Woche im Zeichen der Lockerungen

Wir erleben schon seit fast einem Jahr die unterschiedlichsten Momente im Zeichen von Corona. Leider liegt die Inzidenz im Landkreis Neunkirchen immer noch knapp unter 100. Dennoch ist zu verzeichnen, dass die Zahlen kontinuierlich nach unten gehen, wenn auch die sogenannten Mutationen steigen. Seit Montag sind die Friseure wieder bei der Arbeit und haben jede Menge zu tun. Auch haarmäßig hat Corona Spuren hinterlassen. Mir hat man das auch angesehen und ich habe mich gefreut, als ich am Dienstagabend den ersehnten Termin bekam. Gleichzeitig war das ein kleiner Hoffnungsschimmer in Richtung Normalität, nach der wir uns alle sehnen. Im nächsten Schritt werden die Schulen wieder öffnen. Los geht es mit den fünften und sechsten Klassen, ab 15. März soll flächendeckend beschult werden. Dem Testen wird hierbei  eine hohe Priorität eingeräumt. Gerade sind wir damit beschäftigt, ein Testzentrum im Landkreis Neunkirchen zu realisieren. Dezentral sind auch einige Gemeinden dabei, dies ebenso zu tun. So wird nächste Woche ein Testzentrum in Illingen seinen Dienst aufnehmen, auch in Merchweiler ist ein solches Testzentrum geplant. In den Schulen soll selbst getestet werden, im Moment sind die Verantwortlichen der Schulen mit der notwendigen Personalisierung beschäftigt. Leider gibt es noch keine sogenannten Selbsttests ohne die recht schwierigen Abstriche. Andere Länder haben diese bereits, daher bin ich zuversichtlich, dass sie sehr zeitnah verfügbar sein werden. Auch der Einzelhandel wird solche Tests anbieten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, auf der einen Seite zu öffnen, auf der anderen Seite noch schneller zu impfen, damit der überwiegende Teil der Menschen noch in der ersten Jahreshälfte geimpft werden kann. Aktuell sieht es sehr gut mit unterschiedlichen Impfstoffen aus, hoffen wir, dass die vereinbarten Lieferketten eingehalten werden können. Es herrscht sehr viel Unzufriedenheit an der derzeitigen Situation. Manches kann ich nachvollziehen, allerdings muss ich an dieser Stelle auch etwas loswerden: Alle Verantwortlichen in der Politik, mir inklusive, sind seit über einem Jahr in einer Ausnahmesituation, haben keinen geregelten Alltag mehr, wenig Ruhezeiten. Wir alle geben unser Bestes, um die Situation für die Bürgerinnen und Bürger erträglich zu halten und Wege zu finden, die Corona-Zeit zu überwinden. Es fällt leicht einzelne Maßnahmen zu hinterfragen und zu kritisieren, allerdings muss man das große Ganze sehen. Wir haben bereits vieles erreicht, das Gesundheitssystem hat bis jetzt überlebt, alle Menschen, die Hilfe brauchten, haben sie auch bekommen. Das ist doch ein großer Erfolg, wie schnell sind die Bilder aus Italien oder der USA vergessen. Deshalb sollten wir uns alle noch in Geduld üben und wir sollten den Menschen dankbar sein, die täglich für uns sorgen. Denken wir nur an alle Hilfskräfte:  die Menschen, die in den Geschäften dafür sorgen, dass wir versorgt sind, die Menschen in den Krankenhäusern, die Ärzte und die Teams der Hausarztpraxen, die Menschen in den Impfzentren und diejenigen, die in den Gesundheitsämtern bei der Kontaktnachverfolgung beschäftigt sind , alle Soldatinnen und Soldaten, die uns unterstützen… diese Liste ließe sich noch lange erweitern.

Daher sollte jeder von uns seine Besonnenheit nicht verlieren. Es wird ein Leben nach Corona geben, das wollen wir alle gestalten.

