Interessante Woche

Es ist kaum zu glauben. Der Herbst ist in vollem Gange und in wenigen Tagen beginnt der graue Monat November. Da fragt man sich zu Recht, wo geht die Zeit hin?

Nach einer Woche Urlaub trat ich am Montag wieder meinen Dienst an. Gleich zu Beginn gratulierte ich einem langjährigen Mitarbeiter zu sein 40-jährigen Dienstjubiläum. Es ist für mich immer interessant zu erfahren, wie vielseitig berufliche Biografien sind. Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit, in der sich die öffentliche Verwaltung sicherlich immer wieder neu erfunden hat. Mit der sogenannten elektronischen Akte bereiten wir gerade die nächste elementare Erneuerung der Verwaltung vor. Am Nachmittag tauschte ich mich mit der Leiterin des Sachgebiets „Jugendhilfe – Schule – Beruf“ unseres Jugendamtes Petra Jochum zu verschiedenen Themen aus. Frau Jochum koordiniert unter anderem auch die Arbeit unserer Schulsozialarbeiter, die eine große Bereicherung in den Schulen sind. Kürzlich besuchte die Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot unseren Landkreis, um sich über die Arbeit der Schulsozialarbeit vor Ort zu informieren. Darüber hinaus berieten wir über die Fortsetzung des ESF geförderten Programmes „Jugend stärken im Quartier“, das unserem Landkreis bundesweit Beachtung geschenkt hat. Für diese engagierte Arbeit meines Teams erhielt ich vom Projektträger eine Urkunde. Die bisherige Förderung endet im Juni 2022. Der Landkreis Neunkirchen erhielt bis dahin 7,5 Jahre Fördermittel über das Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN“ aus dem Europäischen Sozialfond (ESF). Das Programm fördert die „Clearingstelle“ und den Bereich „Beratung bei Schulabwesenheit“ im Jugendberatungszentrum Kompass in Neunkirchen – eine Einrichtung des Kreisjugendamtes Neunkirchen in Kooperation mit dem Diakonischen Werk an der Saar. Da ich die Arbeit auch sozialpolitisch für sehr wichtig erachte, werden wir uns um eine Fortsetzung dieses wichtigen Projektes bemühen.

Danach tauschte ich mich mit der Beteiligungsverwaltung und dem Geschäftsführer der Beschäftigungsgesellschaft AQA Stefan Gerber zu unterschiedlichen Themen aus und bereitete die anstehende Gremiensitzung vor. Hier ging es auch um den Jahresabschluss 2020. Auch in Pandemiezeiten hat unsere Beschäftigungsgesellschaft mit ihrem Team tolle Arbeit geleistet. Menschen, die sehr lange arbeitslos sind, haben dank unserer AQA eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit. Darüber hinaus werden sie qualifiziert. Ein herzliches Dankeschön dem engagierten Geschäftsführer und seinem Team.

Am Dienstagmorgen verabschiedete ich mich von einer langjährigen Bediensteten, die nach über 40 Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand antritt. Danach hatte ich eine Besprechung mit dem Geschäftsführer unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler zur Vorbesprechung eines geplanten Projektes mit der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) und dem Saar-Lor-Lux Umweltzentrum Saarbrücken (UWZ) mit deren Geschäftsführer Dr. Ulrich Thalhofer. Ohne an dieser Stelle so viel zu verraten, beabsichtigen wir im kommenden Jahr eine Fortsetzung der Kampagne „Hände hoch fürs Handwerk“ und überlegen, ob wir gemeinsam im Landkreis ein Energieeffizienz-Netzwerk ins Leben rufen. Hier sind wir schon seit längerer Zeit in einem sehr guten Austausch, da uns die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für Bürger und Unternehmen gleichermaßen wichtig sind.

