Ein Gewinn für Kinder, Eltern und Fachkräfte

Diakonie Saar in den Landkreisen Neunkirchen und Saarlouis in die Kita-Sozialarbeit gestartet

Das Kita-Qualitätsgesetz macht es möglich: Die Diakonie Saar ist seit Herbst letzten Jahres in Kindertageseinrichtungen mit Sozialarbeit tätig und hilft so, Fachkräfte zu entlasten und Familien zu unterstützen. Die Kita-Sozialarbeit wird bisher in den Landkreisen Saarlouis und Neunkirchen umgesetzt. Im Fokus stehen dabei Kitas mit besonderen Herausforderungen. „Wir wollen mit dem Angebot sicherstellen, dass Familien die erforderlichen Hilfen erhalten und gleichzeitig die Entwicklung der Kinder bestmöglich gefördert wird“, erklärt Claudia Rebmann, stellvertretende Abteilungsleiterin Offene Sozial Arbeit bei der Diakonie Saar, das Ziel.

Die Sozialarbeitenden haben regelmäßige Präsenzzeiten in den Einrichtungen und stehen dort für konkrete Beratung von Familien zur Verfügung. Sie sind dabei neutrale Kontaktperson für alle im Kita-Alltag Beteiligten und können durch einfache Kontaktaufnahme die Hilfebedarfe der Familien feststellen. „Dieser präventive Ansatz spricht Eltern an, bevor mögliche Probleme zu groß werden. So kann einer Überforderung von Familien bei der Alltagsbewältigung entgegengewirkt werden“, berichtet Stephanie Scheidt, Kita-Sozialarbeiterin. 

Zusätzlich vernetzen sich die Sozialarbeiterinnen mit anderen Sozialarbeitenden, Kinderärztinnen, Kitapersonal, Kinderpsychologen, Beratungsstellen sowie Jugendämtern, Jobcentern oder auch Migrationsbeauftragten. Außerdem bieten sie thematische Elterntreffen oder Elternkurse an. 

Im Landkreis Saarlouis konzentriert sich das Angebot aktuell auf eine Kita in Dillingen, in einer zweiten wird es bald starten. Der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer: „Allen Kindern möglichst optimale Entwicklungschancen zu bieten, ist eines unserer zentralen Anliegen und Ziele. Daran richten wir unser Handeln in der Jugendhilfe des Kreises aus. Die Kita-Sozialarbeit, wie sie hier realisiert wird, spielt in der Arbeit mit Eltern und dem gesamten Familiensystem eine wichtige Rolle und wir sind froh, hier auf die Unterstützung und Expertise des Diakonischen Werkes zurückgreifen zu können.“

Im Landkreis Neunkirchen ist die Diakonie Saar in sieben Kitas aktiv, jeweils vier städtische und drei evangelische. In dieser Woche startet die Sozialarbeit außerdem noch in einer weiteren Kita. Landrat Sören Meng steht eng hinter dem Angebot: „Die Kita-Sozialarbeit ist ein wertvoller Baustein zur Unterstützung von Familien und zur Entlastung der Fachkräfte in unseren Kindertageseinrichtungen. Besonders in Kitas mit besonderen Herausforderungen leistet sie einen wichtigen Beitrag, um unseren Kindern bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Ich freue mich, dass wir im Landkreis Neunkirchen dieses Angebot bereits in vielen Kitas umsetzen können und hoffe, dass die Finanzierung über 2025 hinaus gesichert wird.“

Im Projekt gibt es neben der Kooperation mit den Kommunen eine enge Zusammenarbeit mit dem Referat Kindertageseinrichtungen der Diakonie Saar und dem Kitaträger „Verband evangelischer Kindertageseinrichtungen im Saarland“ (VEKIS). Das Kita-Referat ist mit Fachberatung eingebunden, die trägerübergreifend für aktuell fünf Kitas in Lebach umgesetzt wird. Der Vekis begleitet zudem bereits seit 2020 durch das Gute-Kita Qualitätsgesetz sieben Kitas mit besonderen Herausforderungen.

Vorerst ist das Projekt durch das Kita-Qualitätsgesetz I und II bis Ende 2025 finanziert, das einen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse für das Aufwachsen von Kindern im Saarland und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten soll. Über den Landkreis erhält die Diakonie die Finanzierung des Personals, Sach- und Verwaltungskosten werden aus Eigenmitteln finanziert. „Für das aktuell geltende Kita-Qualitätsgesetz II warten wir noch auf eine Umsetzung durch die Landesregierung. Wir haben viele positive Erfahrungen durch die Stärkung der Fachberatung und die Etablierung der Sozialarbeit gemacht und erhoffen, dass die Politik hier auch über 2025 hinaus Mittel zur Verfügung stellt“, sagt Annette Burkhardt-Walsch, Leiterin des Referats Kindertageseinrichtungen.

Foto 1: Annette Burkhardt-Walsch, Leiterin Referat Kindertageseinrichtungen, stellt bei einem Pressegespräch heute Vormittag in den Räumen der Kita-Sozialarbeit Neunkirchen in der Hüttenbergstraße das neue Konzept vor. Neben ihr zu sehen: Matthias Ewelt, Pfarrer und Geschäftsführer der Diakonie Saar.

Foto 2: Kita-Sozialarbeiterin Stephanie Scheidt berichtet aus ihrem Alltag vor Ort in den Kitas.