2023 ist schon ein wenig Alltag

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

die zweite Woche im neuen Jahr geht zu Ende. Meine Arbeitswoche enthielt zahlreiche Termine. Los ging es am Montagmorgen mit dem verwaltungsinternen Jour-Fixe, der zum ersten Mal in diesem Jahr wieder stattfand. Hier werden auf Dezernatsebene verschiedene Themen beleuchtet und sich untereinander informiert. Im Anschluss besprach ich mich mit unserem Standortmanager des Erlebnisortes Reden zum aktuellen Planungsstand. Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen der Weg frei für die barrierearme Erschließung des Standortes von Seiten der Gemeinde Schiffweiler ist. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens gab es Einsprüche von Umweltverbänden, die bewertet werden müssen. Erst dann kann der Gemeinderat die Arbeiten für die Verbreiterung der Straße zur Alm freigeben. Hiervon hängt auch die künftige gastronomische Nutzung ab. Darüber hinaus soll in den nächsten Wochen das Entwicklungskonzept des Standortes Reden im Zweckverband vorgestellt und diskutiert werden. Am Nachmittag tauschte ich mich mit dem Team des Hauptamtes und unserer EDV zur Verwaltungsmodernisierung aus. Hier sind wir auf einem guten Weg und führen zurzeit die E-Akte ein. Anschließend traf ich gemeinsam mit dem saarländischen Landrat Udo Recktenwald und dem Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sowie weiteren kommunalen Vertretern aus Rheinland-Pfalz den Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann und den Generalvikar Ulrich von Plettenberg. Im Fokus des Gesprächs standen die Haushaltssicherung der Diözese, deren Sparziel bis 2035 rund 137 Million € beträgt, sowie das soziale und gesellschaftliche Engagement der Kirche von Trier und ihren Pfarreien und Kirchengemeinden. Es war ein sehr offener Austausch, bei dem deutlich wurde, dass Kirche und öffentliche Hand derzeit ähnlich gelagerte Herausforderungen zu bewältigen haben.

Am Dienstagmorgen beglückwünschte ich unsere vier neuen Kreisinspektorinnen zum erfolgreichen Studium. Auf Ausbildung lege ich großen Wert. Seit meinem Arbeitsbeginn als Landrat 2016 habe ich darauf geachtet, jedes Jahr Nachwuchskräfte einzustellen. Dies sichert den Bestand unserer Kreisverwaltung und wirkt dem Fachkräftemangel aktiv entgegen. Auch derzeit laufen Ausschreibungen für entsprechende Ausbildungsgänge.

Danach tagten die Führungskräfte des Landkreises in einer Videokonferenz. Mittags übergab ich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Urkunden als Brandschutzhelfer. Gemeinsam mit dem Team unseres Arbeitsschutzes und dem Personalamt wurden Brandschutzhelfer für die Kreisverwaltung ausgebildet. Sie helfen im Bedarfsfall.

Am Nachmittag besuchte ich die Geschäftsstelle des ZPS, dessen Verbandsvorsteher ich bin, in Saarbrücken. Ich tauschte mich mit dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verschiedenen Themen rund um den ÖPNV aus. Wie schon oft an dieser Stelle ausgeführt, gibt es hier viel Bewegung. So wurde diese Woche das Junge-Leute-Ticket vorgestellt, das es möglich macht, für rund 360 € im Jahr bundesweit mit dem ÖPNV mobil zu sein. Auch soll in der ersten Jahreshälfte das bundesweite Deutschland-Ticket für jedermann eingeführt werden.

Am Mittwoch standen zahlreiche interne Termine an. Am Nachmittag besuchte ich das Freizeitzentrum Finkenrech, um bei einer Spendenübergabe dabei zu sein. Die Neunkircher Firma siro Production GmbH übergab an den Kreisverband der Imker im Landkreis 2000 € für seine Arbeit. Geschäftsführer Rochus Siebert und sein Team übernehmen damit die Patenschaft für zehn Bienenvölker und unterstützen den Kreisverband bei seiner Arbeit. Denn durch die Spende können zum Beispiel Jungimker bei der Erstausstattung unterstützt und zahlreiche Seminare angeboten werden. Den Kontakt zwischen dem Unternehmen und dem Kreisverband habe ich sehr gerne hergestellt.