Meine Arbeitswoche war geprägt von unzähligen Videokonferenzen. Los ging es am Montag mit dem verwaltungsinternen Jour fixe. Am Nachmittag hatte ich seit langer Zeit wieder einen Präsenztermin im historischen Sitzungssaal. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler, seiner Mitarbeiterin und Projektleiterin Caroline Staune und dem Abteilungsleiter der Kontaktstelle für Wissens-und Technologietransfer der Universität Saarbrücken (KWT) Jens Krück unterschrieb ich eine Kooperationsvereinbarung in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen. Von dieser Zusammenarbeit erhoffe ich uns neue Impulse beim Thema „Kunden- förderung“ für den Landkreis. Diese Kooperation ergänzt sinnvoll unser Startup Center und unterstreicht gleichzeitig den gründerfreundlichen Landkreis. Schon seit vielen Jahren besteht zwischen den beiden Institutionen ein reger Austausch, der weiter ausgebaut und vertieft werden soll. So wollen wir in schwierigen Zeiten für Gründer ein wichtiges Zeichen für Gründungswillige setzen. Auch hier ist die Vernetzung ein wichtiger Bestandteil gemeinsamen Wirkens. Am Dienstag tauschte ich mich mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern zu den Themen Digitalisierung und der aktuellen Corona-Lage aus. Danach folgten mehrere Videokonferenzen, unter anderem mit dem Sozial- und Gesundheitsministerium. Um das Thema ÖPNV im Saarland ging es am Mittwoch in einer Videoschalte. Hier stand, wie schon häufig im Blog thematisiert, die neue Tarifreform, die am 1. Juli 2021 starten soll, auf der Agenda. Am Nachmittag besprach ich mich mit Vertretern des Kreistages zu verschiedenen Themen. Am Donnerstagmorgen fand eine interne Landkreiskonferenz statt. Dem schloss sich ein Austausch mit dem Gesundheitsministerium an. Danach gab es eine virtuelle Besprechung aller Führungskräfte im Landkreis Neunkirchen. Auch hier stand das Thema Corona im Fokus. Ich nutzt die Gelegenheit, mich bei allen für das große Engagement in Krisenzeiten zu bedanken. Am Nachmittag fand der Workshop Entwicklung von Krisenmanagementstrukturen in Kooperation mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe statt. Anfang 2020 war ich gemeinsam mit dem Krisenstab des Landkreises Neunkirchen in der Akademie für Krisenmanagement in Bad Neuenahr zu Gast. Wir hätten uns damals nicht träumen lassen, dass nur kurze Zeit später unser Krisenmanagement in die Praxis umgesetzt werden würde. Unser Seminarleiter Ulf Krüger thematisierte im Workshop die zurückliegenden Monate und reflektierte unsere Arbeit. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns kontinuierlich in diesem Bereich weiterqualifizieren. Die aktuelle Zeit ist hier ein klarer Beweis dafür, dass Strukturen, die auch gelernt werden müssen, elementar wichtig sind. Deshalb bin ich sehr froh, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Seminare anbietet und uns begleitet. Heute Morgen tauschte ich mich im Kreise der Kollegen Landräte mit dem Gesundheitsministerium zur geplanten Teststrategie aus. Es ist geplant, dass das Land Testzentren in allen Landkreisen errichtet. Darüber hinaus wird es auch dezentrale Testzentren geben, die durch private Dienstleister oder auch Hilfsdienste angeboten werden. Die ersten Zentren werden in der kommenden Woche in Illingen und Merchweiler eröffnet. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig zu testen und damit Schritt für Schritt Lockerungen herbeizuführen. In Kombination der verstärkten Impfung ist dies sicherlich ein wirkungsvolles Szenario, dass die Lage, wenn die Bürgerinnen und Bürger bereit sind zu unterstützen, verbessern wird. Allerdings ist es weiterhin wichtig, Abstandsregeln und das Maskentragen sehr ernst zu nehmen.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, jede Woche gibt es Neuigkeiten. In diesem Blog habe ich über Lockerungen geschrieben. Hoffen wir alle, dass dieser Weg fortgeführt werden kann, und wir in absehbarer Zeit gesellschaftliches Leben erfahren und Angebote wahrnehmen können.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames Wochenende!

Ihr Landrat Sören Meng