Ab in den Urlaub
Es ist schon irgendwie ein komisches Gefühl: Wenn ich diese Zeilen schreibe, hätte gerade unsere Sommeralm begonnen. Zehn Tage hätten wir gemeinsam mit dem saarländischen Rundfunk den Erlebnisort Reden gerockt. Wie alle Großveranstaltungen, musste auch die Sommeralm aufgrund der wichtigen Hygienebestimmungen abgesagt werden. Dafür werden wir nächstes Jahr umso mehr feiern. Ich verabschiede mich mit diesem Blog in meinen Jahresurlaub und werde drei Wochen von unserer ersten Kreisbeigeordneten Daniela Feld und dem Kreisbeigeordneten Karlheinz Müller vertreten. Mir geht es, wie vielen von Ihnen: nach anstrengenden Wochen und Monaten freue ich mich darauf, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und meine Akkus wieder aufzuladen. In unserer Region gibt es viel zu entdecken, auch wir werden viel regional unterwegs sein.
Am Montag fand das verwaltungsinterne Jour fixe statt. Hier wurden aktuelle Themen rund um unsere Kreisverwaltung im Dezernentenkreis besprochen. Anschließend ging es in einem Gespräch um die Sanierung unseres Technisch gewerblichen Berufsbildungszentrums, die in vollem Gange ist. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Monaten der erste Bauabschnitt abgeschlossen werden kann. Wie auch im privaten Bereich, hält eine alte Bausubstanz immer wieder kostenintensive Überraschungen bereit. Aber mein Team im Baubereich unter der Leitung des Kreisbaumeisters Thorsten Mischo behält einen kühlen Kopf. Am Nachmittag besuchte ich gemeinsam mit dem Geschäftsführer unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler die Firma Kuhn und Möhrlein in Illingen. Die Firma gibt es seit 1981 und beschäftigt 140 Konstrukteure; Werkzeugmacher und Fräser in Illingen-Uchtelfangen. Die Firma verfügt über einen Engineering Bereich mit Ziehsimulation und einen Konstruktionsbereich. Die Palette der Werkzeuganfertigung beginnt bei Folgeverbundwerkzeugen, über Handumlege-, feedermechanisierte Werkzeuge bis hin zu Transferwerkzeugen, die bis zur Endabnahme beim Kunden hergestellt werden. Die Werkzeuggrößen beginnen bei ca. 1000 mm und enden bei 5000 mm. Einer der Geschäftsführer, Christof Simmet führte uns durch sein Unternehmen. Wie viele andere Unternehmen in unserer Region ist Kuhn und Möhrlein auf die Automobilindustrie angewiesen. Hier ist man, hinsichtlich der Förderung der Elektromobilität in Sorge, denn viele Werkzeugteile sind unmittelbar mit dem Verbrennungsmotor verbunden.
Am Dienstag tauschte ich mich mit dem Katastrophenschutzverantwortlichen unserer Verwaltung, Alexander Koch aus. Glücklicherweise sind die Infektionszahlen im Landkreis zurzeit im unteren einstelligen Bereich. Die Arbeit im Hintergrund läuft weiter. Die Abrechnung der Arbeiten zur Errichtung des Versorgungszentrums ist in vollem Gange, hier hat uns das Land die Kostenübernahme zugesagt, eine erste Erstattung ist bereits erfolgt. Das Versorgungszentrum in der Seminarsporthalle wird weiterhin vorgehalten, da keiner weiß, was eine mögliche 2. Infektionswelle für Auswirkungen auf unsere Region haben könnte. Allerdings haben wir einen Teil der Halle dem Vereinssport wieder zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen meiner Sommertour besuchte ich die Firma ITN Antihaftbeschichtungen Industrietechnik Neunkirchen, die ihren Ursprung in Heinitz hatte und jetzt in der Neunkircher Bliesstraße zu finden ist. Zwei junge Unternehmer Kai-Uwe Sand und Thomas Stein führen ein nachhaltiges Unternehmen fort. Für den Gastro-, aber auch für den privaten Bereich beschichten sie alte Pfannen und Töpfe neu. Diese innovative Technik wirkt der Wegwerfgesellschaft entgegen und spart sogar noch Geld. Auch Grills und ähnliches lassen sich neu beschichten. Übrigens stellt das junge Unternehmen auch die original saarländische Lionerpfanne her, die auch über die Saarland-Marketing-Plattform vertrieben wird. Gemeinsam mit dem Regionalverantwortlichen unserer Regionalmarke Landkreis Neunkirchen Willi Walter freue ich mich, dass die Firma zu unseren Partnerbetrieben gehört.
Am Mittwoch war die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot bei mir zu Gast.
Ich zitiere aus unserer Pressemeldung:
“Das Ministerium für Bildung und Kultur (MBK), die Landkreise und der Regionalverband bauen die Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden Schulen im Saarland flächendeckend aus. Dafür stellen das Land, die Landkreise und der Regionalverband künftig zusammen rund 10 Millionen Euro jährlich bereit. Im Landkreis Neunkirchen werden ab dem 1. August rund 1,3 Millionen Euro pro Jahr für die Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden Schulen zur Verfügung stehen, davon rund 757.000 Euro Landesmittel. Über das Programm „Schoolworker“ standen im Landkreis 2019 rund 336.000 Euro an Landesmitteln für die schulische Sozialarbeit zur Verfügung. Der Landkreis investierte Eigenmittel in Höhe von rund 404.000 Euro. „Wir wollen, dass alle Schülerinnen und Schüler im Saarland Zugang zu den Angeboten der Schulsozialarbeit bekommen. Deshalb stocken wir die Landesmittel für die Schulsozialarbeit deutlich auf und stellen die Schulsozialarbeit an den allgemeinbildenden Schulen in einem solidarischen Schulterschluss zwischen Land, Landkreisen und Regionalverband auf neue Füße. Erstmals teilen sich Land, Landkreise und Regionalverband die Gesamtkosten. Wichtig ist, dass wir gemeinsam dafür sorgen, dass das Geld für die Schulsozialarbeit genau dorthin fließt, wo es gebraucht wird“, erklärt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot. Landrat Sören Meng: „Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam die Schulsozialarbeit ausbauen. Sie stärkt Schülerinnen und Schüler, auch im Hinblick auf das ganzheitliche Lernen. Der neue Vertrag stellt eine Investition zum Wohle unserer Kinder dar und unterstützt den pädagogischen Auftrag. Die Verknüpfung von Jugendhilfe und Schule fördert die Schülerinnen und Schüler individuell.“
Am Nachmittag fand eine Besprechung mit unserem Kreisumweltamt, unserer Klimaschutzbeauftragten und der Leiterin der Kreisvolkshochschule statt. Nächstes Jahr wollen wir den Nachhaltigkeitsgedanken in den Fokus stellen und interessante Bildungsangebote machen. Auch die Themen regionale Wertschöpfung und gute Lebensmittel werden aufgegriffen, mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht.
Apropos nachhaltig: Ich sah mir hinter einem Dienstgebäude in Ottweiler die Wildblumenwiese an, die das Team des Umweltamtes eingesät hatte. Das ist ein Paradies für Insekten. Es war auch der Wunsch des Kreistages, dass wir uns hier stärker engagieren. Auch mit Schulen im Kreis sind in den letzten Monaten Umweltprojekte entstanden. In wenigen Tagen wird unsere Sparkasse hierzu auch eine Aktion präsentieren und Wildblumensamen verteilen. So kann jeder einen Beitrag zum insektenfreundlichen Landkreis Neunkirchen leisten.
Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die offizielle Übergabe der Schlauchwickler dar. Die Brüder Markus und Patrick Müller haben im Rahmen ihrer Existenzgründung im StartUp-Center unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft einen Schlauchwickler entwickelt, der die Arbeit unserer Wehren deutlich vereinfacht. Unsere Sparkasse ermöglichte mit einer großzügigen Spende, dass wir alle Löschbezirke im Landkreis mit den Schlauchwicklern ausstatten können. Bei der Übergabe waren zahlreiche Bürgermeister, der Kreisbrandinspekteur, Vertreter der Sparkasse und Vertreter unserer Wehren vor Ort. Als Gag am Rande musste ich mir mit Oberbürgermeister Jörg Aumann, Sparkassenvorstand Jörg Welter einen“ Schlauwicklerwettkampf“ liefern. Fortuna meinte es gut mit mir und der Schlauch wickelte sich in Rekordschnelle auf. Ich nahm den Termin zum Anlass, um mich bei unseren Hilfskräften im Feuerwehrwesen für ihr großes Engagement zu bedanken. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Übergabe eines Materialanhängers für die Arbeit der Kreisjugendwehr, auch diese Aktion wurde von der Sparkasse unterstützt.
Am Donnerstag war ich bei der SPD Landtagsfraktion zu Gast, wo es um verschiedene Themen ging.
Am Nachmittag fand ein Pressegespräch zu den Baumaßnahmen in den Sommerferien statt. Dieses Gespräch mit dem SZ-Redakteur Michael Beer hat schon Tradition. Gemeinsam mit Thorsten Mischo stellte ich die zahlreichen Baumaßnahmen vor. Auch der geplante Neubau der Gemeinschaftsschule Stadtmitte Neunkirchen und die weitere Vorgehensweise waren Thema.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
die Sommerzeit lässt uns durchatmen. Was waren das für Wochen und Monate im Zeichen von Corona. Derzeit sieht es, was die Infektionen angeht, sehr gut aus. Das konsequente Handeln der Politik und der Akzeptanz von uns allen, haben hier geholfen.
Das Leben hat wieder an Fahrt aufgenommen. Wir dürfen uns wieder begegnen. Es fühlt sich alles noch anders an und ja, es ist auch noch anders. Denn erst wenn ein Impfstoff vorhanden ist, kann Entwarnung gegeben werden. Bis dahin halten wir uns an die Hygieneregeln, jeder kann überall seinen Beitrag leisten.
Nur so schützen wir uns vor einer möglichen Neuinfektionswelle.
Deshalb an dieser Stelle: Wir können auf das Erreichte stolz sein, dürfen uns aber nicht darauf ausruhen. COVID 19 ist noch da. Bleiben wir vernünftig. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sommer! Genießen Sie unsere Heimat, unseren Landkreis Neunkirchen!
Bleiben wir gesund! Bis bald, ich bin dann mal weg!
Ihr Landrat Sören Meng