Welch‘ eine Winterwoche!

Wettermäßig war diese Woche etwas Besonderes. Der Winter hatte schon am vergangenes Wochenende Einzug gehalten und verzauberte uns mit wunderschönen Landschaftsbildern. Man sah zahlreiche Kinder mit ihren Eltern auf Schlitten unterwegs, auch dieses Wochenende soll es so weitergehen. Das sind die kleinen, schönen Dinge, für die im Alltag oft wenig Zeit bleibt. Aber in dieser Zeit, in der wir uns, auch bedingt durch den Lockdown, überwiegend zu Hause aufhalten sollen, tut es gut. Und wenn ich natürlich wieder das Dauerthema Corona anspreche, bin ich sehr froh, dass der Inzidenzwert im Landkreis Neunkirchen in dieser Woche deutlich rückläufig war. Unser Impfzentrum kann seit dieser Woche mehr Menschen impfen, in nächster Zeit soll es eine größere Menge an Impfstoff geben, sodass unser Impfzentrum Stück für Stück mehr ausgelastet sein wird. Wir können in zwei Schichten bis 1000 Menschen am Tag impfen. Derzeit scheitert dies noch an der Verfügbarkeit des Impfstoffes. Froh bin ich darüber, dass das Sozial- und Gesundheitsministerium seit dieser Woche eine Warteliste für Impfwillige führt. Leider waren in den vergangenen Wochen die Hotlines überlastet, was zu großem Verdruss seitens der Bürgerinnen und Bürger führte.

Meine Arbeitswoche begann mit dem Jour fixe, welcher per Videokonferenz stattfand. Auch wir halten uns in der Verwaltung an das Gebot der Kontaktvermeidung. Am Nachmittag fand eine Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Kreisbürgermeistern zum Thema Digitalisierung der Schulen statt. Hier wollen wir zusammenarbeiten. Allerdings loten wir zur Zeit aus, welchen Unterstützungsbedarf es seitens der Kommunen gibt. In der kommenden Woche werden wir erneut tagen. Am Dienstag war ich vormittags in Saarbrücken, wo Vorstellungsgespräche für die Nachfolge des bisherigen Geschäftsführers des Landkreistages stattfanden. Hier können wir in Kürze der Verbandsversammlung einen Personalvorschlag machen.

Am Nachmittag tagte dann der verwaltungsinterne Krisenstab. Zurzeit gilt das Gebot des Home Office. Bereits im ersten Lockdown haben wir Möglichkeiten geschaffen, dass verstärkt von zu Hause aus gearbeitet werden kann. Da wir allerdings auch viele Einzelarbeitsplätze haben, wird nur, im Vergleich zur Größe unserer Verwaltung, sehr wenig die Möglichkeit des Home Office in Anspruch genommen.

Im Anschluss fand eine Videobesprechung mit den Geschäftsführern der CTS statt, die in Illingen die Reha-Klinik Sankt Hedwig betreiben. Ich stand mit ihnen in den vergangenen Jahren immer wieder in Verbindung. Beim letzten Gespräch 2019 diskutierten wir die Möglichkeiten zur Erweiterung des Reha-Standortes. Daher ging ich davon aus, dass es sich beim Gesprächstermin um diese Thematik handeln würde. Leider war das nicht der Fall. Mir wurde mitgeteilt, dass der Träger das Angebot in Illingen nach Weiskirchen verlagern wird. Für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises bedeutet dies weitere Wege, um eine Rehabilitationsmaßnahme wahrzunehmen, auch das gute ambulante Angebot fällt weg.  Nach der Schließung des Marienhauskrankenhauses Ottweiler ist dies in kurzer Zeit ein weiterer herber Verlust für die Gesundheitsregion Neunkirchen, von den wirtschaftlichen Folgen ganz abgesehen. Die Menschen werden älter und sind verstärkt auf wohnortnahe medizinische Hilfe angewiesen. Im Landkreis Neunkirchen besteht aus meiner Sicht ein hoher Bedarf an geriatrischen Einrichtungen. Hierzu leistete die Illinger Fachklinik einen wichtigen Beitrag. Ich hoffe, es gelingt eine Nachfolgenutzung des Geländes, möglichst mit medizinischem Bezug, zu finden. Auch halte ich es für wichtig, eine Reha-Einrichtung in unserem Kreis zu wissen. Bereits jetzt ist jeder vierte Bürger im Landkreis über 60 Jahre. Diese Zahl zeigt deutlich, wie hoch der Bedarf an geriatrischen Einrichtungen ist.

Heute Morgen war ich in der Gemeinde Eppelborn zu Gast. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Dr. Andreas Feld schaute ich mir den geplanten Standort des neuen Kindergartens Humes an. Die Gemeinde wird diesen Kindergarten bauen, Träger wird die Kita GmbH sein. Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde derzeit alles daran setzt, mehr Kitaplätze zu schaffen. Landkreisweit ist der Bedarf an Kita-und Krippenplätzen sehr groß. Ein gutes Angebot an diesen Plätzen trägt wesentlich zur Attraktivität einer Kommune und eines Kreises bei.

Heute Nachmittag tauschte ich mich mit der Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger zur aktuellen Lage aus. Viele Unternehmen, gerade im Dienstleistungsbereich und der Veranstaltungsbranche, kämpfen derzeit ums Überleben. Sie brauchen verlässliche Hilfe, um durch die Krise zu kommen.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, eine arbeitsreiche Woche geht zu Ende. Mein Alltag ist geprägt von vielen Rücksprachen, die sich oft rund um Corona drehen. Denn diese besondere Situation erfordert ein hohes Maß an organisatorischen Maßnahmen. Ich danke an dieser Stelle allen, die die Hygiene-und Abstandsregeln ernst nehmen. Nur so können wir es erreichen, dass sich die Lage wieder normalisiert. Zurzeit ist diese Lage in weite Ferne gerückt, aber gemeinsam, davon bin ich fest überzeugt, werden wir es schaffen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie und Ihre Lieben gesund!

Ihr Landrat Sören Meng