Viele Herausforderungen

Dies ist mein erster Blog nach drei erholsamen Urlaubswochen, die ich mit meiner Familie verbrachte. Unterbrochen wurde mein Urlaub durch den schlimmen Brand zwischen Lautenbach und Breitenbach. Dort hatte sich aufgrund der großen Trockenheit eine riesige Wiesenfläche entzündet. Es drohten zahlreiche Häuser in Brand zu geraten. Nur das rechtzeitige Eintreffen der Rettungskräfte konnte ein Übergreifen des Feuers verhindern. Es war eine sehr dramatische Lage, die glücklicherweise gut ausging. Neben den Kräften der Feuerwehr, war das DRK, THW, Notfallseelsorge und die Polizei anwesend. Gemeinsam mit dem saarländischen Innenminister Reinhold Jost machte ich mir zusammen mit Bürgermeister Holger Schäfer ein Bild der Lage. Nochmals vielen Dank allen, die Schlimmstes verhindert haben.

Allerdings bleibt die Lage weiterhin angespannt. Daher kann ich nur nochmals appellieren, offenes Feuer zu vermeiden. Ein Funkenflug kann größte Schäden anrichten.

Der erste Tag nach meinem Urlaub war geprägt von viel Schreibtischarbeit. Am Morgen traf ich mich mit Vertretern der Globus Stiftung. Die Stiftung wird sich an einem Bildungsprojekt beteiligen. Mehr wird zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Am Nachmittag traf ich mich mit der Flüchtlingshilfe Mainzweiler, die mir ihre Arbeit vorstellte. Neben der persönlichen Betreuung Geflüchteter hält die Initiative auch eine Kleiderkammer in der ehemaligen Kirche vor. Dieses Angebot wird kreisweit angenommen und ist nicht wegzudenken. Herzlichen Dank allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr großartiges Engagement. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingszahlen, wird diese Initiative weiterhin gebraucht.

Am Abend hatte ich die ehrenvolle Aufgabe Schirmherr des Tags des Fisches, der rund um die „Werns Mühle“ in Fürth stattfand, zu sein. Die Inhaber des „Landhauses Werns Mühle“, Familie Keller, hatten diese besondere Veranstaltung initiiert. Die Veranstaltung war eine Kooperation der Slow Food Saar, des Fischereiverbands (Dr. Sebastian Hoffmann) und des Fischsommeliers Marc Rosengarten sowie der beiden Gastronomen. Neben interessanten Informationen rund um das Ökosystem Wasser durften die kulinarischen Genüsse nicht fehlen. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die zugleich eine Werbung für die Genussregion Landkreis Neunkirchen war.

Am späten Abend wurde ich anschließend zu einem Einsatz gerufen. Er fand in meinem Heimatort Wiebelskirchen statt. Durch eine Explosion an der Kläranlage war das anliegende Gebäude in Brand geraten. Über 70 Einsatzkräfte waren vor Ort, sodass die Lage rechtzeitig im Griff war. Gemeinsam mit Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack, Bürgermeisterin Lisa Hensler und Ortsvorsteher Tobias Wolfanger machte ich mir ein Bild der Lage. Neben Einsatzkräften aus Neunkirchen war auch die Feuerwehr Ottweiler mit der Drehleiter und der ABC-Zug Illingen vor Ort. Auch das DRK unterstützte vor Ort. Der Einsatz dauerte bis in den frühen Morgen.

Am Dienstag konnte ich offiziell erneut eine sinnvolle Aktion vorstellen. An dieser Stelle zitiere ich die Pressemeldung:

„Schulbücher in Fairtrade-Stofftaschen für 7.000 Schülerinnen und Schüler im Landkreis

 

Am 05. September startet für die Schülerinnen und Schüler wieder der Schulalltag. Die Bücher zum neuen Schuljahr werden auch in diesem Jahr zum fünften Mal in Fairtrade-Stofftaschen ausgegeben. Insgesamt 8.000 Taschen werden vor Schulbeginn an allen weiterführenden Schulen im Landkreis Neunkirchen an die Kinder und Jugendlichen verteilt, die an der Schulbuchausleihe teilnehmen.

