Regionalmarke und Soziales
Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser,
die erste Woche der Sommerferien neigt sich dem Ende entgegen. Man spürt bereits, dass es auch in der Verwaltung etwas ruhiger wird – viele Kolleginnen und Kollegen befinden sich im wohlverdienten Urlaub. Für mich ist dies eine gute Gelegenheit, mich intensiver mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen und entsprechende Vermerke zu erstellen. Deshalb schätze ich diese Zeit sehr als eine Phase konzentrierter Amtsausübung.
Der Montagmorgen begann mit internen Besprechungen. Im fließenden Austausch mit der zuständigen Dezernentin Alexandra Wagner, unserem Bauamtsleiter Thorsten Mischo und Klimaschutzmanagerin Christina Morlo-Martin stand das Thema Klimaschutz im Mittelpunkt. Dabei erfuhr ich, dass unser Klimaschutznetzwerk sehr gut angenommen wird. Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und externen Partnern verläuft hervorragend. Deshalb haben wir entschieden, dieses Netzwerk auch unabhängig von weiteren Fördermitteln aktiv zu pflegen – wir spüren deutlich, dass wir gemeinsam viel bewegen können. Auch unser Wettbewerb „Klasse Klima“, für den der Kreistag finanzielle Mittel bereitgestellt hat, war Thema der Besprechung. Ziel ist es, unsere Schulen dazu zu ermuntern, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen und eigene Klimaschutzprojekte umzusetzen.
Am Nachmittag stand ein Besuch bei „Christinas Bauernlädchen“ in Dirmingen an – ein kleines, regionales Selbstbedienungsgeschäft, das rund um die Uhr zugänglich ist. Einmal registriert, kann man hier unabhängig einkaufen, die Bezahlung erfolgt digital. Die Betreiberin Christina Krämer und ihr Ehemann Michael zeigen sich bisher sehr zufrieden. Für mich ist dieses innovative Konzept eine kreative Möglichkeit, die Nahversorgung im ländlichen Raum zu sichern – gerade für ältere, weniger mobile Menschen ein echter Gewinn. Gemeinsam mit weiteren Akteuren wollen wir dieses Modell daher weiterentwickeln.
Im Anschluss besuchte ich Dieter Haupert, der über viele Jahrzehnte hinweg mit großer Leidenschaft einen Schreinereibetrieb in Welschbach führte. Auch als Grillexperte machte er sich später einen Namen und bot mit Herzblut und Resonanz Schulungen in seinen Werkstatträumen an.
Nun, im wohlverdienten Ruhestand, widmet er sich einem neuen Projekt: Er baut die ehemaligen Firmenräume mit viel Eigenleistung in mehrere Wohnungen um. Ich durfte einen Blick auf den aktuellen Baufortschritt werfen und war beeindruckt vom Wandel, der dort stattfindet.
Besonders gefreut hat mich, dass er mir im Zuge von Aufräumarbeiten alte Dokumente übergab, die er beim Ausräumen entdeckt hatte – darunter etwa ein Verwaltungsbericht der einstigen Bürgermeisterei Wiebelskirchen aus dem Jahr 1904. Solche Zeitzeugnisse verdienen es, bewahrt zu werden. Deshalb werde ich diese und weitere Unterlagen an geeignete Archive übergeben, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben.
Dienstagmorgen durfte ich zwei Mitarbeiterinnen zu ihren besonderen Dienstjubiläen gratulieren – eine ist bereits über 40 Jahre für die Kreisverwaltung tätig, die andere feierte ihr 25-jähriges Jubiläum. Anschließend traf ich mich mit Vertretern der Sparkasse und unserer Schulverwaltung, um die diesjährige Schulbuchausleihe zu besprechen. Der Landkreis Neunkirchen organisiert diese wieder für rund 7.500 Schülerinnen und Schüler an 19 weiterführenden Schulen. Damit zum Schulstart alles reibungslos verläuft, laufen die Vorbereitungen bereits seit Dezember. Unter der Leitung von Navina Wenzler und Tatjana Rohrbacher sorgen elf Buchkoordinatorinnen und -koordinatoren sowie rund 24 Ferienhelferinnen und -helfer für einen geordneten Ablauf. Ein besonderer Dank geht an die Sparkasse Neunkirchen, die die Aktion seit Jahren mit hochwertigen Büchertaschen unterstützt. Diese werden wie gewohnt ab der letzten Ferienwoche bis zur zweiten Schulwoche direkt an den Schulen ausgegeben. Neben klassischen Schulbüchern kommen auch iPads mit passender Lernsoftware zum Einsatz – bereitgestellt von unserer Schulverwaltung. Mein herzlicher Dank gilt allen, die diesen wichtigen Beitrag zu einem gelungenen Schulstart leisten.
Am Nachmittag folgte ein Austausch mit Standortmanager Eric Schneider und Schiffweilers Bürgermeister Cedric Jochum rund um den Erlebnisort Reden. Eric Schneider berichtete von aktuellen Aktionen und bevorstehenden Veranstaltungen, darunter auch die SR3-SommerAlm, die kommende Woche stattfindet. Wir freuen uns sehr, dass der Erlebnisort Reden zu den bekanntesten Attraktionen im Saarland gehört und setzen alles daran, ihn weiterzuentwickeln. Dabei sind wir auf Unterstützung des Landes angewiesen, das sich in der Vergangenheit bereits stark engagiert hat – dafür ein herzliches Dankeschön!
