Mit hohen Temperaturen in die Sommerferien

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

wenn dieser Beitrag erscheint, beginnt für die Schülerinnen und Schüler – und natürlich auch für die Lehrerinnen und Lehrer – die Sommerferienzeit. Die zurückliegende Woche war für mich sehr ereignisreich, und die thematische Vielfalt kaum größer denkbar.

Bereits am Montagmorgen startete ich mit dem verwaltungsinternen Jour Fixe, bei dem zahlreiche Themen behandelt wurden. Im Anschluss folgte der Jour Fixe mit der Tourismus- und Kulturzentrale. Hier stand vor allem die SR3-Sommeralm im Fokus. In der übernächsten Woche geht es los – Christian Rau, sein Team sowie der Saarländische Rundfunk befinden sich derzeit in den letzten Vorbereitungen, damit dieses große Event pünktlich starten kann.

Am Nachmittag tagten der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Geschäftsführer Klaus Häusler stellte neuste Zahlen zum Wirtschaftsstandort Landkreis Neunkirchen vor und verwies auf bevorstehende Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal der Wirtschaftspreis des Landkreises Neunkirchen verliehen wird – die Ausschreibung wird in Kürze beginnen.

Von dort ging es weiter zur Abiturfeier des Kaufmännischen Berufsbildungszentrums in der Neunkircher Gebläsehalle. Ich hatte die Ehre, eine Rede für die Abiturientinnen und Abiturienten zu halten. Als Leitthema diente mir das aktuelle Lied „Tau mich auf“ von Zartmann, das sicherlich viele ein Stück weit bewegt und innehalten lässt:

„Was für ein verrücktes Leben, ich renn von Tag zu Tag.“

Mit diesen eindringlichen Worten beginnt der Song „Tau mich auf“ von Zartmann – Worte, die vielleicht auch euren letzten Schuljahren eine Stimme geben. Denn ja, es war verrückt. Pandemie. Digitalisierungsschub. Krisen global und persönlich. Ihr habt euch durchgebissen – Tag für Tag. Jetzt ist ein Tag der Würdigung, des Innehaltens und der Zuversicht.

„Kurz über Liebe nachgedacht, doch FOMO“ – dieser Satz beschreibt das ständige Rauschen, den Druck, nichts zu verpassen. Ihr lebt in einer Welt, die euch mehr Möglichkeiten bietet als je einer Generation vor euch – aber auch mehr Tempo, mehr Vergleich, mehr Fragen. Was ist richtig? Was ist echt? Was ist meins?

Gerade als Schulträger wissen wir, dass es nicht nur um Lehrpläne und Infrastruktur geht. Es geht um Haltung. Um Räume, in denen junge Menschen nicht nur lernen, sondern wachsen – auch an Zweifeln. Wir wünschen uns, dass ihr euch nicht nur anpasst, sondern entfaltet.

„Komm schon, reiß mich auf, bist stark und schlau und weißt es auch.“

Das seid ihr – stark, schlau, eigenwillig. Und ja: manchmal auch eingefroren, orientierungslos, vorsichtig. Aber ihr seid die Generation, die sich nicht mehr damit zufriedengibt, wie es immer war. Ihr stellt Fragen, seid unbequem, kreativ, verletzlich – und gerade das ist eure Stärke.

Eure Zeit verlangt nach jungen Menschen, die Verantwortung nicht scheuen – aber auch nicht davor zurückschrecken zu sagen: „Ich brauch dich auch.“

Gemeinschaft ist kein Widerspruch zu Individualität – sondern ihre Voraussetzung.

„Doch wenn du tanzt, dann tau ich auf“ – dieses Bild, dieser Refrain, hat etwas Magisches. Ihr tragt in euch die Kraft, andere zu bewegen. Wenn ihr leuchtet, zieht ihr Kreise. Wenn ihr mutig seid, entstehen Räume. Wenn ihr tanzt, dann tanzt auch die Welt ein bisschen mit.

Als Schulträger dürfen wir euch nun ziehen lassen. Wir haben euch nicht immer alles richtig gemacht – aber hoffentlich oft genug Halt gegeben. Es war uns eine Ehre, euch ein Stück des Weges zu begleiten.

„Ich könnte fall’n für dich, doch oh, ich trau mich nicht“ – das Leben nach dem Abi bleibt voller Ungewissheiten. Studienwahl, Ausbildung, Ausland, soziale Jahre, Orientierungssuche: Alles hat seinen Wert. Aber bitte: Traut euch!

Fehler gehören dazu. Zweifel auch. Doch wer wagt, dem öffnet sich die Welt. Und wenn ihr tanzt – wirklich tanzt – werdet ihr sehen: Ihr seid nicht allein.

Im Namen des Schulträgers, mit Stolz, Respekt und Vertrauen:

Herzlichen Glückwunsch zum Abitur! Und: Danke, dass ihr uns habt mittanzen lassen.

Am Dienstagmorgen durfte ich eine Mitarbeiterin verbeamten – ein feierlicher Akt, bei dem ein Eid geleistet und die beamtenrechtliche Urkunde überreicht wird. Im Anschluss nahm ich gemeinsam mit der neuen Leiterin des Kreissozialamtes, Frau Dommasch, und unserer Sozialdezernentin Katharina Glaser an der Vorstandssitzung des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e. V. in Neunkirchen teil. Dieser Austausch war mir wichtig – verbindet uns doch eine enge Zusammenarbeit. Die Caritas leistet wertvolle Hilfe in vielen Bereichen, etwa in der Suchthilfe, wo der Verband eine hohe Expertise mitbringt. Auch in anderen Feldern sind vielfältige Projekte in Kooperation mit dem Landkreis entstanden. Danke an das Team der Caritas für das stetige Engagement!

