Deutschland im Saarland zu Gast

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,

eine kurze Arbeitswoche geht zu Ende – und doch ist sie eine ganz besondere. Denn in diesem Jahr findet der Tag der Deutschen Einheit, also der heutige Feiertag, im Saarland statt. Deshalb war ich heute Mittag bereits bei der offiziellen Festveranstaltung in der Congresshalle. Bis morgen dauern die Feierlichkeiten in Saarbrücken an, und auch der Landkreis Neunkirchen ist dort im touristischen Bereich sowie mit seiner Regionalmarke vertreten. Vielleicht sehen wir uns ja dort.

Ansonsten war meine Woche gewohnt abwechslungsreich. Los ging es am Montag mit einer Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern im Landkreis Neunkirchen. Wir hatten eine sehr umfangreiche Agenda vorbereitet, die wir gemeinsam abarbeiteten. Dieser Austausch ist mir sehr wichtig. Am Nachmittag tagte das Kuratorium der Alex-Deutsch-Stiftung. Im kommenden Monat werden wir bereits zum vierten Mal den Alex-Deutsch-Preis in Erinnerung an das Wirken von Alex Deutsch, einem Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz, verleihen. In diesem Jahr haben wir so viele Einsendungen und Bewerbungen wie noch nie erhalten. Die Entscheidung fiel dem Kuratorium nicht leicht, doch wir haben würdige Preisträger gefunden, die unsere Gesellschaft mit ihrem Wirken bereichern.

Im Anschluss daran fand eine Besprechung zum Neubau der Sparkasse Neunkirchen statt. Hier laufen derzeit die Fundamentarbeiten.

Am Dienstagmorgen tagte der Zweckverband Personennahverkehr Saarland (ZPS), dessen Verbandsvorsteher ich bin. Viele Abstimmungen rund um den ÖPNV standen auf der Tagesordnung. Besonders erfreulich war die Mitteilung, dass die Zukunft des Deutschlandtickets gesichert ist – ein wichtiges Signal für die Akzeptanz und Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs. Am Nachmittag folgten Haushaltsberatungen. Danach nahm ich in Quierschied an der Hauptversammlung des Saarländischen Städte- und Gemeindetages (SSGT) teil, bei der ich den Saarländischen Landkreistag vertrat.

In meinem Grußwort habe ich die Gemeinsamkeit der beiden Verbände betont. Lassen Sie mich kurz zitieren:

„Wir stehen alle gemeinsam vor großen Herausforderungen, insbesondere im finanziellen Bereich. Unsere kommunalen Haushalte sind seit Langem unter Druck, wenn auf Bundes- oder Landesebene neue Aufgaben oder Maßnahmen beschlossen werden, ohne dass eine auskömmliche Finanzierung mitgedacht wird. Am Ende tragen wir die Verantwortung, wenn Projekte auslaufen, die in der öffentlichen Wahrnehmung unverzichtbar geworden sind – oft zulasten der Städte und Gemeinden über die Kreisumlage. Leider steigen die Ausgaben in den zentralen sozialen Bereichen dramatisch: ob Hilfe zur Pflege, Jugendhilfe, Hilfe zum Lebensunterhalt oder Hilfen zur Gesundheit – in allen Bereichen sehen wir deutliche Zuwächse. Wir erfüllen diese Aufgaben, weil sie unmittelbar das Wohl und die Zukunftschancen von Menschen betreffen. Dafür brauchen wir jedoch tragfähige Finanzierungsmöglichkeiten. Trotz aller finanziellen Zwänge wollen wir unseren Teil beitragen, um Lösungen zu finden. In partnerschaftlichem Geist wollen wir daran arbeiten, dass die Menschen im Saarland weiterhin auf eine verlässliche Daseinsvorsorge vertrauen können.“

Mein ausdrücklicher Dank geht an dieser Stelle an den SSGT für die konstruktiven Gespräche und die erzielten Vereinbarungen zur Verteilung der Infrastrukturmittel. Das zeigt: Gemeinsam geht es besser. Für den Landkreistag darf ich uns allen wünschen, diese Haltung des Miteinanders auch in schwierigen Zeiten beizubehalten, ganz im Sinne der Menschen hier im Saarland.

Am Mittwochmorgen konnte ich zwei neue Anwärterinnen in der Kreisverwaltung begrüßen. Anschließend fand eine Besprechung mit der Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr-Kleer sowie mit dem Kreisjugendpfleger Markus Witting statt. Danach war ich zu Gast im Innenausschuss des Landtages, wo ich gemeinsam mit den Geschäftsführern der NVG, Markus Groß und Stefan Scheer, zum aktuellen Sachstand rund um die NVG befragt wurde. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel auf den Weg gebracht und organisatorische Weichen gestellt mit dem Ziel, die erfolgreiche Arbeit unserer NVG fortzuführen. Hier leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag.

Am Abend besuchte ich das 50-jährige Jubiläum der WZB. Vor fünf Jahrzehnten haben weitsichtige Menschen erkannt, dass unsere Gesellschaft nur dann wirklich stark ist, wenn sie niemanden zurücklässt. Seitdem ist eine Erfolgsgeschichte geschrieben worden: Die fünf Werke haben nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern Orte, an denen Menschen mit Behinderung ihre Fähigkeiten entfalten können, sichtbar werden und Selbstbewusstsein entwickeln. Im vergangenen Jahr war ich im Werk 3 zu Besuch und konnte mich von der hervorragenden Arbeit überzeugen. Ich sah die Freude der Beschäftigten, die gegenseitige Unterstützung – und vor allem erstklassige Leistungen. Nicht ohne Grund zählt die WZB auch international renommierte Kunden zu ihrem Kreis.

Zusammenfassend kann man sagen: Leistung, Gemeinschaft und Respekt gehen hier Hand in Hand. Die WZB ist damit nicht nur ein solides Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber im Landkreis, sondern auch ein Leuchtturm für gelebte Inklusion. Mit mehr als 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Herzblut, Leidenschaft und Überzeugung wirken, zeigt die WZB, dass Menschen mit Behinderung selbstverständlich Teil unserer Mitte sind. Inklusion ist keine abgeschlossene Aufgabe, sondern ein dauerhafter Prozess – und die WZB ist hier vorbildlich.

Gestern fanden zahlreiche Rücksprachen statt. Zudem durfte ich einen neuen Partner unserer Regionalmarke begrüßen: die Firma Jacopini aus Neunkirchen, die edle Weine und italienische Spezialitäten anbietet. Besonders spannend war die Vorstellung eines neuen Espressos, der in Kooperation mit der WZB entstanden ist.

Am Nachmittag fand ein verwaltungsinterner Austausch zu verschiedenen Themen statt.

Am Sonntag habe ich die große Freude, die Schirmherrschaft für das Konzert der Bergkapelle St. Ingbert in der Neunkircher Gebläsehalle zu übernehmen. Es ist mir ein Anliegen, den engagierten Musikerinnen und Musikern für ihre tolle Arbeit zu danken. Mit ihrer schönen Tracht tragen sie dazu bei, die Bergbautradition lebendig zu erhalten. Ich freue mich schon sehr auf das Konzert.

Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser, ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr Landrat Sören Meng