Von Imkern und Sitzungen

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

erneut geht eine Woche zu Ende, die wie gewohnt abwechslungsreich und vielfältig war. Los ging es am Montagmorgen mit dem verwaltungsinternen Jour fixe. Im Anschluss stand ein interessanter Austausch mit Rektor Prof. Dr. Christopher Wolf an der Fachhochschule für Verwaltung des Saarlandes (FHSV) in Göttelborn auf dem Programm. Die FHSV vereint die Ausbildung für den gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst sowie den gehobenen Polizeivollzugsdienst unter einem Dach. Hier werden unter anderem auch die Verwaltungsbeamten des Kreises ausgebildet.
Die Ausbildung an der FHSV erfolgt dual – das heißt, sie kombiniert theoretische Studienabschnitte an der Hochschule mit praktischen Phasen in Behörden und Dienststellen. Die Regelstudienzeit beträgt drei Jahre und schließt mit dem akademischen Grad Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab.

Neben der Ausbildung übernimmt die FHSV auch Aufgaben im Bereich der Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Der moderne Campus in Göttelborn bietet dafür hervorragende räumliche und technische Voraussetzungen.

Die Hochschule leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung des Verwaltungsnachwuchses und zur Sicherung einer leistungsfähigen öffentlichen Verwaltung im Saarland.

Es war ein sehr interessanter Besuch, an dem auch unsere Personalchefin und Sozialdezernentin Katharina Glaser teilnahm. Am Nachmittag tagte der Kreisjugendhilfeausschuss und bereitete einige Tagesordnungspunkte für die kommende Kreistagssitzung vor. Außerdem stellte sich ein Sachgebiet des Kreisjugendamtes den Mitgliedern vor. Es war ein lebendiger und informativer Austausch.

Am Dienstagmorgen fanden die Einbürgerungsfeierlichkeiten statt, bei der ich wieder Bürgerinnen und Bürgern ihre Urkunden zur Einbürgerung überreichen konnte. Bei einer Einbürgerung erhalten Personen die deutsche Staatsangehörigkeit. Voraussetzung ist unter anderem ein rechtmäßiger und dauerhafter Aufenthalt in Deutschland, ausreichende Deutschkenntnisse, Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Einbürgerung ist ein bedeutender Schritt, der Rechte und Pflichten mit sich bringt, darunter das Wahlrecht und die Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben in Deutschland.

Anschließend ehrte ich Imkerinnen und Imker des Landkreises Neunkirchen, die sich über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg für den Kreisverband der Imker engagiert haben. Herr Georg Geib aus Wustweiler hat sich über viele Jahre in herausragender Weise für die Imkerei und die Gemeinschaft der Imkerinnen und Imker eingesetzt. Von 2005 bis 2022 war er zweiter Vorsitzender des Kreisverbandes und damit eine der tragenden Säulen der Verbandsarbeit. Seine große Leidenschaft galt nicht nur den Bienen, sondern auch dem Erhalt und der Wiederbelebung der Vereinsstrukturen. So war er maßgeblich an der Reaktivierung der „Imkervereinigung Illtal zu Wustweiler e.V.“ beteiligt – ein Verdienst, der bis heute nachwirkt. Seit vielen Jahren ist Herr Geib Mitglied im Ortsverein Heiligenwald und quasi Gründungsmitglied der Imkervereinigung Illtal zu Wustweiler. Für sein langjähriges, engagiertes Wirken gebührt ihm unser aufrichtiger Dank und unsere höchste Anerkennung. Gerhard Zimmer-Taffner aus Schiffweiler hat sich seit vielen Jahren als Schatzmeister des Kreisverbandes um die solide finanzielle und organisatorische Basis des Vereins verdient gemacht. Seit 2017 hat er diese verantwortungsvolle Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit, Transparenz und Weitblick erfüllt. Buchhaltung, Zahlen und Berichte mögen für manche trocken klingen, doch ohne dieses Rückgrat wäre kein Verband handlungsfähig. Herr Zimmer-Taffner hat stets dafür gesorgt, dass die finanziellen Grundlagen der Imkerschaft im Kreis gesichert und nachvollziehbar waren. Darüber hinaus engagiert er sich in der Imkervereinigung Illtal zu Wustweiler e.V., deren Mitglied er seit 2015 ist. Sein Einsatz zeigt, dass Engagement nicht laut sein muss, um wirkungsvoll zu sein – es reicht, wenn es verlässlich geschieht.

