Vision für den Erlebnisort Reden
Liebe Blogleserinnen und Blogleser,
erneut geht eine gewohnt abwechslungsreiche und spannende Woche zu Ende.
Ein Highlight war für mich die Pressekonferenz zur Vorstellung des touristischen Entwicklungskonzeptes für den Erlebnisort Reden. Doch dazu gleich mehr.
Meine Woche begann mit internen Rücksprachen, unter anderem mit dem Leiter des Kreisbauamtes Thorsten Mischo, der mir den aktuellen Stand der zahlreichen Baumaßnahmen vermittelte.
Danach ging es nach Wiesbach, wo ich einen neuen Partner unserer Regionalmarke begrüßen durfte. Die Backstube Steimer versorgt seit 1963 die Umgebung mit besten Backwaren. Vor 60 Jahren hatte der Vater des heutigen Besitzers Martin Steimer die kleine Bäckerei gekauft. Mittlerweile arbeiten auch Ehefrau Elfi, Sohn Rocky, ebenfalls Bäckermeister, und Tochter Yvonne mit im Familienunternehmen. Unterstützt werden sie durch Michael Schirra, der die Backstube leitet, und weiteren 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zur Regionalmarke steuern sie ein Milchbrötchen mit 30 % Frischmilch-Anteil bei. Ein Biss in das Milchbrötchen lässt mich an meine Kindheitstage zurückdenken, schmeckt pur, mit etwas Süßem dabei oder auch, wie Regionalmarke-Koordinator Willi Walter und ich bei einer kleinen Kostprobe feststellen konnten, herzhaft mit Fleischkäse. Wie das Milchbrötchen in Handarbeit hergestellt wird und seine charakteristische Form erhält, durften wir dann auch direkt vor Ort in der Backstube miterleben. Neben den vielen Sorten an Broten und Kuchen werden hier auch noch die Laugenteile selbst hergestellt. Ein Besuch ganz nach meinem Geschmack. Das sympathische Team steht für traditionelles Bäckereihandwerk und passt wunderbar zu unserer Regionalmarke.
Wieder zurück im Landratsamt besuchte mich eine Delegation aus Rumänien. Organisiert wurde dieses Treffen durch Willi Gehring, Leiter des deutsch-rumänischen Freundschaftskreises, der seit mehr als 30 Jahren eng mit der Region verbunden ist. Der Grund des Besuches war ein erfreulicher: die Delegation nutze die Gelegenheit, dem Landkreis Neunkirchen für die jahrelange humanitäre Hilfe zu danken. So organisieren zahlreiche DRK-Verbände seit vielen Jahrzehnten notwendige Hilfstransporte nach Rumänien. Willi Gehring hilft, gemeinsam mit dem deutsch-rumänischen Freundschaftskreis, zudem bei der Durchführung sozialer Projekte in Heimen für Schwerstbehinderte. Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist beeindruckend und es ist auch schön zu sehen, wie sehr diese Hilfe wertgeschätzt wird. Vielen Dank an alle, die sich seit vielen Jahren engagieren. Ich freue mich, dass ich diese kleine rumänische Delegation bei uns empfangen durfte und ihr die Geschichte unseres Landkreises etwas näher bringen konnte. Lipova kann sich auch in Zukunft unserer Solidarität sicher sein.
Danach tauschte ich mich mit dem Stabsstellenleiter Katastrophenschutz Alexander Koch zu verschiedenen Themen aus. In der nächsten Kreistagssitzung werden wir das Thema Katastrophenschutz und unsere Planungen dazu näher beleuchten.
Am Abend leitete ich in meiner ehrenamtlichen Funktion als Kreisvorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes die Präsidiumssitzung.
Am Dienstagmorgen fand eine Besprechung mit der Sozialdezernentin und dem Leiter unseres Jugendamtes statt. Thema war auch die leider fehlenden Kindergartenplätze. Hier gibt es, wie schon öfter in den vergangenen Wochen ausgeführt, einen großen Bedarf. Wir sind dabei, sogenannte Pflegestellen einzurichten, um den Eltern zumindest temporär ein Angebot für ihre Kinder vorzuhalten.
Danach besuchte ich die Verbandsversammlung des eGo-Saar. Der Zweckverband „Elektronische Verwaltung im Saarland - eGo-Saar“ kümmert sich seit 2004 um die einheitliche Umsetzung von E-Government-Lösungen für die kommunale Familie im Saarland. Alle saarländischen Städte, Gemeinden, Landkreise und kommunalen Spitzenverbände sind Mitglied dieses Verbandes. Er ist Ansprechpartner für die Landesregierung bei gemeinsamen E-Government-Projekten und gewährleistet dadurch die verwaltungsebenenübergreifende Zusammenarbeit im Saarland. Der eGo-Saar bietet seinen Mitgliedern Basisinfrastrukturen, Netzdienste und Rechenleistungen zur nachhaltigen Verwaltungsmodernisierung an. In dieser Sitzung ging es neben personellen Weichenstellungen auch um aktuelle Projekte.
Am Nachmittag traf ich mich mit der Witwe des deutsch-japanischen Künstlers Seiji Kimoto und der Leiterin der Städtischen Galerie Neunkirchen Nicole Nix-Hauck, um eine besondere Ausstellung im Landratsamt vorzubereiten. Frau Kimoto will bisher nicht ausgestellte Kunstobjekte ihres verstorbenen Mannes der Öffentlichkeit zeigen. Ich war mit Seiji Kimoto eng verbunden und freue mich sehr über diese große Geste. Die Ausstellung ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Lassen Sie sich überraschen!
Am Mittwochmorgen gratulierte ich dem bekannten, aus Jordanien stammenden Arzt, Dr. Hani Hweidi zur Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, der ihm vor wenigen Wochen von unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier persönlich überreicht wurde. Ich lernte Herrn Hweidi als Leiter des Impfzentrums kennen und schätze ihn sehr. Als Arzt engagiert er sich seit über 30 Jahren ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz und übernimmt seit vielen Jahren die medizinische Versorgung in der Aufnahmestelle für Geflüchtete in Lebach. Der seit Jahrzehnten in der Feuerwehr aktive Hweidi unterstützt zudem die Jugendfeuerwehr und ist weit über die Grenzen seines Wohnortes und des Landkreises für sein herzliches und bürgerschaftliches Engagement, auch im Zusammenhang mit Integration, bekannt. Er ist ein Vorbild für unsere Gesellschaft und hat diese höchste Auszeichnung mehr als verdient.
Am Mittag stellte ich, gemeinsam mit Bürgermeister Markus Fuchs, den anwesenden Pressevertretern das Entwicklungskonzept für den Erlebnisort Reden vor. Lassen Sie mich an dieser Stelle aus der Pressemeldung zitieren:
„Der Erlebnisort Reden wurde in den vergangenen 20 Jahren vom früheren Bergwerk- zu einem Tourismusstandort mit überregionalem Potential im Herzen des Saarlandes entwickelt. Durch die Gründung des Zweckverbandes Erlebnisort Reden im Jahr 2022 erfolgt seither die touristische Weiterentwicklung auf kommunaler Ebene durch den Landkreis und die Gemeinden und mit Unterstützung des Landes. Dabei stellen die Akquise und Entwicklung neuer Veranstaltungsformate, die Ansiedlung weiterer touristischer Attraktionen und die Koordination der Aktivitäten und Akteure vor Ort spannende Aufgaben für das Standortmanagement dar. Eine umfassende Herausforderung war die Ausarbeitung eines touristischen Entwicklungskonzeptes für den Erlebnisort Reden. Zur Vorstellung der Ergebnisse hat nun Landrat Sören Meng, Verbandsvorsteher Zweckverband Erlebnisort Reden, gemeinsam mit Schiffweilers Bürgermeister Markus Fuchs und Standortmanager Eric Schneider in den Historischen Sitzungssaal im Landratsamt Ottweiler eingeladen.
Silke Petzold, Prokuristin der Agentur Erlebniskontor, und Sonja Redies, Geschäftsführerin der Agentur PROFUND Consult, stellten das Entwicklungskonzept umfassend vor. Sie haben in den vergangenen Monaten mit Hilfe aller Beteiligten und Akteure vor Ort ein touristisches Entwicklungskonzept erarbeitet, das den Rahmen für die strategische und konzeptionelle Weiterentwicklung des Erlebnisortes sowie die Vermarktung des Standortes in den kommenden Jahren definieren soll.