„Wir wollen damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit und fairen Handel setzen. Dabei möchten wir gerade die jüngere Generation ansprechen, damit die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Fairtrade-Thema näher befassen“, erklärt Landrat Sören Meng die Intention der Aktion und dankt der Sparkasse Neunkirchen, die das Projekt finanziell ermöglichte.

Bereits vor einigen Wochen begann die logistische Arbeit:

Die Bau- und Schulverwaltung des Kreises koordinierte die Bücherbestellung tausender Bücher für alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen im Landkreis. Schulbuchkoordinatoren an den jeweiligen Schulen setzten dann die logistische Arbeit um und packten in den Ferien tausende der zwischen 6 kg und fast 14 kg wiegenden Büchertaschen für jeden Schüler und jede Schülerin.“

 

Anschließend fand die Besprechung mit den Führungskräften der Kreisverwaltung in digitaler Form statt. Derzeit ist unsere Kreisverwaltung mit vielen Herausforderungen konfrontiert und gibt ihr Bestes. Sei es im Bereich des Kreissozialamtes, wo durch die vielen Geflüchteten die Fallzahlen stark anstiegen oder auch weiterhin im Gesundheitsamt, das rund um die Covid-19 Thematik immer noch viele zusätzliche Aufgaben zu erfüllen hat. Auch unsere Straßenverkehrsbehörde erlebte diese Woche einen großen Ansturm. Ich könnte an dieser Stelle alle Verwaltungsbereiche aufzählen, denn die Bandbreite ist riesig. Leider trifft uns auch der Fachkräftemangel oder besser gesagt die Konsequenz daraus. Neben offenen, unbesetzten Stellen sind auch viele Mitarbeiter bereit, sich außerhalb des Kreises zu bewerben, da auch dort Fachkräftemangel herrscht. So beobachte ich schon seit längerer Zeit einen Wettbewerb zwischen den öffentlichen Arbeitgebern. Ich kann dies nachvollziehen, denn auch die Kreisverwaltung profitiert von dieser Lage. Unterm Strich ist das Ganze mit Vakanzen und großer bürokratischer Arbeit verbunden. Gepaart mit krankheitsbedingten Ausfällen, haben wir in zahlreichen Verwaltungseinheiten ein extrem hohes Arbeitsaufkommen. Ich danke an dieser Stelle meinem engagierten Team, das seit langem über sich hinauswächst.

Am Nachmittag traf ich mich mit dem Geschäftsführer unserer Wirtschaft Förderungsgesellschaft Klaus Häusler, um über aktuelle Projekte und die Lage am Arbeitsmarkt zu sprechen. Leider ist der Arbeitsmarkt, wie schon im öffentlichen Sektor, gleichermaßen belastet. Viele Unternehmen suchen händeringend Mitarbeiter. Eine Lösung ist hierfür noch nicht in Sicht. Allerdings sollen Projekte wie beispielsweise die Aktion „Hände hoch fürs Handwerk“ Potenziale aufzeigen und jungen Menschen Zukunftsperspektiven generieren.

Danach stellte sich mir der neue Geschäftsführer des Verbandes der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz Roger Marti vor. Roger Marti ist gelernter Landschaftsgärtner sowie diplomierter Gartenbautechniker und Nachfolger von Monika Lambert-Debong, mit der ich jahrelang gut zusammenarbeitete. Im Verband sind 360 Obst- und Gartenbauvereine mit insgesamt etwa           46 000 Mitgliedern organisiert. Hohe Priorität habe, so der Geschäftsführer, die fachliche Fortbildung der Mitglieder durch Seminare und Vorträge. Dazu zählen beispielsweise Lehrgänge zum Gartenfachwart oder Informationsveranstaltungen zum Thema Brennerei und Kelterei. Aber auch die Pflege der Streuobstwiesen liegt ihm am Herzen. Im kommenden Jahr wird der Verband 100 Jahre alt. Hier werden zahlreiche Veranstaltungen geplant. Der Abteilungsleiter unseres Umweltamtes Oliver Martin und ich sagten auch eine Aktion im Landkreis Neunkirchen zu. Mit unserem Freizeitzentrum Finkenrech und den zahlreichen öffentlichen Schaugärten leistet der Landkreis einen aktiven Beitrag zur Landschaftspflege.