Wolfgang Karb aus Stennweiler ist ein echtes Urgestein der Imkerei und der Verbandsarbeit. Seit 1985 bis in diesem Jahr, also sagenhafte 40 Jahren, war er Schriftführer des Kreisverbandes, und ist damit jemand, der die Entwicklungen und die Herausforderungen der Imkerei in unserer Region über Jahrzehnte mitgeprägt und dokumentiert hat. Im Ortsverein Stennweiler, dessen erster Vorsitzender er nach wie vor ist, engagiert er sich bereits seit 1980 mit großem persönlichem Einsatz. Seine Erfahrung, sein Wissen sind Inspiration und Vorbild zugleich. Menschen wie Herr Karb verkörpern, was gelebtes Ehrenamt bedeutet – Treue, Beständigkeit und Leidenschaft für eine gute Sache.

Ohne Menschen wie die Geehrten würde vieles, was für uns selbstverständlich scheint, im Stillen verschwinden, denn Bienen sind für unser Ökosystem unerlässlich. Imkerei ist mehr als ein Hobby, das weiß ich aus eigener Erfahrung, sie ist auch ein Stückchen Lebensphilosophie.

Am Abend nahm ich dann an der Fraktionssitzung der SPD-Kreistagsfraktion teil. 

Am Mittwochmorgen gab es eine verwaltungsinterne Besprechung zum Thema Sicherheit unserer IT – ein sehr wichtiges Thema. Danach standen weitere verwaltungsinterne Termine und Rücksprachen auf meiner dienstlichen Agenda.

Den Abschluss meines Arbeitstages bildete die bereits traditionelle Ehrung der jungen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister sowie der Landesbesten der IHK. Diese Veranstaltung wird seit vielen Jahren von unserem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Klaus Häusler, und seinem Team organisiert. Ins Leben gerufen wurde diese Veranstaltung, da während der Corona-Pandemie die große Meisterfeier der HWK wegen der Kontaktbeschränkungen ausfallen musste. Die WFG wollte den Absolventinnen und Absolventen aus dem Landkreis Neunkirchen eine Feier in kleinerem Rahmen ermöglichen und so entstand die Idee zu dieser kleinen, aber feinen Feierstunde. Es ist stets eine besondere Veranstaltung, bei der ich den Jungmeisterinnen und Jungmeistern für ihr Engagement danken kann und gleichzeitig auch für das Handwerk werbe.

Denn die Jungmeisterinnen und Jungmeister gehören zu einer Generation, die das Handwerk in eine neue Zeit führen kann – eine Zeit, in der Digitalisierung, Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Wandel den Berufsalltag verändern. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel das Schlagwort schlechthin. Es zeigt sich aber auch, wie groß die Chancen für diejenigen sind, die sich heute für das Handwerk entscheiden. Wer hier Leistung zeigt und Verantwortung übernimmt, dem stehen alle Türen offen. Der Ausspruch „Handwerk hat goldenen Boden“ ist aktueller denn je.

Bereits heute beweisen auch zahlreiche Betriebe im Landkreis Neunkirchen, wie erfolgreich auch die Integration von Fachkräften aus dem Ausland im Handwerk gelingen kann. Mit Offenheit, gegenseitigem Respekt und dem gemeinsamen Anspruch, gute Arbeit zu leisten, entstehen funktionierende Teams und echte Erfolgsgeschichten. Auch die Chancen der künstlichen Intelligenz spielen hierbei eine Rolle – denn auch KI braucht engagierte Menschen, die sie mit Wissen füllen.

Lob gab es zudem für die Landesbesten der IHK. Wir alle wissen: Erfolg ist kein Zufall. Die Landesbesten sind das beste Beispiel dafür, dass Leistungsbereitschaft sich auszahlt. Sie zeigen, dass junge Menschen aus unserer Region sich engagiert für ihre berufliche Zukunft einsetzen. Sie alle tragen dazu bei, dass der Landkreis Neunkirchen stark bleibt. Denn nicht nur im Handwerk ist der Fachkräftemangel spürbar, sondern in nahezu jeder Branche. Auch wir als Kreisverwaltung bekommen die Auswirkungen deutlich zu spüren.

Zum Abschluss zitierte ich Johann Wolfgang von Goethe, der einmal gesagt haben soll: „Erfolg hat drei Buchstaben: Tun.“ Genau das haben die jungen Meisterinnen und Meister bzw. Landesbesten getan. Sie haben angepackt, gelernt, gearbeitet und durchgehalten. Dafür verdienen sie Anerkennung und Respekt.

