Umweltschutz und Nostalgie
Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
nach schönen und erholsamen Urlaubstagen bin ich am Montag wieder an meinen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Es war erneut eine interessante und vielfältige Woche mit vielen Themen, die unseren Landkreis lebendig machen.
Am Montag fand eine große Netzwerkveranstaltung „Kinderschutz im Landkreis Neunkirchen“ im Dienstgebäude in Neunkirchen statt. Wir durften zahlreiche Expertinnen und Experten rund um das Thema Kinderschutz willkommen heißen. Es waren Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Kitas und Trägern vor Ort. Mit dem Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen geht im Saarland die Aufforderung einher, ein flächendeckendes Netzwerk für den Kinderschutz aufzubauen – ein Netzwerk, das Verantwortung teilt, Kompetenzen bündelt und schnelle, wirksame Hilfe dort ermöglicht, wo sie dringend gebraucht wird.
Solche Kooperationen sind für uns im Landkreis Neunkirchen kein Neuland – im Gegenteil: Sie sind Teil unseres Selbstverständnisses im Umgang mit dem Strukturwandel, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich tiefgreifende Veränderungen mit sich bringt. Und sie prägen unser soziales Miteinander, das auf gegenseitiger Unterstützung basiert.
Diese Art der Arbeit ist wichtig – denn wie der deutsche Psychologe Peter Kruse treffend formulierte:
„Das Netzwerk ist die stärkste Form der Kooperation – nicht Hierarchie, nicht Ordnung, sondern Verbindung schafft Zukunft.“
Ein großes Dankeschön an den saarländischen Kinderschutzbeauftragten Kai Frisch und an Professor Völker, die wertvolle Einblicke in die rechtlichen und praktischen Aspekte des Kinderschutzes gegeben haben. Danke an alle Beteiligten für ihr Engagement, gemeinsam für eine sichere Zukunft unserer Kinder zu arbeiten. Ein besonderes Dankeschön an dieser Stelle auch an mein Team des Kreisjugendamtes unter der Leitung von Stefan Will – hier besonders an Lena Mathei und Heiner Arnolds – für die Organisation dieser hervorragenden Veranstaltung.
Der Dienstag war – wie bekannt – der 01. April, und seit ich Landrat bin, erlaube ich mir an diesem Tag auch einen kleinen Scherz. Dieses Mal war es ein sogenanntes „Dienstboot“: Ich verkündete, künftig mit einem Boot zwischen Ottweiler und der Kreisstadt Neunkirchen pendeln zu wollen. Begründet habe ich dies mit dem Wunsch, in der Energiewende deutliche Zeichen zu setzen und das Flachwasserboot als nachhaltiges Fortbewegungsmittel zu nutzen.
Die Reaktionen hierauf waren sehr vielfältig. Viele erkannten sofort, dass es sich um einen Aprilscherz handelte, andere setzten sich mit dem Thema auseinander und ließen mir eigene Vorschläge zukommen. Es hat wieder Spaß gemacht – lassen Sie sich überraschen, was mir nächstes Jahr einfallen wird.
Am Morgen fand in Saarbrücken das dritte Kommunalforum der Sparkassen-Finanzgruppe zum Thema „Künstliche Intelligenz in Kommunen und Sparkassen“ statt. Es war eine sehr interessante Veranstaltung mit tollen Referenten, die greifbare Beispiele präsentierten. KI kann man nicht „wegdiskutieren“, sie ist keine vorübergehende Erscheinung – sie wird ein Hilfsmittel sein in vielen Bereichen. Natürlich ist KI auch mit Risiken verbunden, die man ernst nehmen muss. Ich empfehle jedem, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, auch im privaten Bereich. Denn KI hat viel Potenzial. Sie wird unsere Zukunft definitiv mitgestalten und wir alle sind aufgerufen, uns mit den Hintergründen und Möglichkeiten zu beschäftigen.
Ich bin überzeugt, dass KI-Anwendungen auch das Leben in einer Verwaltung erleichtern können, insbesondere bei der Antragsbearbeitung. Eine spannende Zeit steht uns also bevor!
Übrigens: Auch bei diesem Blog nutze ich Möglichkeiten der KI. Ich lasse die KI nicht den Blog schreiben, aber sie hilft mir beispielsweise dabei, Fehler zu vermeiden.
Am Nachmittag tagte die Walter-Bernstein-Stiftung im Rathaus in Schiffweiler. Hier hat Marie-Luise Jakob die Nachfolge von Roman Uwer beim Vorsitz des Stiftungsrats angetreten. Roman Uwer bleibt der Stiftung weiterhin als Ehrenvorsitzender erhalten. Ziel der Stiftung ist es, das Erbe von Walter Bernstein zu bewahren. Noch in diesem Jahr wird am Erlebnisort Reden eine Ausstellung im Außenbereich rund um die Wassergärten stattfinden. Auch für das kommende Jahr ist einiges geplant – lassen Sie sich überraschen! Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde Schiffweiler, Cedric Jochum, und weiteren Stiftungsmitgliedern engagiere ich mich hier sehr gerne.