Am Mittwochmorgen besichtigte ich gemeinsam mit dem Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs und dem Geschäftsführer unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Klaus Häusler die Bauunternehmung Maurer und Klinkner, die es seit 2007 gibt. Vor genau zehn Jahren wechselten sie ihren Standort in das neue Gewerbegebiet der Gemeinde Schiffweiler am Nusskopf.

Das Familienunternehmen hat sich auf Hochbau und die Errichtung von Außenanlagen spezialisiert. Es beschäftigt rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist saarlandweit tätig. Auch hier wurde erneut der Fachkräftemangel thematisiert. Das Unternehmen stellt seit Jahren Ausbildungsplätze zur Verfügung, doch in diesem Jahr wurden sie nicht nachgefragt. Mehr Infos zu diesem engagierten Unternehmen und den beiden Geschäftsführern Andreas Maurer und Andreas Klinkner gibt es auf der Homepage des Unternehmens:

www.maurerklinkner.de

 

Im Anschluss besuchte ich den Aktionstag unserer Jugend- und Ausbildungsvertretung, der im Freizeitzentrum Finkenrech stattfand. Hier erläuterte ich unseren Nachwuchskräften die Aufgaben unseres Landkreises und freute mich sehr, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Mir ist es sehr wichtig, junge Menschen optimal auszubilden, um ihnen damit gute Startmöglichkeiten im Berufsleben zu bieten. Danke auch den Verantwortlichen im Personalamt und auch unserer Jugend- und Ausbildungsvertretung für ihr Engagement.

Am Nachmittag tagte unsere verwaltungsinterne Expertenkommission zum Thema Energiesparen. Schon vor der Energiekrise trafen wir einige Maßnahmen rund um das Thema Klimaschutz. Durch die aktuelle Situation sind wir darauf angewiesen, in den kommenden Monaten mehr Energie einzusparen. Daher erarbeiten wir zurzeit entsprechende Leitfäden, damit unsere Verwaltung hier einen aktiven Beitrag leisten kann. Gestern Morgen besprach ich einige Themen mit unserer Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Heike Neurohr–Kleer. Anschließend tauschte ich mich mit der Geschäftsführerin unseres Jobcenters Katja Sauerbrey aus. Am Nachmittag fand eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung der VSE virtuell statt. Danach stand ein Austausch mit der stellvertretenden Leiterin unseres Kreissozialamtes Karoline Breit auf meiner Agenda. Über die Herausforderungen dieses Arbeitsgebietes habe ich eben kurz berichtet.

Heute Morgen fand die Besprechung mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern im Landkreis statt. Hier ging es neben der aktuellen Coronalage auch um die Flüchtlingssituation. Im Jahr 2022 wurden den Kommunen durch das Land rund 1630 Menschen zugewiesen. Für sie musste Wohnraum gefunden werden. Mittlerweile ist es schwierig Wohnungen zu finden, sodass einige Sammelunterkünfte bereits geschaffen wurden. Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Asylbewerber weiterhin zunehmen wird. Gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Kommunen, aber auch mit denen des Landes, sind wir auf praktikable Lösungen angewiesen. Auch deshalb ist gerade dieser Austausch zwischen den Verantwortlichen sehr wichtig.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, eine intensive Arbeitswoche nach meinem Urlaub neigt sich dem Ende zu. Die Herausforderungen werden nicht weniger, aber mein Team und ich sind für die Bürgerinnen und Bürger da und tun unser Bestes.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng