Vollgepackte Arbeitswoche

 Diese Woche hatte es für mich in sich. Die Themenvielfalt war wieder sehr groß und zeigte anschaulich die Bandbreite unserer Region. Los ging es am Montag mit internen Terminen, unter anderem mit dem Jour fixe mit dem Verantwortlichen unserer Tourismus- und Kulturzentrale: Hier stellte mir Christian Rau die neugestalteten Broschüren unserer TKN vor. Neben einem digitalen Angebot gibt es natürlich auch die Broschüren in gedruckter Form. Anschließend war ich in meiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied der VSE in Saarbrücken auf einer Besprechung, in der es um die Energieversorgung im Saarland ging. Anschließend nahm ich an der Vertragsunterzeichnung zwischen der Handwerkskammer des Saarlandes und dem Saarländischen Museumsverband teil. Hier soll der Ottweiler Handwerkerhof, den Horst Philippi über Jahrzehnte hinweg aufgebaut hat, dauerhaft für die nachfolgenden Generationen gesichert werden. Horst Philippi selbst, ein hervor-ragender Handwerker hat über Jahrzehnte hinweg viele Dinge vergangener Handwerkskultur gesammelt. Hier finden sich ein historischer Tabakladen in seinem Bestand, Malutensilien und längst vergessene Arbeitsgeräte aus der Holzbearbeitung. Aber auch die Intarsien-Arbeiten des Schreinermeisters, die er unter anderem mit Wahrzeichen unserer Region versehen hat, sind etwas ganz Besonderes. Ich hatte auf diesen besonderen Handwerkerhof bereits im vergangenen Jahr im Filmbeitrag des Saarländischen Rundfunks hingewiesen. Ich freue mich sehr, dass es jetzt gelungen ist, erste Schritte zur Gründung einer Stiftung zu unternehmen. Auch ich habe als Vertreter des Landkreises zugesagt, diese Stiftung zu unterstützen. Bereits vor einigen Jahren war der Landkreis bei der Stiftung eines Bäckerei-Museums in Ottweiler behilflich. Danach fand auch ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Landesbetrieb für Straßenwesen und der Stadt Ottweiler zu einem Themenkomplex statt.

 

Der Dienstagmorgen begann für mich sehr früh, denn um 06:30 Uhr fuhren alle Bürgermeisterinnen und Ober/-Bürgermeister sowie die Landräte nach Berlin, um für Strukturhilfen für das Saarland zu werben. Wir wollten hier auch gegen eine drohende Ungleichbehandlung der Kommunen im einstigen Steinkohle-Saarrevier gegenüber der deutschen Braunkohle-Region in Bezug auf den geplanten Ausstieg aus der Kohleförderung protestieren und hatten die Möglichkeit, unsere Stand-punkte Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Außenminister Heiko Maas sowie den saarländischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages näher zu bringen. Es war ein sehr intensiver Austausch, in dem uns Peter Altmaier Hoffnung machte doch noch Strukturhilfen (allerdings in geringem Umfang) zu erhalten. Auch bei dem Programm, bei dem es um gleichwertige Lebensverhältnisse geht, gäbe es noch Möglichkeiten, unser Saarland zu fördern. Ich fand es toll, dass es gelungen ist, dass so viele kommunale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger ihre Kräfte bündelten, um gemeinsam ein öffentliches Zeichen zu setzen. Dieses Zeichen ist offensichtlich angekommen und wurde auch durch die Medien überregional sehr positiv begleitet. Müde aber zufrieden kehrten wir nach Mitternacht in unser schönes Saarland zurück. 

 