Am späten Nachmittag tagte dann der Aufsichtsrat der Neunkircher Verkehrs GmbH (NVG), dessen stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ich bin. Ich hatte die Aufgabe, die Sitzung zu leiten, in der es um zahlreiche Themen rund um die Mobilität und die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs ging.
Der öffentliche Personennahverkehr prägte auch meinen Termin am Mittwoch: Als erstes saarländisches Unternehmen setzt die NVG flächendeckend auf den Kraftstoff HVO 100. HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oil“ und ist ein Kraftstoff, der aus reststoffbasierten Pflanzenölen und gebrauchtem Speiseöl gewonnen wird. Das Beste daran: HVO kann ohne Anpassung an Motoren oder Infrastruktur sofort eingesetzt werden und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. Damit hat sie sich auf den Weg gemacht, ein starkes Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Ab sofort fahren alle 68 Busse der NVG mit dem synthetischen Dieselkraftstoff, der jährlich rund 3.500 Tonnen CO₂ einspart.
Weitere Details wurden bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Aumann und Geschäftsführer Pascal Koch vorgestellt. Diese Maßnahme zeigt, dass Klimaschutz und Mobilität Hand in Hand gehen können – eine echte Brückentechnologie, die den Menschen zugutekommt und gleichzeitig die Umwelt schützt.
Mein besonderer Dank gilt dem engagierten Team der NVG, das diesen Wandel mit Überzeugung vorantreibt. Am Abend berichtete auch der SR im Aktuellen Bericht darüber:
Der Beitrag ist ab Minute 25:08 zu sehen.
Danach ging es weiter zur Gärtnerei Rosen Brill in Schiffweiler. Rosen Brill wurde neuer Partnerbetrieb unserer Regionalmarke. Gemeinsam mit Koordinator Willi Walter und dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler präsentierten uns die Geschwister Peter und Anja Brill den Betrieb, den sie einen Großteil des Jahres allein führen. Das Unternehmen hat insgesamt eine Fläche von etwas mehr als 1 Hektar. Auf mehr als 9.000 qm werden hier (Schnitt-)Rosen angepflanzt, mehr als 90 Sorten stehen zu Auswahl. Dazu zählen auch eigene Züchtungen wie die „Gräfin von Ottweiler“. Noch blühen die Blumen nicht, aber schon bald wird man Am Kastelberg, erreichbar von der B41 zwischen Neunkirchen und Ottweiler, so weit das Auge reicht, herrliche, prachtvolle Rosenblüten sehen, aber auch Tulpen und Ranunkeln werden in den schönsten Farben und Formen angepflanzt. Die Gärtnerei steht nicht nur für hohe Qualität, sondern auch für ein starkes Bekenntnis zur Regionalität und Nachhaltigkeit, was sie zu einem wertvollen Partner der Regionalmarke macht.
Am Abend tagte der Ausschuss für Soziales mit zahlreichen Themen. Hier stellten sich u. a. die Träger des sogenannten „zweiten Arbeitsmarkts“ vor, darunter die GSE und das Familiennachbarschaftszentrum, das in Neunkirchen ein Mehrgenerationenhaus betreibt. Die Sitzung diente auch der Vorbereitung der Beschlüsse für die kommende Kreistagssitzung in der nächsten Woche.
Gestern Morgen tagte mit einer umfangreichen Tagesordnung der Aufsichtsrat der Industriekultur Saar, kurz IKS, in Saarbrücken. In dieser nicht-öffentlichen Sitzung ging es unter anderem auch um den Erlebnisort Reden. Danach war „Schreibtischarbeit“ angesagt.
Mein Arbeitstag endete mit einem Besuch im neuen Flipper-Museum in Neunkirchen-Wiebelskirchen. Flipperautomaten erinnern mich an meine Jugend – früher waren sie überall zu finden. Wir alle erinnern uns an das Klacken, Blinken und die Melodien dieser Automaten. Irgendwann verschwanden sie aus dem Alltag.
Mit viel Engagement und Liebe zum Detail ist das Flipper- und Arcade-Museum des Saarcade e. V. entstanden. Auf rund 500 qm in den komplett sanierten Räumen des ehemaligen Spielwarengroßhandels Böffel ist etwas Besonderes entstanden. Die offizielle Eröffnung findet am 03. und 04. Mai statt. Für so ein besonderes Event habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen, denn dieses Museum ist im Saarland einmalig und wird zukünftig regelmäßig geöffnet sein.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.saarcade.de
Heute Morgen standen zahlreiche interne Rücksprachen und Schreibtischarbeiten an. Morgen besuche ich als Schirmherr das Basketball-Saarlandpokal-Finale am Sportcampus Illingen. Ich freue mich sehr, unsere neue Halle bei einem hochrangigen Turnier einmal live zu erleben.
Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
das Wetter meint es derzeit sehr gut mit uns – nutzen Sie es und genießen Sie unsere Heimat!
Ihr Landrat
Sören Meng