Gestern Morgen tauschte ich mich mit dem Team unseres Rechnungsprüfungsamtes zu aktuellen Prüfungsschwerpunkten aus. Dieses Amt ist eine weisungsunabhängige Einrichtung unserer Kreisverwaltung, die die einzelnen Arbeitsbereiche nach bestimmten Schwerpunkten prüft.

Im Anschluss konnte ich einige Neubürgerinnen und Neubürger im Historischen Sitzungssaal einbürgern. Dies ist immer ein sehr feierlicher Anlass und für mich eine Gelegenheit, auf die Bedeutung unserer Verfassung hinzuweisen. Danach ging es nach Saarbrücken, wo ich, gemeinsam mit weiteren Vertretern der Landkreise, mit dem Innenstaatssekretär Thorsten Lang aktuelle Herausforderungen der Wohngeldreform besprach.

Aufgrund des erhöhten Anspruchs auf Wohngeld haben wir die Mitarbeiter-Zahl in diesem Bereich deutlich erhöht. Es mussten zehn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden, um die hier anfallenden Anträge zu bearbeiten. Der überwiegende Teil der Mitarbeiter wurde bereits eingestellt, derzeit läuft die Einarbeitung. Leider gibt es landesweit in diesem Bereich viele Rückstände an Anträgen. Wir sind bemüht, diese so schnell wie es geht, abzuarbeiten. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an mein Team! Wir alle wissen, wie existenziell wichtig dies für viele Bürgerinnen und Bürger ist.

Heute Morgen hatte ich die traurige Aufgabe, auf der Beerdigung des bekannten saarländischen Künstlers Ferdinand Selgrad zu sein. Mit Ferdinand Selgrad verliert der Landkreis Neunkirchen einen weit über die Grenzen des Saarlandes bekannten Künstler. Seit den 50er Jahren des vorherigen Jahrhunderts prägte er unsere Region mit seinen Glas- und Wandmalereien. Allein im Saarland realisierte er im Laufe der Jahrzehnte rund 80 Arbeiten in Kirchen, öffentlichen und privaten Gebäuden. Seine Werke werden immer an den vielseitigen, sympathischen Künstler erinnern.

2017 zeichnete ich ihn mit der Verdienstmedaille des Landkreises Neunkirchen aus. Das Werk von Ferdinand Selgrad (Studium bei Prof. Boris Kleint) entstand ab Anfang der 50er Jahre und zeigt ein kontinuierliches einander Bedingen von Auftragswerk und freiem künstlerischen Schaffen.

Zahlreiche Beton- und Bleiglasfenster in Kirchen, öffentlichen und privaten Gebäuden hat er sowohl als figürliche aber auch in seinen typischen abstrakten Formen gestaltet.

Daneben sind von ihm auch Wandgestaltungen in Mosaiktechnik und Gestaltungen von liturgischen Altarraumausstattungen wie Altar, Ambo, Tabernakel und Sedilien im Zuge des II. Vatikanischen Konzils entworfen worden. Neben den Auftragsarbeiten entstand auch ein umfangreiches malerisches Werk.

Wenn dieser Blog erscheint, befinde ich mich auf dem Neujahrsempfang der Stadt Ottweiler. Ich freue mich schon sehr darauf, viele bekannte Menschen zu treffen. Am Sonntag fahre ich zu einer dreitägigen Tagung an den Tegernsee. Hier findet nach zwei Jahren endlich wieder die Tagung der Landräte des Saarlandes, Rheinland-Pfalz und Bayern statt. Diese Tagung hat eine jahrzehntelange Tradition. Ich freue mich schon sehr auf diesen Austausch und auf zahlreiche interessante Impulsvorträge. 

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng