Wieder hat uns die Pandemie im Griff

 

Ich habe bewusst zu Beginn dieses Blogs diese Überschrift gewählt. Über viele Monate hinweg dachte unsere Gesellschaft, sie hätte die Pandemie hinter sich gelassen. Wir alle erlebten einen recht pandemiefreien Sommer. Dann kam der Herbst, die gelockerten Regeln und die Erkenntnis, dass trotz guter Impfquote viele Mitmenschen nicht geimpft sind. Auch wurden die Hygiene- und Abstandsregeln nicht mehr ernst genommen. Es wurden Großveranstaltungen wie z. B. Fußballspiele, Konzerte usw. wieder ausgerichtet. Es ist müßig, an dieser Stelle über das „hätte“ zu fabulieren, aber ich hatte bei all dem ein ungutes Gefühl, das sich leider nun bestätigt hat. Wenn dieser Blog erscheint, sind wir, was die Inzidenz angeht, deutlich über 300 angelangt. Jetzt könnte man sagen, woanders sind die Zahlen viel schlimmer - allerdings erleben wir Moment ein exponentielles Wachstum, das sich nicht wegdiskutieren lässt. Daher habe ich in dieser Woche ein sehr deutliches Video aufgenommen, ich möchte daraus zitieren:

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

um es auf den Punkt zu bringen: Die Lage ist ernst!

Die Infektionszahlen steigen auch im Landkreis Neunkirchen unentwegt an. Heute kommen über 100 Neuinfektionen hinzu, die Inzidenz erreicht bei uns eine Rekordhöhe von 300.

Allerdings: Gegenüber letztem Jahr sind viele Bürgerinnen und Bürger geimpft, sie erkranken, im Falle einer Infektion, nicht so schwer. Aber es gibt noch viele Menschen, die sich bewusst einer Impfung verweigern. Damit gefährden sie sich und uns alle, denn ungeschützt wird das Virus verstärkt übertragen.

Meine persönliche Meinung hierzu: Ich halte eine Impfpflicht für richtig, denn nur eine Impfung ist der Weg aus dieser schweren Pandemie, die schon viele Opfer gefordert hat. Impfen ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, wer sich impfen lässt, verhält sich solidarisch!

Aufgrund der hohen Infektionszahlen ist die Kontaktnachverfolgung durch unser Gesundheitsamt kaum noch darstellbar. Mein Team gibt sein Bestes, Unterstützung erhalten wir weiterhin durch die Bundeswehr und ein Team der Kreisstadt Neunkirchen. Danke allen für diese Mammutaufgabe!

Ab Montag wird das Impfzentrum in Neunkirchen wieder öffnen. Allerdings müssen Sie, um sich impfen zu lassen, einen Termin buchen. Hier wird zum Wochenende das Terminportal des Gesundheitsministeriums freigeschaltet. Darüber hinaus impfen auch die niedergelassenen Ärzte.

Der Impfbus, den wir in Kooperation mit der NVG, der Kreisstadt und dem Impfzentrum auf den Weg gebracht haben, wurde sehr gut angenommen. Allerdings wird das Personal jetzt im Impfzentrum gebraucht. Daher fährt der Impfbus morgen seine vorerst letzte Tour.

Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, damit wir auch dieses Angebot wiederaufnehmen können.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Lage ist sehr angespannt. Tragen Sie selbst etwas zur Sicherheit von sich und ihren Mitmenschen bei. Tragen Sie Masken, halten Sie Abstände ein und meiden Sie große Menschenmengen.

Wir müssen gemeinsam durch diesen Corona-Winter durch. Bleiben Sie gesund!“

Am Montag öffnet das Impfzentrum. Heute fand dort ein Ablauftest statt. Es hat alles gut geklappt, sodass ich zuversichtlich bin, dass ab Montag wieder viele Mitbürgerinnen und Mitbürger zufrieden mit dem guten Service dort sind. Herzlichen Dank dem engagierten Team des Impfzentrums, der Unterstützung durch die Bundeswehr, der guten Kooperation mit den Nachbarlandkreisen Saarpfalz und Sankt Wendel und natürlich dem Team der Kreisverwaltung, das in Rekordzeit alles Organisatorische veranlasst hat, damit wir starten konnten.

Die Terminvergabe erfolgt über ein Portal des Gesundheitsministeriums. Es macht keinen Sinn ohne Termin beim Impfzentrum vorbeizukommen, ein Termin ist unbedingt erforderlich. Darüber hinaus gibt es Impfangebote der Ärzte und auch Initiativen, wie beispielsweise der Marienhausklinik, die Sondertermine anbietet. Haben Sie bitte etwas Geduld, wenn sie auf einen Termin warten müssen. Ich bin zuversichtlich, dass die Angebote in den nächsten Wochen weiter zunehmen werden. Bis dorthin sollten Sie auf sich und ihre Mitmenschen achten und die Hygieneregeln ernst nehmen.

Sie können sich vorstellen, dass meine Woche in erster Linie von den Geschehnissen rund um Corona geprägt war. Am Montag fand der verwaltungsinterne Jour-Fixe statt, im Anschluss tauschten sich die saarländischen Landräte mit der Gesundheitsministerin Monika Bachmann zur aktuellen Lage aus. Am Mittag besuchte ich die Beerdigung des langjährigen Schiffweiler Bürgermeisters Friedhelm Frisch. Er hat sich für unsere Region große Dienste erworben. Er war ein beliebter und stets ansprechbarer Politiker, der für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger immer ein offenes Ohr hatte.

Aufgrund der aktuellen Lage fand am Nachmittag eine Besprechung (natürlich virtuell) mit allen Führungskräften der Kreisverwaltung statt. Hier ging es unter anderem um die Einhaltung der 3G Regel innerhalb der Kreisverwaltung. Am Abend tagte nach langer Zeit wieder das Redaktionsteam des Kreisbuches, das vor genau einem Jahr erschienen ist. Bereits jetzt haben die Arbeiten für eine Folgeausgabe im übernächsten Jahr begonnen. Das Team arbeitet ehrenamtlich und bringt sein großes Know-how rund um die Geschichte unseres Kreises ein. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Am Dienstag fand eine Besprechung zur aktuellen Lage mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern statt. Im Anschluss besuchte ich eine Klimaschutzkonferenz an der Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen. Hier erlernen Kinder in der fünften Klasse, was Klimaschutz bedeutet und welches Verhalten für unsere Umwelt welche Auswirkungen hat. Es wird spielend wichtiges Wissen vermittelt. Angeleitet wurde die Konferenz von einem Team des Umweltcampus Birkenfeld. Diese Konferenzen sollen auch in anderen Schulen fortgesetzt werden. Am Nachmittag tagte in virtueller Form der Beirat unserer Kreisvolkshochschule, der sich mit dem neuen Programm für das kommende Jahr beschäftigte. Trotz der schwierigen Zeit ist es Sara Falkenrich und Ihrem Team gelungen, neue Akzente im Bereich „lebenslanges Lernen“ zu setzen.

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Sparkasse. Unsere Sparkasse beabsichtigt, in der Stadtmitte Neunkirchen eine neue Hauptstelle zu bauen. Um hier gut aufgestellt zu sein, wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Am Mittwoch konnte die Fachjury erste Entwürfe sehen und bewerten. Dieses Projekt ist etwas ganz Besonderes und braucht eine gute Vorbereitung. Ich bin froh, den Neubau als Verwaltungsratsvorsitzender mitbegleiten zu dürfen. Der Bau soll sowohl für die Kundinnen und Kunden, als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Neunkirchen einen Gewinn darstellen.

Gestern Morgen standen interne Rücksprachen in meinen Kalender. Im Anschluss bereitete ich die anstehende Gremiensitzung der VSE in der kommenden Woche vor. Um die Erneuerung unseres Familiensiegels, das wir seit 2014 verliehen bekommen haben, ging es in einem Gespräch mit Saaris und unserer Gleichstellungsbeauftragten Heike Neurohr-Kleer. Ziel ist es, unser Profil als familienfreundlicher Arbeitgeber weiter zu schärfen. Daher wurden weitere Maßnahmen besprochen. Der Abschluss meines Arbeitstages stellte die Sitzung des Schul- und Bauausschusses dar. Diese Sitzung tagte nichtöffentlich und gilt gleichzeitig als Vorbereitung der Haushaltssitzung des Kreistages Mitte Dezember. Hier ging es unter anderem um die geplanten Investitionen des Landkreises und natürlich auch um die Digitalisierung unserer Schulen. Ich bin dem Kreistag sehr dankbar, dass er mich auf dem Weg der Digitalisierung so gut unterstützt und wir gemeinsam zukunftsorientierte Zeichen für unsere Schülerinnen und Schüler setzen können. So etwas geht nur als Gemeinschaftsaufgabe! Danke aber auch meinem Team der Kreisverwaltung, das über sich hinauswächst.

Heute Morgen tagte der ZPS mit zahlreichen Themen rund um den öffentlichen Personennahverkehr. Im Anschluss stand die Pandemie wieder auf dem Programm, denn im Impfzentrum wurden die Abläufe für Montag „geprobt“. Unser gemeinsames Impfzentrum wurde gut angenommen, immer wieder wurde der Service gelobt. Wir alle haben den Anspruch, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ab Montag „gut aufgehoben fühlen“ und wir im Ein-Schicht-Betrieb möglichst viele Menschen impfen können.

Am Nachmittag war ich im Café Resch in Eppelborn zu Gast. Schon oft war ich in dort zu Gast, denn der renommierte Familienbetrieb steht für Regionalität und einen hohen qualitativen Anspruch. Jetzt wurde das Café von dem Gourmetmagazin „DER FEINSCHMECKER“ in die Riege der 500 besten Cafés von Deutschland aufgenommen – eine tolle Leistung. Herzlichen Glückwunsch!

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien bei all dem Trubel einen schönen, besinnlichen Advent. Nutzen Sie die Chance, die uns die Adventszeit bietet. Eine Gelegenheit, im Licht einer Kerze, sich sacken zu lassen.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng