Schmuddelwetter und interessante Impulse

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,

nach einem schönen Urlaub melde ich mich zurück. 

Leider hatten wir alle in dieser Woche kein Glück mit dem Wetter – der sogenannte „goldene Herbst“ ist weit entfernt. Drücken wir die Daumen, dass es bald noch ein paar schöne Tage gibt!

Diese Woche war geprägt von Sitzungsvorbereitungen und interessanten Impulsen. Los ging es mit dem verwaltungsinternen Jour Fixe, bei dem aktuelle Themenfelder aus der Kreisverwaltung besprochen wurden. Natürlich war auch der anstehende Kreishaushalt 2026 Thema. Das Team der Finanzverwaltung arbeitet mit Hochdruck daran, den Haushaltsentwurf rechtzeitig fertigzustellen, damit er in den Gremien diskutiert werden kann.

Am Nachmittag fand die Vorbesprechung zur Aufsichtsratssitzung unserer Gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Landkreises Neunkirchen (AQA) statt. Geschäftsführer Stefan Gerber informierte mich über die neuesten Entwicklungen auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt. Wäre die Förderung seitens der Agentur für Arbeit höher, könnten wir in diesem Bereich weitere Stellen anbieten. Leider gehen die bewilligten Plätze schon seit einiger Zeit zurück, was auf eine Entscheidung der Bundespolitik zurückzuführen ist. Die Arbeit der AQA ist unverzichtbar. Arbeit ist sinnstiftend – und mit unserer Beschäftigungsgesellschaft bieten wir Menschen eine Perspektive, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen haben. Darüber habe ich an dieser Stelle schon häufiger geschrieben. Bei allen Diskussionen um das sogenannte Bürgergeld ist es wichtig, auch künftig dem zweiten Arbeitsmarkt Beachtung zu schenken. Denn es gibt Menschen, die Vermittlungshemmnisse haben und einer regulären Beschäftigung nicht nachgehen können, aber arbeiten wollen. Hier bieten unsere Beschäftigungsgesellschaften wertvolle Möglichkeiten, wieder am Arbeitsleben teilzunehmen.

Im Anschluss ging es gemeinsam mit dem Leiter unserer Bauverwaltung, Thorsten Mischo, zur Witwe des verstorbenen Künstlers Seiji Kimoto, dessen Namen die im kommenden Jahr fertiggestellte Gemeinschaftsschule in Neunkirchen tragen wird. Hier besprachen wir Möglichkeiten, wie auch das künstlerische Werk von Seiji Kimoto in die Gestaltung der Schule mit einfließen kann. Ich freue mich sehr, dass die Schulgemeinschaft beschlossen hat, ihrer neuen Schule diesen Namen zu geben. Seiji Kimoto hat sich Zeit seines Lebens für Verständigung, Integration und das Menschsein eingesetzt. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, an sein Lebenswerk zu erinnern.

Am Dienstagmorgen standen verwaltungsinterne Termine auf meiner Agenda. Unter anderem ging es um die IT in unserer Kreisverwaltung. Hier werden derzeit neue Richtlinien erarbeitet, über die ich mich informierte. Am Nachmittag tauschte ich mich mit Oberbürgermeister Jörg Aumann über verschiedene Themen aus.

Am Mittwochmorgen besuchte ich eine interessante neue Einrichtung im Landkreis Neunkirchen. Seit rund einem halben Jahr hat sich die e-go (education governance) in Spiesen niedergelassen. Was Barbara Grüttefien und ihr Team hier aufbauen, ist in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Die e-go begreift Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit seelischen Belastungen oder schwierigen sozialen Ausgangsbedingungen als umfassende gesellschaftliche Aufgabe – weit über Schule und Unterricht hinaus. Ihr Leitgedanke: Nur durch gute Vernetzung kann echte Inklusion gelingen.

Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass echte Teilhabe nur gelingt, wenn Träger, Schulen, relevante Institutionen und soziale Strukturen eng zusammenarbeiten – mit dem Ziel, sich langfristig überflüssig zu machen und die Eigenständigkeit der Beteiligten zu fördern. Daher wird ein besonderer Fokus auf Elternberatung gelegt, ebenso auf Ansätze, die direkt in den Klassenräumen umgesetzt werden können.

Unter der Leitung von Barbara Grüttefien, die aus Norddeutschland stammt und selbst leidenschaftliche Ergotherapeutin ist, arbeiten bereits in anderen Bundesländern – und bald auch im Saarland – Therapeuten, Psychologen und Mediziner eng mit Pädagoginnen, Pädagogen und Familien zusammen. Auch mein engagiertes Team des Jugendamtes ist dabei und offen für neue Wege auf diesem wichtigen Gebiet. Die steigenden Herausforderungen machen diese Form der Zusammenarbeit immer notwendiger. Es war ein sehr lebendiger und produktiver Austausch in den neuen Räumlichkeiten. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz zum Wohle der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Neunkirchen.

Am Mittag schaute ich mir ein spannendes Kunstprojekt an. Der Künstler Florian Buttke und sein Team arbeiten derzeit am ehemaligen Schwesternwohnheim in Ottweiler, das sich im Besitz des Landkreises Neunkirchen befindet. Der gebürtige Ottweiler Bürger möchte mit seinem neuesten Kunstwerk einen besonderen Beitrag zum 475. Geburtstag seiner Heimatstadt leisten. Die markante Fassade des Schwesternwohnheims prägt das Stadtbild Ottweilers und ist schon von weitem sichtbar – besonders für alle, die mit dem Zug anreisen oder durch die Stadt fahren. Für Buttke war das Gebäude daher der ideale Ort, um seine außergewöhnliche Grafik zu verwirklichen. In seinem Werk werden typische Symbole der Stadt ebenso zu finden sein wie Bezüge zum Landkreis Neunkirchen. Bereits vor wenigen Wochen hatte der Künstler ein Werk in der Bahnhofshalle des Saarbrücker Hauptbahnhofs realisiert. Ich persönlich finde solche Kunstaktionen sehr bereichernd. Daher hat der Landkreis Neunkirchen – mit Zustimmung des Kreistages – dieses Projekt gerne unterstützt.

Anschließend fand die Vorstandssitzung des Demenzvereins im Landkreis Neunkirchen mit anschließender Mitgliederversammlung statt. Diesem Verein gehöre ich seit seiner Gründung an. Es ist mittlerweile gelungen, ein großes Netzwerk für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen aufzubauen. Das Angebot wird ständig erweitert, und es finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Pflegekräfte statt. Ich danke dem Verein und seiner ehrenamtlichen Vorsitzenden, der früheren Sozialdezernentin Birgit Mohns-Welsch, herzlich für das große Engagement.

Am Donnerstag besprach ich mit dem Bürgermeister der Gemeinde Spiesen-Elversberg, Bernd Huf, verschiedene Projekte im Bereich des ÖPNV. 

Am Nachmittag fanden die Bewerbungsgespräche für die ausgeschriebene Stelle der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft statt, da der derzeitige, langjährige Geschäftsführer Klaus Häusler im Laufe des kommenden Jahres in den Ruhestand gehen wird.

Am heutigen Morgen tauschte ich mich schließlich mit den Geschäftsführern der NVG sowie mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Aumann über aktuelle Themen aus. In den vergangenen Monaten konnte bereits vieles bewegt werden, damit unsere NVG wieder in ruhiges Fahrwasser gerät und ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann.

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,

ich wünsche Ihnen ein schönes und gemütliches Wochenende.

Ihr

Landrat Sören Meng