Novembertreiben…
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
kürzlich las ich im Internet folgenden Satz:
“Am Ende des Jahres jagt uns oft der Stress, als könnten wir die Zeit einholen – doch die wahre Kunst ist, innezuhalten und zu erkennen, dass die wertvollsten Momente nicht auf der To-do-Liste stehen.”
Wie wahr, denke ich mir, denn der November hat ordentlich Fahrt aufgenommen und es fühlt sich an, als würde die Zeit rasen. Ein Termin jagt den nächsten und überall herrscht geschäftiges Treiben. Für uns als Kreisverwaltung bedeutet das unter anderem, dass der Haushalt für das kommende Jahr ab nächster Woche in den Gremien beraten wird.
Dank der intensiven Vorbereitungsarbeiten unseres Kreiskämmerers Olaf Niesen und seines Teams sind wir gut aufgestellt. Besonders wichtig ist mir dabei, dass das Zahlenwerk durch einen ausführlichen Vorbericht ergänzt wird, der komplexe Zusammenhänge transparent macht. Denn hinter all diesen Zahlen stehen immer Menschen und es ist sinnvoll, die Hintergründe und Auswirkungen nachvollziehbar zu erläutern.
Meine Woche begann mit einer besonderen Ehrung: Ein Mitarbeiter, der seit40 Jahren in unserer Kreisverwaltung tätig ist, wurde von mir für seine langjährige Arbeit gewürdigt. Danach folgten interne Termine und Rücksprachen. Am Nachmittag verlieh Umweltministerin Petra Berg im Historischen Sitzungssaal des Landratsamtes das Verdienstkreuz am Bande an Gerhard Halenke aus Spiesen-Elversberg – eine verdiente Würdigung seines Engagements. Ich zitiere aus der Pressemeldung:
„Der Gedanke, unsere Kinder an die Natur heranzuführen und ihnen einen Ort und eine sinnvolle Beschäftigung zu ermöglichen, um sich und die Welt unvermittelt kennenzulernen, ist so aktuell wie nie“, sagt Umweltministerin Petra Berg bei der Feierstunde. „Gleiches gilt für die Integration der Ältesten in unserer Gesellschaft. Auch sie finden oft nicht mehr die Gelegenheit, mit ihrer Umwelt, mit Gleichgesinnten und der Natur in direkte Beziehung zu treten und zu interagieren. Dazu hat Gerhard Halenke wesentlich beigetragen. Das verdient größte Anerkennung und Respekt.“ Landrat Sören Meng bedankte sich bei Gerhard Halenke für seine Verdienste im und für den Landkreis Neunkirchen: „Mit Ihrem jahrzehntelangen Engagement für den Schutz unserer Umwelt sowie die Stärkung des Miteinanders haben Sie unsere Region bereichert. Sie haben den Samen für eine lebendige Gemeinschaft und ein nachhaltiges Umweltbewusstsein gesät, das auch für kommende Generationen von Bedeutung sein wird. Durch die Umsetzung von wichtigen Werten wie Naturverbundenheit, Gemeinschaft und Verantwortung in die Praxis wird Ihre Arbeit auch in der Zukunft fortwirken – vielen Dank dafür.“ Halenke war von 1985 bis 2022 Vorsitzender der NaturFreunde-Ortsgruppe Spiesen-Elversberg. In dieser Zeit wurde das Vereinshaus vielfach aus- und umgebaut. Dabei ist die ökologische Ausrichtung des Vereinshauses im Wesentlichen auf Halenke zurückzuführen. Der Fokus seines Engagements lag auf der Jugend- und Seniorenarbeit. Er initiierte beispielsweise die jährlichen Stadtranderholungsmaßnahmen für Kinder aus der Gemeinde und lud monatlich zu Wanderungen und Radtouren ein. Darüber hinaus engagierte er sich zeitweise im Vorstand des Landesverbandes der NaturFreunde und hatte unter anderem das Amt des Kassierers inne.“
Am Abend wurde in Neunkirchen die Fastnacht eröffnet. Der NKA startete pünktlich am 11. November in die neue Saison.
Der Neunkircher Karnevalsausschuss, bestehend aus acht Mitgliedsvereinen, brachte ein großartiges Programm auf die Bühne der Neuen Gebläsehalle. Ein bestens gelaunter Präsident Karl Albert verstand es, zahlreiche Programmpunkte der Vereine zu präsentieren, die eine hervorragende Jugendarbeit leisten.Es gab viel Gesang, unter anderem den legendären „Rostwurstbudensong“ von Eva-Maria Forster und vieles mehr. Auch wurde das bisherige Prinzenpaar Florian I und Natascha I würdig verabschiedet und das neue Prinzenpaar, Prinz Jan II. und Prinzessin Selina I., feierlich inthronisiert.
Ein großer Dank gilt allen engagierten Narren, die das Brauchtum der Faasenacht im Landkreis Neunkirchen pflegen und damit einen wichtigen Beitrag für eine solidarische Gesellschaft leisten. Ich freue mich darauf, die Vereine aus dem Landkreis Neunkirchen am 18. Februar 2025 um 17 Uhr wieder im Landratsamt zum mittlerweile schon traditionellen Narrenempfang begrüßen zu dürfen.
Der Dienstag begann mit einem Gespräch mit Alexander Koch über wichtige Themen des Katastrophenschutzes. Wie schon öfter an dieser Stelle betont, ist der Katastrophenschutz auf Kreisebene besonders wichtig, da er schnelle, regionale Krisenbewältigung ermöglicht. Durch den Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse zu und Kreise sind zentrale Koordinatoren für Feuerwehr, Polizei und andere Hilfskräfte. Ihre Nähe zur Bevölkerung erlaubt passgenaue Maßnahmen, etwa beim Schutz kritischer Infrastruktur sowie der Strom- und Wasserversorgung. Angesichts zunehmender Risiken durch Technologisierung, Urbanisierung und Pandemien bietet die Kreisebene Flexibilität, Erfahrung und Vertrauen. Sie ist zudem unverzichtbar für die überregionale Vernetzung und effektive Zusammenarbeit in Großschadenslagen.