Am Mittwochmorgen begrüßte ich dann zahlreiche Kolleginnen und Kollegen unserer Kreisverwaltung zu einer Impulsveranstaltung rund um das Thema „Leichte Sprache“. Leichte Sprache soll Menschen mit kognitiver Behinderung den Zugang zu Informationen und Kommunikation eröffnen. Sie ist der Versuch, schriftliche Informationen auf einem möglichst einfachen, niedrigschwelligen Niveau zu transportieren. Für diese Sprache gibt es verschiedene Regeln – wie etwa die Nutzung von kurzen Hauptsätzen und die Verwendung einfacher, bekannter Worte. Aber auch an das Text-Layout und an die Schriftgröße werden Anforderungen gestellt. Die Inhalte wurden uns von einer Vertreterin des Sozialministeriums und Frau Raber von der Agentur für leichte Sprache aus Merchweiler vermittelt. Auch die aktuelle Gesetzeslage macht es notwendig, dass der Landkreis in Zukunft seine Präsentationen im Internet barrierefrei gestaltet und auch natürlich die Elemente der leichten Sprache einbaut. Das Ganze ist jetzt leichter geschrieben als umgesetzt, dennoch ist es ein Prozess, den wir beginnen wollen und müssen. Hier danke ich ganz herzlich unserer Kreisbehindertenbeauftragten Petra Moser-Meyer für ihr Engagement und ihre Initiative. Im Anschluss fanden wichtige verwaltungsinterne Gespräche statt. Danach ging es in meiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbandes Personennahverkehr Saarland nach Saarbrücken, wo wir uns mit Vertretern privater Busunternehmen, den Gewerkschaften und dem Staatssekretär sowie Vertretern des Wirtschaftsministeriums zu aktuellen Herausforderungen austauschten. Auch meine beiden Kollegen Udo Recktenwald vom Landkreis St. Wendel und Theophil Gallo vom Saarpfalz-Kreis  nahmen an der Besprechung teil. Der Abend gehörte dann dem 3. Mittelstandsforum des Landkreises Neunkirchen, das wir im Centrum für Freizeit und Kommunikation (CFK) in Spiesen-Elversberg durchführten. Hier ging es darum, Praxistipps für ein erfolgreiches Azubi-Management zu geben. Bürgermeister Reiner Pirrung konnte viele interessierte Unternehmen aus dem Landkreis in Spiesen-Elversberg begrüßen. Anschließend führte ich in die Thematik ein. Vorbei sind die Zeiten, dass junge Menschen Schlange stehen, wenn es um Ausbildungsstellen geht. Dennoch hat unser Landkreis eine gute Ausbildungsquote nämlich 5,4 %; damit liegen wir 0,2 % über dem Landesschnitt und einen halben Prozentpunkt über dem Bundesschnitt. Das ist eine gute Nachricht. Allerdings ist dies auch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen, denn wir kennen die demografische Entwicklung und wissen, wie wichtig es ist, auch in Zukunft Stellen mit gut ausgebildeten Menschen zu besetzen. So planen wir im Moment gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit und unserer Wirtschaftsförderungs-gesellschaft ein Bündnis für Ausbildung im Landkreis Neunkirchen, um für die Ausbildung zu werben. Das ist für uns die logische Anknüpfung an unsere Initiative „Hände hoch fürs Handwerk“, die im vergangenen Jahr erfolgreich gestartet ist. Als Schulträger leisten wir in diesem Feld mit unseren berufsbildenden Schulen gute Arbeit und engagieren uns dafür, dass unsere Schulen so auszustatten, dass sie den Schülerinnen und Schülern optimale Lernvoraussetzungen ermöglichen. Wir erleben Zeiten der Veränderung, die Welt wächst zusammen, neue Technologien werden rasant in neue Produkte und Dienstleistungen umgesetzt, wir sind mittendrin in der Digitalisierung und Globalisierung und hier, das wissen wir, führt kein Weg zurück. Auch daher ist es wichtig, zu wissen, was junge Menschen bewegt, wie wir sie begeistern, um sie letztendlich auch an unsere Region zu binden und ihnen berufliche Chancen aufzuzeigen. Thomas Pütter von der DENK NEU Agentur für Unternehmensentwicklung Trier stellte in seinem Impulsvortrag das erfolgreiche Azubi-Management mit Konzept dar. Anschließend referierte Axel Pitz von der Agentur für Arbeit über die Möglichkeiten der Berufswahlorientierung der Agentur für Arbeit. Sehr praktisch wurde es beim Vortrag von Markus Krämer, Chef des jungen Unternehmens FIVE Marketing, Eppelborn, der aufzeigte, wie man durch Nutzung sozialer Medien Mitarbeiter/innen gewinnen kann. Das Mittelstandsforum wurde vom Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler moderiert. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Neunkirchen Markus Groß resümierte am Ende der Veranstaltung die Inhalte. Ich danke an dieser Stelle der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, saar.is, dem Demografie Netzwerk Saar und natürlich unserer Sparkasse Neunkirchen für das große Engagement, diese gute Veranstaltung zu ermöglichen. Auch im kommenden Jahr werden wir unser Mittelstandsforum fortsetzen. 

 

