"SolarOffensive" im Landkreis Neunkirchen geht weiter
Die Energiewende beginnt vor Ort. Das zeigte die Veranstaltung „SolarOffensive“ eindrucksvoll, zu der zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ins Koßmann-Forum im Big Eppel nach Eppelborn gekommen waren. Im Fokus standen Informationen, Austausch und ganz konkrete Lösungen rund um die Solarenergie. Eingeladen hatte das Kommunale Klimaschutz-Netzwerk im Landkreis Neunkirchen (KKSN) gemeinsam mit dem BUND Saar in Kooperation mit der Gemeinde Eppelborn sowie der Landeskampagne „Energieberatung Saar“.
Christian Ney, Erster Beigeordnete der Gemeinde Eppelborn, begrüßte die Gäste und betonte in seinem Grußwort die Rolle der Kommunen als Wegbereiter der Energiewende: „Gerade in ländlichen Gemeinden wie Eppelborn steckt großes Potenzial für erneuerbare Energien. Die ‚SolarOffensive‘ bringt wichtige Impulse direkt zu den Menschen vor Ort – das unterstützen wir aus voller Überzeugung.“
Klaus-Dieter Uhrhan, Referatsleiter für die Förderung der Energieeffizienz im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie (MWIDE), gab einen kurzen Überblick über die Aktivitäten der Landeskampagne „Energieberatung Saar“, die für einen bewussteren Umgang mit Energie sensibilisieren, zu konkreten Einsparmaßnahmen anregen und deren praktische Umsetzung unterstützten soll.
Im Anschluss stellte Meike Tatay vom BUND Saar die Initiative „SolarOffensive“ vor, die Menschen ermutigt, selbst aktiv zu werden und in Photovoltaik-Anlagen zu investieren. Ziel sei es, Klimaschutz greifbar zu machen – durch sichtbare und wirkungsvolle Maßnahmen auf Dächern, in Gärten und an Hauswänden.
Daraufhin folgten drei Fachvorträge mit dem Schwerpunkt Photovoltaik, die verschiedene Perspektiven zu Nutzung, Förderung und regionaler Umsetzung dieser Technologie aufzeigten.
Einen fundierten Überblick über den Stand der Technik und die wirtschaftliche Entwicklung in der Solarbranche gab Ralph Schmidt von ARGE Solar e.V.. In seinem Impulsvortrag „Sonnenenergie – Kraft, die wirkt“ zeigte er, wie dynamisch sich die Branche in den vergangenen Jahren entwickelt hat und welches Potenzial in der Nutzung von Solarstrom steckt.
Anschließend stellte Christian Koch von Schoenergie das Modell der „Solaren Einkaufsgemeinschaften“ vor – eine wirkungsvolle Möglichkeit, durch gemeinschaftliche Planung und Anschaffung von Photovoltaikanlagen Kosten zu senken und den Ausbau der Solarenergie für Bürgerinnen und Bürger zu fördern. Dabei hob er besonders hervor, dass solche Initiativen weit über den individuellen Nutzen hinausgehen: Sie stärken die regionale Wertschöpfung, indem lokale Unternehmen eingebunden, heimische Ressourcen genutzt und wirtschaftliche Kreisläufe vor Ort gefördert werden – ein entscheidender Schritt hin zu mehr Unabhängigkeit und nachhaltiger Entwicklung in der Region.
Zum Abschluss berichtete Axel Schikorski persönlich und praxisnah aus seinem Alltag mit Photovoltaik, Wärmepumpe und E-Auto. Er zeigte anschaulich, wie moderne Energietechnik verständlich und alltagstauglich im eigenen Zuhause umgesetzt werden kann. Besonders sein detaillierter Kostenvergleich überzeugte viele Anwesende, da er das oft kontrovers diskutierte Thema „Kann man sich das leisten?“ mit klaren Zahlen und dem Hinweis auf den fehlenden Wertverlust entkräftete – Photovoltaik ist eine nachhaltige Investition, die sich bewährt hat und weiterhin besteht.
Die Gespräche vor Ort zeigten: Das Interesse an Solarenergie ist hoch – und der Wille zur Umsetzung wächst. Die „SolarOffensive“ in Eppelborn hat deutlich gemacht, dass die Energiewende keine abstrakte Vision ist, sondern eine Aufgabe, die sich gemeinsam, lokal und mit klarer Information anpacken lässt.
Der Landkreis Neunkirchen und dessen Kommunen Neunkirchen, Ottweiler, Schiffweiler, Eppelborn, Spiesen-Elversberg sowie die lokalen Energieversorger Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG (KEW), Wasserversorgung Ostsaar GmbH (WVO) und Gaswerk Illingen Zweckverband haben sich im Juni 2022 zu einem Klimaschutz-Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit der Netzwerkteilnehmer die Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gemeinsam voranzutreiben und dabei Synergien zu nutzen. Ein Schwerpunkt liegt darauf, Energieeinsparpotentiale aufzudecken, geeignete Maßnahmen zur Minderung der Energieverbräuche zu initiieren sowie den Einsatz erneuerbarer Energien zu forcieren. Das Netzwerk wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.