Ein interessantes Gespräch hatte ich auch mit der neuen Geschäftsführerin des saarländischen Landkreistages Susanne Schwarz, die vergangenen Monat die Nachfolge von Martin Luckas antrat. Als langjährige, ehemalige Dezernentin des Landkreises Saarlouis kennt sie alle Themen, die unsere Landkreise bewegen, sehr gut. Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit. Nach langen Monaten tagte im Anschluss das Kuratorium der Alex-Deutsch-Stiftung. In diesem Kuratorium ist auch die Witwe von Alex Deutsch, Doris Deutsch, vertreten. Gemeinsam besprachen wir künftige Projekte der Stiftung. So soll im kommenden Jahr zum dritten Mal der Alex-Deutsch-Preis verliehen werden.

Am Nachmittag fand eine Sitzung des Kreditausschusses der Sparkasse Neunkirchen, die ich als Verwaltungsratsvorsitzender leitete, statt. Danach ging es für mich zu einem sehr interessanten Austausch mit dem Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack, dem Landesbrandinspekteur Timo Meyer und den Wehrführern der Städte und Gemeinden. Unter anderem behandelten wir Themen wie notwendige Ausstattung unserer Wehren, die Entwicklung der Jugendwehr, die Unterstützung seitens der Politik und natürlich die aktuellen Überlegungen unseres Landkreises rund um das Thema Katastrophenschutz, bei dem die Feuerwehr eine wichtige Rolle spielen wird. An dieser Besprechung nahm auch der Stabsstellenleiter Katastrophenschutz Alexander Koch teil. Ich schätze diesen offenen Austausch sehr und konnte mit diesem Team in den vergangenen Jahren einiges bewegen. Danke für dieses großartige, ehrenamtliche Engagement zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.

Am Mittwoch besuchte ich auf Einladung des Umweltministers Reinhold Jost einen Kongress, der sich mit den Herausforderungen des Klimawandels beschäftigte. Hier ging es unter anderem um die Themen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und aktuelle Hochwasserproblematik. Der Klimawandel geht auch im Saarland nicht spurlos vorüber. Die vergangenen Sommer haben der Landschaft stark zugesetzt, auch die Landwirtschaft erlebte starke Einschränkungen durch die Dürreperioden. Darüber hinaus ist unser Saarland nur knapp einer Katastrophe, vergleichbar des Ahrtals entgangen. Vor diesem Hintergrund wurde der Kongress „Herausforderung Klimawandel“ initiiert. Sehr beeindruckt hat mich der Vortrag des bekannten Meteorologen Sven Plöger, der die aktuellen Herausforderungen rund um den Klimaschutz auf den Punkt brachte. Es ist keine Zeit zum Fabulieren, es muss gehandelt werden, das zeigen die extremen Ereignisse der vergangenen Jahre. Noch ist eine Umkehr möglich, allerdings muss weltweit gehandelt werden. Nichtsdestotrotz kann jeder einzelne etwas für den Klimaschutz tun. Unser Landkreis hat mit seinem Klimaschutzkonzept einen ersten Beitrag geleistet, künftig wird dieses Konzept eine Handlungsschnur darstellen. Der Landkreis muss mit gutem Beispiel vorangehen und nachhaltig handeln. Wieder zurück in Ottweiler fanden am Nachmittag verwaltungsinterne Termine statt.

Gestern Morgen wurde von Staatssekretär Christian Seel in Vertretung des Innenministers für langjährige, kommunale Verdienste an Persönlichkeiten die „Freiherr-von-Stein-Medaille“ verliehen. Über Jahrzehnte hinweg haben sich diese Bürger in beispielhafter Weise für das Gemeinwohl und die Demokratie engagiert. Auch zwei langjährige Kreistagsmitglieder Elmar Schneider und Klaus-Peter Schäfer wurden mit der Medaille ausgezeichnet, zu dem Reinhold Schuh, Michael Hoffmann und Volker Fiedelak. Allen Persönlichkeiten herzlichen Glückwunsch, auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger unseres schönen Landkreises.

Heute war ich nicht im Dienst. Ich wünsche Ihnen ein schönes, langes Wochenende, bleiben Sie gesund! Bis nächste Woche!

Ihr Landrat Sören Meng