Am Nachmittag tagten die Gremien der Sparkasse Neunkirchen, beginnend mit dem Kreditausschuss, gefolgt von der Verwaltungsratssitzung. Der Jahresabschluss 2024 wurde vorgestellt – ein erfreuliches Ergebnis für unsere Sparkasse. Trotz aller Herausforderungen gelingt es dem Führungsteam und den Mitarbeitenden immer wieder, solide Arbeit zu leisten und als starker Partner für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen in unserer Region zu wirken. Herzlichen Dank für dieses Engagement!

Am Mittwochmorgen traf ich mich mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu einer Besprechung über die Finanzhilfen im Zusammenhang mit dem Pfingsthochwasser 2024. Alle Hilfen sind mittlerweile beschieden, nun geht es um die Verteilung der eingegangenen Spenden. Ein beachtlicher Betrag kam zusammen, der im Laufe der Sommerferien zielgerichtet ausgeschüttet wird.

Anschließend ging es nach Saarbrücken zur Sitzung des Aufsichtsrates der Tourismuszentrale Saarland. Es war der bislang wärmste Tag seit Jahren – eine große Herausforderung, gerade in nicht klimatisierten Räumen.

Aufgrund der Hitze wurde auch die Siegerehrung des Kreisentscheides des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ in das Innere der Dorfwaldhalle in Hirzweiler verlegt. Die feierliche Veranstaltung wurde begleitet von Vize-Landtagspräsidentin Christina Baltes, dem Landtagsabgeordneten Damhat Sisamci, Bürgermeister Andreas Hübgen, Bürgermeister Holger Schäfer sowie Vertreterinnen und Vertretern des Umweltministeriums. Sechs Dörfer präsentierten eindrucksvoll, was den ländlichen Raum stark, lebendig und zukunftsfähig macht.

Der erste Platz ging an Hirzweiler. Mit großem Engagement in Teilhabe, Inklusion und Gemeinschaft hat die Dorfgemeinschaft mit Ortsvorsteher Ralf Fischer die Jury überzeugt. Der Hirzbachhof der Lebenshilfe und die Solidargemeinschaft Hirzweiler machen den Ort zu einem Begegnungsraum für alle Generationen. Im Herbst wird Hirzweiler den Landkreis Neunkirchen beim Landeswettbewerb vertreten. 
Der zweite Platz ging an Wustweiler, der dritte an Steinbach. Für Nachhaltigkeit wurde Fürth ausgezeichnet, unter anderem aufgrund seiner vorbildlichen Nahwärmeversorgung. Welschbach geht für den Landkreis ins Rennen um den Sonderpreis „Kinder und Jugend im Dorf“ der Ministerin Petra Berg, da es dort ein engagiertes Jugendparlament gibt, das wir bei unserer Jurybegehung im Juni auch kennenlernen durften. Auch Dirmingen – bereits beim letzten Wettbewerb ausgezeichnet – möchte ich für sein Engagement danken.

Alle teilnehmenden Dörfer erhalten als Zeichen der Wertschätzung eine Ruhebank, gefertigt von unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA.

Nach der Preisverleihung in Hirzweiler ging es zurück nach Neunkirchen zur Sitzung des Aufsichtsrats der Neunkircher Verkehrs GmbH.

Am Donnerstagmorgen besuchte ich die Integrierte Leitstelle des Saarlandes, ebenfalls mit einer Gremiensitzung des Zweckverbandes für Rettungsdient und Feuerwehralarmierung Saar (ZRF) verbunden. Am Nachmittag tauschte ich mich mit Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung zu verschiedenen Themen aus, bevor die Kreistagssitzung stattfand.

Im öffentlichen Teil stellte die Vorsitzende Birgit Mohns-Welsch den Demenzverein und seine wichtige Arbeit vor. Zudem wurde eine Charta für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im Landkreis veranlasst. Auch die Beteiligung des Landkreises war Thema. Außerdem konnte ich die erfreuliche Mitteilung machen, dass der Kreishaushalt 2025 nun endlich genehmigt ist – damit können viele Maßnahmen starten.

Ein weiterer wichtiger Punkt war auch das „Perspektivquartier Neunkirchen Innenstadt“, dessen Ziele und geplante Maßnahmen vorgestellt wurden. Zudem beantwortete ich Anfragen der Fraktionen, unter anderem zu Haushaltsvollzug, Kindeswohlgefährdung und touristischen Themen.

Den Abschluss meines Arbeitstages bildete die Buchpräsentation von Ursula Kimoto. In Erinnerung an das Werk ihres verstorbenen Mannes Seiji Kimoto hat sie mit Unterstützung des Verkehrsvereins Neunkirchen ein eindrucksvolles Buch veröffentlicht – persönlich, künstlerisch und voller Würde. Ich bin sowohl mit Seiji als auch mit Ursula Kimoto eng verbunden. Kimotos Werke berühren Menschen tief, denn sie erzählen von Würde, Erinnerung und Mut. Es freut mich sehr, dass der Kreistag beschlossen hat, die neue Gemeinschaftsschule in der Neunkircher Innenstadt künftig nach ihm zu bennen – eine verdiente Ehrung für einen unvergessenen Künstler.

Heute Morgen tagten die saarländischen Landräte im Jagdschloss Karlsbrunn in Großrosseln – viele Themen standen auf der Agenda, und zukünftige Gremiensitzungen wurden vorbereitet.

Am kommenden Wochenende finden bei wieder angenehmen Sommertemperaturen zahlreiche Feste im Landkreis Neunkirchen statt. Ich wünsche allen einen guten Verlauf, herzliche Begegnungen und Ihnen allen ein schönes, erholsames Wochenende.

Ihr Landrat Sören Meng