Am Mittwochmorgen stand ein Austausch mit Oberbürgermeister Jörg Aumann auf dem Programm, gefolgt von Gesprächen mit unserer Liegenschaftsverwaltung. Am Nachmittag fand die Bürgersprechstunde in meinem Büro statt – eine wichtige Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, ihre Anliegen direkt an mich heranzutragen. Auch wenn ich nicht in jedem Fall unmittelbar zuständig bin, versuche ich, Hilfestellung zu leisten und Netzwerke zu aktivieren, um Anliegen zu begleiten und Lösungen zu finden.
Der Donnerstag begann mit einem gemeinsamen Besuch mit Gesundheits- und Sozialminister Dr. Magnus Jung in Neunkirchen. Zunächst waren wir zu Gast im Café Eckneschd, das gleichzeitig ein Mehrgenerationenhaus ist und wertvolle soziale Arbeit leistet. Anschließend besuchten wir ein Sozialprojekt in der Innenstadt, das Menschen mit Migrationshintergrund aus Rumänien und Bulgarien begleitet. Ich bin sehr froh, dass Neunkirchen über ein starkes soziales Netzwerk verfügt – ermöglicht durch das Zusammenspiel von Landkreis, Stadt und engagierten Trägern.
In Kürze wird außerdem das neue Perspektivenquartier seine Arbeit aufnehmen – ein auf zehn Jahre angelegtes Programm. Bereits jetzt ist ein Büro in der Hüttenbergstraße eingerichtet, in dem Netzwerkmanagerin Celine Steigner tätig ist. Ziel ist es, das soziale Miteinander in Neunkirchen zu stärken und konkrete Maßnahmen gegen Armut zu entwickeln – und zugleich neue Chancen zu schaffen. Das Quartier umfasst etwa 6.000 Einwohnerinnen und Einwohner im nördlichen Innenstadtbereich – aber auch darüber hinaus engagiert man sich. Ich danke dem Minister und allen Beteiligten aus Kreis-, Stadtverwaltung und Land für ihr wertvolles Engagement.
Am Nachmittag besuchte ich zwei Partner unserer Regionalmarke. Zunächst war ich bei der „Hundekekseria“ in Ottweiler – einer neuen Partnerin, Frau Honecker, die liebevoll hergestellte Leckerlis für Vierbeiner anbietet. Sie verwendet regionale Zutaten und profitiert von der Vermarktung über unsere Regionalmarke. Anschließend ging es zur Schäferei Schulz, einem weiteren neuen Partner. Niklas Schulz und sein Vater Mirko züchten Schafe und vermarkten hochwertige regionale Lebensmittel, die u. a. auf dem Ottweiler Wochenmarkt erhältlich sind. Auch dieses Engagement passt hervorragend in unser Konzept.
Der Freitagvormittag war geprägt von internen Rücksprachen. Am Nachmittag nahm ich an der Abschlussveranstaltung des TalentCampus der Kreisvolkshochschule teil. Hier werden Kinder und Jugendliche kreativ gefördert – der Abschluss bildete eine beeindruckende Bühnenaufführung. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von „Kultur macht stark“ finanziert. Mein Dank gilt dem engagierten Team der Kreisvolkshochschule für diese wertvolle Bildungsarbeit.
Zum Ausklang war ich in meinem Heimatort zu Gast, wo eine Fotoausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Heimat- und Kulturvereins Wiebelskirchen eröffnet wurde. Es war mir eine Ehre, diese Veranstaltung mit einem Redebeitrag zu begleiten. „Diese Ausstellung ist ein erster Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Heimat- und Kulturvereins Wiebelskirchen, der in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Die große Feier steht noch bevor. Doch schon heute spüren wir, was diesen Verein so besonders macht: Es sind die Menschen, die ihn tragen – mit Hingabe, mit Zeit, mit Liebe zu ihrem Ort. Hier möchte ich Olaf Schuler danken. Er hat mit Leidenschaft ein Bildarchiv zusammengetragen, das seinesgleichen sucht. Olaf kennt Wiebelskirchen – nicht nur in Daten und Fakten, sondern in Gesichtern, Stimmungen und Momenten. Seine Sammlung ist ein Schatz. Und diese Ausstellung ist ein Geschenk an uns alle.
Doch hinter solch einer Ausstellung steht nie nur eine Person. Es ist das Zusammenspiel vieler: Ehrenamtlicher Einsatz, organisatorisches Geschick, ein waches Auge für Details – all das bringt Menschen zusammen. Und niemand versteht es besser, Netzwerke zu knüpfen und Dinge möglich zu machen als unser Vorsitzender Rolf Altpeter. Auch ihm gilt mein herzlicher Dank. Wenn wir heute durch diese Ausstellung gehen, dann sehen wir mehr als Fotos. Wir sehen Spuren. Spuren von 50 Jahren Vereinsleben. Spuren eines Ortes, der sich verändert hat – und doch sich selbst treu geblieben ist. Und Spuren jener, die mit Herz und Haltung mitgeprägt haben, was Heimat bedeutet.“
Im Anschluss nahm ich an der Eröffnung des Dorffestes teil, das unter der Schirmherrschaft von Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot steht.
Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Ihnen ein sonniges, erholsames und inspirierendes Ferienwochenende!
Ihr Landrat
Sören Meng