Landrat Sören Meng zu Besuch bei MAT Foundry Group in Neunkirchen

Im Industriegebiet Ochsenwald in Neunkirchen mangelt es nicht an Unternehmen, die international aktiv sind. Dazu gehört auch das Werk der MAT Foundry Group, das seit mehr als 50 Jahren im Gießereibereich tätig ist. Nun hat der Geschäftsführer des Standortes und CEO der MAT Foundries Europe, Ingo Bitzer, Landrat Sören Meng empfangen, um ihn über die Technologie hinter diesem traditionellen Verfahren und die damit verbundenen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Elektromobilität zu informieren.

 Für viele Neunkircher immer noch als „Columbus“ bekannt, hat die MAT sich zum Ziel gesetzt, unter der Devise: „old process but high tech“ die Weichen für die Zukunft zu stellen, auch als attraktiver Arbeitgeber. Dazu soll das Werk in Neunkirchen zur „lead factory“ in Sachen Elektromobilität gestaltet werden. „Das werden viele bei einer Gussfabrik eher nicht vermuten. Doch ich glaube an das Potential des Standortes in Neunkirchen, denn ich bin überzeugt, dass im Saarland, im Land der kurzen Wege, vieles schnell, effektiv und unbürokratisch möglich gemacht werden kann“, so Ingo Bitzer, gebürtiger Schwabe, beim Gespräch mit Sören Meng. 

Besonderes Augenmerk lenkt Bitzer beim Austausch auf das Differentialgehäuse, ein Element im Antriebsstrang eines Fahrzeuges, dessen Funktions- und Bauweise bis heute kaum verändert wurde. Bei Elektroantrieben wird es künftig stärkeren Belastungen standhalten müssen. Die strategische Ausrichtung der MAT beinhaltet, solche Änderungen am Marktgeschehen zu antizipieren und sich möglichst früh bei der Generierung von (individuellen) Problemlösungen zu beteiligen. Innovationen aus dem Haus MAT liefern hier guss- bzw. bearbeitungstechnische Lösungen. Damit ist die MAT für die Elektrowende im Automobilbereich gewappnet: einzelne Bauteile bis zu Komplettkomponenten sowie die vorgelagerten Produkte kann die MAT im Produktionsprozess abbilden. Erste rotationssymmetrische Produkte für die Elektrobranche kamen vom Standort Neunkirchen. 

Aktuell sind ca. 400 Mitarbeiter am Standort Neunkirchen beschäftigt, wo jährlich 50.000 Tonnen Guss verarbeitet werden. Auch wenn sich das Arbeitsfeld der Gießerei in den letzten Jahren enorm gewandelt hat, ist der Firmenname insbesondere mit Bremsbelägen verknüpft. Denn davon produziert die MAT jährlich 40 Millionen. Damit hat jedes 3. Fahrzeug, das in Europa vom Fließband läuft, eine Bremsscheibe von MAT sowie jeder 5. LKW eine Bremskomponente. 

Vorbildcharakter in der Branche beweist die MAT auch bei den Themen Recycling und Co2-Fußabdruck. Denn mittlerweile sind 95% der Einsatzstoffe recycelt. „Außerdem verwendet die MAT dazu eine der modernsten Schmelzanlagen in Europa. Diese wurde 2018 in Betrieb genommen und wird bereits heute zu 80% mit grünem Strom betrieben“, berichtet Geschäftsführer Ingo Bitzer.

Nach der Besichtigung des Werkes und der 90 Meter langen Anlage mit Werksleiter Steven Kühnreich zeigte sich Sören Meng begeistert: „Hier trifft Tradition auf Hightech. Damit setzt die MAT Foundry Meilensteine in der Branche. Ingo Bitzer und sein motiviertes Team lassen das verstaubte Image einer Gießerei Vergangenheit werden und rüsten den Standort für die Anforderungen der Elektromobilität auf. Gleichzeitig sind sie Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Wir können stolz sein, dass die Geschichte dieses alt eingesessenen Unternehmens in dieser Weise fortgeführt wird.“