Danach sprach ich vor rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Personalversammlung im Schlosstheater. Es war eine Gelegenheit, Einblicke in meine Sicht auf die Kreisverwaltung zu geben und meinem Team für die großartige Arbeit, besonders in herausfordernden Zeiten, zu danken. Denn eine öffentliche Verwaltung ist kein Selbstzweck, sondern steht immer im Dienst der Gesellschaft – auch wenn die steigenden Erwartungen und gelegentliche Konfrontationen seitens der Bürgerinnen und Bürger eine wachsende Herausforderung darstellen. Für die Zukunft haben wir uns einiges vorgenommen, besonders in den Bereichen Fachkräftesicherung, Mitarbeiterzufriedenheit und Führungskräfteschulungen. Wir sind gut aufgestellt und wollen dies auch künftig sein. Voraussetzung dafür ist ein offener Dialog zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung, den Führungskräften, dem Geschäftsführenden Beamten Volker Federkeil, den Dezernenten und mir.
Am Nachmittag traf ich mich mit den Bürgermeistern Cedric Jochum (Schiffweiler) und Patrick Weydmann (Merchweiler), um Projekte zu besprechen.
Den Abschluss bildete die Zertifikatsübergabe an vier Frauen, die erfolgreich die Ausbildung zur ehrenamtlichen Demenzhelferin absolviert haben – ein Bereich, der mit viel Herzblut verbunden ist. Denn Demenzhelfer unterstützen und entlasten Menschen mit Demenz und somit auch ihre Angehörigen im Alltag. Dabei geht es vor allem um praktische Hilfe, aber auch um menschliche Nähe und bei den Angehörigen um Verständnis und ein offenes Ohr für die Sorgen und Herausforderungen. Damit tragen sie wesentlich dazu bei, das Leben von Betroffenen und ihren Familien zu erleichtern und soziale Isolation zu verhindern. Ihr Engagement ist eine wertvolle Ergänzung zu professionellen Pflege- und Betreuungsangeboten.
Im April 2025 wird eine weitere Ausbildungsrunde zum ehrenamtlichen Demenzhelfer bzw. zur ehrenamtlichen Demenzhelferin starten. Im Landkreis Neunkirchen gibt es insgesamt fünf Demenzgruppen sowie zwei familienentlastende Betreuungsangebote im familiären Umfeld von Demenzkranken. Standorte der Demenzgruppen sind Neunkirchen, Schiffweiler, Eppelborn und Hüttigweiler. Für diese Entlastungsangebote für pflegende Angehörige demenziell erkrankter Menschen stellt der Landkreis jährlich rund 86.000€ zur Verfügung.
Der Mittwoch stand im Zeichen von Gesprächen mit Thomas Wagner, dem Geschäftsführer unserer Wasserversorgungsgesellschaft, sowie Christian Rau, dem Leiter unserer Tourismus- und Kulturzentrale. Im Fokus standen touristische Themen und Planungen für das kommende Jahr.
Am Donnerstag nahm ich an der Sitzung des Beirats zur Armutsbekämpfung in Saarbrücken teil, wo wichtige Themen wie Strategien gegen Wohnungslosigkeit und der Wohnungslosenbericht für das Saarland besprochen wurden. Solche Gespräche sind essenziell, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen und tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Am Freitagmorgen fand eine Besprechung zur touristischen Infrastruktur mit Vertreterinnen und Vertretern des Umweltministeriums, meinem Kollegen Peter Gillo und Staatssekretär Sebastian Thul statt. Danach ging es zum 25-jährigen Jubiläum des Jugendtreffs Wiebelskirchen ins “Haus am See”. Nach den schweren Schäden durch das Hochwasser konnte der Jugendtreff nun wiedereröffnet werden.
Morgen werde ich, in doppelter Funktion als Kreisvorsitzender und als Landrat, an der Landesversammlung des Deutschen Roten Kreuzes teilnehmen, die im Landkreis Neunkirchen in Ottweiler stattfindet. Das DRK spielt eine wichtige Rolle im Katastrophenschutz. Ich werde die Gelegenheit nutzen, allen für ihr großes Engagement herzlich zu danken.
Mein besonderer Dank galt auch den Ehrenamtlichen, die mit unermüdlichem Einsatz und großem Herzen Tag für Tag die Grundwerte des Roten Kreuzes leben. Ohne sie wäre unsere Arbeit nicht denkbar. Das Engagement ist nicht nur eine Stütze in Krisenzeiten, sondern ein Vorbild für uns alle. Auch in den Bereichen Kleiderläden, Demenzcafés, Hausnotruf, Schulsanitätsdienst, Begegnungsstätten, Bewegungsgruppen ist unser DRK ein unverzichtbarer Partner, der für viele Menschen ein echter Lichtblick ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir – gestützt auf die Kraft unserer Gemeinschaft – auch in Zukunft das schaffen werden, was das Deutsche Rote Kreuz auszeichnet: Menschen in Not zu helfen.
Am Anschluss geht es für mich zum selbstverwalteten Jugendzentrum nach Neunkirchen, das in diesem Jahr bereits seinen 20. Geburtstag feiert. Hier werde ich gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Aumann gratulieren. Danke allen, die diesen Ort zu etwas Besonderem für junge Menschen machen!
Ich wünsche Ihnen allen ein erholsames Wochenende.
Ihr Landrat Sören Meng