Im Namen des gesamten Landkreises gratuliere ich Ihnen herzlich zu Ihrem Erfolg und wünsche Ihnen für den weiteren Weg alles Gute, viele neue Ideen, das nötige Quäntchen Mut und Glück sowie Freude daran, die Zukunft aktiv zu gestalten.

Am Donnerstagmorgen durfte ich zwei langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu ihrem Dienstjubiläum gratulieren. 

Anschließend ging es nach Neunkirchen, wo ich eine Aktion unter dem Motto „Der Landkreis isst gesund“ an der Förderschule für geistige Entwicklung unterstützte. Ziel der Aktion ist es, den jungen Menschen zu zeigen, wie abwechslungsreich und gesund ein Frühstück sein kann. Denn das ist die Grundlage für einen guten Start in den Tag – sowohl körperlich als auch geistig: Es sorgt für bessere Konzentration, mehr Energie und Ausdauer sowie für weniger Stress und eine ausgeglichenere Stimmung. Gemeinsam wurde geschnippelt, probiert und gelacht und am Ende waren sich alle einig: Gesund kann auch richtig lecker sein!

Begleitet wurde die Aktion von Christian Heinsdorf, dem die Taverne Römische Villa Borg gehört. Er arbeitet eng mit der saarländischen Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung zusammen und leitet viele solcher Aktionen in saarländischen Schulen, bspw. auch die Aktion „Zu gut für die Tonne“, bei der Schülerinnen und Schüler gezeigt bekommen, was man mit vermeintlich schlechten und nicht einwandfreien Lebensmitteln noch Leckeres zaubern kann. 
Gemeinsam mit ihm haben Schülerinnen und Schülern der Biedersbergschule eine einfache und gesunde Brotzeit gezaubert. 

Am Nachmittag fand das Jour fixe rund um den Erlebnisort Reden mit dem Bürgermeister aus Schiffweiler, der Staatskanzlei und unserem Standortmanager Eric Schneider statt. Im Anschluss tagte der Kreistag des Landkreises Neunkirchen mit einer umfangreichen Tagesordnung.

Im öffentlichen Teil ging es unter anderem um die Verwendung der Mittel aus der Feuerschutzsteuer, die Finanzierung der Frauenhäuser, um Umweltschutz und verschiedene Anträge im sozialen Bereich – beispielsweise zur Förderung von ‚Spielstark‘, dem Kinder-, Jugend- und Familientheater-Festival. Auch der ÖPNV war Thema: Hier ging es um den Förderaufruf des Bundes zur Unterstützung von Bussen mit alternativen Antrieben. Künftig soll die Neunkircher Verkehrs GmbH (NVG) mit Elektrobussen fahren – das ist allerdings nur möglich, wenn eine entsprechende Bundesförderung erfolgt, da auch die notwendige Infrastruktur geschaffen werden muss.

Eine Anfrage der SPD-Fraktion beschäftigte sich mit aktuellen Baumaßnahmen. Darüber hinaus stellte die CDU-Fraktion Fragen zur NVG sowie zum Kreishaushalt 2026.

Heute Morgen fand die Hauptversammlung des Landkreistages im beeindruckenden Cloef Atrium in Mettlach statt. Die Veranstaltung gliederte sich in einen nichtöffentlichen und einen öffentlichen Teil. Im öffentlichen Teil begrüßte der Vorsitzende des Landkreistages, Kollege Patrick Lauer, die Anwesenden. Anschließend sprachen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Minister Reinhold Jost.

Besonders interessant war der Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen, der zum Thema „Wählen und Regieren in der Aufregungsdemokratie“ referierte.

Am Nachmittag war ich dann bei der AWO in Spiesen-Elversberg zu Gast, die in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen ihrer Begegnungsstätte in Spiesen feiert. Dort treffen sich regelmäßig ältere Menschen zum Austausch. Solche Begegnungsstätten wirken der Vereinsamung älterer Menschen entgegen und sind wichtige Orte der Gemeinschaft. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, persönlich zu gratulieren und die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
eine interessante Woche geht zu Ende. Ich werde die Herbstferien für einige Tage der Entspannung nutzen und bin übernächste Woche wieder im Dienst.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!

Ihr Landrat
Sören Meng