Bestandteil der Analyse des Standortes waren offene Expertengespräche mit Vertreter*innen der beteiligten Institutionen und privaten Partnern, Standortbegehungen, aber auch wirtschaftliche Effekte wurden in diesem Zusammenhang intensiv beleuchtet. Dadurch wurde ein klassisches Standortprofil mit Stärken und Schwächen erstellt, das weitergehend die konsequente Zusammenführung von Zielen, Themen, Bestandsangeboten und neuen Projekten in ein touristisches Entwicklungskonzept beinhaltet. Dabei wurden die folgenden Ziele als Leitlinien für die Weiterentwicklung definiert:
- Profil und Identifikation des Standortes stärken,
- die Bekanntheit und die Reichweite des Erlebnisortes verbessern,
- die Besucherfrequenzen steigern und
- die Aufenthaltsqualität und –dauer zu verlängern.
Aus diesen Zielen haben die Agenturen vier Handlungsfelder abgeleitet, die die Dachmarke „Erlebnisort Reden“ inhaltlich ausgestalten und auch emotional in den Köpfen der Menschen verankern sollen. Diese vier Themen sind
- INDUSTRIEKULTUR & INDUSTRIENATUR,
- FREIRÄUME FÜR SPORT & SPIEL,
- SCHÄTZE & GESCHICHTEN,
- HALDENBLICK & ALMEVENTS.
Petzold und Redies führten dabei aus, dass die Marke „Erlebnisort Reden“ künftig gestärkt und mit vielfältigen Erlebnissen für unterschiedliche Zielgruppen aufgeladen werden soll. Dazu wurden im Rahmen dieser vier Handlungsfelder Leitprojekte und Maßnahmen für die weitere Standortentwicklung definiert. Auch den Themen Besucherlenkung und Infrastruktur kommen wichtige Positionen zu. Eine wesentliche Schlüsselrolle für die Weiterentwicklung des Erlebnisortes nehmen fünf klar umrissene Leitprojekte an. Dazu zählen neben Nutzungskonzepten für den Wassergarten und die Alte Werkstatt auch die Qualifizierung des Standortes als außerschulischer Lernort, die Umsetzung eines Aktivparks „Kegelhalde“ und die Gastronomie auf der Halde.“
Dieses Entwicklungskonzept verfolgt also einen ganzheitlichen Handlungsansatz und gibt im nächsten Schritt konkrete Maßnahmen vor. Ziel ist es, die touristische Attraktivität weiter zu stärken und damit die regionale Wertschöpfung anzukurbeln. Ich freue mich, mit allen Beteiligten nun die nächsten Schritte einzuleiten und das Potential des Standortes weiter auszubauen.
Gestern Morgen begrüßte ich die Mitglieder des Flüchtlings-Arbeitskreises, die sich im Landratsamt trafen. Organisiert von unserer Kreispolizeibehörde treten Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden des Kreises, der Kreisverwaltung und des Landes regelmäßig zusammen, um gemeinsam die Unterbringung der Flüchtlinge zu organisieren. Mir war es wichtig, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das große Engagement in den letzten Jahren zu danken. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Oktober 2013 sind bisher insgesamt 5.427 Personen angekommen, allein in diesem Jahr sind es schon 371.
Danach standen verwaltungsinterne Termine auf der Agenda. Der Abschluss meines Tages bildete der Besuch in der Anton-Hansen-Schule Ottweiler. Dort wurde mir das Projekt „feelKlang“ vorgestellt. Schülerinnen und Schüler wurden von externen Dozenten und Lehrkräften in den Bereichen Schauspiel, Schulband und Tanz unterrichtet und stellten uns die Ergebnisse vor. Es war beeindruckend, was die jungen Menschen in so kurzer Zeit umsetzten. Kunst und Kultur ist immer eine Bereicherung für uns Menschen. Danke, dass die Schule ihren Schülerinnen und Schülern solch ein Projekt ermöglichte.
Heute Morgen besuchte ich das erste Kommunalforum der Sparkassen Finanzgruppe Saar, das in Saarbrücken stattfand. Hier ging es unter anderem um Zinsentwicklung bei sinkender Inflation, die Nachhaltigkeit in der Sparkassen Finanzgruppe sowie um weitere Themen rund um die Sparkassen in der Region.
Liebe Blogleserinnen und Blogleser, eine interessante Woche mit vielen schönen Begegnungen geht für mich zu Ende. Ich verabschiede mich in den Urlaub und werde in dieser Zeit von der Ersten Kreisbeigeordneten Daniela Feld vertreten.
Ich wünsche Ihnen schöne Osterfeiertage, bleiben Sie gesund!
Ihr Landrat Sören Meng