Gestern Morgen bereitete ich die anstehende Kreistagssitzung am Nachmittag vor. Anschließend fand eine Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen der Wingertschule St. Wendel, die in diesem Jahr in die neuen Räumlichkeiten nach Neunkirchen umziehen wird, statt. Danach besuchte ich kurz die Abschlusspräsentation unserer Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen, die in den schönen Räumlichkeiten der Landesmusikakademie in Ottweiler stattfand. Diese Schule verfügt über sogenannte Theaterklassen, die in jedem Jahr einen Workshop durchführen, der mit einer beeindruckenden Präsentation der jungen Talente endet. Danach tagte der Kreistag unseres Landkreises. Hier referierte Stefan Gerber, Mitarbeiter des Kreisjugendamtes und Projektverantwortlicher über das Projekt „Lückenlose Betreuung“. Ziel der Partner im "Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar" (ZFS) ist es, dass kein Jugendlicher zurück bleibt. Den Jugendlichen soll eine Chance auf eine berufliche Ausbildung ermöglicht werden. Gerade an der Schnittstelle Schule und Beruf brauchen junge Menschen Unterstützung. Oftmals drohen sie verloren zu gehen, ohne auf dem saarländischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sicher Fuß fassen zu können.Hauptziel des Projektes ist die Überprüfung des Verbleibs im Anschluss an den Besuch der allgemeinbildenden Schule und die dadurch möglich werdende Hilfestellung für diejenigen, die drohen "verloren zu gehen". Dabei wird der Anspruch "Keiner darf verloren gehen!" durch die "Verbleibprüfung" und die Datenweiterleitung an die Jugendberufsagentur (JBA) mittels einer Netzwerkstelle realisiert. Diese ermöglicht eine engere Verzahnung von allgemeinbildenden Schulen und JBA. So können junge Menschen am Übergang Schule und Beruf unterstützt werden, um einen lückenlosen Übergang in Ausbildung und Beruf sicherzustellen. Ein viel diskutiertes Thema war der Antrag der Stadt Ottweiler zur Wiedereinführung des ehemaligen Autokennzeichens „OTW“. Bereits vor 7 Jahren gab es einen Antrag der Stadt Ottweiler, der die Wiedereinführung des einstigen Kreiserkennungszeichen OTW zuerst auf dem Stadtgebiet, später auf das Gebiet des damaligen Kreises Ottweiler beschränken wollte. Hier wären auch Teile des heutigen Landkreises St.Wendel und des Landkreises Saarlouis betroffen gewesen. Damals lehnte der Kreistag ab.                                                                                      Jetzt lag ein erneuter Antrag vor. Er besagt, dass bei der Wiedereinführung der gesamte Landkreis das OTW-Kennzeichen zusätzlich nutzen könnte. Ein positives Votum des Kreistages würde dann ein entsprechendes Schreiben an das Wirtschaftsministerium des Saarlandes veranlassen, das dieses Votum dann ans Bundesverkehrsministerium zur Prüfung der Wiedereinführung weiterleiten würde. Ich zitiere an dieser Stelle aus meiner Stellungnahme gestern: „Wie Sie wissen, liegt mir die Heimatpflege und auch das Wahren von Traditionen und Geschichtlichem am Herzen. Daher kann ich die Leidenschaft mancher Ottweiler Bürgerinnen und Bürger durchaus nachvollziehen, dass sie ihren Wohnort OTW auf ihrem Nummernschild tragen wollen. Die Außenwirkung einer Wiedereinführung von OTW wäre eine andere. Wir bemühen uns seit Jahren um die Marke Landkreis Neunkirchen zu schärfen. Hier ist das Autokürzel: NK natürlich auch die Dachmarke für unsere Region, die wir mittlerweile als Willkommensregion Neunkirchen touristisch prägen. Längst ist das Kürzel identitätsstiftend für unseren Landkreis. Nach 45 Jahren, also fast einem halben Jahrhundert, hat das Autokennzeichen NK seine Berechtigung – man kann sagen, es hat sich bewährt. Meine Generation kann mit dem OTW-Kennzeichen (das es keine 20 Jahre gab) schon nichts mehr anfangen, bzw. etwas Verbindendes verknüpfen. Auch deshalb gibt es aus meiner Sicht keine schlüssigen Argumente, etwas Vergangenes wieder in den Fokus zu rücken. Mit Ausnahme von Ottweiler, teilen auch alle Bürgermeister des Kreises diese Auffassung.“ Nach einer kontroversen Diskussion lehnte der Kreistag den Antrag mehrheitlich ab. 

 

Am heutigen Morgen fanden verwaltungsinterne Termine statt. Unter anderem bereitete ich mit dem Geschäftsführer unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA gGmbH (Arbeit-Qualifizierung-Ausbildung) Anton Jacob die anstehenden Gremiensitzungen vor. Auch aufgrund des neuen Arbeitsmarktprogrammes nach § 16 i SGB II (Teilhabechancengesetz) ist unsere Beschäftigungsgesellschaft ausgelastet. Natürlich wurde auch über das Projekt, das im Rahmen von Land(auf)Schwung entstanden ist, unser UpCycling-Center in Neunkirchen, gesprochen. Hier ist es unser Ziel, diese Erfahrungen nach Auslaufen des Projektes in diesem Jahr weiter zu nutzen. 

 

Morgen früh werde ich den Landesparteitag der SPD Saar besuchen. Am Nachmittag tagen die Delegierten der Arbeitsgemeinschaft der St. Barbara Bruderschaft im Bistum Trier im katholischen Pfarrheim in Ottweiler. Hier ist es für mich Ehrensache, die zahlreichen Delegierten aus unserer Region zu begrüßen. Dann geht für mich eine arbeitsreiche Woche zu Ende.

 

Ich wünsche Ihnen allen ein schönes Wochenende

Ihr

Sören Meng