Matthias Spreitzer ist sehr erfreulich - sie steht für regionale Nachhaltigkeit. Dabei wird die Bäckerei mit den Eiern des Wustweiler Hofes von Matthias Spreitzer versorgt, die übrigen Eierschalen wiederrum werden in der Backstube gesammelt und dem Hofbetrieb für das Düngen seiner Nutzflächen wieder zurückgegeben. Das Ziel der Regionalmarke ist es, regionale Produkte zu stärken und die Bekanntheit lokaler Erzeuger zu erhöhen. Regionalität und Nachhaltigkeit sollen hier gelebt werden. Weitere interessierte Betriebe, die sich an der Regionalmarke beteiligen wollen, sind willkommen.

Am Donnerstagmorgen tagte in Bexbach mit einer großen Tagesordnung der Aufsichtsrat des RDS. Die RettungsDienstlogistik und Service GmbH (RDS) ist eine Tochtergesellschaft des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar (90 % Beteiligung) und der 5 Beauftragten des saarländischen Rettungsdienstes (DRK, MHD, ASB, Landeshauptstadt Saarbrücken und Kreisstadt Neunkirchen) mit Sitz im Saarpfalz-Park in Bexbach. In der Mittagszeit fand eine Besprechung des Vorstandes des Sparkassenverbandes per Videokonferenz statt. Danach begrüßte ich den neuen Geschäftsführer unserer WVO Thomas Wagner, der ab 1. Juli die Nachfolge von Stefan Kunz antritt, zur Unterzeichnung seines Arbeitsvertrages. Thomas Wagner kennt sich bereits bestens mit der Wasserversorgung aus, da er schon seit zehn Jahren bei der WVO, zuletzt als Prokurist, beschäftigt ist. Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit. Am Nachmittag besuchte ich die neugestaltete Mensa im Gymnasium Ottweiler. Rund 260.000 € kostete die Sanierung der Mensa in der denkmalgeschützten Schule. Als Caterer fungiert die Neue Arbeit Saar. Der Schulleiter Marc Hubertus berichtete mir, dass das Angebot der Mensa sehr attraktiv ist und gut angenommen wird. Als Schulträger ist es dem Landkreis wichtig, gutes und gesundes Schulessen anzubieten.

Heute Morgen fand der regelmäßige Jour-Fixe mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern zur aktuellen Corona-Lage statt. Im Anschluss ging es zur Bachschule Neunkirchen, wo eine Spendenübergabe stattfand. Hier übergab die Caritas-Stiftung 5000 Euro für ein interessantes Projekt, das die Medienkompetenz der Grundschüler stärken soll und damit auch den Übergang zur weiterführenden Schule erleichtert. Ich freute mich bei diesem Termin viele Akteure aus dem sozialen Bereich zu treffen, mit denen ich schon seit vielen Jahren verbunden bin. Unter anderem war der städtische Beigeordnete Thomas Hans und der Geschäftsführer der Caritas anwesend. Heute Mittag war ich dann bei Sozialministerin Monika Bachmann zu Gast, die eine Sozialmedaille an den Ottweiler Bürger Gerd Amman, dessen Wirken ich sehr schätze, überreichte.

Morgen früh werden wir in der Saarbrücker Zeitung mit einer Anzeige an meinen Vorgänger Landrat Dr. Rudolf Hinsberger erinnern, der in der vergangenen Woche im Alter von 78 Jahren verstarb. Wir nehmen Abschied von einem vorbildlichen Menschen und Gestalter, den seine soziale Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger auszeichnete.

Dr. Rudolf Hinsberger war von 1985 bis 2011 Landrat des Landkreises Neunkirchen, zuvor war er von 1974-1985 Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion.

Mit Weitblick und Engagement gestaltete er den Strukturwandel unserer Region mit und entwickelte die Kreisverwaltung sowie die kreisbeteiligten Gesellschaften weiter. Er förderte in besonderer Weise das Ehrenamt und setzte in den Bereichen Arbeitsmarktpolitik, Bildung, Kultur, Tourismus, Umwelt, und Wirtschaft eigene Akzente. Sein ruhiges, besonnenes und freundliches Wesen bleibt unvergessen. Mit seinem Tod ist unser Landkreis um eine bedeutende Persönlichkeit ärmer geworden. Ich war selbst über zehn Jahre enger Mitarbeiter von Landrat Dr. Hinsberger und leitete die Öffentlichkeitsarbeit. Bis zuletzt waren wir sehr verbunden und ich schätzte seinen Rat. In der kommenden Woche wird er beerdigt. In Gedanken bin ich bei seiner Familie.

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng